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review 2019-03-14 06:15
Er liebt sie, er liebt sie nicht
Die zehn Lieben des Nishino - Hiromi Kawakami

Nishino Yukihiko fällt es nicht schwer, Frauen kennenzulernen. Fremde, Kolleginnen und andere diverse Bekanntschaften: Immer wieder gelingt es ihm, eine Bettgefährtin zu finden. Nicht selten läuft sogar mit mehreren gleichzeitig etwas. Er ist ein scheinbar guter Liebhaber, doch keine Beziehung kann er lange aufrechterhalten. Obwohl er durchaus an einer ernsthaften Liebe interessiert ist, will sich keine längere Zeit mit ihm binden. Doch woran liegt das?

„Die zehn Lieben des Nishino“ ist ein gelungener Roman von Hiromi Kawakami.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus zehn Kapiteln – jedes ist einer Frau zugeordnet. Erzählt wird jeweils in der Ich-Perspektive aus der Sicht der früheren Liebschaften Nishinos – allerdings nicht in chronologischer Reihenfolge. Dieser Aufbau gefällt mir sehr gut.

Auch in sprachlicher Hinsicht hat mich der Roman beeindruckt. Der Schreibstil ist klar und schnörkellos, aber doch poetisch, bildhaft und eindringlich. Mit nur wenigen Sätzen gelingt es der Autorin viel auszudrücken. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht.

Nishino steht klar im Mittelpunkt der Geschichte. Seine etwas unterkühlte Art und sein häufiges Fremdgehen haben mir ihn nicht gleich sympathisch gemacht. Allerdings ist er ein absolut reizvoller Charakter, der bis zum Schluss etwas geheimnisvoll und unnahbar bleibt. Stück für Stück wird seine Lebensgeschichte enthüllt. Darüber hinaus führt die Autorin zehn recht unterschiedliche Frauen ein. Die Personen wirken durchweg authentisch.

Obwohl der Leser quasi zehn verschiedene Geschichten in der Geschichte präsentiert bekommt, gibt es durchaus einige Parallelen zwischen den Kapiteln, was sicherlich größtenteils dem Protagonisten geschuldet ist. Auch der Grundton der einzelnen Geschichten, eine gewisse Melancholie, ist allen gemein. Dennoch kommt beim Lesen keine Langeweile auf, was nicht nur an der eher geringen Seitenzahl liegt.

Inhaltlich steht natürlich die Liebe im Vordergrund, die jedoch nicht auf kitschige Weise dargestellt wird. Dabei gelingt es der Autorin, ein Bild der modernen japanischen Gesellschaft zu zeichnen und zum Nachdenken über die Bedeutung von Liebesbeziehungen anzuregen.

Das Cover und die hochwertige Aufmachung der gebundenen Ausgabe gefallen mir optisch sehr gut, wobei ich den thematischen Bezug nicht erkennen kann, weil im Buch nur Goldfische, aber keine Kois auftauchen. Den Titel finde ich allerdings ziemlich passend.

Mein Fazit:
„Die zehn Lieben des Nishino“  von Hiromi Kawakami ist ein ungewöhnlicher Roman der leisen Töne, der mich begeistern konnte. Ich werde mir nun auch die anderen Bücher der Autorin einmal genauer ansehen.

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review 2014-05-27 08:20
Herr Nakano und die Frauen
Herr Nakano und die Frauen: Roman - Hiromi Kawakami

Wunderschöne, zarte Geschichte über das Leben und die Liebe.

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review 2013-02-12 00:00
Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß: Eine Liebesgeschichte
Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß: Eine Liebesgeschichte - Hiromi Kawakami 3-3.5Vor wenigen Jahren habe ich sehr gerne Bücher von japanischen Autoren gelesen, leider ist das mittlerweile etwas eingeschlafen, aber als ich in der Buchhandlung auf ein Werk von Hiromi Kawakami stieß, dachte ich, ich könnte es mal mit der Autorin versuchen. "Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß" war zwar nicht ganz der Roman, den ich ursprünglich lesen wollte, aber diese Geschichte klang trotzdem ganz interessant.Der Inhalt, der sich auf knapp 200 Seiten entfaltet, ist schnell erzählt. Es geht um eine Frau, Ende Dreißig, die in einer Kneipe auf ihren alten Lehrer (im Buch immer nur "Sensei" genannt) trifft und auf diese eine Begegnung folgen mehrere und langsam kommen sich die beiden näher. Kawakami erzählt sehr episodenhaft über einen längeren Zeitraum, der Treffpunkt ist hauptsächlich die besagte Kneipe (auch wenn es noch ein paar andere Orte gibt), in der die beiden Protagonisten zusammen Sake trinken und essen. Viel essen, eigentlich gibt es nur wenige Szenen, in denen sie nichts zu sich nehmen ;) (zumindest sagt mir das mein Gefühl). Glücklicherweise gibt es aber hinten im Buch auch ein kurzes Glossar, da mir der Großteil der Speisen unbekannt war.Was mich von Anfang an begeistert hat, war die Stimmung. Es ist wunderbar melancholisch geschrieben, die Geschichte verläuft sehr ruhig und ja, ziemlich plätschernd. Und das ist wohl auch das, was mir einerseits zwar gut gefallen hat, aber andererseits auch manchmal etwas gelangweilt und vor allem mich dazu gebracht hat, das Buch nicht unbedingt in die Hand nehmen zu müssen/wollen. So eine wirkliche Verbindung zu den Charakteren hatte ich nicht, was auch etwas am Alter liegen mag, denn alleine zwischen Tsukiko und mir liegen knapp 15 Jahre.Trotzdem habe ich "Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß" gerne gelesen und das Ende hat mich sehr zufriedengestellt. Definitiv nicht mein letztes Buch von Kawakami und besonders gespannt bin ich jetzt auf die Umsetzung der Graphic Novel.
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review 2013-01-29 09:11
[Review] The Briefcase
The Briefcase - Allison Markin Powell,Hiromi Kawakami

Hiromi Kawakami's The Briefcase was a 'readalong' for January in Japan. Kawakami isn't an author I had read or heard of before this event, so I was excited to get started. I have always been a bit more partial to modern Japanese literature compared to, especially, pre-WWII literature (which also has its charm, of course). Plus, The Briefcase was shortlisted for the Man Asian Literary Prize, and rightfully so in my opinion!

I enjoyed the pace of the book. The book starts out with seemingly random anecdotes of meeting Sensei, moving on to a more organised story, moving on to a full love story. What really fascinated me about this book is that we find out relatively little about the characters throughout the book. Even at the end you are still wondering about Tsukiko and Sensei (not to mention all the other characters). And you know what? It's okay. What we do know is enough, and it makes the story all the more natural.

Another aspect I personally liked about the book is the culture aspect. It's a bit silly maybe, but having spent a bit of time at izakaya (the Japanese style bars) myself and being a foodie, I enjoyed reading about the drinks and especially the dishes. I want to go out and eat it all. (I'm sure I'm not alone. Actually, reading fellow participants’ reviews, I know I'm not alone, haha) No, the food is not the main aspect of the book, but the bars are definitely one of the main settings.

There was one chapter in the book that felt out of place. I liked the idea of the chapter but the way it was written was so out of tune with the rest of the book that it got in the way a bit. From what I've read in other reviews, it reminds people of other books by Kawakami. Any thoughts on that? Anyway, I definitely plan to read more by Kawakami.

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review 2012-08-22 09:18
Am Meer ist es wärmer: Eine Liebesgeschichte
Am Meer ist es wärmer - Hiromi Kawakami,Nina Petri,Kikimo Nakayama-Ziegler Erster Satz: Jemand folgte mir. Inhalt: Vor 13 Jahre verschwand Keis Mann spurlos. Den letzten Hinweis, den sie finden kann, ist die Notiz "Manazuru" in seinem Tagebuch. Manazuru ist ein kleines Fischerdörfchen, zwei Bahnstunden von Tokio entfernt. Dort begibt sie sich auf die Antwortsuche auf Fragen, die sie seitdem Verschwinden quälen. Kei begegnet einer mysteriösen Frau, die mehr zu wissen scheint, und entfernt sich dabei immer mehr von der Wirklichkeit. Meine Meinung: Von Kawakami habe ich vor einiger Zeit den Roman "Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß" sehr gerne gelesen. Daher war mir der sanfte Schreibstil der Autorin bereits vertraut. Nun wurde ich wieder an einen ruhigen Ort auf den fernöstlichen Inseln versetzt, wo in mir jedes Zeitgefühl ausgelöscht wurde. Eine passende Szenerie wird bereits auf dem Cover angedeutet. Eine junge Frau flieht mit ihrem grellgelben Papierschirm vor den nassen Regentropfen - in Zeitlupe bewegt sie sich voran. Ich nackten Arme und Beine werden nass gespritzt. Vielleicht trifft ihr Blick gerade auf den eines anderen. Die Momentaufnahme will keine Nähe zulassen. Wir Betrachter werden abgeschirmt, im wahrsten Sinne des Wortes. Das lässt gleichzeitig Neugierde und Interesse aufkommen. Hat sie etwas zu verbergen? ... Ich liebe Umschlaggestaltungen, aus denen man soviel heraus interpretieren kann. Dies ist hier möglich. Ebenso bei der dazugehörigen Geschichte. Bei Hiromi Kawakami verschwimmen Phantasie und Wirklichkeit. Der grenzenlose Übergang eröffnet andere Möglichkeiten und so wird daraus ein neues Gebilde. Eine Welt in der die junge Kei herum spaziert und nicht weiß woran sie ist. Ihre Gefühlswelt steht im Mittelpunkt, während immer wieder die unterschiedlichsten Gedanken durcheinander gewirbelt werden. Dennoch hatte ich nie das Gefühl, dass eine Passage dort nicht hingepasst hätte. Die japanische Autorin weiß, geschickt verschiedene Elemente aneinander zu fügen und so eben auch die teils widersprüchlichen Ideen ihrer Protagonistin. Der Geschichte haften streckenweise sehr phantastische Züge an, die sich auf elegante Weise mit der Trauer der Hauptfigur ergänzen. So ist bei Kei anfangs eine tragische Resignation zu spüren. Sie hat keine Kraft mehr, nach ihrem Mann zu suchen. Viel einfacher ist es, sich bei einem anderen Trost zu suchen. Und solch jemand anderen hat sie schnell gefunden. Aber ist es der richtige Weg für Kei? Sicher nicht. Im Laufe der Geschichte muss sie sich dies selbst auch eingestehen. Der Verlust ihres Mannes nagt noch weiterhin an ihr wie ein Glückseligkeit fressender Traum. Und trotz dieser Unschlüssigkeit und Sinneswandlung wirkt sie auf mich wie eine starke Person. Sie hat Mut und folgt spontan ihrem Instinkt. Der leitet sie und hilft ihr weiter. Ich fand es sehr spannend Keis Erzählung zu verfolgen. Sie weiß ganz genau, dass sich die Welt nicht nur um sie dreht. Daher werden auch der kleinen Tochter Momo und der eigenen alten Mutter wichtige Passagen zugeteilt. Da der Roman nicht nur auf die junge Frau fokussiert ist, kann "Am Meer ist es wärmer" auch ein tolles Leseabenteuer für die Männerwelt sein. Schließlich spielt auch ein Mann eine der Hauptrollen, wenn auch eher als unsichtbarer Gast. Dennoch schreibt Kwakami aus der ich-Perspektive, dass sollte erwähnt sein. In letzter Zeit lese ich sehr viele Bücher, die aus diesem Blickwinkel beschreiben und erzählen. Aber nur wenige Romane kommen vom Niveau her an diese Glaubwürdigkeit heran. Ich konnte mich sehr gut mit Keis Charakter identifizieren; sie war mir sympathisch und ich sah Logik - wenn auch etwas verschrobene - in ihren Handlungen. Dies ist mir immer sehr wichtig. Denn wenn mir das Verhalten einer Figur als unpassend oder unüberlegt erscheint, habe ich meist gleich viel weniger Gefallen an dem gesamten Kontext. Solch ein Deatil wertet für mich ein Buch schnell ab - das konnte die Autorin hier verhindern. Seite 91 >> In jedem Fall waren die, die zurück gelassen wurden, zu bedauern. Aber wer ist bedauernswerter - der, der fortgeht, oder der, der zurückbleibt?, fragte die Frau. Darüber will ich nicht nachdenken, erwiderte ich brüsk, und sie verschwand sogleich im Meer. Ihre Beine wirkten sehr weiß.
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