… dann leben sie noch heute. Und zwar in Ferryport Landing, einer amerikanischen Kleinstadt. Dort haben sich all die geheimnisvollen Märchenwesen, die sogenannten Wareinmale, niedergelassen. Und die Aufgabe der Familie Grimm ist es, unter ihnen für Ordnung zu sorgen – als Märchendetektive. Sabrina (11), Daphne (7) und ihre Omi Relda stürzen sich begeistert auf diese Aufgabe! Dieses Mal haben sie es mit einem besonders ausgefuchsten Wareinmal zu tun.
Nachdem mir die erste Grimm Akte so gut gefallen hatte, habe ich die zweite gleich hinterher gelesen. Dieses Mal ereignen sich seltsame und brutale Morde in Ferryport Landing, denen die Grimms auf die Spur kommen müssen. Bürgermeister Prince ist ebenso machtlos wie die Polizei. Zusehends macht sich Unruhe und Angst im Städtchen breit.
Ich muss gestehen, dass Band 2 mich überrascht hat. Nämlich damit, dass hier gleich eine solche Schippe zugelegt wird. Wie gesagt ereignen sich Morde, und die haben es tatsächlich in sich. Obendrein sind Kinder verschwunden, Canis ist zu einer echten Bedrohung geworden, die er nur mühsam im Zaum halten kann, und Sabrina und Daphne geraten mehr als einmal in lebensgefährliche Situationen. Das ist -wie ich finde- ein großer Schritt in Sachen Härte und Dramatik. Da waren die Angriffe der Riesen in Band 1 noch verhältnismäßig harmlos.
Und auch wenn mir Band 2 genau deshalb noch einen Tacken besser gefallen hat, finde ich es hinsichtlich der jugendlichen Leserschaft ganz schön gewagt. Die Altersempfehlung von 10 Jahren an aufwärts sollte also unbedingt beachtet werden.
Ab diesem Alter an hat man mit diesem zweiten Band dann aber ganz sicher ein sehr spannendes Buch in Händen. Die Geschichte wirkt so ganz wie ein waschechter Krimi in der kleinen Märchenstadt.
Dafür ist Band 2 aber auch eine ganze Spur witziger. Speziell die Dialoge sind für manchen Lacher gut und ich habe ich mich wirklich köstlich dabei amüsiert. Eine Reihe witziger Szenen sorgen ebenfalls für Heiterkeit. Damit werden die möglicherweise erschreckenden Passagen ein gutes Stück weit ausgeglichen.
Meine Lieblingscharaktere sind mir hier noch mehr ans Herz gewachsen: Omi Grimm, Daphne, Mr. Canis und natürlich Riesendogge Elvis. Selbst Sabrina war mir zunächst deutlich sympathischer als noch bei Band 1. Sie schien sich arrangiert zu haben. Später findet sie dann allerdings leider doch wieder zu ihrer alten Sturköpfigkeit, Verbohrtheit und Undankbarkeit zurück. Da schwand meine Sympathie gleich wieder. Vermisste Eltern hin oder her: ihre Omi will ich nichts Böses, da dürfte sich Sabrina gerne umgänglicher zeigen. Für solch renitentes Verhalten fehlt mir unter diesen Umständen einfach das Verständnis. Es wird wohl noch etwas dauern bis ich mich mit Sabrina angefreundet haben werde. Und ich fand es deshalb auch gut, das Omi Grimm hier schließlich energisch durchgreift als Sabrina endgültig über die Stränge schlägt.
Für so junge Leser sind 256 Seiten sicher nicht ohne. Da ist es praktisch, dass es sich gut liest, die Kapitel nicht zu lange sind, und es ab und zu Bilder zu einigen Szenen gibt.
“Heute koch’ ich, morgen brau’ ich, übermorgen…” so heißt es bei Rumpelstilzchen. Und zum Kochen und Brauen braucht man? Genau: einen Topf oder Kessel. Den findet man auf dem wieder sehr schön gestalteten Cover. Erneut schön düster gehalten mit einer leuchtenden Farbe als Kontrast.
Fazit: Mir hat Teil 2 noch besser gefallen als der erste Band. Es geht hier klar mehr zur Sache, so dass man sich an die Altersempfehlung halten sollte, wenn man das Buch zB verschenken möchte. Dann kann man mit diesem wirklich sehr spannenden und gleichzeitig witzigen Krimi aus dem Märchenstädtchen Ferryport Landing ein wirklich tolles Abenteuer erleben.