Beschreibung
Die 91-jährige Agnes Weisgut führt bereits seit Jahrzehnten den erfolgreichen einen Steinmetzbetrieb in Hamburg. Immer getreu dem Motto „Gestorben wird immer“. Außerdem kümmert sie sich um alle Belange und Schwierigkeiten in der Familie. Nun möchte Agnes die Geheimnisse der Vergangenheit mit dem ganzen Familienclan teilen. So beauftragt sie ihre Enkelin Birte, die ganze Familie an einen Tisch zu bringen. Gar kein so leichtes Unternehmen, denn es gibt so einige Zwistigkeiten zwischen den Familienmitgliedern.
Meine Meinung
Der neue Roman von Alexandra Fröhlich, „Gestorben wird immer“, ist mein erster Roman der Autorin. Darin erzählt sie eine mitreisende Familiengeschichte, die vor allem durch den zweiten Weltkrieg geprägt ist.
"Ihre Enkelin war ein Mensch, der seine Ziele mit verzweifelter Hartnäckigkeit verfolgte und ein Scheitern schlichtweg ausschloss. Sie war ihr nicht unähnlich." Seite 15, Agnes
Sehr spannend finde ich die Einteilung des Romans. Zum einen springt man in der Zeit und von Ort zu Ort, was durch die Kapitelüberschriften leicht nachzuvollziehen ist, zum anderen ist die Geschichte in drei Perspektiven eingeteilt, die der 91-jährigen Agnes Weisgut, die der Tochter Martha und die der Enkelin Birte. Durch diesen Aufbau erzählt die Autorin immer nur Häppchen für Häppchen die spannende Familien-Geschichte der Weisgut’s. Die Spannung bleibt also bis zum Ende hin erhalten und lies mich das Buch kaum aus der Hand legen.
"Schatz. Liebling. Auch mein Häschen. Oder mein Mäuschen. Wie sie das hasste, diese nach außen, mit den immer gleichen Worthülsen demonstrierte Liebe. Thomas, der Gute. Martha, die Verrückte." Seite 54, Martha
Im Vordergrund stehen die bewegende Erlebnisse von Agnes Weisgut, sie hat die entbehrungsreichen Jahre des zweiten Weltkriegs miterlebt, was ihre Vergangenheit zu einer ganz besonders schwermütigen und ergreifenden Geschichte macht. Sie hat das beste aus ihrem Schicksal gemacht und dabei Schuld auf sich geladen. Nun möchte Sie ihrer Familie die ganze Wahrheit über die Vergangenheit erzählen, dabei hofft sie nicht auf Vergebung, sondern nur auf das Verstehen.
Alexandra Fröhlich’s Roman ist geprägt von den einschneidenden Erlebnissen des zweiten Weltkriegs, dabei stehen aber immer die drei Hauptprotagonisten Agnes, Martha und Birte im Vordergrund. Wirklich jeder dieser besonderen Charaktere hat eine ganz spezielle Persönlichkeit die im Laufe des Buchs verständlich dargelegt wird. Für mich glich das einer spannenden und berührenden Reise durch die Menschlichkeit! Ein wirklich toller Roman den ich euch ganz besonders ans Herz legen möchte.
"Eine Tochter ohne Mutter. Eine Mutter ohne Tochter. Das passte zusammen, fand Birte. Da konnte doch die eine der anderen geben, was sie beide brauchten." Seite 154, Birte
Über die Autorin
Alexandra Fröhlich lebt als Autorin in Hamburg und arbeitet als freie Textchefin für verschiedene Frauenmagazine. Ihr Roman „Meine russische Schwiegermutter und andere Katastrophen“ (2012) stand wochenlang auf der Spiegel-Bestsellerliste. Auch in ihrem neuen Buch, „Gestorben wird immer“, erzählt sie augenzwinkernd eine ungewöhnliche Familiengeschichte.(Quelle: Penguin Verlag)
Fazit
Eine bewegende Familiengeschichte, die bis heute durch die schlimmen Jahre des zweiten Welkriegs geprägt ist.