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review 2017-08-29 10:10
Großartige Dialoge, mitreißende Geschichte über Mut und Gefühle. 
Nur einen Klick entfernt - Kira Gembri
Die Autorin Kira Gembri habe ich durch ihre "Schatten und Licht" Saga kennen und lieben gelernt. Ich bin von ihrem Schreibstil sehr begeistert. Ihr selbst publiziertes Buch "Nur einen Klick entfernt" stand deswegen schon länger auf meiner Liste und endlich habe ich es geschafft, es zu lesen.
 
Coverbild
Einfach aber aussagekräftig ist das Cover. Im Scherenschnitt ist eine Straße mit zwei Hausfronten zu sehen. Jeweils in einem Fenster kann man eine Frau und einen Mann am Computer sitzend erkennen. Das Bild passt gut zur Geschichte. Dezent, einfach ohne viel Schnick-Schnack.
 
Handlung
Der Softwareentwickler Tom weiß mit seiner Zeit zu Silvester nichts anzufangen und landet vor lauter Langeweile in einem Erotik-Chat. Dort trifft er auf die resolute Luna. Aus dem kurzen Chat entwickelt sich ein intensiver Austausch per E-Mail. Zunächst versprechen sie sich gegenseitig, nichts aus ihrem privaten Leben preis zu geben. Doch um so länger sie miteinander kommunizieren um so schwieriger wird es, die eigenen Gefühle da raus zu halten und an ihrer Verabredung fest zu halten.
 
Buchlayout (eBook)
Das eBook ist in kurze Kapitel eingeteilt aber ohne besondere Ausschmückung. Das braucht dieses Buch aber auch nicht. Insgesamt ist das Buch mit 252 Seiten nicht sehr dick. 
 
Idee / Plot
Eine sehr interessante Idee, die ich in dieser Form noch nicht hatte. Klar, Geschichten über Chat-Bekanntschaften gibt es haufenweise, allem voran natürlich "E-Mail für Dich", verfilmt mit Tom Hanks und Meg Ryan. Auch dort lernen sie sich über einen E-Mail Chat kennen und geben immer mehr von ihrem Privatleben preis. Tom und Luna geht es genauso. Auch wenn sich die beiden in einem Erotik-Chat kennen lernen, ging es Tom nie um die körperliche Befriedigung, sondern um eine einfache Unterhaltung in der Einsamkeit. Beide finden an dem Austausch immer mehr gefallen. 
 
Eine ganz feine und leise Geschichte um das, was man hören (oder lesen) möchte und das, was tatsächlich geschrieben bzw. gemeint wurde. Jeder von uns hat schon öfter erlebt, dass die geschriebene Kommunikation ohne dem Gefühlsausdruck in Form von Mimik und Stimme sehr komplex und schwierig ist. Wie will und kann man etwas interpretieren, wenn man nicht das Gesicht, die Gefühlsregung und die Intonation des Sprechers vor sich hat? 
 
Viele Missverständnisse stellen sich den beiden in den Weg, kombiniert mit Mut über den eigenen Schatten zu springen. Mut zu Ehrlichkeit und persönlichen Eingeständnissen, und über Grenzen zu gehen. Dabei entwickeln sich Gefühle, die sich beide zunächst nicht eingestehen wollen. 
 
Emotionen / Protagonisten
Luna und Tom sind schwer zu beschreiben. Beide sind auf ihre Weise einsam. Luna hat eine gescheiterte Beziehung und gescheiterte Jobs hinter sich. Um sich über Wasser zu halten, arbeitet sie in einem Erotik-Chat. Die Beziehung zu ihrer Mutter ist zwar gut, aber ihr Job bleibt trotzdem ein großes Geheimnis. Ich empfinde Luna als eine toughe und liebevolle junge Frau, das einige kleine Rückschläge erleiden musste, sich aber zu helfen weiß. Sie ist gutmütig aber auch etwas leichtgläubig, bzw. überlist gerne die genaue Wortwahl. 
 
Tom ist zu Silvester ebenfalls alleine und sucht sich eine Ablenkung. Er weiß ganz genau, wie er sich ausdrückt um etwas nicht zu sagen. Das ist ganz schön gewieft. Trotzdem finde ich ihn auch als sehr liebevoll und fürsorglich mit ehrlichen Gefühlen. 
 
Beide machen im Laufe des E-Mail-Chats einige Wandlungen durch, die ich wunderbar nachvollziehen kann und ich kann mich in beide sehr gut einfühlen.
 
Handlungsaufbau / Spannungsbogen
So harmlos der E-Mail-Flirt in der Anonymität des Internets anfängt, um so intensiver wird er über den Lauf des Buches. Bis es ein Auf und Ab der Gefühle ist. Kira Gembri hat es verstanden die Handlung so aufzubauen, dass es immer wieder spannend wird, und uns Lesern einige Überraschungen präsentiert. Zum Schluss hin war ich sehr gerührt. Das Buch konnte ich von der ersten Seite an nicht mehr aus der Hand legen.
 
Szenerie / Setting
Egal wo und wann, diese Geschichte könnte überall passieren. Hier ist es nicht wichtig, in welcher Stadt sich Tom und Luna befinden. Klar ist, es ist eine Großstadt mit U-Bahn. Tom und Lunas Umgebung kann ich mir aber trotzdem gut vorstellen, auch wenn nicht viel davon erwähnt wird. Das braucht die Geschichte aber auch nicht.
 
Sprache / Schreibstil
Das absolut Besondere ist hier die Form des Romans. Es ist ausschließlich als E-Mail-Verlauf geschrieben. So, als hätte die Autorin ihr Chat-Protokoll direkt von ihrem System per Copy & Paste in ein Buch gepackt. Aber dafür hat es mich um so mehr begeistert, ja sogar überwältigt, wie gut das funktioniert! Es ist eine Kunst, die Dialoge so intensiv, so ausgefeilt auszuarbeiten und die Gefühle dem Leser näher zu bringen. Da ist viel Witz und Charme dabei, die typischen Flirt-Frotzeleien, lustige Schlagabtausche, aber auch ernste Themen und viele Emotionen. Einfach nur großartig!
 
"Ja, gib's mir Luna. Schon klar, ich sitze hier in meiner Einsiedler-Höhle und schwinge große Reden, obwohl ich eigentlich nichts zum Thema Mut zu sagen habe. Aber weißt du, was ich dadurch nur umso deutlicher merke? Manchmal erfordert es tatsächlich mehr Überwindung, zu schweigen."
 
Kira Gembri "Nur einen KIick entfernt", Pos. 2005 (eBook kindle Edition © 2016 Kira Gembri)
 
FAZIT
Ich bin von dieser Idee, dieser feinfühligen und unterschwelligen Erzählung, welche uns Kira Gembri in diesem Buch präsentiert, sehr begeistert! Ein großartiges Buch über Kommunikation, Mut und Gefühlen. Für mich ein persönliches und besonderes Highlight.
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review 2015-01-24 10:20
Nachrichten mit Herz
Häkelenten tanzen nicht. Ein Chat-Roman - Jennifer Wolf,Alexandra Fuchs

„Häkelenten tanzen nicht“ von Jennifer Wolf und Alexander Fuchs ist ein Jugendroman.

Eigentlich wollte Sam ja einem Freund Frank schreiben. Sam ist nämlich zwangsweise bei seiner Oma und hat kein Geschenk und Frank soll es ihm bringen. Doch stattdessen landet seine Kurznachricht bei Alice. Nicht nur eine nein ganz viele, denn Sam ist aufgebracht und berichtet auch von einer Häkelente auf dem Klopapier.

 

Für Alice ist das Tanzen total wichtig. Ihr Abitur steht an, doch was sie danach machen möchte, weis sie noch nicht. Vielleicht Tanzlehrerin oder doch studieren?

Sam macht gerade eine Ausbildung zum Krankenpfleger. Nur was danach kommt weis er auch noch nicht. Zumal es für ihn als Taub-Stummen gar nicht so leicht ist.

 

Die Protagonisten sind mit Herzblut gestaltet. Sie strahlen so eine Lebensenergie aus und man kann einfach mit ihnen mitfühlen. Auch die anderen Charaktere sind super gestaltet. Alle Figuren könnte es so geben. Dies macht die Geschichte noch lebendiger. Sie müssen sich nicht nur mit dem Verlieben beschäftigen, sondern auch mit den Fragen was fange ich mit meinem Leben an? Wo möchte ich hin?

 

Die ganze Geschichte ist in Kurznachrichten, Chatverläufen, Emails etc. geschrieben. Man liest also nur was sich die Protas und ab und an ihre Freunde sich schreiben. Es gibt keine Beschreibungen, kein Erzähler! Man erfährt nur was sie machen, sehen, fühlen, … aus dem was sie schreiben.

 

Die beiden Autorinnen schaffen es aber in eben diesen kurzen Mitteilungen, einfach alles reinzupacken. Dem Leser fehlt nichts. Man wird langsam aber sicher immer tiefer in die Geschichte gesogen, fühlt mir den Charakteren mit und kann sich der Spannung nicht entziehen.

Es gibt immer wieder schöne Wendungen, die die ganze Geschichte spannend und mitreisend machen.  Ein paar Sachen davon kann man sich denken, aber eben nicht alles.

 

Man merkt auch, dass sich beide Autorinnen über Taub-Stumme und ihren Alltag informiert haben. Es baut sich da nicht nur einfach eine Liebesgeschichte auf. Die Hintergründe sind richtig fundiert. Dies spürt man beim Lesen.

Auch Nachteile von Social Media Plattformen kommen zum Tragen. Es wurde also nicht nur einfach eine Liebesgeschichte geschrieben, sondern sich auch viel Gedanken macht. Die auch den Leser zum Nachdenken anregen.

 

Das Cover zeigt ein sich küssendes Pärchen. Er fotografiert dabei die Szene mit seinem Smartphone. So kann man sich die zwei vorstellen und das Handy passt auch.

 

Ich war gespannt. Eine Geschichte nur in Kurznachrichten geschrieben. Ob das was geworden ist? JA! Ich war schnell drin in der Geschichte und habe Sam sofort sympathisch gefunden. Ich hatte nie das Gefühl, dass mir durch den Erzählstil etwas fehlen würde.

 

Es gibt 5 von 5 Wölfen.

 

 

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