Inhaltsangabe
Black Spring ist ein beschauliches Städtchen im idyllischen Hudson Valley. Hier gibt es Wälder, hier gibt es Natur - und hier gibt es Katherine, eine dreihundert Jahre alte Hexe, die den Bewohnern von Black Spring gelegentlich einen kleinen Schrecken einjagt. Dass niemand je von Katherine erfahren darf, das ist dem Stadtrat von Black Spring schon lange klar, deshalb gelten hier strenge Regeln: kein Internet, kein Besuch von außerhalb oder Katherines Fluch wird sie alle treffen. Als die Teenager des Ortes jedoch eines Tages genug von den ständigen Einschränkungen haben und ein Video der Hexe posten, bricht in Black Spring im wahrsten Sinne des Wortes die Hölle los...
Meine Meinung
Endlich habe auch ich dieses Buch gelesen. In der Bücherwelt ist es meiner Meinung nach wieder ein Buch, welches die Meinungen in Top oder Flop teilt.
Gerade dann macht mich ein Buch noch neugieriger.
Viele loben die Atmosphäre und die gruseligen Szenen, andere haben mehr erwartet und bekamen nicht das, was ihnen vorschwebte.
Ich machte mich also allein auf die Reise nach Black Spring und wollte mir meine eigene Meinung bilden. In meiner Überschrift verwendete ich das Wort „skurril“, denn dies war die Geschichte für mich vor allem in den ersten Kapiteln. Auf den ersten Seiten war ich baff, denn ich konnte überhaupt nicht einordnen um was es da geht. Die Familie Grant hielt sich in ihrem Haus auf und sprach davon, dass Grandma wieder da ist. Diese dreht sich mit zugenähten Augen und einem zugenähten Mund in Richtung des Hausherren Steve Grant und diesem fällt nichts anderes ein, als ihr einen Spüllappen über den Kopf zu legen.
Ich dachte nur, wo bin ich denn hier gelandet.
Schnell wurde klar, dass es sich bei Grandma um die Hexe Katherine handelt.
Von da an fand ich das Setting und vor allem die Grundidee um Katherine, ihr Auftreten und die entscheidenden Regeln, die jeder Einwohner von Black Spring befolgen sollte, unheimlich gut.
„Die Einwohner lebten nach strikten Regeln, weil sie an diese Regeln glaubten und sie ohne Widerstand oder Unmutsäußerungen annahmen. Kinder saugten die Gebote der Notverordnung schon mit der Muttermilch auf:
Du sollst nicht mit der Hexe verkehren.
Du sollst an Ortsfremde kein Wort über sie verlieren.
Du sollst dich an die Besucherbestimmungen halten.
Und die Todsünde: Du sollst der Hexe niemals und unter gar keinen Umständen die Augen öffnen.“ (S. 93f.)
Dies sind die wichtigsten Regeln in der Stadt. Und schnell wurde klar, dass die Erwachsenen im Buch mit diesen Regeln und mit Katherine aufgewachsen sind. Jeder hielt sich an den Vorgaben, es wurde ein HEX- Kontrollraum im Ort eingerichtet, der dazu dienen soll, jeden Winkel der Stadt zu überwachen, um immer zu wissen, wo die Hexe sich gerade aufhält.
Anders als bei den Erwachsenen wird schnell klar, dass die Kinder bzw. Teenager im Ort ein deutlich größeres Problem damit haben, dieser ständigen Überwachung und den Regeln ausgesetzt zu sein. Die HEX- Zentrale hat Zugriff auf jedes Handy, auf jeden Computer, da gibt es keine Chance Geheimnisse untereinander zu haben, geschweige denn auszutauschen. Tyler, der Sohn der Grants, welcher in diesem Buch eine wichtige Rolle einnimmt, führt zu dem eine Beziehung mit einem Mädchen außerhalb der Stadt. Vor allem seinen Eltern ist klar, dass diese Beziehung keine Zukunftsaussichten hat.
Die Jugendlichen um Tyler Grant wollen ausbrechen aus diesem vorgeschriebenen Muster. Tyler, als Youtuber immer mit seiner Kamera unterwegs, erstellt eine Website namens „Augenauf“, auf die die Mitarbeiter der Hex- Zentrale keinen Zugriff haben. Dort tauschen sich die Jungs aus und planen Aktionen, welche nicht nur sie, sondern den gesamten Einwohnern von Black Spring zum Verhängnis werden können. Die Jungs filmen die Hexe, machen sich damit über sie lustig und als Leser spürt man diese aufkeimende, brodelnde Atmosphäre sehr gut.
Katherine macht sich bereit!
Mit welchen Reaktionen die Hexe auftritt, sei an dieser Stelle nicht verraten.
Die Erfahrungen muss jeder Leser selbst machen.
Im Buch selbst erfährt man als Leser auch mehr zur Geschichte der Hexe, welche sich um das Jahr 1664 einordnet. Dieser Punkt war für mich sehr wichtig, da auf der Stadt ein Fluch liegt, der meiner Meinung nach einer Begründung bedarf. Diese bekommen wir.
Mit überraschenden Wendungen und Geschehnissen treibt der Autor den Leser bis zu einem gewissen Höhepunkt im Buch hin. Anarchie bricht aus, jeder gegen jeden und von einem ehemaligen Zusammenhalt unter den Anwohnern ist nichts mehr spürbar. Dieser Part bringt Schrecken und Action in die Geschichte und gefiel mir wirklich gut.
Auf den Seiten 298 und 299 brachte der Autor mich fast zum Herzstillstand. Ich dachte nur, dass kann doch jetzt nicht wahr sein. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich keinerlei Chance das Buch beiseite zu legen.
Dem Ende entgegen begleitet man Steve Grant.
Wer dachte, eine Anarchie, sei schlimm, den erwartet nun das völlige Chaos.
Mit mystischen Elementen versucht der Autor der Geschichte zu einem angemessenen Ende zu verhelfen. Mich konnte er mit diesem Ende leider nicht so sehr begeistern, wie der Geschichte, die dem Ende voranging.
Zum einen lag es tatsächlich an den mystischen Mitteln, die er in die Geschichte einbrachte. Zum anderen war es der Charakter Steve, mit dem ich am Ende einfach nicht mehr im Einklang war.
Mein Fazit
Ein Buch, welches ich persönlich als Horrorroman einordnen möchte und welches mich zum Großteil der Seiten wirklich begeistern konnte. Von skurrilen Begebenheiten über Herzaussetzer war bei mir alles dabei.
Ich hoffe wirklich mehr von diesem Autor zu lesen und kann eine Leseempfehlung aussprechen. Meine Kritik am Ende des Buches sollte hier niemanden beeinflussen. Es ist wieder eine persönliche Meinung und Du kannst dies schon wieder ganz anders empfinden. Also lesen und ein eigenes Urteil bilden.