Kakerlaken sind eklig -- zumindest finden das die meisten. Boots ist da anders: Sie nähert sich den Tieren mit der harten Schale und dem weichen Kern mit freudigem Wohlgefallen. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass der Anführer der Kakerlaken meint, in Boots eine Königin der Überländer vor...
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Kakerlaken sind eklig -- zumindest finden das die meisten. Boots ist da anders: Sie nähert sich den Tieren mit der harten Schale und dem weichen Kern mit freudigem Wohlgefallen. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass der Anführer der Kakerlaken meint, in Boots eine Königin der Überländer vor sich zu haben? Und dies wiederum hat vor allem damit zu tun, dass Boots die Hose -- pardon: die Windel -- gestrichen voll zu haben scheint. Boots ist Gregors zwei Jahre alte Schwester, und sie hat ihm die ganze Sache eingebrockt. Wäre sie nicht in den Lüftungsschacht eines New Yorker Wäschekellers gefallen, dann stünden die beiden jetzt nicht kindsgroßem und sprechendem Ungeziefer gegenüber -- Ungeziefer zudem, dass die Geschwister an die Ratten oder an die Unterländer verkaufen will. Die Unterländer, das sind Nachfahren englischer Einwanderer aus dem 17. Jahrhundert, die sich im Untergrund der Großstadt eine eigene Welt errichtet haben, eine Welt mit eigenen Gesetzen. Eine Welt, in der Fledermäuse als Reittiere dienen und in der es, in Stein gemeißelt, eine graue Prophezeiung gibt, die auf Gregor zugeschnitten ist und ihn, den Überländer, als „Sohn der Sonne“ im Kampf gegen das Rattenvolk ausweist. So hat Gregor nach seinem Höllensturz eine ganze Menge Abenteuer zu bestehen. Und vielleicht findet er dabei ja sogar seinen Vater wieder, der vor der Geburt von Boots spurlos verschwunden ist ... Ihre Geschichten rund um Gregor und Boots hat die US-amerikanische TV-Autorin Suzanne Collins schon im Vorfeld als Serie auf fünf Bücher angelegt. Nach dem Harry Potter -Boom scheint das ein neuer Trend zu sein -- wenn man sich Projekte wie Tony DiTerlizzis und Holly Blacks Die Spiderwick-Geheimnisse oder Lemony Snickets Eine Reihe betrüblicher Ereignisse betrachtet. Aber in allen diesen Fällen ist das durchaus sinnvoll, auch wenn man die Bücher etwas unbefriedigt aus der Hand legt und am liebsten gleich weiter lesen möchte. Im Fall von Gregor und die graue Prophezeiung zum Beispiel hat Collins eine derart komplexe und phantasievolle Welt im Untergrund New Yorks geschaffen, dass man gar nicht genug davon bekommen kann. Vielleicht reichen da selbst fünf Bände gar nicht aus. -- Isa Gerck
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