Bibliothekarin Nina Redmond liebt Literatur. Bisher hat sie in der städtischen Bücherei bei Birmingham gearbeitet, doch nun verliert die 29-Jährige ihren Job, weil die Einrichtung schließen wird. Was soll jetzt nur aus ihr werden? Eigentlich würde sie gerne eine eigene Buchhandlung eröffnen, aber dafür fehlt ihr das Geld. Dann bekommt sie den Tipp, mit einem Lieferwagen einen mobilen Buchladen zu betreiben. Mit einem Bücherbus kutschiert sie also durch die schottischen Highlands, um Menschen mit Lektüre zu versorgen. Ob sie sich auch noch weitere Träume erfüllen kann?
„Happy Ever After – Wo das Glück in Büchern wohnt“ ist der Auftaktband der mehrteiligen „Happy-Ever-After“-Reihe, im Original auch als „Scottish Bookshop“-Reihe bekannt, von Jenny Colgan.
Meine Meinung:
Der Roman besteht aus 36 Kapiteln mit einer angenehmen Länge. Erzählt wird aus der Sicht von Nina in chronologischer Reihenfolge. Der Aufbau ist recht einfach, funktioniert aber gut.
Der Schreibstil ist locker, bildhaft, anschaulich und – dank viel wörtlicher Rede – ziemlich lebhaft. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht schwer.
Mit Nina steht eine sympathische Protagonistin im Mittelpunkt. Sie ist unsicher, schüchtern und wenig selbstbewusst, wirkt zum Teil sogar etwas naiv. Aber ihre Begeisterung für Bücher und ihr großes Herz machen sie zu einem liebenswürdigen Charakter. Ihre Gedanken und Gefühle lassen sich gut nachvollziehen. Auch die Nebenfiguren sind interessant dargestellt.
Das Setting finde ich klasse. Gut gefallen hat mir auch, dass inhaltlich die romantische Liebe nicht im Vordergrund steht. Zwar taucht auch dieser Bereich im Roman auf. Aber andere Themen wie die Leidenschaft für Bücher, Freundschaft und Vertrauen nehmen viel Raum ein. Dadurch wird die Geschichte facetten- und abwechslungsreich und läuft nicht Gefahr, zu seicht zu werden.
Auf mehr als 400 Seiten kommt beim Lesen keine Langeweile auf, obwohl die Handlung nicht mit mehreren Überraschungen auftrumpfen kann. Allerdings trifft die Mischung aus emotionalen und humorvollen Momenten meinen Geschmack.
Ein Pluspunkt des Romans sind auch die witzig formulierten Tipps der Autorin, wo es sich am besten liest, verknüpft mit persönlichen Ausführungen. Sie sind der eigentlichen Geschichte vorangestellt.
Das Cover passt perfekt zum Inhalt und spricht mich sehr an. Der deutsche Titel ist etwas sperriger und ein wenig kitschiger als das englischsprachige Original („The Little Shop of Happy Ever After“), aber nicht mehr oder weniger treffend.
Mein Fazit:
„Happy Ever After – Wo das Glück in Büchern wohnt“ von Jenny Colgan ist ein unterhaltsamer Wohlfühlroman, der vor allem Bibliophilen schöne Lesestunden beschert und sich angenehm von anderer Frauenliteratur abhebt.