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review 2020-04-26 01:42
French Exit ★★☆☆☆ (DNF)
French Exit - Patrick deWitt

This satire was mildly funny in places, but not enough to keep my attention. DNF after an hour of audio and moved on to something else.

 

Audiobook, borrowed from my public library via Overdrive.

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review 2020-01-30 16:02
Holly Golightlys Partyfreunde
Letzte Rettung: Paris - Patrick deWitt

Patrick deWitt ist eine leichte, nicht unbedingt sehr anspruchsvolle, aber extrem unterhaltsame, gute Geschichte gelungen, die mich in ihrer überspannten Darstellung der Protagonisten der Upperclass, die nur einen Wimpernschlag vom totalen Bankrott entfernt stehen, und in der intensiv zelebrierten fatalistisch betont sorglosen Stimmung frappant an Truman Capotes Frühstück bei Tiffany erinnert.

 

Obwohl das Ambiente an die überspannte Holly Golightly und ihre Partygesellschaft erinnert, gibt es dennoch genügend amüsante Innovationen in diesem Werk, die es trotz der angesprochenen Parallelen einzigartig und sehr witzig machen.

 

Da wäre zuerst eine etwas toxische, aber liebevolle Mutter-Sohn-Beziehung, in der sich die nur mehr dem Anschein nach reiche Lebemutti Frances sehr massiv in das Leben ihres bereits recht erwachsenen Nesthockersohnes Malcolm einmischt. Da in den USA nahezu das ganze Erbe des steinreichen, korrupten und nicht unbedingt sympathisch dargestellten Exmannes verprasst wurde, geht es nach der Geldverwertung der letzten Reste des ehmals enormen Immobilienvermögens nun mit dem Schiff ganz stilecht nach Frankreich, respektive Paris, um in der Wohnung einer guten und reichen Freundin mietfrei Unterschlupf zu suchen. <!--more-->Begleitet werden Frances und Malcolm von einer großen Tasche mit dem Rest des zu Bargeld verwerteten Vermögens in Form von Bündeln von Dollarnoten und von ihrem Kater, Kleiner Frank, den sie sehr kreativ und höchst vergnüglich ohne Papiere, Tierarztuntersuchung und Quarantäne ins fremde Land schmuggeln. Das Katzenviech soll bei der illegalen Einreise mit der richtigen Dosis Valium betäubt werden, ohne es zu töten und in der Tasche unter dem Haufen Bargeld an den Behörden vorbeigeschmuggelt werden. Leider konterkariert die Katz fast die gesamte Aktion, weil sie im Drogenrausch so laut schnarcht.

 

Wie sollte es auch anders sein mit Capote als Vorbild: Das Katzenvieh spielt in dem Setting und in der gesamten Geschichte die Rolle eines wichtigen Protagonisten. Als Kleiner Frank in Paris nach einem Konflikt mit Frances wegläuft, entpuppt er sich plötzlich als Reinkarnation von Frances totem Ehemann. Nach der Flucht produziert er fortan als selbständige Figur mit Bewusstsein - gleich einem Menschen - eigene Gedanken. Aus Verzweiflung über die Lage und die frustrierende Situation auf der Straße will sich der Kater in einer Anwandlung von tiefer Depression umbringen und springt vom Eifelturm. Der Suizid funktioniert aber natürlich nicht, da seine Katzenreflexe das nicht zulassen.

 

So geht es vergnüglich weiter. Malcolm und Frances sind verzweifelt auf der Suche nach Kleiner Frank und bevölkern die Wohnung der Freundin mit unzähligen weiteren Personen, die ihnen dabei helfen sollen, den Ausreißer zu finden, wobei sie das restliche Bargeld wie mit dem Schaufelbagger unter die Leute bringen, als gäbe es kein Morgen. Da wird ein Privatdetektiv engagiert, der die Hellseherin vom Schiff finden soll, die dann anschließend spirituell Kontakt mit dem Kater aufnehmen soll. Da wird eine neue französische Bekannte eingeladen, bei der Suche zu helfen. Auch die Exfreundin von Malcolm taucht irgendwann mit ihrer neuen Beziehung auf, um ihre Gefühle für und ihre Trennung von Malcolm nochmals zu überprüfen. Sie schließt sich der Gesellschaft an, wie auch die Wohnungseigentümerin, die plötzlich aus Amerika auftaucht. Alle sind guter Dinge, schnattern und parlieren, pflegen ein paar sehr kuriose Spleens, sind mit dem Projekt Katersuche und mit der Planung einer großen Party beschäftigt.

 

Leider muss ich diesmal spoilern denn das Finale ist wirklich außergewöhnlich, auch Capote-mäßig (Überraschungsfanatiker mögen hier bitte abbrechen und im nächsten Absatz weiterlesen), einerseits ein bisschen herzzerreißend traurig andererseits auch sehr lapidar, konsequent logisch, selbstbestimmt und überhaupt nicht rührselig. Als der letzte Schein des Geldes ausgegeben ist, begeht Frances nach der rauschenden Party Selbstmord. Sie wollte es genau so und hat es schon lange geplant. Das gibt Malcolm auch die Chance, ohne das schmutzige Geld seines Vaters und der Einmischung der Mutter ein komplett neues Leben - eventuell sogar mit der Exfreundin - zu beginnen.

 

Auch sonst gibt es nahezu gar nichts am Roman zu kritisieren, die Figuren sind sehr liebevoll entwickelt, trotz ihrer Überspanntheit konsistent und glaubwürdig konzipiert, der Humor kommt feinsinnig, ein bisschen hinterfotzig und nicht vordergründig schenkelklopfend daher, was mir immer sehr gefällt, und sprachlich haben mich die Schilderungen auch sehr erfreut.

In Paris mit dem Fahrrad zu fahren, war für Malcolm anfangs ein grauenvolles, regelrecht angsteinflößendes Erlebnis. Es war nicht so, dass die Autofahrer absichtlich Radfahrer anfahren wollten, wie er es einmal gelesen hatte, aber er konnte auch nicht sagen, dass die Vermeidung solcher Unfälle für sie von zentraler Bedeutung war.

Malcolm brauchte einige Tage, bis er sich auf den Hauptstraßen einigermaßen sicher fühlte; er wurde in Phasen mutiger. Am Ende umrundete er die Bastille inmitten von dichtem, anarchischen Verkehr, den linken Arm zur Entschuldigung ausgestreckt, während die Autos und Mopeds um ihn herum wimmelten und hupten und die Taxifahrer ihn mit derben Sprüchen verfluchten, aber damit alles erreichten, nur nicht, Malcolm herunterzumachen. Es war der Glaube, der ihn dazu befähigte, der Glaube daran, dass jedes dieser rasenden Fahrzeuge kurz vor dem tödlichen Zusammenstoß mit ihm einfach anhalten würde.

Eine herrliche Beschreibung! Diese Strategie empfehle ich übrigens auch Fußgängern in Vietnam, die Straßen überqueren müssen. Nennt sich notwendige buddhistische Zuversicht bei anarchischem Verkehrsgebaren und funktionierte zumindest bei mir sehr gut, denn ich lebe noch und habe mehrmals Straßenseiten in der Hauptverkehrszeit per pedes gewechselt.

Fazit: Leseempfehlung! Hier zeigt sich wieder einmal, dass auch leichte Lektüre richtig gut und unterhaltsam sein kann, ohne seicht zu werden. Ich habe die Geschichte sehr genossen und möchte hier abschließend die mir unbekannte Lovelybooksleserin Mightynina zitieren, die den Kern und das Wesen dieses Romans für mich in einem Satz auf den Punkt gebracht hat. "Es ist schon eine Kunst, sich so nah an der Grenze zur Farce zu bewegen und dabei eine derart intelligente, wortwitzige Geschichte zu schreiben."

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review 2019-03-19 19:52
The Sisters Brothers (deWitt)
The Sisters Brothers - Patrick deWitt

As usual, I'm second-guessing myself when I find myself disliking a book that has received awards, critical praise and a movie deal. But unfortunately I just could not enjoy this book.

 

There's an easy explanation for this: it was only after I was well into the novel, and started reading reviews in my perplexity, that I realized that everyone who manifestly enjoyed it claimed it was hilariously funny. I didn't find it so. There's a certain mild and steady amusement in the contrast, well maintained throughout the book, between the mannered, Victorian prose of the first-person narrator and the vicious, violent events he narrates (he and his brother, surname Sisters, are hired killers in gold-rush California), but it's not by any means hilarious, and it does not for me overcome the equally constant level of mild nausea at the violence. I rarely abandon a book, but I should have stopped with the description in the first few pages of the death of horses in a fire. In some ways, the human deaths (macabre though some of them were - think acid baths) were less upsetting than that.

 

I'm not planning to see the film, but I think it likely works if the story is treated as slapstick. The convention of slapstick is that you simply remove for yourself any obligation for empathy - the characters are obviously not real, so pain is not real, and you can laugh. Possibly those who enjoyed this book treated it in the same way, and it may be a failing in me as a reader that I was unable to do likewise. What inhibited me, to a large extent, was that there was clearly an attempt to make some sort of empathy happen for the narrator, who is the less brutal of two brothers, and who gives us a backstory to explain the psychopathy of his family. So, for me, between that and the horses (I don't think I've ever seen any film where the terrified, painful death of animals was slapstick and funny), I just couldn't get into the right frame of mind.

 

Possibly, also, I was spoiled for the historical setting by the fact that I just read an extremely rich evocation of the same period and place by Isabel Allende ("Daughter of Fortune"). In comparison, deWitt's use of the same basic facts about San Francisco and area in '49 seemed bald and uninterested.

 

That said, one thing saved this review from being a single star, and that is the control of and delight in the nineteenth-century language. DeWitt managed to create a unique voice here - whether he has others, or whether this is his default, other readers will have to tell me, because unfortunately I'm not likely to pursue the rest of his oeuvre.

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review 2018-02-06 23:09
French Exit by Patrick DeWitt
French Exit - Patrick deWitt
FRENCH EXIT by Patrick DeWitt
I just couldn’t get interested in this book or the characters in it; Frances, a middle aged widow, and her son, Malcolm. While clearly drawn, neither was likeable or very interesting.
 
Their situation (about to become bankrupt) and their reactions were also not interesting. I finished the book all the while wondering why I kept reading. I can’t in good conscience recommend this book.
 
Frances is a snide, snobbish and selfish person. Malcolm is a man/child who has no ambition and no desire to do anything including attend to his long suffering fiancé. The entourage they acquire is made up of misfits and ne’er-do-wells.
 
The conclusion is a relief.
2 of 5 stars

 

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text 2016-02-03 06:07
January Round-Up
I, Robot - Isaac Asimov
Undermajordomo Minor: A Novel - Patrick deWitt
Voices from Chernobyl: The Oral History of a Nuclear Disaster - Keith Gessen,Swietłana Aleksijewicz
The Good Food Revolution: Growing Healthy Food, People, and Communities - Will Allen,Charles Wilson
Liar, Temptress, Soldier, Spy: Four Women Undercover in the Civil War - Karen Abbott
The Belly of Paris - Ernest Alfred Vizetelly,Émile Zola

Wow, how did we get in to February? Geesh.

 

I finished 6 books in January—not a huge number for me, but I also got 1/3 of the way into A Suitable Boy, which will be the longest book I have ever read (once I finish!).

 

Book total: 6

 

Nonfiction: 3 (!!)

1001 Book List books: 1

2015/2016 publications: 1

In translation: 2

Female authors: 2/6

Diverse authors: 1/6

Award winners: 1/6

 

I am pretty pleased with the mix this month. Half nonfiction, and a good mix of translation, female authors, and diversity. Which makes the whole month quite diverse. I love nonfiction, but this is a lot for me. And I admit I do read a lot of female authors, so 2/6 is not high for me. It's the mix of a little bit of everything that makes me happy—and keeps me reading!

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