Andreas Böhm arbeitet in einer Kfz-Werkstatt. Er steht vor Gericht, weil er vergessen haben soll, bei einer Reparatur die Bremsleitung wieder fachgerecht angeschlossen zu haben. Durch diesen Fehler hat Frau Weiß einen Unfall gebaut, da sie nicht in der Lage war zu bremsen. Allerdings soll sich die Situation noch weiter verschlechtern, denn Frau Weiß stirbt noch im Krankenhaus und kann sich deshalb nicht zu ihrem Unfall vor Gericht äußern.
Der Krimi “Noch Zweifel, Herr Verteidiger?” umfasst die Zeit von 27 Tagen, die in 17 Kapitel aufgeteilt sind. Als Überschrift des jeweiligen Kapitels, bekommt man die Information über Tag und Datum. Hier wird dann auch schnell klar, dass das Buch nicht jeden Tag abhandelt, sondern manchmal einige Tage überspringt, was jedoch nicht problematisch ist.
Gleich zu Beginn des Buches bekommt der Leser allerhand an Informationen über die juristische Situation. Dabei greift der Autor nicht gerade zu positiven Worten (ob die Beschreibung der juristischen Situation auch so der Wahrheit entspricht, kann ich dabei nicht beurteilen).
Dabei hebt sich der Protagonist besonders von allen anderen Charakteren ab, da er sein Beruf als Jurist sehr ernst nimmt und ihm das Wohl seines Mandanten am Herz liegt. Dabei verbeißt er sich richtig in den Fall und die Findung der Wahrheit. In diesem Punkt hat mich der Protagonist überzeugen können. Was mir dann allerdings nicht so gefallen hat, ist die Tatsache, dass alle Charaktere recht oberflächlich bleiben. Man bekommt leider kaum Informationen über die jeweiligen Charaktere, wodurch die Charaktere zumindest für mich recht dünn geblieben sind.
Dabei wird die Handlung zwar an manchen Punkten recht spannend, allerdings ist sie auch recht vorhersehbar und so überrascht einen das Ende kaum. Die Fakten werden dort zwar alle gut zusammengeführt, halten aber auch keinerlei Überraschungen bereit.
Cover: Das Cover von “Noch Fragen, Herr Verteidiger?” wirkt auf den ersten Blick recht düster.
Wir sehen einen kaum beleuchteten Gang, der allerdings am Ende recht beleuchtet ist. Hier könnte man annehmen, es soll uns sagen “es ist immer Licht am Ende des Tunnels”. Beim Lesen des Buches erkennt man das Muster auch in der Handlung des Buches wieder.
Über diesen Gang sehen wir schemenhaft einen Mann im schwarzen Anzug. Hier könnte man eventuell den Protagonisten des Buches sehen.
Insgesamt gefällt mir das Cover recht gut. Es passt zum Buch und hat einige Bezüge zur Handlung.
Fazit: Anfangs habe ich nicht viel von “Noch Fragen, Herr Verteidiger?” erwartet. Mit fortschreitender Seitenzahl allerdings habe ich immer besser ins Buch gefunden und es hat mir immer besser gefallen. Besonders der Protagonist gefällt mir dabei wirklich gut. Leider bleibt jeder Charakter recht dünn und wird wenig mit Informationen gefüllt.
Ich kann das Buch von Autor Fred Breinersdorfer trotzdem empfehlen und komme am Ende auf 4/5 Sterne für “Noch Fragen, Herr Verteidiger?”.