„Märchenhaft erwählt“ von Maya Shepherd ist der erste Teil einer märchenhaften Fantasy-Trilogie.
Ein Prinz sucht eine Prinzessin. Dazu sind alle Frauen seines Reiches eingeladen. Doch der Prinz Lean steht unter einem Fluch und nur die wahre Liebe kann ihn retten. Zwölf Mädchen sollen in die engere Auswahl. Heera möchte eigentlich nur ihre Schwester beschützen und kommt unfreiwillig mit unter die Auserwählten.
Heera ist nicht eine typische junge Frau. Sie ist eher wie ein Junge. Jagt, versorgt die Familie und hat auch kein sonderlich gutes Benehmen. Ihre Familie und der Schutz ihrer Schwester stehen an erster Stelle. Eine Prinzessin zu werden kommt für sie nicht in Frage.
Die Charaktere sind sehr nett gestaltet und vielleicht etwas zu dünn. Es reicht für die Geschichte, aber die richtige Tiefe erkennt man so nicht. Dennoch kann man sich gut in sie hineinversetzten und sie verstehen.
Das Königreich Chòraleio ist eine typische Märchenwelt mit verwunschenen Orten, magischen Wesen und traumhaften Gegenden. Manches ist bekannt, manches ganz neu. Doch ist der Name ein kleiner Zungenbrecher.
Der Beginn der Geschichte erinnert stark an Dornröschen. Zwölf geladene Gäste und eine dreizehnte ist mangels ausreichendem Geschirrs nicht eingeladen. Kommt aber dennoch und verflucht den Prinzen. Da hätte man sich sicher auch einen anderen Grund für den Fluch ausdenken können.
Auch die Idee mit der Suche nach der richtigen Prinzessin ist nicht neu. Doch die Aufgaben heben sich von der Konkurrenz ab.
So ist das Buch angenehm zu lesen. Die Kapitelüberschriften sind sehr individuell und passen zu den jeweiligen Kapiteln. Doch hätte es ab und an spannender sein können. Gerade Heeras Aufgabe hätte mehr pepp vertragen. Andere Dinge hätten auch etwas kürzer ausfallen können.
Das Cover zeigt eine junge Frau mit Federschmuck oder Blätterornamenten. Es ist in rosa und weiß gehalten. Dabei zeigt es deutlich „Ich bin ein Märchen!“
Märchenhaft ist es auf jeden Fall. Doch konnte ich nicht so ganz mit dem Buch warm werden. Heera war mir zwar mit ihrer Art total sympathisch und hat mich zum Lachen gebracht. Aber es hat an manchen Stellen einfach an Individualität gemangelt und richtig gepackt hat es mich auch nicht.
Dennoch war die Geschichte nicht schlecht.
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