Gut um Wartezeit zu überbrücken oder zum nebenher schmökern, wenn das Gehirn zur Aufnahme schwererer Kost nicht mehr fähig ist.
Abwechslungsreicher als der Vorgänger aus dem Flugbetrieb, weil das Themengebiet breiter gefächert ist. Es gibt 14 Kapitel und 13 Infoboxen, dazu ein paar Tagebuchauszüge von viel-reisenden Globetrottern.
Leid tun mir vor allem die Mitarbeiter der Tourismusbranche ...
Aus dem Kapitel 8 "Kreuzfahrt kurios":
Manche Kreuzfahrer scheinen den wesentlichen Zweck ihres Touristendaseins darin zu sehen, am Ende den »Motzbogen« akribisch ausfüllen zu können und den Veranstalter mit seitenlangen unleserlichen Kommentaren wochenlang zu beschäftigen.
Um an Stoff für die mehr oder weniger sinnvollen Stellungnahmen zu gelangen, ist manchem anscheinend jedes Mittel recht.
Einmal fragte eine Passagierin den Kapitän: »Wo kriegen Sie eigentlich jeden Morgen das schöne frische Brot her? Wird das hier an Bord gebacken?«
Der gestandene Seebär erlaubte sich einen Spaß: »Haben Sie noch nie morgens den Versorgungshubschrauber gesehen, der das bringt? Der kommt immer so gegen fünf!« Am nächsten Tag kam prompt die erste Beschwerde. Die Frau war »rechtzeitig« aufgestanden, hatte aber natürlich nichts gesehen.
Auf der Brücke aber spielte man das Spiel weiter: »Hach, ausgerechnet heute war er eine Stunde früher da!«
Am Ende der Kreuzfahrt schrieb die Passagierin in ihre Beurteilung: »Die Kreuzfahrt war schön. Nur dass einen jeden Morgen um fünf der Lärm des Versorgungshubschraubers aus dem Schlaf schreckt, hat mir nicht gefallen.«
(Oliver Schmidt, Velbert)