30-Day-Book-Challenge - Day 16: Favorite female character

Gestern wurde nach dem männlichen Lieblingscharakter aus Büchern gefragt, dann ist ja klar (der Gleichberechtigung sei Dank), dass heute nach dem weiblichen Pendant gefragt wird. 

Ich habe etwas überlegt, aber bisher muss ich sagen, sind mir nur wenige wirklich tolle weibliche Charaktere begegnet, die mir dann auch noch im Kopf geblieben sind. Deshalb habe ich mich für eine Neuentdeckung entschieden. Meine Wahl fiel auf die 13-jährige Svea Anderrson aus den Ritta Jacobsson Jugendkrimis. Svea ist eine Sportskanone, aber sie wünscht sich gern genauso kurvenreich wie ihre Mitschülerinnen. Sie findet sich nicht besonders schön und ist auch ziemlich tolpatschig, aber den Jungs scheint es zu gefallen, denn Svea ist eine wahre Freundin. Sie ist mutig, aber dabei nicht übertrieben. Sie hat Ängste und Sorgen und versucht damit fertig zu werden, aber manchmal kullern eben auch die Tränen. Kein Wunder, so hat sie schon einige brenzlige Situationen erlebt. Entgegen meinen Vorlieben für fiese oder zumindest mit einem Hauch von Bösartigkeit und Arroganz umwitterte männliche Charaktere mag ich es bei weiblichen Figuren doch eher realistisch und nicht zickig und nervig oder dergleichen. 

Also japp, Svea ist cool und ich wäre, wäre ich in ihrem Alter, gern mit ihr befreundet. 

Worum geht es?

Eine Hitzewelle beschert Schweden einen ungewöhnlich heißen Sommer und Svea hat sich nach all den aufregenden Ereignissen ein paar Tage Erholung verdient. Sie fährt mit ihrem neuen Freund Alexander zu dessen Großmutter in eine kleine Stadt am Meer. Doch die Idylle trügt: Die Vorgänge im benachbarten Gutshof werden immer verdächtiger und selbst der Pfarrer scheint in dunkle Machenschaften verwickelt zu sein. Svea kann nicht anders und macht sich auf die Suche nach der Wahrheit – doch die ist entsetzlicher, als sie sich jemals vorstellen konnte ... (amazon Kurzbeschreibung)

Wie war es?

Teil vier der Reihe um Svea und es wurde mir nicht langweilig, weshalb ich trotz Zeitmangel das kurze Bändchen in einem Rutsch gelesen habe. Einfach wieder erfrischend und spannend und ja, ich hab mich für Svea und Alex gefreut. Ich lese die Bücher mittlerweile nicht mehr nur, weil ich die Fälle spannend finde, in die Svea immer hinein gerät, nein, ihr Leben ist auch so herrlich aufregend, dass ich irgendwie das Gefühl habe, dass ich mir einen Bericht von einer Freundin anhöre, die mir erzählt, was in letzter Zeit alles passiert ist. Schon etwas verrückt. :) 

Svea braucht Erholung, die letzten Ereignisse in ihrem 8. Schuljahr waren doch zu viel und was gibt es da Schöneres als mit ihrem neuen Freund Alex bei dessen Oma abzuspannen und auf andere Gedanken zu kommen. Gesagt und getan, doch hält die Freude über die Ferien nicht allzu lange... 

Wieder ein tolles Buch über Svea und dieses Mal steht das Thema Menschenhandel im Mittelpunkt. Es gab mehr Einschübe als in den Vorgängerbüchern und das war einerseits schön, denn so litt man mit Nadja mit und konnte sich ein Bild von den Umständen machen, aber manchmal fand ich die Unterbrechungen störend, also mal sehen, wie es in den nächsten Büchern wird. 

Warum wieder nur 4 1/2 Sterne? Tja, dieses Mal ließ mich der Epilog etwas enttäuscht zurück. Wenn schon immer ein moralisches Thema her muss, dann hätte man am ende doch noch etwas mehr dazu schreiben können, aber so etwas ist bekanntlich Geschmackssache. Und keine Bange, ich lese ja weiter. :D

Worum geht es?

In Sveas Umgebung werden mehrere Mädchen überfallen, die Svea täuschend ähnlich sehen. Haben es die Täter in Wirklichkeit auf Svea abgesehen? Als sich auch noch Droh-Mails und seltsame Telefonanrufe häufen, bekommt Svea langsam Angst. Hat es etwas mit ihrer Aussage gegen die Erpresserbande zu tun? Will die Gruppe sie einschüchtern? Allein am See gerät Svea in tödliche Gefahr... (amazon Kurzbeschreibung)

Wie war es?

In diesem dritten Band der Reihe um die jugendliche Heldin Svea passieren sooo viele Dinge auf einmal, dass es nicht wundert, dass Svea erst am Ende kapiert, was wirklich passiert. Aber mir war es durch die Andeutungen in der Beschreibung und einige Rezensionen schon klar, was passieren würde und daher gibt es einen halben Stern Abzug, weil ich eben auch das Gefühl hatte, dass Svea sich nicht wirklich für die Opfer der Überfälle interessierte und so nicht auf die richtigen Schlussfolgerungen kam. ABER die Reihe gefällt mir richtig gut und Svea habe ich so in mein Herz geschlossen, dass ich liebend gern mehr über ihre Familie und ihre Freunde und ihr Liebesleben erfahren wollte, sodass mich der eigentliche Krimifall nicht mehr so interessierte. 

Dieses Mal habe ich nicht das Hörbuch gehört, sondern aufgrund technischer Probleme lieber alle restlichen Bände der Reihe aus meiner Stadtbücherei geliehen. :) 

Also nach langer Zeit mal wieder ein Papierbuch und es hat nichts an Lesespaß eingebüßt dadurch. 

Svea gefällt mir aufgrund ihrer Ehrlichkeit und weil ich das Gefühl habe, dass so ein Mädchen tatsächlich existieren könnte. Sie ist nicht übernatürlich mutig oder so. Einfach ein Mädchen, das manchmal etwas Dummes sagt oder einfach weint, weil ihr alles zu viel wird. Das war wirklich schön zu sehen. Auch dass die vergangenen Bände der Reihe immer wieder aufgegriffen werden und so nicht einfach aus dem Gedächtnis der handelnden Personen gestrichen sind, sondern man auch deren Auseinandersetzung damit merkt. Das war wirklich schön zu sehen. 

Nun habe ich ja diese nette kleine Krimireihe für Jugendliche entdeckt und ein Bonuspunkt bekommt sie schon allein, weil sie in Schweden spielt und ich ja ein Fan der nordischen Länder bin. :)

Worum geht es?

Svea und ihre Freunde graten in Gefahr. So oder so ähnlich könnte man den zweiten Teil der Reihe zusammenfassen, denn alles andere wäre schon zu viel sagend. Svea bemerkt merkwürdiges Verhalten bei ihren Mitschülern und findet sich irgendwann mittendrin in einem Strudel aus Angst, Gewalt und Erpressung und dies alles ist versteckt hinter einer Mauer aus Schweigen. Das Thema Mobbing und Gewalt unter Jugendlichen spielt in diesem Buch eine Rolle und wurde in meinen Augen sehr gut von der Autorin bearbeitet. 

Wieder ermittelt Svea und noch mehr als im ersten Band bibbert und bangt man mit ihr, hat auch Angst um sie und ihre Familie. Wirklich sehr gelungen. Ich konnte gar nicht mehr aufhören und musste das Hörbuch unbedingt zu Ende hören.

Wie war es?

Bei diesem Buch merkte ich aber deutlich, dass es für jugendliche Leser bestimmt ist, denn der Umgang mit Mobbing, wie er in dem Buch beschrieben wurde, ist für mich eher typisch für Jugendliche, die versuchen, es ohne Eltern oder Lehrer zu lösen (zumindest aus eigener Erfahrung weiß ich, dass ich damals auch keinen Ton gesagt habe und heute so auf keinen Fall wieder reagieren würde).

Ein sehr bewegendes und spannendes Buch, dass nicht nur Jugendlichen gefällt, sondern durch das Thema durchaus für Eltern und Erwachsene, die viel mit Jugendlichen zu tun haben, geeignet ist. Aber eben auch für All-Age-Leser und Freude von jugendlichen Helden überhaupt. :) Ich jedenfalls fand es sehr gelungen und habe gleich den dritten Teil der Reihe angefangen. 

Einen halben Stern musste der Band jedoch abgeben, da ich die Täterclique (also speziell die, die am Ende verantwortlich sein sollten) etwas unrealistisch fand. 

Svea ist 13 und wohnt in einem schwedischen Vorort zusammen mit ihren Eltern und Hund Wuff. Ihre Nachbarn sind nett und viele Schuldkameraden wohnen ebenfalls in der Nachbarschaft. So auch Linus. Linus ist der Junge ihres Herzens, aber wie sollte jemand wie Svea, die sich nicht für besonders hübsch oder dergleichen hielt, an ihn herankommen? Diese Gedanken werden aber bald von viel drängenderen Sorgen überschattet. 

Ohne zu viel zu verraten, es ist wirklich ein Krimi, aber eben mit einer jugendlichen Protagonistin, die sich zwar nicht mit Kanone, aber dennoch mit viel Mut in die Angelegenheiten einmischt. Dabei aber nicht unrealistisch wirkt. 

Ich bin durch Zufall auf diese Reihe gestoßen und für meinen Geschmack wirkt es sehr authentisch. Svea ist nicht die Prinzessin der Schule und sie schätzt sich selbst durchaus realistisch ein. Die Ereignisse, die die Bewohner dieses Städtchens beschäftigen, sind ebenfalls nicht unrealistisch. Ein Hund wird angefahren, ein Mädchen tot aufgefunden. Alles furchtbare Augenblicke im Leben von Svea und sie werden auch nicht abgetan, sondern die Trauer begleitet auch den Leser durch das ganze buch. Das empfand ich als besondere Stärke dieses ersten Bandes der Svea-Andersson-Reihe.

Die Sprecher haben ihre Sache auch sehr gut gemacht und ich hatte zwar schon seit dem ersten Drittel des Buches ein mulmiges Gefühl, was den Mörder angeht, doch wurde diese Vorahnung nicht bestätigt, dennoch animierte mich das zusätzlich zum Weiterhörenwollen. Es war einfach zu spannend, aber dabei nicht Nerven aufreibend, nein, einfach spannend. Ich würde es auch jungen Lesern ab 10 empfehlen, aber auch Erwachsene könnten ihre Freude daran haben. Die Sprache ist jugendlich, aber nicht jugendlich peinlich, sondern angemessen. Wer also gern Jugendbücher liest, aber eben nicht immer zur Fantasy-Ecke geht, der ist mit Svea gut beraten. :) Ich werde auf jeden Fall auch die übrigen Bände anhören (meine Onleihe hat ja noch drei weitere in petto)!

4 1/2 von 5 Sternen, einen halben Stern musste ich abziehen, weil ich das Gefühl hatte, dass das Ende des Kriminalfalls jetzt noch schnell passieren musste und es auf keinen Fall der oder der sein durfte, weil es eben ein Jugendbuch ist (entschuldigt meine kryptische Ausdrucksweise, aber ich möchte ungern spoilern).