Beschreibung
An einem kalten Winterabend findet Mr. Widow in einer Mülltonne nicht nur einen Wurf kleiner neugeborener Kätzchen, sondern auch eine junge Frau die mindestens genauso verloren wirkt wie die Stubentiger. Kurzerhand nimmt Mr. Widow die Kätzchen sowie die Frau zu sich und schlittert in eine abenteuerliche Geschichte in der sein Katzenverleih im Mittelpunkt steht. Mit seinen Katzen knüpft er Verbindungen zwischen den unterschiedlichsten Menschen und verhilft sogleich der jungen Frau (Nancy) zu einem Neustart ins Leben.
Meine Meinung
Gleich zu Beginn sei gesagt, Antonia Michaelis neuster Roman “Mr. Widows Katzenverleih” ist nicht nur für Katzenliebhaber sondern auch für Freunde von gemütlichen Geschichten die glücklich machen ganz hervorragend geeignet!
"Ich bin der stolze einzige Erbe eines unausstehlichen, steinreichen Bonbonfabrikanten. Der Katzenverleih hat humanistische Gründe." (Mr. Widows Katzenverleih, Seite 9)
Es ist nun schon einige Jahre her seit ich “Der Märchenerzähler” von Antonia Michaelis gelesen habe, aber genau wie damals konnte mich die Autorin auch jetzt mit ihrem leicht poetischen Schreibstil in ihre Welt ziehen und verzaubern. Die Charaktere sind mit viel Liebe gezeichnet und haben sich schnell in mein Leserherz eingeschlichen. Nicht nur die Hauptprotagonisten wie der ziemlich britische Mr. Widow und Nancy vermögen zu polarisieren, auch die “Nebendarsteller” wie z. B. der Künstler der fliegende Nilpferde malt und die ältere Dame die sich Katzen leiht um ihnen vorzulesen hinterlassen einen bleibenden Eindruck.
"Und die Rosenbüsche vor Mr. Widows Haus, der Rasen, die Bäume – all das verwandelte sich, bekam einen Pelz. Die Welt wurde zu einer großen schnurrenden Katze." (Mr. Widows Katzenverleih, Seite 50)
Die teilweise märchenhaft anmutende Story über den Katzenverleih und seinen weisen Besitzer Mr. Widow besticht vor allem durch die wundervoll ausgearbeiteten Charaktere und den bildhaften Schreibstil von Antonia Michaelis. Und dann wäre da noch der Charme der Katzen, die einem durch die wortlose Kommunikation mit Nancy fast menschlich erscheinen. Es gibt so viele herzliche Einzelheiten des Romans durch den man die Geschichte einfach mögen muss und dennoch hatte ich eine etwas realistischer Entwicklung am Ende der Story erwartet. Deshalb gibt es von mir einen kleinen Punktabzug – und ich vergebe empfehlenswerte 4 von 5 Grinsekatzen.
Fazit
Rührend emotional und auf samtigen Pfoten kommt Antonia Michaelis Geschichte daher und erzählt von den kleinen und großen Wundern die diese eigenwilligen Wesen zu bewirken vermögen.