Um die Wahrheit zu finden, muss er seinen Verstand verlieren. DER INSASSE. Vor einem Jahr verschwand der kleine Max Berkhoff. Nur der Täter weiß, was mit ihm geschah. Doch der sitzt im Hochsicherheitstrakt der Psychiatrie und schweigt. Max' Vater bleibt nur ein Weg, um endlich Gewissheit zu haben: Er muss selbst zum Insassen werden.
Quelle: Klappentext
Als ich mir das Buch kaufte, war mir ehrlich gesagt nicht klar, was für ein Buch ich kaufe. Ich kannte weder den Klappentext, noch den Inhalt. Und ich wusste auch nicht, wie umstritten dieses Buch in der Bloggerszene ist. Hey, es ist halt ein Buch von Sebastian Fitzek und ich musste es einfach haben. Dementsprechend unbedarft habe ich mit dem Lesen begonnen.
Das Cover ist einfach klasse. Nicht nur sieht das Cover wie eine Gummizelle aus, nein, es fühlt sich auch irgendwie so an. Das hat mir richtig gut gefallen!
Bereits nach dem ersten Kapitel, dachte ich mir nur: Was ist das denn bitte für ein kranker Scheiß? Bereits da war mir klar: Ich werde dieses Buch inhalieren! Da ich – wie bereits erwähnt – die Inhaltsangabe nicht gelesen hatte, dachte ich da noch, alle 3 Personen, die dort auftauchen, würden eine wichtige Rolle spielen würden, doch schon bald wurde mir bewusst, dass dem nicht so ist.
Schnell lernte man alle wichtigen Protagonisten kennen. Sie wurden vorgestellt, aber nicht jedes Detail aus ihren Leben verraten. Im Laufe der Handlung wurden immer mehr Geheimnisse und Eigenarten dieser Leute bekannt. Sebastian Fitzek hat es hier wieder einmal geschafft, tolle Charaktere zu entwickeln und so lebensecht darzustellen. Richtig toll!
Jedoch war mir lange nicht ersichtlich wer Patrick Winter wirklich ist und was ausgerechnet er mit der ganzen Geschichte zu tun hat. Sicher, Till (der Vater von Max) hat seine Identität angenommen, aber auch Patrick schien absolut nicht koscher zu sein.
Generell war die Handlung sehr gut. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und habe jede Wendung, die viele meiner Thesen wieder zunichte gemacht hat, genossen. Und es gab einige Wendungen! Man kommt nicht umhin, dass man einfach mitfiebert.
Das Ende kam – leider – viel zu früh. Ich hätte noch ewig so mit Till mitfiebern können! Weiter zu rätseln, was dem kleinen Max zugestoßen ist, wer der Komplize ist, warum sich die Nebencharaktere auf einmal so anders verhalten oder was manche im Schilde führen. Umso überraschter war ich, als im Showdown geklärt wurde, was Max erlebt hat und wer dafür verantwortlich ist. Und auch was Patrick Winter mit all diesen Ereignissen zu schaffen hat und warum!
Schließlich wurde jeder Handlungsstrang aufgelöst und man erhält ein befriedigendes Ende.
Alles in Allem war dieses Buch von Sebastian Fitzek ein richtiger Kracher. Das Beste, was ich seit langem von ihm gelesen habe.
Jedoch muss gesagt werden: Dieses Buch ist nicht für jeden geeignet. Wer Gewalt an Kindern nicht erträgt, gerade wenn etwas grafisch wird, sollte besser einen großen Bogen machen! Ich weiß, dass viele diesen Punkt sehr kritisch sind. Um ehrlich zu sein: Ich hatte keine Probleme damit. Gewalt ist immer ein No-Go, vor allem gegenüber Kindern. Dabei war es zwar grausam, WAS der Täter getan hat, aber genauso muss man sagen: Es ist ein Buch. Nicht die Realität. Und es wurde auch nicht jedes Detail der Folter beschrieben. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.