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review 2013-08-07 18:02
Mein letzter Besuch in Kleinöd
Rufmord in Kleinöd: Kriminalroman (Kleinöd-Krimis) - Katharina Gerwens;Herbert Schröger

Als in Kleinöd ein Mann erschossen wird, richtet sich der Verdacht der Bevölkerung schnell auf Leopold Schmiedinger, der erst seit Kurzem im Dorf lebt. Nicht nur, dass der Cousin des einheimischen Polizeiobermeisters erst vor wenigen Monaten aus dem Gefängnis entlassen wurde, nein, er scheint nach dem Mord mit einem Mal über auffällig viel Geld zu verfügen. Während Bürgermeister Waldmoser das Misstrauen gegen den Verdächtigen kräftig schürt, geht Hauptkommissarin Franziska Hausmann ihre eigenen Wege, denn sie zweifelt an Schmiedingers Schuld.

 

Nachdem mich “Die Gurkenflieger” nicht so recht überzeugen konnte, habe ich Kleinöd mit diesem Buch eine zweite Chance eingeräumt, die das Buch ganz gut genutzt hat.
Jedenfalls hat mir die Geschichte deutlich besser gefallen. Das liegt vor allem daran, dass ich den Aufhänger leicht nachvollziehen kann. Dass sich ein solch kleines Dorf, wo jeder jeden kennt, sofort auf einen neu zugezogenen Bewohner einschießt, wenn etwas Ungewöhnliche wie dieser Mord geschieht, das kann ich mir gut vorstellen. Speziell in Kleinöd, wo zwar der pure Muff in Sachen Zusammenleben herrscht, wo aber auch jeder ein bissiges Auge auf den anderen hat und viele einander nicht die Butter auf dem Brot gönnen.
Dagegen fand ich die Hintergründe des Mordes teilweise etwas weit hergeholt. Hauptsächlich deshalb, weil sie vor der Kulisse des höchst bodenständigen Dorfes ganz schön exotisch wirken. So etwas erwartet man doch eher in einer Stadt. Trotzdem habe ich die Ermittlungen gespannt verfolgt. Im Vergleich zu den “Gurkenfliegern” bekommt man hier nämlich wenigstens einen griffigen Fall geboten mit echten Kriminellen wie man sie von einem Krimi erwartet. Das fehlte mir bei den “Gurkenfliegern” am meisten.
Seit diesem Buch kann ich mich nun auch mit einigen der Charaktere anfreunden. Auch damit hatte ich bei meinem ersten Besuch in Kleinöd so meine Probleme. Zwar habe ich noch nicht zu allen einen Draht gefunden, aber einige sind es doch. Beispielsweise Polizist Adolf Schmiedinger, Nachwuchsreporter Enzo Blumentritt und Wirtin Teres Schachner. Diese drei sind mir besonders sympathisch geworden. Und auch Kommissarin Hausmann ist mir ein Stück näher gekommen. Das liegt einerseits sicher daran, dass ich sie alle nun schon kenne und nicht mehr erst kennenlernen muss. Andererseits kommt hier hinzu, dass im Dorf die Frühlingsgefühle ganz schön brodeln. Und die Liebe verändert nun mal die Menschen und lässt sie anders wirken. Wenn das zur Folge hat, dass ich mich in Kleinöd endlich etwas eingewöhnen kann, dann darf es dort ruhig noch etwas länger Frühling sein ;)

 

Für mein Empfinden liest sich der “Rufmord” leichter als die “Gurkenflieger”. Schon das Schriftbild kommt mir angenehmer vor. Keine so engen Zeilen und eine etwas größere Schrift, so dass es nicht so massig wirkt. Es macht bei mir bereits viel aus, wenn mich nicht schon die Optik des Geschriebenen abschreckt. Etwas schwer tu ich mich allerdings noch mit den im Dialekt geschriebenen Dialogen. Klar, das lässt die Charaktere authentisch wirken, aber es liest sich für Nicht-Bayern oft ziemlich holprig.

 

Keine Ahnung, was die Kühe mit der Geschichte zu tun haben, aber einem Regionalkrimi steht dieses Cover auch so einfach gut. Und Kühe wird es in oder um Kleinöd sicher geben. Mit dem finster dräuenden Himmel wird außerdem deutlich, dass Unheil naht.

 

Fazit:  Auch wenn mir dieses Buch besser gefallen hat als die “Gurkenflieger”, werde ich vorläufig nicht mehr nach Kleinöd reisen. Trotz eines ordentlichen Falles und eine allmählichen Annäherung an einzelne Charaktere. Warum? Weil es mir in Kleinöd schlicht zu viel vordergründige Vetternwirtschaft und hintergründige Boshaftigkeit gibt, zu viel “Muff” eben. Das ist mir bei dieser Serie eine ganze Spur zu heftig.

Source: leserattz.wordpress.com/2012/08/22/rezension-rufmord-in-kleinod-katharina-gerwens-herbert-schroger
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review 2013-08-07 17:48
Ein ziemlich dünner Fall
Die Gurkenfliegerein Niederbayern Krimi - Katharina Gerwens,Herbert Schröger

Das niederbayerische Kleinöd steht kopf: Der vierjährige Paul Daxhuber ist spurlos verschwunden. Die Großeltern, bei denen er aufwächst, seit seine Mutter Corinna ihn dort ablieferte, sind verzweifelt. Auch die polizeilichen Ermittlungen unter der Leitung von Franziska Hausmann werfen zunächst nur weitere Fragen auf: Warum verschwand Corinna damals so plötzlich? Hat sie womöglich ihr eigenes Kind entführt? Und welche Rolle spielen die polnischen Erntehelfer, die mit den Gurkenfliegern auf den Feldern ihre Runden drehen? Hinter der scheinbar idyllischen Fassade des Dorfes lauern ungeahnte Abgründe.

 

Wegen des Genres und der ausgefallenen Cover hatte ich bereits länger ein Auge auf die Kleinöd-Krimis. Leider musste ich mit Band 2 in die Reihe einsteigen, was aber kein Problem war. Die Charaktere werden nach und nach so neu vorgestellt als handele es sich um den ersten Band. Es ist zwar ab und zu herauszulesen, dass es bereits einen Fall um das Dorf gab, aber man braucht kein Vorwissen darüber um bei den “Gurkenfliegern” durchzusteigen.
Der vierjährige Paul ist aus Kleinöd verschwunden. Das ruft zunächst die Presse und den Dorfsheriff auf den Plan, später aber auch Kommissarin Hausmann (die bereits Fall 1 löste) und ihre Kollegen.
Geraume Zeit verfolgen sie verschiedene Spuren. So bleibt es auch für den Leser spannend und man knobelt mit, welche Theorie am wahrscheinlichsten ist. Später wird zumindest dem Leser gegenüber aufgelöst, was dem Jungen zugestoßen ist. Es bleibt danach aber noch spannend hinsichtlich der Frage, was dem Jungen weiter passieren wird und ob und wie die Ermittler das Rätsel um sein Verschwinden lösen werden.
Ich muss allerdings sagen, dass mich der Grund für dieses Unglück nicht komplett überzeugen konnte. Das ist zu schwach in meinen Augen. Ausserdem ist man mir mit gewissen Geschichten, die dem Kleinen Paul erzählt werden, ganz schön auf den Keks gegangem. Kann man Vierjährigen wirklich solch hanebüchene Stories auftischen?
Dafür hat mich das Buch in anderer Hinsicht erschreckt. Denn während der Handlung kommen immer wieder geradezu schokierende Tatsachen über das Dorf und seine Bewohner zur Sprache. Und die sind nicht ohne! Da hoffe ich, dass in den weiteren Bänden einige davon der Polizei zu Ohren kommen und dass die betreffenden Personen die Konsequenzen tragen müssen.
Übrigens habe ich diese Tatsachen als gar nicht so abwegig empfunden. Ich mag mir lieber nicht vorstellen, was sich hinter manch harmlosen, schmucken Fenster alles abspielt. Dafür muss mann sicher nicht mal in solch einem Nest wie Kleinöd leben.
Trotz allem hat auch dieser Regionalkrimi einiges an Komik zu bieten und man kann immer mal wieder dabei schmunzeln.

 

Inhaltlich ist die Geschichte nicht komplex. Sie liest sich aber dennoch nicht ganz leicht, denn ein Großteil der Dialoge ist im Dialekt geschrieben. Da muss man aufpassen und kann leicht ins Stolpern geraten. Es verleiht der Geschichte allerdings auch etwas Authentisches und Uriges. Die Kapitel haben eine gute Länge, nicht zu lang und nicht zu kurz.

 

Ich wusste nicht, was Gurkenflieger sind und fand das Cover mit dem Gurkenglas ganz witzig. Ein Cover also, das neugierig macht. Allerdings dreht sich die Geschichte nicht so sehr um die Gurkenflieger. Wer darauf hofft, der ist auf dem Holzweg. Für einen waschechten Krimi ist es auf jeden Fall ein ungewöhnliches Motiv.

 

Fazit: Der Hintergrund um Pauls Verschwinden war mir zu dünn und somit nicht überzeugend. Dafür konnte die Geschichte in menschlich erschreckender Hinsicht bei mir punkten. Die Ermittlungen fand ich ganz spannend, und ich werde sicher noch einen weiteren Band lesen und dann entscheiden, ob ich an der Reihe dran bleibe. Dafür müsste dieser weitere Band aber einen überzeugenderen Fall bieten.

Source: leserattz.wordpress.com/2012/07/29/rezension-die-gurkenflieger-von-kleinod-katharina-gerwens-herbert-schroger
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