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text 2017-12-04 20:12
Team Pierre
Nichts: Was im Leben wichtig ist. Roman - Janne Teller

Tatsächlich fällt mir erst mal gar nicht ein, was ich zu diesem Buch sagen könnte. 

 

Die volle Dröhnung. Das Ende hat mich nicht überrascht. 

Mich beschäftigt dabei die Frage, wie vielen Jugendlichen es so gehen würde, wenn sie mit der Aussage konfrontiert werden, dass nichts von Bedeutung ist. 

 

Das ergibt eine ziemlich instabile Gesellschaft und irgendwie auch eine traurige. 

Warum wird der Bedeutung soviel Bedeutung beigemessen, warum ist es nicht genug einfach zu leben?

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review 2014-04-29 10:14
Nichts: Was im Leben wichtig ist von Janne Teller
Nichts: Was im Leben wichtig ist. Roman - Janne Teller

Von Janne Teller habe ich schon das Hörbuch "Krieg, stell dir vor, es wäre hier" gehört und fand es beeindruckend, schockierend und aufrüttelnd! Nun habe ich mich an ein weiteres, angepriesenes Buch der Autorin gewagt ...

 

Worum geht es?

Pierre Anthon steht zu Beginn des neuen Schuljahrs in seiner Klasse auf und sagt: Nichts bedeutet irgendetwas. Das weiß ich schon lange. Deshalb lohnt es sich nicht, irgendetwas zu tun. Das habe ich gerade herausgefunden.

Danach verlässt Pierre Anthon die Klasse und sitzt fortan auf einem Pflaumenbaum und ruft seinen vorbeigehenden Klassenkameraden solche und ähnliche Sätze zu. Ein Streit um die Bedeutung entspringt, an dem sich die gesamte Klasse 7A beteiligt und dafür Opfer bringt: ein Fahrrad, ein Ball, die Unschuld eines Mädchens, ein Zeigefinger ... und vielleicht noch mehr?

 

Wie war es?

Es ist ein kurzes Buch, dass man wirklich schnell lesen kann, aber dem man sich dennoch gründlich zuwenden sollte, damit man die Feinheiten nicht verpasst. Dieses Buch ist aufwühlend, beängstigend und erschütternd. Bedeutungslosigkeit, so scheint es, rüttelt die Menschen so sehr auf und verunsichert sie, dass sie nicht mehr Herr ihrer selbst sind, ja, keine Kontrolle mehr haben und nur noch nach etwas suchen, dass sie sein könnten. Es fängt harmlos an: ein Ball und ein Paar Schuhe, aber es wird immer brutaler und verletzender, sodass am Ende Blut fließt und Gewalt ausgeübt wird. Wie weit bist du bereit zu gehen, damit etwas Bedeutung hat? Und wenn du es geopfert hast, hat es dann noch Bedeutung?

Volle 5 Sterne, denn das Buch lohnt sich wirklich und ich glaube, dass ich es gern mal im Religionsunterricht mit Schülern besprechen wollen würde. 

 

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review 2014-03-18 00:00
Nichts: Was im Leben wichtig ist. Roman
Nichts: Was im Leben wichtig ist. Roman - Janne Teller Ich weiß gar nicht so recht, wo ich mit der Rezension anfangen soll.

Das Buch hat international viele renommierte Preise gewonnen und wird in zahlreichen Schulen als Pflichtlektüre eingesetzt; es wurde aber auch schon an Schulen verboten, wie z.B. ursprünglich im Heimatland der Autorin, Dänemark. Auf Amazon gibt es achtzig 5-Sterne-Bewertungen, aber auch dreißig 1-Stern-Bewertungen. Eins ist klar: an diesem Buch scheiden sich die Geister. Ist das einfach das unvermeidliche Merkmal eines Buches, das zum Nachdenken anregt und den Leser dazu bringt, seine eigene Meinung zu hinterfragen? Vielleicht sogar eine Grundvorraussetzung? Oder liegt es daran, dass die Autorin im Versuch zu provozieren geradezu eine Checkliste der Provokationen abhakt?

Wie der Klappentext schon verrät: hier werden Tiere getötet, Mitschüler verstümmelt oder vergewaltigt... Auch vor Grabschändung wird nicht haltgemacht. Mich ließ das alles überraschend kalt; bestenfalls hat es mich unangenehm berührt. Aber die Augen geöffnet oder neue Denkansätze in Gang gesetzt hat es für mich nicht. Die Autorin hat einmal gesagt, die Erwachsenen würden Kindern das Buch nicht zutrauen - ich traue es Kindern zu und glaube auch nicht, dass das Buch verboten werden sollte, ich weiß nur nicht, welchen Gewinn sie daraus ziehen sollen.

Die Geschichte ist sicher originell, und sie bietet eigentlich so viele Möglichkeiten... Ein Junge beschließt, dass das Leben sinnlos ist, und seine Mitschüler tun sich zusammen, ihm das Gegenteil zu beweisen - was für ein Spannungspotential! Aber schon nach kurzer Zeit fragte ich mich: was will die Autorin mir eigentlich sagen? Der Junge hat Recht und das Leben IST sinnlos? Dann ist auch das Buch irgendwie sinnlos, und das ist eine unbefriedigende Ausbeute.

Als Schullektüre finde ich es auch etwas merkwürdig - am gleichen Ort, an dem Schülern normalerweise eingetrichtert wird, dass sie für das Leben lernen sollen, wird ihnen jetzt gesagt, das sowieso alles egal ist und sie sich gar nicht erst anstrengen müssen.

Ich musste öfter an "Herr der Fliegen" denken, aber wo dieser Klassiker einen immer noch trifft wie ein Schlag in den Magen, hat "Nichts" mir nur einen schalen Geschmack im Mund beschert. Ersteres zeigt einem die Abgründe und Gefahren menschlicher Gemeinschaft, letzteres zeigt einem... Das Gleiche verwässert, wobei die eigentliche Botschaft was ist - Gleichgültigkeit? So etwas wie Bedeutung gibt es nicht?

Ich glaube, ein Hauptproblem waren für mich die Charaktere. Wo ich bei "Herr der Fliegen" mit Ralph, Piggy, Sam, Eric etc mitgefiebert habe, bleiben Anthon, Agnes, Sofie und die Anderen für mich blass und blutleer. Wir erfahren noch nicht einmal, wie Pierre Anthon zu seiner Erkenntnis gekommen ist. Es ist einfach, und andere Dinge sind einfach nicht.

Auch der Schreibstil ist mir persönlich zu nüchtern. Ich kann mir nicht helfen - ich fühle mich, als hätte ich einen Test nicht bestanden, als würde ich etwas Essentielles an diesem Roman nicht begreifen, aber das Buch gibt mir... einfach Nichts.

Ich denke, "Nichts" ist ein Buch, vom dem man weder endgültig abraten noch es 100%ig empfehlen kann. Was es einem gibt oder nicht gibt, das muss jeder selbst entscheiden. Zumindest insofern war es für mich ein erfolgreiches philosophisches Werk.
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review SPOILER ALERT! 2013-11-15 13:10
Nichts: Was im Leben wichtig ist. Roman - Janne Teller

er Vergleich mit "Der Herr der Fliegen" ist durchaus passend. "Nichts" hat mich mit einem fiesen, unguten Gefühl im Magen zurückgelassen.

 

Pierre Anthon sitzt im Pflaumenbaum, weil nichts etwas bedeutet. Weil es sich deshalb nichts lohnt, irgendetwas zu tun.

Damit irritiert er seine Mitschüler - so sehr, dass sie ihm beweisen wollen, dass es doch so etwas wie Bedeutung gibt. Und sie fangen an, einen "Berg" von Bedeutung anzuhäufen; jeder muss etwas beitragen. Derjenige, der zuletzt etwas abgegeben hat, bestimmt, wer der nächste ist und was derjenige opfern muss.

Es beginnt relativ harmlos. Lieblingsohrringe, Lieblingsschuhe, ein Teleskop, auf das Jahre gespart wurde.

Aber dabei bleibt es nicht. Es schaukelt sich hoch, immer größere Opfer müssen gebracht werden: ein Haustier, die Jungfräulichkeit, am Ende sogar ein Finger. Die Verletzungen, die sie sich gegenseitig zufügen, werden immer schlimmer - die Schüler zeigen erschreckendes Talent dafür, die anderen dort zu treffen, wo es am meisten weh tut.

Und am Ende? Am Ende zeigt sich Pierre Anthon völlig unbeeindruckt. Und wenn man bis dahin dachte, dass es schlimmer nicht mehr kommen kann - man hat sich getäuscht. Zurück bleiben verletzte, zerstörte Jugendliche - und die unbeantwortete Frage danach, "Was im Leben wichtig ist".

 

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