Lukas Nufer hat einen großen Wunsch. Er möchte Medicus werden und sich vor allem den Frauen sowie Geburten der Kinder widmen. Auf seinem Weg nach Erfurt, um dort an der Universität zu lernen, wird er jedoch in ein Abenteuer hineingezogen, welche ihn noch lange verfolgt. Bei einem Überfall sieht er sich plötzlich der Verantwortung für Odilie gegenüber. Seine Aufgabe ist es, sie wohlbehalten nach Heidelberg zu bringen. Während ihrer Reise verliebt er sich jedoch in die schöne, aber sehr kratzbürstige Frau und hat seine liebe Not mit ihr. Doch sie erwidert seine Liebe. Ihrer Zweisamkeit steht jedoch eins im Weg: Odilie ist einem anderen versprochen und Lukas ist nur ein armer Student.
Der Name Wolf Serno steht für gut recherchierte historische Romane mit Tiefgang. Und so habe ich mich gefreut, zu seinem neuesten Werk zu greifen und Lukas Nufer auf seinem Weg zu einem angesehenen Medicus zu begleiten.
Auch wenn im Mittelteil des Buches einige Längen entstanden sind, war es doch wieder eine spannende Geschichte um einen jungen Mann, der versucht, seine Träume wahr werden zu lassen. Über Umwege, Gefahren, Intrigen und einer Liebe, die nicht sein darf, wird Lukas Werdegang erzählt.
Lukas wächst einem von Anfang an ans Herz. Er ist wissbegierig, strebsam, versucht es allen Recht zu machen und vergisst darüber aber nicht selbst. Sein Leben ist geregelt und auch sonst ist er eher der „Nerd“, als der Aufschneider und Draufgänger. Doch wissen wir ja spätestens seit „The Big Bang Theory“, das Nerds gar nicht mehr so sind, wie wir immer dachten ;-)
Wolf Serno erzählt auf knapp 700 Seiten in Abschnitten gegliedert, wie es Lukas ergeht und welche Widrigkeiten er überwinden muss, bis er letztlich das in Händen halten darf, was er am meisten begehrt. Sein Weg zu einem erfolgreichen Medicus ist mit vielen Steinen gepflastert, die er aber auch teilweise geschickt nutzt, um sich daraus Seitengänge zu bauen.
Die Liebe, die er zu Odilie empfindet, ist da schon schwieriger, zumal sie beide ja nicht in der Öffentlichkeit zusammen sein dürfen. Auch hier muss Lukas einiges einstecken.
Die Längen im Mittelteil waren für mich dann aber doch etwas zäh und ich hatte ein bisschen Not, das Buch wieder zur Hand zu nehmen, und weiterzulesen. Hat man diese Hürde jedoch geschafft, liest es sich fast von selbst.
Das Ende war für mich etwas unbefriedigend und lässt schwer auf einen zweiten Teil hoffen, obwohl ich im Moment darüber nichts gefunden habe.
Fazit:
Nicht der beste Wolf Serno, aber solide und mit spannender Handlung.