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review 2019-06-10 09:55
Abtauchen in die Welt der Düfte
Die Duftapotheke (1). Ein Geheimnis liegt in der Luft - Anna Ruhe,Claudia Carls

Inhaltsangabe

In der alten Villa riecht es seltsam – nach tausend Dingen gleichzeitig. Es ist das erste, was Luzie an ihrem neuen Zuhause auffällt. Aber die Gerüche führen nirgendwohin und der Schlüssel, den Luzie unter einer Bodendiele findet, passt in kein Schloss. Gibt es in der Villa etwa ein verstecktes Zimmer? Gemeinsam mit ihrem kleinen Bruder Benno und dem Nachbarsjungen Mats macht sich Luzie auf die Suche. Als sie in den verborgenen Teil der Villa vordringen, trauen die Kinder ihren Augen kaum: Auf deckenhohen Regalen reihen sich zahllose Duftflakons aneinander, in denen es nur so schillert und sprudelt! Doch in den Fläschchen schlummern nicht nur schöne Überraschungen, sondern auch jede Menge Gefahren. Vor allem ein Flakon wäre besser für immer verschlossen geblieben… 

 

Meine Meinung 

In dem Genre Kinderbuch treibe ich mich tatsächlich eher selten herum.

Das ist eher Diana’s Part auf unserem Blog.

Aber seit dem ich damals das Cover zum ersten Teil der Duftapotheke gesehen habe, ging es mir nicht mehr aus dem Kopf. So habe ich es mir dieses Jahr endlich gekauft und erst gar nicht ins Regal gestellt.

 

Die Optik eines Buches spielt für mich schon immer eine große Rolle und hier bin ich trotz totaler Reizüberflutung fasziniert. Ein Cover auf dem so viel los ist und man sich als Leser einfach nur auf die Geschichte freut.

 

Bevor sich Erwachsene denken, ach eine Rezension zu einem Kinderbuch muss ich mir nicht weiter durchlesen. Ich finde, dieses Buch ist auch für Erwachsene lesenswert, wenn man sich auf die Welt der Düfte und eine Abenteuergeschichte einlassen kann.

 

„Die Augen sind der Schlüssel zur Seele, aber die Nase ist das Tor.“

(Daan de Bruijn, Duftapotheker, 1825-1898)

 

Im Buch begleiten uns die 13-jährige Luzie und ihr 5-jähriger Bruder Benno.

Die beiden Geschwister ziehen mit ihren Eltern von Berlin in eine kleine Stadt nahe der holländischen Grenze. Ihr neues Haus nennt sich die „VILLA EVIE“ und vor allem für Luzie ist das die reinste Bruchbude.

Aber schnell wird klar, dass diese Villa ihre Geheimnisse hat.

Da wären diese seltsamen Gerüche im ganzen Haus…

Oder dieser komische Globus in der Bibliothek, der alles andere zeigt, als die Weltkarte.

 

Als die Geschwister Bekanntschaft mit dem Nachbarsjungen Mats machen, geht die Entdeckungsreise erst richtig los. Luzie entdeckt durch Zufall einen Geheimgang und die drei Kinder schleichen sich heimlich in das Gewächshaus, welches sich hinter der Villa Evie befindet. Auch dort entdecken sie unvorstellbares.

 

„Wer die Geheimnisse der Duftapotheke aufdeckt, trägt größte Verantwortung und wird in ständiger Gefahr leben.“ (S. 81f.)

 

Nach dem ersten Abenteuergang in der Duftapotheke geschehen seltsame Dinge.

Eine unbegreifliche Kälte nimmt Einzug und das mitten im Sommer.

Und auf einmal verhalten sich die Bewohner der Stadt, inklusive der Eltern von Luzie und Benno sehr merkwürdig.

 

Die Kinder haben etwas in Gang gesetzt und wollen dies nun rückgängig machen.

Gäbe es da vorerst nur nicht einige Rätsel und Geheimnisse, welche ans Licht gebracht werden müssen.

Was hat es zum Beispiel mit dem mysteriösen Gärtner Willem auf sich?

Der unter keinen Umständen will, dass jemand sein Gewächshaus betritt.

 

Mein Fazit

Der Auftakt einer Kinderbuchreihe, welche mich in einen ganz duftigen Bann ziehen konnte und der auf jeden Fall Lust auf die kommenden Bände und Geschichten macht. Ich war vor allem fasziniert von der Duftapotheke und den verschiedenen Flakons, auf die die Kinder bei ihrem Abenteuer treffen.

Leseempfehlung für jung und alt, die einfach mal vom Alltag abschalten wollen.

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review 2019-02-11 07:46
Diese Geschichte sollte sich niemand entgehen lassen!
Von Hoffnung getragen: Tage des Sturms (Band 2) - Ella Zeiss,Elvira Zeißler

Inhaltsangabe

Eine berührende und authentische Familiensaga über ein bislang wenig bekanntes Kapitel der Geschichte. 

Februar 1942: Die Neuigkeiten über den rasanten Vormarsch der Wehrmacht fegen wie ein Sturm durch die gesamte Sowjetunion. Harald Pfeiffer ist sechzehn, als er in das Zwangsarbeitslager in Tscheljabinsk einberufen wird. Während um ihn herum erwachsene Männer zu Hunderten sterben, kämpft er mit aller Macht ums Überleben.

Auch die zwanzigjährige Yvo Scholz kommt nach Kriegsende mit ihrer Mutter in die russische Industriestadt, auf der Suche nach ihrem Bruder Erich, der ebenfalls in das Arbeitslager verschleppt worden war.

Als sich die Pfade von Yvo und Harri kreuzen, ist es für beide Liebe auf den ersten Blick. Doch angesichts der Anfeindungen und Diskriminierungen, die ihnen als Deutsche noch immer begegnen, ist es für sie nicht leicht, sich eine neue Existenz aufzubauen. 

 

Meine Meinung

Gleich zu Beginn muss ich nochmal betonen, wie glücklich ich bin, dass ich zu diesen beiden Büchern der Autorin gegriffen habe. Und noch mehr freue ich mich, dass die beiden Teile der Reihe aktuell neu aufgelegt werden. Beide Bände werden einen ganz besonderen Platz in meinem Bücheruniversum bekommen.

 

Bereits mit dem ersten Band „Wie Gräser im Wind“ konnte mich die Autorin total für sich einnehmen. Dort haben mich vor allem das Setting, die Not und das Thema Zwangsumsiedlung in ihren Bann ziehen können.

 

Im zweiten Band ist es eindeutig das Wort Hoffnung.

Der Titel ist meiner Meinung nach sehr gut gewählt, denn in diesem finalen Band hoffen alle Charaktere auf lediglich eins: eine Zukunft.

Denn auch dieser Band ist durchzogen von Schrecken, Leid und Verlusten.

 

„Wie grausam, wie unnötig das doch war. Als hätte jemand es darauf abgesehen, Familien zu zerreißen…“ (S. 13)

 

Haben im ersten Band noch die Familienoberhäupter der Familien Scholz und Pfeiffer die Hauptrolle der Geschichte eingenommen, so sind es in diesem Teil deren Kinder. Harri und Yvo.

 

„Als Deutscher war er davon befreit, sein Land im Krieg verteidigen zu müssen.“

(S. 9)

 

Auch wenn Harri aus diesem Grund nicht in das Kriegsgeschehen einbezogen wurde, liegt plötzlich seine Einberufung in die Trudarmee vor ihm. Von dieser und auch von dem Zwangsarbeitslager in Tscheljabinsk habe ich noch nie etwas gehört. Umso dicker sind diese Themen markiert, denn ich möchte gerne mehr Literatur dazu lesen.

 

„Solange dieser Krieg tobte und vermutlich auch danach, würde man sie für all das büßen lassen, was Hitler und die Wehrmacht verbrochen hatten.“ (S. 80)

 

„Noch nie zuvor war sie so glücklich, ein Mädchen zu sein, wie in diesem Moment.“ (S. 87)

 

Yvo kann auf der anderen Seite dem Schrecken vorerst entkommen. Mit ihr erleben wir das Leben mit ihrer Mutter Anna. Den Verlust ihres Bruders Erich, welcher ebenfalls einberufen wird und der Frage nach dem Verbleib ihres geliebten Vaters.

Anhand von Yvo und Anna kann der Leser spüren, dass die Deutschen zu dieser Zeit keinen Anspruch hatten einen Ort, als Zuhause oder Heimat zu bezeichnen. Beide werden immer wieder umgesiedelt, bis auch ihr Weg sie nach Tscheljabinsk führt.

 

„Die Menschen, die man liebte, waren viel wichtiger als Häuser oder Land.“ (S. 103)

 

Packend waren für mich wieder die Szenen, in denen deutlich wurde, dass beide Familien Feinde im eigenen Land waren. Und das, weil sie Deutsche waren und Russland einen Krieg mit den Deutschen führte.

 

„Sie waren echte Deutsche, Landsleute, irgendwie.

Und doch waren sie Feinde,…“ (S. 126)

 

Emotional haben mich vor allem die Szenen in dem Arbeitslager und die Entwicklung der Familien mitgenommen. Kinder mussten bereits in zwölf Stunden Schichten enorme körperliche Arbeit leisten. Geplagt von Hunger und Krankheit, blieb einem nichts anderes übrig, als seine Bedürfnisse auf das Mindeste hinunter zuschrauben und zu kämpfen.

Vor allem Harri werde ich in vielen Szenen nicht vergessen.

Für mich ein ganz besonderer Mann mit einer unheimlich bewegenden Lebensgeschichte.

 

„Der Krieg und die Arbeitsarmee hatten von ihnen allen ihren Blutzoll gefordert.“ (S. 332)

 

Schreibstiltechnisch habe ich mich mit Ella Zeiss wieder sehr wohl gefühlt. Ich mag den Aufbau des Buches, zum Beispiel, dass man in jeder Überschrift eine Orts- und Zeitangabe hat. So habe ich mich immer sehr gut im Buch zurechtgefunden und wusste gleich in welchen Handlungsstrang es weitergeht.

Die Autorin fand durchweg die passenden Worte, um der Leserschaft die Lebens- und Liebesgeschichte ihrer Großeltern Yvo und Harri zu erzählen.

 

Auch wie die Autorin diese Geschichte zu einem Ende gebracht hat, war großartig.

Sie zog es nicht unnötig in die Länge, sondern machte zum Ende hin etwas größere Zeitsprünge, welche zu einem tollen Ende führen und mich als Leserin sehr glücklich und zufrieden zurückgelassen haben.

 

Mein Fazit

Für mich ist es sonst immer sehr schwierig Bücher zu bewerten, in denen es um eine private und persönliche Geschichte geht. Aber hier fällt es mir überhaupt nicht schwer. Ich bin der Autorin sehr dankbar, dass sie diese Geschichte nach langjähriger Arbeit für uns veröffentlicht hat.

Das Erbe ihrer Großeltern bleibt mir in ganz besonderer Erinnerung und es sind zwei Bücher, zu denen ich trotz des sehr bewegenden Themas immer wieder greifen würde. Absolute Leseempfehlung!

 

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review 2018-03-14 12:56
Schneeweiß
Wie Wölfe im Winter - Tyrell Johnson

Inhaltsangabe

Die Welt, wie Lynn sie kannte, existiert nicht mehr, seit ein Grippevirus einen Großteil der Menschheit ausgelöscht hat. Mit ihrer Familie kämpft sie im eisigen Yukon ums Überleben. Jahrelang haben sie keinen Kontakt zum Rest der Welt gehabt, bis plötzlich ein Fremder erscheint. Er wird verfolgt, und sie nehmen ihn bei sich auf. Doch in dieser neuen Welt ohne Nahrung, ohne Regeln und ohne Moral bringen sich Lynn und die anderen damit in Lebensgefahr … 

 

Meine Meinung 

Bei diesem Buch weiß ich auf Anhieb gar nicht, wo ich anfangen soll.

Nun gut, das Offensichtliche zuerst. Der Titel gefällt mir unheimlich gut.

In meinen Notizen setze ich ein großes Ausrufezeichen für Titel des Jahres 2018.

WWIW – Wie Wölfe Im Winter.

Sieht doch schon wahnsinnig toll aus oder?

 

Dann haben die Personen hinter der Covergestaltung meiner Meinung nach ganz große Arbeit geleistet. Wer den Winter und schlichte, aber aussagekräftige Titelbilder mag, kommt an diesem Schmuckstück absolut nicht vorbei.

Klare Farben, eine passende, einfach, groß dargestellte Schriftart und Lynn als i- Tüpfelchen im Wort Winter.

 

Zum Genre ist zusagen, dass ich gar nicht so oft Endzeitromane lese.

Im Nachhinein mag ich fast sagen, dass dies für dieses Buch ein großer Vorteil war. Denn es hat mich dementsprechend positiv überrascht und fesseln können.

Hatte ich anfänglich noch Angst vor einem Zombieeinschub (mit denen kann ich nämlich nicht viel anfangen), wusste ich doch recht schnell, dass der Autor in eine andere Richtung geht.

Tyrell Johnson infiziert uns Leser mit einem tödlichen Grippevirus und es bleibt bei diesem. Keine wandelnden Untoten und so weiter.

 

Hinsichtlich handelnder Figuren in der Geschichte beschränkt der Autor sich auf eine kleine Gruppe. Das fand ich gut, denn der Roman wird von einer sehr ruhigen Atmosphäre durchzogen. Unruhe durch eine Vielzahl von Personen hätte diese Stimmung nur zerstört.

Der Hauptkreis besteht aus der 23-jährigen Lynn, ihrer Mutter, ihrem Bruder Ken, ihrem Onkel Jeryl und dessen Ziehsohn Ramsay.

Diese Konstellation tritt in der Geschichte nach dem Ende der Menschheit auf.

Der Großteil der Menschheit hatte keine Chance dem Virus zu entkommen.

Auch Lynn’s Vater erlag den Symptomen, woraufhin seine Familie von Eagle in Alaska nach Yukon im Nordwesten Kanadas flüchtete. Das Leben der fünf besteht aus dem Ziel des Überlebens. Der dominierende Winter, die Unmassen an Schnee und die Kälte machen dies zu keinem leichten Unterfangen.

Bereits damals in Chicago wurden Lynn und Ken von ihrem Vater im Umfang mit Pfeil und Bogen und Angeln unterrichtet. Als wenn der Vater darauf bedacht war, dass seine Kinder durchs Leben kommen.

Besonders gefallen haben mir die relativ vielen Szenen um Lynn, in denen sie auf Jagd geht, Fallen baut und die erlegten Tiere zerlegt, um der Gruppe Fleisch bringen.

 

Als Lynn eines Tages einem Fremden namens Jax begegnet, ahnt die Gruppe noch nicht, dass ihr bisheriges Leben eine Wende nehmen wird. An seiner Seite hat Jax einen sibirischen Husky namens Wolf, der mein heimlicher Held in der Geschichte ist. Jax ist auf der Flucht.

Auf der Flucht vor dem Virus und vor einer Organisation namens Immunity.

 

Dass es Lynn’s Vater ist, der als Biologe die Verbindung zu Immunity darstellt, kristallisiert sich schnell heraus, dennoch mochte ich, wie Tyrell Johnson die kurzen Rückblenden in die Vergangenheit eingebaut hat. Die Übergänge sind vor allem thematisch sehr gut gewählt.

 

Vermittelt Lynn dem Leser am Anfang noch den riesigen Verzicht, den sie in sich spürt. Die Protagonistin vermisst nicht nur ihren Vater unheimlich, nein. Auch Dinge wie „Schokolade, Comics,(…), Autos, Flugzeuge, Busse, (…), die Regierung“ (S. 64) gibt es nicht mehr. Am Anfang habe ich mir über diese Kenntnisse einige Gedanken gemacht und war umso überraschter als ich das Buch nach 350 gelesenen Seiten zuschlug und einen ganz anderen Grundgedanken im Kopf hatte.

Die Message, die der Autor auf der letzten Seite vermittelt, machte das Buch dann zu etwas Besonderem für mich. Denn es liegen wahre Worte darin, auch wenn es sich hier um einen Endzeitroman handelt.

 

Welches Unheil Jax und die Organisation Immunity mit sich bringen bleibt geheim.

Entscheidend für euch als Leser ist, dass es einige Actionszenen gibt, in denen mich die Figuren vor allem mit ihrer Rauheit überzeugen konnten.

 

Mein Fazit

Das Buch glänzt mit einer durchgängig verschneiten, kühlen Atmosphäre, wirkt im Verlauf sehr ruhig und gedämmt und hat es dennoch in sich.

Winterfans kommen hier total auf ihre Kosten.

Mein persönliches Fazit ist, dass sich der Virus mit der Einöde des Schnee’s perfekt zu einem Endzeitroman verbinden ließ. Gerne mehr solcher Geschichten.

Auf mehr von Tyrell Johnson freue ich mich auf jeden Fall!

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review 2018-02-17 12:22
Kann mit historischen Fakten glänzen
Die Liebenden von Leningrad - Paullina Simons

Inhaltsangabe

An einem warmen Sommertag 1941 begegnet Tatiana dem jungen Offizier Alexander - der Liebe ihres Lebens. Heimlich treffen sie sich und träumen von einer gemeinsamen Zukunft. Doch werden Tatiana und Alexander jemals ihre Gefühle offenbaren können? Denn Alexander verbirgt ein Geheimnis, das so lebensgefährlich ist wie der Krieg, der vor den Toren Leningrads auszubrechen droht. 

 

Meine Meinung 

Wer sich für Liebesromane, welche in der Zeit des Zweiten Weltkrieges interessiert, hat mit Sicherheit schon von der Geschichte von Tatiana und Alexander gehört. Ich habe mich sehr gefreut, als ich erfuhr, dass diese Trilogie vom Heyne Verlag neu aufgelegt wird. Der perfekte Anlass, um die Liebesgeschichte selbst kennenzulernen.

 

An die 752 Seiten stellte ich die Erwartung an eine große Liebesgeschichte vor der Kulisse des Zweiten Weltkrieges. Leider konnte der Reihenauftakt meine Erwartungen nicht ganz erfüllen.

 

Zu Beginn des Buches lernt man die 17-jährige Tatiana und ihre Familie, um Großeltern, Eltern und die Geschwister Pascha und Dascha kennen.

Tatiana erschien mir anfänglich sehr jung und naiv. Ihren Eltern spürt man durchweg die Enttäuschung an, dass die nur einen Sohn haben. Ihre beiden Töchter bringen sie nur sehr wenig Liebe entgegen. So kommt es auch, dass vor Kriegseintritt Russlands lediglich der Sohn Pascha, welcher gleichzeitig Tatianas Zwillingsbruder in Sicherheit gebracht werden soll. Die Eltern schicken ihn in ein Ferienlager außerhalb von Leningrad.

Dascha, die 7 Jahre älter ist als Tatiana genießt ihr Leben und bändelt gerne mit jungen Soldaten an. Auch sie erschien mir naiv. Keine der beiden ahnte, welche Schrecken der Kriegseintritt ihres Heimatslandes mit sich bringen wird.

 

Sehr früh in der Geschichte tritt die junge Tatia dann auf Leutnant Alexander Below. Da die Reihe deren Namen trägt, ist dem Leser schnell klar, dass hier die große Liebesgeschichte auf uns wartet und sehr früh ihren Beginn nimmt.

Doch dann kommt es zu einen überraschenden Wende.

Auch Dascha will ihrer Familie ihren neuen Freund vor stellen, einen Soldaten namens Alexander Below. Für Tatia ein Schock.

An dieser Stelle sei schon zu verraten, dass es keine typische Liebesgeschichte wird. Wer Dreieckskonstellationen nicht mag, sollte sich ebenso im Klaren sein, dass „Die Liebenden von Leningrad“ eben diese mit sich bringt.

Alexander steht zwischen zwei Schwestern, obwohl er doch ganz klar nur eine liebt. Diesen Part habe ich so einfach nicht erwartet. Demnach entwickelte sich die Geschichte ab dieser Wende für mich ganz anders als erwartet.

 

Russland tritt in den Krieg ein und nach dem ersten Drittel des Buches konnte mich dieser mittlere Teil der Story am meisten packen. Er überzeugt mit sehr gut recherchierten Details. Die Einkesselung Leningrads, die täglichen Bombardierungen und vor allen die kaum vorstellbaren Beschreibungen der Hungersnöte des Winters 1941/1942 sind für mich das Highlight des Buches.

Da Russland tatsächlich mein Lieblingssetting in Büchern ist und ich mich sehr für die Kriegsgeschehnisse in diesem Land interessiere, kann ich sagen, dass ich die Jahre 1941 und 1942 in noch keinem anderen Roman so authentisch und erschreckend dargestellt gelesen habe.

 

Das letzte Drittel des Buches spielt ab Juni 1942.

Die Geschichte um Tatiana und Alexander geht weiter, allerdings bekam die Autorin leider nicht die Kurve. Vor allem die Liebesgeschichte konnte mich einfach nicht packen. Es gab den ein oder anderen Moment, in denen ich gebangt und gehofft habe, aber im Großen und Ganzen blieb mir die Romanze zu emotionslos, zu unromantisch und vor allem herrschte ein zu großes Hin und Her, welches mich immer wieder aus der Liebesgeschichte riss.

 

Viele interessiert bestimmt noch, ob ich die Reihe nun weiterlesen werde oder ob ich die Reihe unbeendet lasse, da mich Band 1 einfach nicht so begeistern konnte, wie gedacht. Dazu kann ich aktuell nur sagen, dass ich Band 2 bestimmt nicht gleich zur Erscheinung im Juli 2018 lesen werde, aber ich doch schon wissen möchte, ob die Autorin es im zweiten Band für meinen Geschmack besser macht.

____________________________________________________________

 

Absolut nicht überzeugen konnte mich in diesem historischen Roman die Liebesgeschichte. Sowohl im ersten Drittel war mir alles zu verwirrend und durcheinander. Die beiden Akteure verhielten sich meiner nach wie zwei Jugendliche. Und auch das letzte Drittel war für mich alles andere als fesselnd.

Vor allem die intimeren Beschreibungen zwischen den beiden erschienen mir schlecht übersetzt und dadurch total kindisch und nicht der Zeit entsprechend.

 

Mein Fazit

Auch wenn dieser Roman mich nicht mit der großen Liebesgeschichte packen konnte, so waren es die historischen Beschreibungen, welche mir einen Schauer über den Rücken gejagt haben und welche ich nicht vergessen werde.

Band 2 werde ich lesen, allerdings frage ich mich hier schon, ob es wieder einen historischen Part geben wird oder die Autorin sich hauptsächlich auf die Liebesgeschichte der beiden konzentrieren wird.

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review 2018-02-04 08:23
Schreckliche Wahrheit
Das Flüstern des Teufels: Psychodrama - A.M. Arimont

Inhaltsangabe

Deutschland, Anfang der 1990er Jahre. Ein kühler Tag im Februar. Zwei Jungs, zehn und elf Jahre alt, entführen ein Kleinkind aus einem Einkaufscenter. Was als harmloser Spaß anfängt, entwickelt sich zu einem wahren Albtraum. Und plötzlich ist nichts mehr so, wie es einmal war. 

 

Meine Meinung 

Wer an diesem Klappentext vorbeikommt, interessiert sich entweder nicht für solch ein Thema oder weiß von vornherein, dass er von solchen Inhalten einfach die Finger lässt. Auch mir war klar, dass der Autor mit „Das Flüstern des Teufels“ ein emotional berührendes Buch geschrieben hat, welches viel Schrecken und Gewalt mit sich bringt.

 

Inspiriert wurde der Autor von einem wahren Fall von Kindesentführung, welcher in den 90er Jahren in England für Aufruhr sorgte. Ich selbst kannte den Fall nicht, habe mich aber im Nachhinein mit den Geschehnissen noch etwas intensiver befasst.

 

Für mich war jedenfalls klar, dass ich an diesem Buch nicht vorbeikomme.

Gerade wahre Begebenheiten, welche die bösen Seiten von Persönlichkeiten aufzeigen, interessieren mich einfach sehr.

Dass es sich bei diesen Personen um Kinder handelt, hat man nicht so häufig, umso gespannter war ich.

 

Der Einstieg in das Buch war super.

Aus der Sicht eines erwachsenen Mannes erfahren wir von seinem Geheimnis.
Diese schreckliche Tat, die er als Junge begangen hat und welche sein ganzes Leben beeinflusst hat.

 

„Dieser eine Tag damals hat das Leben von so vielen Menschen für immer verändert.“ (Pos. 80)

 

Schnell wird klar, dass hier einer der Täter zum Leser spricht.

Seine Gedanken und Worte ließen mich erahnen, welcher Schrecken auf den kommenden Seiten zu erwarten war.

 

Sehr schnell findet man sich als Leser dann in den frühen 90er Jahren wieder.

Das Buch wird weiter aus der gleichen Perspektive erzählt, nur, dass er kein erwachsener Mann mehr ist, sondern wieder ein Kind von 10 Jahren.

Gerade als Kind der 90er stellt man fest, dass der Autor diese Epoche in dem Buch aufleben lässt. Während wir den 10-jährigen Erzähler Sebastian und seinen 11-jährigen Schulfreund Nikolai kennenlernen, stoßen wir in deren Alltag auf Kassetten und Super Nintendo. Beide finden Reiz an verbotenen Sachen, wie Actionfilme, Pornos oder Diebstahl. Auch sprachlich greift A.M. Arimont hier die Kinder auf, alles andere wäre meiner Meinung nach unrealistisch.

 Und dann kommt dieser eine Tag, der ihre Kindheit viel zu schnell enden ließ.

 

„So ist man als Kind. Man macht einfach mit, ohne nachzudenken.“ (Pos. 472)

 

Beide Jungs beschließen die Schule zu schwänzen und wollen den Tag im Einkaufscenter der Stadt verbringen. Viel Unfug folgt. Und dann gerät der 3-jährige David in ihr Blickfeld. Schnell ist eine neue verbotene Idee gefunden. Sie nehmen David mit auf einen Spaziergang.

Einen Spaziergang mit gravierenden Folgen.

 

Nachfolgende Seiten des Buches sind geprägt von Gewalt und Schrecken.

Viele Leser mögen diese Elemente nicht. Für mich gehören sie zu dieser Geschichte. Nur so kann man der Gesellschaft die Tiefen einer Persönlichkeit vor Augen führen. Ebenso bringen diese Beschreibungen den Leser zum Nachdenken.

Für mich stellte sich vor allem die Frage des WARUM?

Hier mag sich jeder seine eigene Meinung bilden.

Bei diesem Fall kommen viele Faktoren zusammen.

 

Ja, die Geschichte bringt eine Gänsehaut mit sich.

Der Autor schafft es diesen Fall näher zu bringen, mir sogar unter die Haut zu schieben. Aber er schafft es auch, dass ich immer noch über diesen Fall nachdenke.

Vor allem die Schuldfrage ist hier sehr interessant.

Hier trifft die Schuld nicht nur die kindlichen Täter, sondern auch die Erwachsenen.

Wie so etwas passieren konnte, da es in aller Öffentlichkeit passiert ist, ist mir fraglich und zeigt mir wieder, dass jeder sich selbst der nächste ist.

Denn es gab Zeugen, aber niemand griff ein.

 

Das Buch endet nicht mit der Tat, sondern erzählt auch die Zeit danach.

Die letzten Worte in der Geschichte gehören wieder dem erwachsenen Mann, der mit seiner Schuld leben muss. Er findet passende Worte zu seiner Tat, die aber nichts mehr ungeschehen machen können.

 

„Wenn ich eines gelernt habe, dann das – ein einziger Fehler reicht, um viele Leben zu zerstören.“ (Pos. 1708)

 

Wie bei vielen Büchern sollte man auch hier das Nachwort des Autors nicht überlesen. Seine Worte machten das Buch für mich rund.

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Ein Punkt hat mich allerdings doch ein wenig gestört.

Ja, es gab einen Lesefluss, welcher aber immer wieder durch Fehler im Lektorat unterbrochen wurde. Wenn man sich so viel Mühe gibt, solch ein Thema auf Papier zu bringen, sollte man sich auch die Zeit nehmen, solche Fehler zu entdecken und zu korrigieren.

 

Mein Fazit

Ein Thema und eine wahre Begebenheit, die es verdient haben Inhalt dieses Buches zu sein. Ich bin dankbar, auf diesen Fall aufmerksam gemacht worden zu sein.

Allen Lesern sollte nach diesem Buch klar sein, dass nicht nur Erwachsene zu Schandtaten bereit sind, nein, auch in Kindern stecken kleine Monster.

„Das Flüstern des Teufels“ ist für mich aber auch ein Werk, welches wachrütteln soll. Und zwar in der Hinsicht, dass auch weggucken zu solchen Taten führen kann. Jeder sollte sich die Mitteilung des Buches zu Herzen nehmen.

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