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review 2015-02-18 21:04
Ein Lied von Traurigkeit
Ein Lied von Traurigkeit - Kathrin Schachtschabel

Story:
Für den knapp 60-jährigen Opernsänger Jürg Moretti bricht eine Welt zusammen, als er nach einer ärztlichen Routineuntersuchung die Hiobsbotschaft Lungenkrebs erhält. Man macht ihm Hoffnungen die Sache gut zu überstehen, da die Krankheit früh entdeckte wurde und es gute Heilungschancen gibt. Allerdings bedeutet dies für Jürg vorerst keine Auftritte mehr, ebenso muss er sich das Rauchen abgewöhnen. Es seinem Lebensgefährten Volker und dem Freundeskreis zu erzählen fällt ihm noch schwerer, da er selbst Angst vor der Zukunft hat. Als er endlich dem Krebs den Kampf ansagt und die Operation verhältnismäßig gut übersteht, türmen sich weitere Probleme vor Jürg auf: Kann er je wieder singen? Wird seine Beziehung zu Volker die Belastung überstehen? Und hat er überhaupt eine Chance auf ein normales Leben?

 

Eigene Meinung:
„Ein Lied von Traurigkeit“ stammt von der deutschen Autorin Kathrin Schachtschabel, die sowohl im Kinder- und Jugendbuchbereich unterwegs ist, als auch Romane für Erwachsene veröffentlicht. Das vorliegende Buch fand, trotz positiven Feedbacks, kein Verlagsinteresse, so dass die Autorin es 2015 im Selfpublishing herausbrachte. Einen Einblick in den Entstehungsprozess von „Ein Lied von Traurigkeit“ ist geplant und soll 2015 ebenfalls als eBook erscheinen.

 

Mit knapp 150 Seiten ist „Ein Lied von Traurigkeit“ eher einer Novelle und dementsprechend schnell lässt sich die Geschichte von Jürg Moretti lesen. Eingebettet zwischen zwei kurzen Passagen aus Sicht der Ärztin, lernt man Jürg kennen und erfährt seinen Leidensweg von Anfang bis Ende. Schon nach den ersten Seiten ist klar, dass das Buch für Jürg kein gutes Ende nimmt – zu offensichtlich ist die unterschwellige Botschaft, die zwischen den Zeilen mitschwingt. Daher ist das Buch nur bedingt für Leute geeignet, die sich schon einmal gegen Krebs zur Wehr setzen mussten, oder sogar jemanden verloren haben, denn Kathrin Schachtschabel nimmt kein Blatt vor den Mund. Schonungslos beschreibt sie den Verfall ihres Protagonisten, das ewige Auf und Ab je nachdem in welchem Stadium sich Jürg befindet. Man kann vermuten, dass die Autorin selbst Erfahrungen mit der Thematik gemacht hat und diese in ihrem Roman verarbeitet. Aus diesem Grund sind die Figuren sehr realistisch und greifbar, die Geschichte berührend und einprägsam. Dass sie sich einen schwulen Opernsänger ausgesucht hat, mag verwundern, doch es gelingt ihr sehr gut, sich in Jürg Moretti hineinzuversetzen und alles aus seiner Perspektive zu erzählen.

 

Aufgrund der Beziehung zwischen Volker und Jürg erinnert das Buch durchaus an „Im Zimmer wird es still“ von Jana Walther, die sich ebenfalls für die Thematik Krebs entschieden hat, sich jedoch in diesem Zusammenhang darauf konzentriert das Zusammenspiel ihrer Figuren darzustellen. Kathrin Schachtschabel lässt diesen Aspekt nur am Rande mitschwingen, da sie einen anderen Schwerpunkt gewählt hat. Dies ist nicht unbedingt verkehrt, doch mit der Zeit vermisst man die Interaktion der Charaktere, gerade in Anbetracht der Tatsache, dass Jürg todkrank ist.

 

Stilistisch ist „Ein Lied von Traurigkeit“ zu Beginn ein wenig gewöhnungsbedürftig, doch mit der Zeit kann man sich problemfrei hineindenken. Die Novelle ist aus Jürgs Sicht geschrieben, so dass man vorwiegend seine Gedanken, Gefühle und Sorgen mitbekommt. Man erhält einen tiefen Einblick in seine Welt, seine Träume und Wünsche. Man erfährt hautnah, was ihm Musik bedeutet und wieviel ihm am Singen liegt. Kathrin Schachtschabel bringt diesen Punkt ebenso überzeugend zu Papier, wie die Beziehung zwischen Jürg und Volker. Die Darstellung des Krankheitsverlaufs und der vielen Maßnahmen, die ergriffen werden um den Opernsänger zu retten, sind ebenfalls gut dargestellt.

 

Fazit:
„Ein Lied von Traurigkeit“ ist eine emotionale, ergreifende und tiefgründige Geschichte, die noch lange nachwirkt. Die Thematik Krebs ist sicherlich nicht angenehm und es fällt schwer den Protagonisten auf seinem Weg zu begleiten. Doch Kathrin Schachtschabel gelingt es zu berühren und mit ihren liebenswerten, realistischen Charakteren zu überzeugen. Wer „Im Zimmer wird es still“ mochte, dem wird auch „Ein Lied von Traurigkeit“ gefallen – es ist ein kleines, stilles Werk, das sich zu lesen lohnt.

Source: www.like-a-dream.de
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review 2014-11-03 21:28
Unübersichtlich viele Frauen nehmen ihr Leben selbst in die Hand
Elf Meter: Frauenroman (Frauenromane im GMEINER-Verlag) - Kathrin Schachtschabel

Der erste Satz: "Mit einem Schlag hatte der Gesangsverein in Lürig 18 Mitglieder weniger."

 

Das Äußere: Das E-Book hat ein verheißungsvolles Cover: Es zeigt nur den Teil einer energisch wirkenden Frau im Kittel mit einem Rechen in der Hand. Schade, dass man ihr Gesicht nicht sehen kann, wahrscheinlich würde ihr die Tatkraft schon aus den Augen strahlen. So aber kann man nur erahnen, was die Dame mit dem Rechen noch so Gefährliches vor hat...

 

Das Innere: Das kleine Eifeldorf Lürig wird von einem schlimmen Schicksalsschlag erschüttert: Auf der Fahrt zu einem Fußballspiel des 1. FC Köln kommt nahezu die gesamte männliche Bevölkerung des Dorfes bei einem Busunfall ums Leben. Schlagartig müssen die hinterbliebenen Frauen ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Nur Heidrun muss sich weiterhin mit ihrem Mann Peter herumärgern, weil der gar nicht mitgefahren ist - ob ihr dazu nicht etwas einfallen wird?

 

Das Wesentliche: Im Prolog erzählt der junge Hein Badony, einziger Überlebender des schweren Busunglücks, in der Retrospektive von den Geschehnissen vor und während der Busfahrt. Von hier aus hätte die Geschichte nun schnell Fahrt aufnehmen sollen - doch bevor es überhaupt losgeht, werden sage und schreibe 15 Haupt-, 41 (!) Nebenfiguren und 5 Randfiguren in einem umfassenden Personenverzeichnis vorgestellt. Da habe ich direkt ein wenig Angst bekommen, zumal das Hin- und Herblättern in einem E-Book nicht ganz so schnell geht, wenn man doch mal nachsehen muss, welche Person gerade die Handlung anführt.

 

Aufgrund der hohen Personenzahl war es dann auch gar nicht so einfach, im Roman Fuß zu fassen. Immer wenn ich gerade eine Art von Beziehung zu einer der Personen aufbauen wollte, ging die Handlung mit einer anderen Person schon weiter. Dabei mochte ich zum Beispiel Karin Brücker, Frau des Dorfarztes und ebenfalls Medizinerin, recht gern. Sie hat versucht, ihre Trauer durch Aktivität in den Griff zu bekommen - die Frauen des Dorfes brauchten ja schließlich auch nach dem Tod von Dr. Peter Bauer weiterhin einen Arzt.

 

Die Schicksale der übrigen Hauptpersonen gingen leider im Gemengelage ziemlich unter. Wieso Heidrun Bauer denn nun so unbedingt ihren Mann Peter loswerden wollte, ist mir die ganze Zeit über nicht so recht klar geworden. Wenn Heidrun nun aber wenigstens etwas energischer versucht hätte, ihren Mann los zu werden, hätte sich hier die eine oder andere Quelle für humoristischere Handlungen ergeben können.

 

Eigentlich habe ich mich sehr auf das Buch gefreut. Ich war fest davon überzeugt, dass ich hier einen unterhaltsamen Frauenroman mit einer guten Portion schwarzen Humors finden würde. Leider gab es aber für meinen Geschmack viel zu viele Charaktere, die auf zu viele verschiedene Arten mit dem Tod ihrer Männer fertig zu werden versuchten. Dass die Frauen überhaupt getrauert haben, ist in meinen Augen zu sehr im Hintergrund geblieben. Selbst bei einem Fokus auf schwarzem Humor muss für mich ein Ansatz für Glaubwürdigkeit erkennbar sein, damit ich in den Roman gut einsteigen kann.

 

Karin Schachtschabels Schreibstil hingegen hat mir gut gefallen. Sehr flüssig geschrieben, kommen einige der Damen ländlich-ruppig rüber und wirken somit doch recht authentisch. Ich kann mir gut vorstellen, es noch einmal mit einem anderen Roman der Autorin zu versuchen.

 

Das Fazit: Für mich persönlich waren es ein paar zu viele Charaktere, was dazu geführt hat, dass die Handlung aufgrund der vielen Szenen- und Protagonistenwechsel sehr in den Hintergrund trat. Das Buch hat mich daher leider nicht überzeugen können, obwohl der Schreibstil viel Potenzial hat.

 

Die Bewertung: Zwei von fünf Sternen

Source: lesemausimbuecherhaus.blogspot.de/2014/09/Rezension-Elf-Meter.html
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