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review 2021-10-15 19:45
Von einer essenziellen Emotion
Wut und Böse - Ciani-Sophia Hoeder

Frauen, die ihre Wut rauslassen, gelten schnell als zickig und hysterisch. Von Mädchen wird oftmals Zurückhaltung und Eleganz erwartet. Doch weibliche Wut kann vieles bewirken und eine hilfreiche Waffe sein, wenn sie richtig eingesetzt wird…

 

„Wut und Böse“ ist ein Sachbuch von Ciani-Sophia Hoeder.

 

MeIne Meinung:
Das Buch besteht aus fünf Teilen. Sie werden umschlossen von einem Vor- und einem Nachwort. Die einzelnen Kapitel sind kurz. Der Aufbau erscheint schlüssig.

 

Der Schreibstil ist unspektakulär. Eine einfache Syntax und größtenteils umgangssprachliches Vokabular machen ihn aus. Dabei achtet die Autorin auf politische Korrektheit und den aktuellen Sprachgebrauch mit Begriffen wie „cis-männlich“.

 

Inhaltlich ist das Buch sehr feministisch, denn der Fokus liegt auf weiblicher Wut. Zunächst geht es jedoch darum zu definieren, was diese Art der Emotion überhaupt ist. Dann analysiert die Autorin, wie Frauen mit Wut umgehen. Im dritten Teil wird die Diskriminierung dieses Gefühls beschrieben. Darüber hinaus erklärt die Autorin, wie Wut für Veränderung sorgen kann und was nach dieser Emotion kommt.

 

Im Buch werden mehrere Thesen aufgestellt. Nicht in allen Punkten stimme ich mit der Autorin überein. Bei manchen Aspekten sind mir die Aussagen zu pauschal. So stützt sich die gesamte Argumentation fast ausschließlich darauf, dass weibliche Wut aufgrund des Patriarchats unterdrückt wird. Eine differenziertere, tiefergehende Perspektive hätte dem Buch gut zu Gesicht gestanden. Viel Neues habe ich beim Lesen daher nicht erfahren. Aber das Buch liefert durchaus eine Menge interessanter Denkimpulse.

 

Einige Aussagen belegt die Autorin mit Studien, Umfragen und anderen Quellen, die sie weiter hinten im Buch auflistet. Die einzelnen Bezüge werden leider nicht immer sofort klar. Allerdings wird deutlich, dass sich Ciani-Sophia Hoeder intensiv mit der Forschungslage zum Thema befasst und umfassend recherchiert hat. Gut gefallen hat mir, dass die Autorin auch ihre eigenen Erfahrungen schildert.

 

Das Cover ist motivisch durchaus gelungen, farblich für mich aber unpassend. An der Wahl des Titels mit dem Wortspiel habe ich nichts auszusetzen.

 

Mein Fazit:
„Wut und Böse“ von Ciani-Sophia Hoeder ist ein Sachbuch zu einem wichtigen Thema, das Denkanstöße bietet. Insgesamt hätte ich mir allerdings etwas mehr Tiefe gewünscht.

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review 2020-03-22 18:07
Vicious - Das Böse in uns // Vicious!!!
Vicious - Das Böse in uns - V.E. Schwab

english review only

Netgalley ebook

 

 

Inhalt: Victor Vale und Eli Ever wollen sterben. Allerdings nicht, um tot zu bleiben, sondern um mit außergewöhnlichen Fähigkeiten wieder aufzuerstehen. Als junge, brillante Medizinstudenten wissen sie genau, was sie tun. Sie planen das Experiment minutiös ­- und haben Erfolg: Beide kommen verwandelt wieder ins Leben zurück. Eli entwickelt eine erstaunliche Regenerationskraft und wird praktisch unsterblich, Victor kann anderen Schmerz zufügen oder nehmen.
Was sie nicht unter Kontrolle haben, ist die Tragödie, die durch ihr Experiment ausgelöst wird. Denn Superkräfte allein machen keine Helden...

 

Meine Bewertung: AAAAAAAAAAAAAH, so verdammt gut!!!!

 

Ich wusste wirklich nicht was ich von dem Buch erwarten sollte, ich habe zwar schon viele Leute darüber reden hören aber ich hatte trotzdem keine Ahnung was es genau mit dem Buch auf sich hat und was ich allgemein von der Geschichte erwarten sollte.

 

Anfangs war ich skeptisch, ich konnte weder mit Eli noch mit Victor irgendwas anfangen. Sie waren nicht wirklich Charaktere die ich gerne lese. Aber die Geschichte an sich hat mich super interessiert und hat mich auch von Anfang an angezogen.

Im Laufe des Buches konnte ich dann auch mehr mit den beiden Hauptcharakteren anfangen. Den einen mochte ich auf einmal unheimlich gerne, vor allem in Momenten mit anderen Charakteren wie Mitch und Sydney (die beiden habe ich ja gleich ins Herz geschlossen, beschützt die beiden um jeden Preis). Eli hab ich mit jedem Kapitel, mit jedem Satz mehr und mehr hassen gelernt.

Ich mein das Buch hat nicht wirklich den moralisch guten Charakter. Sie sind alle im grauen Bereich unterwegs aber Eli, ugh, nee danke!!!

Ich mag total den Schreibstil von V.E. Schwab, es hat mich gleich von der ersten Seite reingezogen und gefesselt. Es war großartig. Außerdem waren die Charaktere einfach wirklich gut geschrieben und waren vielschichtig.

 

ICH BIN EINFACH BEGEISTERT UND ICH BBRAUCH UNBEDINGT BAND 2. JETZT!!!!!

 

***

 

Summary: Victor and Eli started out as college roommates—brilliant, arrogant, lonely boys who recognized the same sharpness and ambition in each other. In their senior year, a shared research interest in adrenaline, near-death experiences, and seemingly supernatural events reveals an intriguing possibility: that under the right conditions, someone could develop extraordinary abilities. But when their thesis moves from the academic to the experimental, things go horribly wrong.

Ten years later, Victor breaks out of prison, determined to catch up to his old friend (now foe), aided by a young girl whose reserved nature obscures a stunning ability. Meanwhile, Eli is on a mission to eradicate every other super-powered person that he can find—aside from his sidekick, an enigmatic woman with an unbreakable will. Armed with terrible power on both sides, driven by the memory of betrayal and loss, the archnemeses have set a course for revenge—but who will be left alive at the end?

 

My review: AAAAAAAAAAAAAH, so damn good!!!

 

I had absolutely no idea what to expect from this book, I heard a lot of people talking about it but I still had no clue what all of this was about and what to make of the story itself.

 

In the beginning I was really not sure about this, I couldn't stand either Eli nor Victor. These two aren't characters I really like to read about. But the story itself was super interesting and sucked me in right from the start.

 

Through the book I actually felt something for these two maincharacters. One of them I started to actually really like, especially in moments with Mitch and Sydney (who I loved right from the start, PROTECT THEM AT ALL COST). Eli, I just hated more with every chapter and every sentence.

I mean in the end, this book doesn't have really one morally good character. They are all somewhere in the grey zone but Eli is just, ugh, no thanks!!!

I just really love the writing from V.E. Schwab, right from the first page it sucked me in and held my attention. It was amazing. Also, the characters were so well written and so layered.

I'M JUST SO STOKED AND I NEED THE 2ND BOOK. NOW!!!!!!

 
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review 2019-12-29 17:04
Der Mensch ist böse!!!
 Der Mensch ist böse: Wahre Kriminalgeschichten-wahre Abgründe - Julian Hannes

german review only

Netgalley ebook

 

Inhalt: Nervenkitzel pur! Julian Hannes lässt uns 13 wahre Kriminalgeschichten nacherleben. Die Mystery-Größe auf YouTube mit mehr als 2 Millionen Fans lehrt uns das Gruseln: alle Geschichten sind wahr, ungelöst und hochdramatisch. Neben der Faszination über das Verbrechen beschäftigt sich der YouTube-Star mit Fragen wie: Warum wird jemand zum Täter? Kann es mir auch passieren, dass ich zum Mörder werde? Julian Hannes alias Jarow beleuchtet in seinen Kriminalgeschichten all die verschiedenen Facetten der Handlung. Im Mittelpunkt steht nicht nur die grausame, schauderhafte Tat, sondern auch immer die darin verwickelten Menschen. Er möchte nicht nur Wissen, wie es zu den Kriminalfällen kam, sondern er interessiert sich auch für das Schicksal der Opfer und Angehörigen und warum jemand zum Täter wurde. Getreu seinem Motto: „Die Welt ist Böse, passt auf euch auf!“.

 

Meine Bewertung: Richtig gut gemacht.

 

Es war nicht komplett das was ich erwartet hatte, es war aber trotzdem gut. Ich fand die einzelnen Fälle wirklich gut recherchiert, so weit ich das beurteilen konnte. Ich denke auch, dass jeder Fall die richtige Aufmerksamkeit und die passende Länge hatte. Keiner der Fälle wurde einfach nur oberflächlich angegangen. Ich mochte das wirklich. Es gab den ein oder anderen Fall, der mich weniger interessiert hat aber das ist einfach nur so ein persönliches Ding und hat nichts mit der Qualität zu tun.

 

Ich mochte auch, dass nach jedem Fall mit einer Art Frage und Antwort Runde noch wichtige Dinge geklärt wurden und man über das ein oder andere Juristische noch etwas lernen konnte.

 
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review 2019-12-10 07:03
Magnitude des Kriminellen
Das Böse - Reinhard Haller

Da ich eine begeisterte Krimileserin bin, interessiert es mich auch sehr stark, mich ab und an intensiver mit fachlichem Hintergrundmaterial zur Materie und zu den Motiven von Kriminellen zu beschäftigen, insofern habe ich mich auf das Buch des forensischen Psychiaters Reinhard Haller außerordentlich gefreut. Bedauerlicherweise bin ich mit einigen Vorgehensweisen des Autors vor allem zur Tiefe der angebotenen Information, zur Skalierung, zur Struktur und zur punktgenauen Zuordnung der Criminal-Cases nicht wirklich zufrieden.

 

Der Titel des Sachbuchs heißt schlicht, ergreifend und kurz das Böse – wobei natürlich nicht der Begriff aus Mythos, Religion und Ethik vom Autor thematisiert und dargestellt, sondern in diesem Fall Wissenschaft an solchen Schnittstellen zu den drei Bereichen mit ganz pragmatischen Forschungsansätzen vorgestellt wird. Damit ist die Leserschaft, die sich tatsächlich mit empirischen Forschungen zu kriminellen Handlungen, Motiven, Auslösern und Milderungsgründen beschäftigen möchte, prinzipiell punktgenau beim richtigen Werk. Ich finde es sehr gut und innovativ, dass mehrere Wissenschaftler versuchen, einen Begriff aus Religion und Philosophie zu messen, zu kategorisieren, zu skalieren und systematisch zu strukturieren, zumal solche Skalen ja durchaus einen realen, praktischen Einfluss auf das Strafmaß der Täter haben. Dr. Michael Wellner meint sogar, dass die gesellschaftliche Einstellung zu bösen Taten dem Wandel der Zeit unterzogen ist und versucht, durch Langzeitstudien und Bevölkerungsbefragung diesen auch noch miteinzubeziehen. Das finde ich ein extrem neues, sehr spannendes Forschungsgebiet.

 

Bereits in den Einführungskapiteln entstanden aber meine ersten Irritationen bezüglich Informationstiefe und Struktur. Da wird einfach wie mit Puderzucker oberflächlich über das Thema, die einzelnen Theorien der Wissenschaftler drübergestreuselt. Skalierungen basierend auf empirischen Forschungen und Einteilungen werden zwar erwähnt, aber nicht behandelt. Die 22-stufige Skala des Bösen (die Anzahl und Bezeichnung der Skalenausprägungen wurde nie erwähnt) von Prof. Michael Stone weist bei der Präsentation von Herrn Haller nur die Extremwerte von Notwehr und geplantem Mord mit Quälung auf, der Rest dazwischen ist nur ein allgemeines Blaba von Minderungsgründen. Mich hat aber die exakte Skalierung und Einteilung dazwischen interessiert, die ich nicht im Werk und nicht im Glossar fand, sondern extra recherchieren musste. Warum will man die Leser in populärwissenschaftlichen Sachbüchern immer so unterfordern und dumm sterben lassen? So eine Vorgehensweise erschließt sich mir nicht. *kopfschüttel*

 

Weiters versucht der Autor dann in einem Rundumschlag alles, was es zu diesem Thema zu sagen gibt, an der Oberfläche kratzend, gleichzeitig anzusprechen. Die gesellschaftlichen und moralischen Implikationen, das Bestrafungssystem, das daraus resultiert, im Wandel der Zeit, die Anlage–Umwelt- Problematik und die Zwillingsforschung dazu zu diesem Thema … und so weiter und so fort. In diesem Eintopf an lose präsentierten Argumenten ist alles vermantscht, von einer Struktur ist in der Einführung in das Thema einfach nichts zu sehen. Dabei gäbe es zu allen angesprochenen Themen weitaus ausführlicher sehr interessante Forschungsansätze zu berichten, die einfach auch inhaltlich massiv fehlen, um das Fachgebiet umfassend betrachten zu können, weil sie bedauerlicherweise nie wieder angesprochen werden.

 

Ab Seite 45 führt der Autor seine eigenen Thesen ein, und dann wird die Struktur übersichtlicher. Im Kapitel das Böse und die Normalität beweist er der Leserschaft, dass fast jeder Mensch durch äußere Umstände und Situationen zu kriminellen Handlungen getrieben werden kann. Dies untermauert er mit dem allseits bekannten Milgram und Stanford Experiment, aber auch mit weniger bekannten oder auch aktuelleren Belegen wie Erfahrungsberichten aus S21 (Vernichtungsgefängnis in Phnom Penh, Kambodscha – dort war ich schon) und Srebrenica 1995. Im Rahmen der Abgabe von Verantwortung an eine höhere Autorität lehnen sich ca. 66,6% nicht gegen Tötungsbefehle von Vorgesetzten auf. Die Anlage zum Bösen ist in uns allen verankert, so etwas könnte fast jedem passieren.

 

Von der bösen Idee über böse Gefühle, böse Lust und bösem Ruhm legt er in einer selbst erstellten Kategorisierung den Stand der forensischen Motivforschung dar. Warum das Kapitel Amok, Terror und Massaker als böse Trias nicht im Kapitel der böse Ruhm angesiedelt ist, zum Beispiel Schoolshootings unter bösen Ruhm fallen und nicht unter Amok, erschließt sich mir einfach nicht. Weiters arbeitet der heutige Terror ja massiv mit Öffentlichkeit, Ruhm und Social Media und würde somit auch in ein Gesamtkapitel böser Ruhm fallen. Hier sind sowohl die Klassifizierung unlogisch als auch die Zuordnung der Crime Cases. Auch einige Kriminalfälle im Bereich böser Idee gehörten eigentlich in das Kapitel Terror. So ein Durcheinander in der Zuteilung stört mich als Wissenschaftlerin, die öfters empirische Forschung in der Praxis – insbesondere Faktorenanalyse – betreibt, enorm.

 

Auch in den Folgekapiteln das böse Schweigen, der böse Vater, die böse Mutter und die böse Partnerschaft sind die Fallbeispiele nicht immer richtig zugeordnet und sorgen somit für ein Chaos und Irritationen in der Struktur.

 

Leider wird in den Kapiteln die bösen Gene so gut wie nicht auf die Anlage-Umweltproblematik und die Zwillingsforschung dazu eingegangen. Im Kapitel die bösen Hirnzellen werden die neuesten Erkenntnisse aus der Hirnforschung zwar wieder mal angesprochen, aber viel zu wenig tief thematisiert, was die neueste Forschung durch die Computertomographie im Detail in letzter Zeit herausgefunden hat. Ganze sieben Seiten zu diesem Fachgebiet, ohne Grafik und Tomografiebilder für die Leserschaft, um die einzelnen unterschiedlichen Gehirnregionen auch zu identifizieren, sind einfach zu wenig.

E

inen weiteren Kritikpunkt, der mich übrigens nicht betrifft, habe ich auf Lovelybooks vernommen. Das Sachbuch ist ein Relaunch des Werkes Das ganz normale Böse“ (Ecowin 2009) des Autors Haller. Angeblich wurde nur der Buchtitel geändert, das Cover psychologisch angehaucht, adaptiert, der Inhalt ist zum überwiegenden Teil gleichgeblieben. Lediglich Verbrechen, die zwischen 2009 und der Drucklegung von 2019 begangen wurden, hat man ergänzt. Bedauerlicherweise ist der Hinweis auf den Umstand, dass die aktualisierte Neuausgabe nicht viele Änderungen enthält, gelinde gesagt etwas unprominent – beziehungsweise gar nicht – platziert. Wenn meine Informationen stimmen, ist von einer erweiterten Neuauflage, wie im Sticker kommuniziert, auf jeden Fall nicht zu sprechen, sondern nur von einer aktualisierten.

 

Ach ja noch ein Hinweis an den Verlag. Auf Seite 42 ist im ersten Satz ein ganz grauslicher Orthografiefehler, der meinen inneren Monk komplett durchdrehen ließ. „Der Täter sagt: „Das wahr ich nicht, […]““

 

Fazit: Das Buch ist nicht schlecht und versucht, dem Leser einen umfassenden Überblick über das Thema zu geben, hat aber Schwächen in Struktur, Klassifizierung und Tiefe des zugeben guten Inhaltes – was eine Lovelybooks-Rezensentin als „recht schwammig“ bezeichnete. Ich kann diesem Ausdruck vollinhaltlich zustimmen. Es gibt eine große Anzahl an viel schlechteren Werken zu diesem Thema, es gibt aber auch ein paar bessere. Einsteiger in die Materie werden wesentlich begeisterter sein als Leute, die schon einiges in diesem Fachbereich gelesen haben.

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review 2018-04-26 21:28
Das unheimliche Pflegekind
Das Böse in deinen Augen: Psychothriller - Jenny Blackhurst,Sabine Schilasky

Die elfjährige Ellie Atkinson ist vielen unheimlich. Als Pflegekind ist sie in die Familie Jefferson gekommen, nachdem ihre Eltern und ihr Bruder bei einem Brand gestorben sind und sie als einzige überlebt hat. Das Mädchen wird als Hexe beschimpft und gehänselt. Sie sei gefährlich und könne schreckliche Dinge auslösen, heißt es. Kinderpsychologin Imogen Reid, die nach einer Entlassung zurück in ihren englischen Heimatort Gaunt zieht, will das anfangs nicht glauben. Als sie Ellies Fall übernimmt, hält sie die Gerüchte für übertrieben. Doch je näher sie Ellie kommt, desto merkwürdiger erscheint ihr das Mädchen. War es etwa ein Fehler, ihr zu vertrauen?

„Das Böse in deinen Augen“ ist ein spannender Psychothriller von Jenny Blackhurst.

Meine Meinung:
Das Buch besteht aus 100 Kapiteln, die von einem Pro- und einem Epilog eingerahmt werden. Erzählt wird zum Teil aus der Ich-Perspektive von Imogen, zum Teil aus der Sicht Ellies und weiterer Personen – jeweils im Präsens. Dieser Aufbau hat mir gut gefallen.

Der Schreibstil ist – wie von Jenny Blackhurst gewohnt – flüssig, angenehm, anschaulich und packend. Durch die Kürze der Kapitel entsteht ein recht hohes Erzähltempo. Zudem gelingt es der Autorin gut, eine gruselige und beklemmende Atmosphäre zu schaffen. Dadurch konnte mich der Thriller schnell fesseln.

Mit Imogen und Ellie stehen zwei reizvolle und vielschichtige Charaktere im Vordergrund. Sie haben ihre Schattenseiten und waren mir dennoch nicht unsympathisch. Der Leser bekommt interessante Einblicke in das Gefühlsleben der beiden. Der Thriller erhält so psychologische Tiefe. Authentisch wirken auch die Nebenfiguren wie beispielsweise Imogens Ehemann Dan, Pflegemutter Sarah Jefferson und ihre leiblichen Kinder.

Die rätselhaften Erlebnisse rund um Ellie werden Stück für Stück geschildert. Auch in Imogens Vergangenheit gibt es einige Geheimnisse. So wirft der Thriller immer wieder neue Fragen auf und macht mysteriöse Andeutungen. Geschickt sät die Autorin Zweifel an gleich mehreren Personen. Dadurch bleibt die Lektüre bis zum Ende spannend und unvorhersehbar. Beim Lesen habe ich mich zu keiner Zeit gelangweilt, sondern das Miträtseln genossen. Die überraschende Auflösung finde ich überzeugend.

Eine Stärke des Thrillers ist es auch, dass er wichtige Themen wie Mobbing aufgreift. Außerdem geht es um Ängste und Traumata. Dadurch regt das Buch zum Nachdenken an.

Das Cover lässt nur einen indirekten inhaltlichen Bezug zur Geschichte erkennen. Es passt aber gut zu den übrigen Büchern der Autorin und gefällt mir optisch gut. Der Titel weicht zwar deutlich vom englischen Original („The Foster Child“) ab, ist aber treffend gewählt.

Mein Fazit:
„Das Böse in deinen Augen“ ist ein gelungener Spannungsroman, der für unterhaltsame Lesestunden sorgt. Er macht Lust auf weitere Thriller von Jenny Blackhurst.

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