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review 2016-08-10 15:53
Geheimnisse, die Generationen verbinden
Schattwald: Roman - Barbara Dribbusch

Inhaltsangabe

Als Anne Südhausen nach Innsbruck reist, um den Nachlass ihrer verstorbenen Großmutter Charlotte zu regeln, macht sie eine Entdeckung: Tagebücher aus dem Zweiten Weltkrieg, die von Charlottes Zeit im Nervensanatorium Schattwald erzählen – einem Ort, an dem schreckliche Dinge geschahen, die das Leben der Großmutter für immer veränderten. Auch in der Gegenwart passiert Unerwartetes: Ein außergewöhnlicher Mann tritt in Annes Leben, einige Personen entwickeln plötzlich großes Interesse an den Tagebüchern und Anne gerät immer mehr in Gefahr...

 

 

Meine Meinung

Ich freue mich als Leser immer wieder, wenn sich Autoren an das Thema Psychiatrie zur Zeit des Nationalsozialismus wagen. Für meinen Geschmack kann man diese Zeit mit seinen Geschehnissen gar nicht oft genug beleuchten.

 

Womit ich bei diesem Buch gar nicht so sehr gerechnet habe, ist, dass das Buch auf zwei Zeitebenen geschrieben ist. Vermutet habe ich, dass Charlottes Geschichte durch ihre Tagebücher erzählt wird. Umso erfreuter, dass es auch einen Erzählstrang aus Charlottes Sicht gibt, denn in fast allen Büchern auf zwei Zeitebenen gefällt mir die Vergangenheit meist mehr. Und so überraschter war ich, dass ich bei „Schattwald“ genau anders empfunden habe. Die Geschehnisse um Anna, ihrer neuen Bekanntschaft mit Herrn Rattler und den versteckten Tagebüchern konnten mich viel mehr fesseln. Mich macht es im Nachhinein fast neugierig, zu erfahren, ob dieser Punkt so von der Autorin geplant war oder ob es einfach mein Empfinden war.

Natürlich werden hier viele Leser auf die schrecklichen Geschehnisse in dem Sanatorium „Schattwald“ selbst warten, allerdings wird das Thema Psychiatrie hier aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachtet, als erwartet. Welche Themen genau behandelt werden, möchte ich an dieser Stelle gar nicht verraten, nur so viel, es geht hier weniger um derbe Behandlungsmethoden wie Elektrotherapie oder was euch noch alles in den Kopf kommt, wenn ihr an die Psychiatrie zu dieser Zeit denkt. Als Ergotherapeutin hat es mich gefreut, dass hier näher auf die Arbeitstherapie eingegangen wurde.

 

In Bezug auf die Charaktere waren mir sowohl Anne, als auch ihre Großmutter Charlotte sympathisch. Allerdings sind Anne, als Mittvierzigerin, die gerade eine Trennung verkraften muss und Charlotte, die gerne mit dem Kopf durch die Wand geht, sehr unterschiedliche Persönlichkeiten.

Anne ist ein sehr realitätsnaher Charakter und ich konnte sehr gut mit ihr mit fiebern, als sie die Tagebücher ihrer Großmutter las. Andere Male hätte ich mir bei ihr mehr Scharfsinn gewünscht.

Ihre Großmutter Charlotte muss zur Zeit des 2. Weltkrieges den Verlust ihres Zwillingsbruders überwinden und aufgrund einiger Veränderungen in ihrem Verhalten wird sie von ihren Eltern in das Sanatorium Schattwald geschickt.

 

Für mich ein interessanter Punkt, der mir fast ein wenig zu kurz kam, war, dass Charlotte aus einem hitlertreuem Elternhaus kam. Die meisten Romane in dieser Zeit beinhalten mir zu oft eine Protagonistin, welche jüdischer Herkunft ist.

 

Einen Spannungsbogen besitzt dieser Roman für mich auf jeden Fall. Gerade die letzten 90 Seiten zogen mich total in ihren Bann. Aber auch den Rest empfand ich als sehr gut lesbar. Die Seiten schwanden nur so dahin.

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Was mir in diesem Buch gefehlt hat, war der Tiefgang, vor allem in Bezug auf den Handlungsstrang der Vergangenheit. Vielleicht mag es nur daran liegen, dass ich zu diesem Thema gerne viele Seiten lese, um mich richtig in die Personen und die Geschehnisse hineinzuversetzen. Hier bekam man einen Einblick, war aber nicht direkt dabei. Und wie bereits oben angesprochen, wurden einige Sachen nur angesprochen und hatten für das Buch selbst keine Konsequenz.

 

Mein Fazit

Für mich ein Buch mit toller Recherche, welches mich gut unterhalten hat. Ich mochte den sehr flüssig zu lesenden Schreibstil der Autorin und mit den Themen Psychiatrie und Geheimnisse kann man mich einfach immer begeistern. Allen Fans von Romanen auf zwei Zeitebenen und den eben genannten Themen kann ich dieses Romandebüt empfehlen.

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review 2016-08-06 13:33
Ganz anders als erwartet…
Pretty Baby - Mary Kubica

Inhaltsangabe

Schon immer hat Heidi Wood sich gern um andere gekümmert. Doch als sie eines Tages ein mysteriöses obdachloses Mädchen und dessen Baby mit nach Hause bringt, geht sie zu weit! Heidis Mann Chris hat Angst um seine Tochter – und um seine Frau. Denn sie beginnt sich zu verändern, scheint immer mehr in den Bann des unbekannten Mädchens zu geraten.
Chris beginnt zu recherchieren und stößt auf ein schreckliches Geheimnis. Aber um seine Frau und seine Tochter zu retten, scheint es schon zu spät zu sein…

 

Meine Meinung

Der Verlag HarperCollins ist für mich Neuland, aber auf dieses Buch bin ich sofort aufmerksam geworden. Habe ich mir fest vorgenommen Bücher nicht mehr nach der Optik zu bewerten, komme ich hier nicht drum herum dies doch zu tun.

Ein bombastisches Cover oder?

Passend zum Genre, schwarz, weiß verwischte Schrift und dieses düsterwirkende Mädchen. Perfekt! Mir war von Anfang an klar, auch wenn mir dieses Buch nicht gefallen wird, bleibt es als Hingucker im Regal.

 

Wenn man schon häufig in diesem Genre gelesen hat, hat man als Leser immer eine gewisse Vorahnung, was auf einen zukommen wird. So war es bei mir auch hier.

Anfänglich dachte ich, na wann will die Story denn an Fahrt aufnehmen, aber als mir dieser Gedanke kam, fiel mir gleichzeitig auf, welche Stimmung schon das gesamte Buch über herrscht. Eine unterschwellige und bedrückende Stimmung, die mich als Leserin einfach nicht mehr losließ. Ab einer gewissen Seitenanzahl hatte ich keinerlei Ahnung wohin mich diese Geschichte führen wird und daher ist der Spannungspunkt für mich gegeben.

Es muss nicht immer Action sein, auch wenn ich diese hier erwartet hatte.

Dieses Buch kommt fast ganz ohne Blut aus. Für mich mal etwas anderes, aber aus diesem Grund auf jeden Fall ein Buch, welches mich im Nachhinein noch beschäftigen wird.

 

Erzählt wird diese Geschichte aus drei verschiedenen Perspektiven:

Heidi, die fürsorgliche Mutter, welche nur helfen will.

Chris, deren Mann, der das Helfer-Gen seiner Frau übertrieben findet.

Und Willow, das obdachlose Mädchen.

 

Weitere Gründe, warum mich dieses Buch positiv gestimmt zurücklässt, sind die Ideen, die Übermittlung der Geschichte und die Charaktere.

Gleich zu Beginn, vielleicht auch, weil die Protagonistin Heidi heißt, kamen mir der Einstieg, die Familie und die Gesamtsituation sehr menschlich und realistisch vor.

Wer von uns hatte noch nicht dieses Gefühl einem Menschen helfen zu wollen?

Heidi sieht dieses junge Mädchen mit dem Baby auf dem Arm im Regen stehen und will helfen. Dieser lobenswerte Gedanke ist für sie selbst und für ihre Familie allerdings der Beginn einer Tortur.

 

Dieses Buch geht meiner Meinung nach ganz klar in die Richtung Psychothriller. In diesem Bereich für mich ganz wichtig, dass ich auf keinen Fall vor Erreichen der Hälfte des Buches erfahren möchte, wo der Hase langläuft.

Mary Kubica zeigt hier ihr Schreibtalent, denn ich war ab S. 54 sowas von verwirrt und diese Erzählperspektive machte es mir bis zum Schluss schwer den Faden zu finden. Und wer bis zur Mitte des Buches dachte, ahhh, dahin geht es, der liegt falsch. Ich ziehe meinen Hut vor allen, die hier frühzeitig den Weg erkennen.

 

Und wer das Buch dann gelesen zuklappt, wird sich denken, wie realitätsnah diese Geschichte ist. Das hier Themen aufgegriffen werden, die schockierend, aber auch nachvollziehbar sind. Ich bin begeistert von der Grundidee.

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Trotz bisher sehr positiven Punkten möchte ich auch zwei kleine Dinge anbringen, die das Buch meiner Meinung noch besser gemacht hätten. Zum einen finde ich zwei Geschichten von Charakteren nicht zu Ende erzählt. Manchen Leser wird es reichen, mir nicht so ganz. Es bleibt ein kleines Loch. Und mir haben an gewissen Passagen die Emotionen gefehlt. Natürlich hat man diese bedrückende Stimmung, die einen als Leser begleiten, aber hier hätte die Autorin noch mehr mit den Gefühlen des Lesers spielen können.

 

Mein Fazit

Mit ihrem zweiten Roman erschafft Mary Kubica vor allem ein Buch, welches nachwirkt. Realitätsnähe ist hier ein Punkt, der mir sofort in den Sinn kommt und dies mochte ich an der Geschichte sehr. Mit der Tendenz zur Bestbewertung kann ich dieses Buch für alle, die sich buchtechnisch schon auf die düstere Jahreszeit vorbereiten und mal ein Buch ohne Blut zur Hand nehmen möchten, nur empfehlen.

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