Nachtzug, aloha. Presse & Buch betreten mit dem inneren Auftrag eine Schmonzette für die lange Zugfahrt zu kaufen und stattdessen dieses Buch mitgenommen, das schon länger auf meiner Bibliotheksliste stand. Das mit den Schmonzetten (woraus der Computer übrigens "Schonzeiten" macht :D So kann man es auch nennen!) muss ich wohl noch etwas üben...
Nun gut. Ich habe ein Interview mit Deborah Feldman in Deutschland Radio Kultur (seinerzeits) gehört, deshalb wusste ich schon was mich erwartet. Tatsächlich muss ich sagen, dass ich die Geschichten an sich gar nicht so schlimm finde, schlimm im Sinne von unerträglich zu lesen. Am Ende des Buches standen mir trotzdem nahezu durchgehend Tränen in den Augen. Der Wandel von Kind zu Frau ohne dass die Frau (bzw. das Kind) lernt, was Frau sein mit allen Aspekten bedeutet oder sein kann ist für mich ein ziemlicher Schlag in die Magengrube. Die Vorstellung, dass einem der eigene Körper fremd ist, beziehungsweise verheimlicht wird, empfinde ich als unglaublichen Missbrauch (Wo es in den Medien gerade rumort. Wo runter fällt das eigentlich?!). Das war für mich der eindrücklichste Teil des ganzen Buchs.
Ich habe gelesen, dass es einige gibt die den Wahrheitsgehalt dieses Buches anzweifeln. Nennt mich naiv, oder ich nenne diese einige naiv, doch selbst wenn die Autorin nicht bei der Wahrheit geblieben ist (aber warum sollte sie? Nur Wahrnehmung ist eine subjektive Sache, darüber lässt sich natürlich streiten), so fände ich es überhaupt nicht abwegig, dass eine solche "Parallelgesellschaft" existieren sollte. Traurigerweise.
Es ist wieder Zeit für Sir Huddleston Fuddleston und Osborn, dieses Schwein. Vorher höre ich mir jedoch vielleicht noch mal das Interview an.