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review 2018-01-19 04:44
Rezension | Das Alphabet meiner Familie von Nina Sahm
Das Alphabet meiner Familie: Roman - Nina Sahm

Beschreibung

 

Ella hat sich von ihrem Partner getrennt und weiß noch nicht so genau, was sie jetzt mit ihrem Leben anfangen soll. Da taucht ein ihr vollkommen Fremder mit einem Bild ihrer Mutter vor ihrer Tür auf. Gegen jeden Grundsatz lässt Ella den Fremden, Frieder, in ihre Wohnung und hört gespannt seinen Geschichten zu. Frieder erzählt Ella von seiner Kindheit, seinem Vater Viktor, den er eigentlich überhaupt nicht kennt und von der besonderen Bodensee-Zwiebel die wohl zu der Trennung seiner Eltern einen erheblichen Beitrag leistete. Doch was hat das alles mit ihrer eigenen Familie zu tun?

 

Meine Meinung

 

Der Familienroman “Das Alphabet meiner Familie” ist das erste Buch das ich von der deutschen Autorin Nina Sahm zur Hand genommen habe. Das hübsche Cover mit den altmodischen Tassen und meine Vorliebe für Familiengeschichten haben meine Aufmerksamkeit geweckt und zudem wollte ich unbedingt wissen, was sich hinter dem geheimnisvollen Klappentext verbirgt.

 

"»An manchen Stellen sollte man die Geschichte nicht unterbrechen. Egal wie spät es ist.«" (Das Alphabet meiner Familie, Seite 207)

 

Nina Sahm erzählt in ihrem Roman “Das Alphabet meiner Familie” eine Geschichte mitten aus dem Leben. Die Hauptprotagonistin Ella hat sich gerade von ihrem langjährigen Lebensgefährten getrennt und versucht nun ihr chaotisches Leben in den Griff zu bekommen. Das dies nicht ganz so einfach ist, wird ihr erst langsam klar, als ihre im Dunkeln liegende Familiengeschichte aus der Kellerecke hervorkriecht.

Genau das richtige Werkzeug um in Ella das Interesse an ihrer familiären Vergangenheit zu wecken hat die Autorin in dem verschrobenen Charakter von Frieder gefunden. Frieder taucht eines Tages in Ellas Leben auf, mit seiner fast schon altherrenhaften Art findet er Zugang zu Ella und beginnt ihr von seinem Leben zu erzählen. Dieser Ausgangspunkt stellt ein kurioses Bild dar, ein Fremder am Küchentisch mit Kaffee und Frühstück versorgt erzählt von seiner Kindheit ohne Vater, seinem Erwachsen werden und seiner ersten Liebe.

 

Der Leser wird automatisch in die Perspektive von Ella hinein versetzt. Zuerst ist da ein komisches Gefühl, schließlich lässt man nicht gerade jeden Tag einen vollkommen Fremden in seiner Wohnung Platz nehmen und persönliche Dinge erzählen. Doch genau wie Ella, kann man sich schon bald nicht mehr von Frieders Erzählung loseisen – man wird regelrecht von der Geschichte angezogen wie die Motten vom Licht.

 

Das Geheimnis hinter der Spannung sind geheimnisumwobene Familiengeheimnisse die man selbst am liebsten nicht anrühren möchte, vor lauter Angst etwas schreckliches zu entdecken oder jemanden zu verletzten. Nina Sahm zeigt in ihrer Geschichte jedoch, wie wichtig es für die eigene Identifikation und für das eigene Leben ist, die Hintergründe der Familie und vor allem die eigenen Wurzeln zu kennen.

 

Der Familienroman “Das Alphabet meiner Familie” bietet eine solide erzählte Geschichte mit gutem Unterhaltungswert, die mitten aus dem Leben stammen könnte. An die Charaktere muss man sich langsam herantasten, um sich ein Bild von ihnen machen zu können. Gerade bei solch speziellen Figuren hätte ich mich sehr über etwas mehr Ausführlichkeit gefreut. Ansonsten Daumen nach oben!

 

Fazit

 

Eine mitreisende Entdeckungstour durch eine ganz spezielle Familiengeschichte.

Source: www.bellaswonderworld.de/rezensionen/rezension-das-alphabet-meiner-familie-von-nina-sahm
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review 2017-08-14 04:50
Rezension | Warten auf Bojangles von Olivier Bourdeaut
Warten auf Bojangles: Roman - Olivier Bo... Warten auf Bojangles: Roman - Olivier Bourdeaut,Norma Cassau

Beschreibung

 

George und seine außergewöhnliche Frau, die jeden Tag mit einem neuen Namen begeht, leben ein schillerndes Leben voller Tänze, Cocktails und funkelnder Abende im Kreise illustrer Freunde. Mitten in diesem bunten Paradies fühlt sich ihr Sohn pudelwohl. Doch genau wie in ihrem Lieblingssong »Mr. Bojangles« verbirgt sich hinter dem fröhlichen Anstrich eine dunkle und deprimierende Seite. Georges Frau ist schwer krank und wird in die Psychiatrie eingewiesen. Als sich die Lage verschlimmert wagen Vater und Sohn unter Anleitung der geliebten Frau und Mutter eine Befreiungsaktion, welche sie schließlich in ihr Wolkenschloss nach Spanien führt.

 

Meine Meinung

 

Dieses gelb leuchtende Cover mit einem Tanzpaar darauf hat mich sofort angesprochen. Die Rede ist von Olivier Bourdeauts Debütroman „Warten auf Bojangles“. Bereits der Klappentext verspricht ein außergewöhnliches Leseerlebnis und genau dieses Gefühl macht sich schon nach den ersten gelesenen Seiten bemerkbar.

 

"Seine Geschichte war wie seine Musik: schön, traurig und zum Tanzen." [Seite 20 (epub Version)]

 

In seinem Erstlingswerk erzählt Olivier Bourdeaut eine berührende Liebesgeschichte der anderen Art. Dabei werden die Ereignisse sowohl aus der Sichtweise des Sohnes, wie auch aus der Sichtweise des Vaters (George) beleuchtet. Hintergrund der Story ist ein kurios gezeichnetes Leben mit einer Mutter die ihren Sohn siezt und einem Vater der sich mit Lügengeschichten auskennt wie sonst keiner. Die Kindheit des Jungen ist dementsprechend in keinster Weise normal, jeder Tag bietet eine Vielfalt an neuen Möglichkeiten – man kommt sich vor wie in ein Kaleidoskop geraten.

 

"Ich sagte mir, dass mir selbst einige Tassen im Schrank fehlten und ich vernünftigerweise nicht einer Frau verfallen sollte, die gar kein Geschirr mehr im Schrank hatte, dass unsere Beziehung die eines Einbeinigen mit einer Gliederlosen wäre und dass diese Verbindung nur hinken und sich tastend in unvorhersehbare Richtungen bewgen könnte." [Seite 27 (epub Version)]

 

Während des Handlungsverlaufs spürt man deutlich, dass sich der kleine Junge weiterentwickelt und durch viel Liebe und Zuwendung zu einem rechtschaffenen Menschen heranwächst. Dieser junge Mensch versteht es dann auch mit der schwierigen Situation, die das Leben für ihn bereit hält, umzugehen. Eine Kernaussage der Geschichte kommt hier ganz deutlich zum tragen – mit Liebe und gegenseitiger Zuneigung ist alles möglich.

 

"Zu Hause log ich richtig herum, in der Schule verkehrt herum, für mich war es kompliziert, aber für die anderen einfacher." [Seite 29 (epub Version)]

 

Mit Leichtigkeit und Humor erzählt Olivier Bourdeaut eine geistreiche Familiengeschichte, die völlig bezaubernd und zugleich herzzerreißend dramatisch ist. Tänzelnd und mit Musik im Ohr schwebt man durch die Buchseiten bis einem der Hintergrund und die Tiefe der Geschichte bewusst werden. „Warten auf Bojangles“ ist für mich ein kleines Kunstwerk das sich vor allem durch seinen originellen Stil auszeichnet.

 

Fazit

 

Ein leichtfüßiger und tiefgründiger Roman der sich hervorragend als Sommerlektüre eignet.

Source: www.bellaswonderworld.de/rezensionen/rezension-warten-auf-bojangles-von-olivier-bourdeaut
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review 2016-11-24 05:13
Rezension | Gestorben wird immer von Alexandra Fröhlich
Gestorben wird immer: Roman - Alexandra Fröhlich,Roger Keil

Beschreibung

 

Die 91-jährige Agnes Weisgut führt bereits seit Jahrzehnten den erfolgreichen einen Steinmetzbetrieb in Hamburg. Immer getreu dem Motto „Gestorben wird immer“. Außerdem kümmert sie sich um alle Belange und Schwierigkeiten in der Familie. Nun möchte Agnes die Geheimnisse der Vergangenheit mit dem ganzen Familienclan teilen. So beauftragt sie ihre Enkelin Birte, die ganze Familie an einen Tisch zu bringen. Gar kein so leichtes Unternehmen, denn es gibt so einige Zwistigkeiten zwischen den Familienmitgliedern.

 

Meine Meinung

 

Der neue Roman von Alexandra Fröhlich, „Gestorben wird immer“, ist mein erster Roman der Autorin. Darin erzählt sie eine mitreisende Familiengeschichte, die vor allem durch den zweiten Weltkrieg geprägt ist.

 

"Ihre Enkelin war ein Mensch, der seine Ziele mit verzweifelter Hartnäckigkeit verfolgte und ein Scheitern schlichtweg ausschloss. Sie war ihr nicht unähnlich." Seite 15, Agnes

 

Sehr spannend finde ich die Einteilung des Romans. Zum einen springt man in der Zeit und von Ort zu Ort, was durch die Kapitelüberschriften leicht nachzuvollziehen ist, zum anderen ist die Geschichte in drei Perspektiven eingeteilt, die der 91-jährigen Agnes Weisgut, die der Tochter Martha und die der Enkelin Birte. Durch diesen Aufbau erzählt die Autorin immer nur Häppchen für Häppchen die spannende Familien-Geschichte der Weisgut’s. Die Spannung bleibt also bis zum Ende hin erhalten und lies mich das Buch kaum aus der Hand legen.

 

"Schatz. Liebling. Auch mein Häschen. Oder mein Mäuschen. Wie sie das hasste, diese nach außen, mit den immer gleichen Worthülsen demonstrierte Liebe. Thomas, der Gute. Martha, die Verrückte." Seite 54, Martha

 

Im Vordergrund stehen die bewegende Erlebnisse von Agnes Weisgut, sie hat die entbehrungsreichen Jahre des zweiten Weltkriegs miterlebt, was ihre Vergangenheit zu einer ganz besonders schwermütigen und ergreifenden Geschichte macht. Sie hat das beste aus ihrem Schicksal gemacht und dabei Schuld auf sich geladen. Nun möchte Sie ihrer Familie die ganze Wahrheit über die Vergangenheit erzählen, dabei hofft sie nicht auf Vergebung, sondern nur auf das Verstehen.

 

Alexandra Fröhlich’s Roman ist geprägt von den einschneidenden Erlebnissen des zweiten Weltkriegs, dabei stehen aber immer die drei Hauptprotagonisten Agnes, Martha und Birte im Vordergrund. Wirklich jeder dieser besonderen Charaktere hat eine ganz spezielle Persönlichkeit die im Laufe des Buchs verständlich dargelegt wird. Für mich glich das einer spannenden und berührenden Reise durch die Menschlichkeit! Ein wirklich toller Roman den ich euch ganz besonders ans Herz legen möchte.

 

"Eine Tochter ohne Mutter. Eine Mutter ohne Tochter. Das passte zusammen, fand Birte. Da konnte doch die eine der anderen geben, was sie beide brauchten." Seite 154, Birte

 

Über die Autorin

 

Alexandra Fröhlich lebt als Autorin in Hamburg und arbeitet als freie Textchefin für verschiedene Frauenmagazine. Ihr Roman „Meine russische Schwiegermutter und andere Katastrophen“ (2012) stand wochenlang auf der Spiegel-Bestsellerliste. Auch in ihrem neuen Buch, „Gestorben wird immer“, erzählt sie augenzwinkernd eine ungewöhnliche Familiengeschichte.(Quelle: Penguin Verlag)

 

Fazit

 

Eine bewegende Familiengeschichte, die bis heute durch die schlimmen Jahre des zweiten Welkriegs geprägt ist.

Source: www.bellaswonderworld.de/rezensionen/rezension-gestorben-wird-immer-von-alexandra-froehlich
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review 2016-08-02 15:21
[Rezension] Heike Adami - Die Unvollendete
DIE UN-VOLLENDETE: Eine Familiengeschich... DIE UN-VOLLENDETE: Eine Familiengeschichte des 21. Jahrhunderts im israelisch-palästinensischen Gebiet - Heike Adami
Beschreibung: 
Wer bei UN-VOLLENDETE an Beethovens 9. Sinfonie denkt, liegt hier genau richtig. Und wer an die Vereinten Nationen denkt, ebenfalls. Beide Namen bilden den Hintergrund der Geschichte von drei jungen Männern, die gemeinsam durch Palästina und Israel touren und einem Geheimnis auf der Spur sind. 
 
Mit Bashar, dem arabisch-stämmigen Amerikaner, Abdul, dem Sohn des Palästinenser-Präsidenten und Jonah, dem israelischen Elitesoldaten, treffen drei Kulturen aufeinander, die politisch nicht kontroverser sein könnten. Explosiv die Stimmung der ersten Begegnungen, hitzig die Diskussionen über Geschichte und Gegenwart des »gelobten Landes«. 
 
Doch mit dem Fund eines geheimnisvollen Briefes wendet sich das Blatt: Vorurteile stehen in Frage, Fronten brechen auf und es gibt ein gemeinsames Ziel! 
Kommen die drei Freunde dort an? Und was haben Fußball und Beethoven damit zu tun?
 
Details:
Format: Kindle Edition / Taschenbuch
Dateigröße: 2441 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 340 Seiten
Verlag: SMART & NETT Verlag (4. November 2015)
Sprache: Deutsch
ASIN: B0187L4A8G
 
Eigene Meinung:
Das Cover des Buches ist an sich recht schön gemacht, aber es ist jetzt nicht so ein klassisches Cover, wie man es vielleicht bei der Beschreibung des Buches erwarten könnte, erst später im Verlauf des Buches wird klar, warum gerade die Covergestaltung gewählt wurden ist. Die Farbkombination passt sehr gut zusammen, die Friedenstaube passt auch zur Aussage des Buches.
Das Thema Kulturkonflikt ist gerade allgegenwärtig und daher passt Heike Adamis Buch sehr in die Konflikte der Zeit, vielleicht ist es auch gerade ein Buch, was man für die Verständigung der Kulturen lesen sollte.
Bashar, Abdul und Jonah sind drei Männer, die an sich in ihrer Kultur und auch ihrem Lebensentwurf festhalten und als sie auf eintreffen, ist an sich das Konfliktpotenzial an sich schon vorprogrammiert. Es treffen die Konfliktparteien aufeinander, die auch aktuell im "Gelobten Land" feindlich gegenüber stehen und über ihre Ansprüche streiten.
Vor allem passt die Aufklärung der Vorurteile in die Zeit, weil Vorurteile sind immer wieder Auslöser für Konflikte, müssten aber nicht sein. Nach der Lektüre des Buches ist es vielleicht einfacher, auf die Vorurteile einzugehen und dann dem Diskurs leichter in eine friedliche Bahn zu lenken.
Bashar, Abdul und Jonah sind drei Charaktere, die an sich ausgereift sind, aber im Laufe des Buches auch mal ihre eigene Meinung oder besser ihre eigenen Werte überdenken und sich dadurch im Buch auch weiterentwickeln. Die Drei verbindet ein Geheimnis, was sie an sich zusammenhält, aber durch die gemeinsame Zeit kommen sie sich immer näher, auch wenn an sich sie die Kulturen und auch die Religionen trennen sollten, die aber nicht so wirklich abzugrenzen sind, wie es zu Beginn scheinen mag.
Der Schreibstil von Heike Adami ist etwas gewöhnungsbedürftig, weil sie neben dem grossen Konflikt zwischen den Kulturen in Zusammenhang mit der 9. Sinfonie von Beethoven bringt und diesen Zusammenhang immer wieder neu aufleben lässt. An sich ist der Vergleich schon stimmig, aber manchmal ist es schwierig, die Verknüpfungspunkte zwischen den Konflikt und der Musik zu erfassen, weil man manchmal etwas um die Ecke denken muss. 
 
Fazit:
Heike Adami versucht mit ihrem Buch eine Brücke zwischen den Religionen, den Kulturen und auch den verschiedenen Lebensentwürfen zu schlagen, was ihr auch gelingt, auch wenn es an sich nur eine Verständigung im Kleinen ist, lässt sich die Annäherung auch auf das Verhältnis zwischen den Kulturen im Grossen übertragen.
Allerdings sollte man bei dem Buch etwas offen für Vergleiche sein und eben auch offen für neue Kulturen, weil das Buch an sich Vorurteile abbauen soll und so offen sollte man auch an der Buch herangehen.
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review 2013-10-27 11:16
Ein wirklich grandioses Debüt!
Das Tier ohne Rücken - Jacqueline Flory
Mein Name ist Kate und ich bin auf der Suche nach mir selber. Nach meinen Wurzeln, nach meiner Vergangenheit und Zukunft. Ihr sagt jetzt bestimmt, das dazu die Eltern da sind. Oder? Ja, das sollte man meinen, aber bei mir ist es nicht ganz so einfach, denn meine Erste, und eigentlich auch letzte Erinnerung an meine Mutter ist die, das ich sie im Bad, tot, in einer Blutlache liegen sehe. Ich bin 3 und meine Mutter hat sich erschossen. Mein Vater ist ein Übermensch, stark, fordernd, unnahbar und streng. Ist es da ein Wunder das ich irgendwie immer auf der Suche nach mir, nach meinem Weg bin? Ich frage mich, werde ich all das je finden, werd ich meine Sehnsucht stillen können, all die Fragen beantwortet bekommen? Werde ich irgendwann glücklich sein und Frieden finden? Sie möchten meine Geschichte erfahren? Dann nur zu, setzen sie sich und lesen sie...
 
Mein Name ist Lily und ich bin auf der Suche nach mir selber. Nach meinen Wurzeln, nach meiner Vergangenheit und Zukunft, meinem Weg zu Glück, zum Frieden. Ich weiss jetzt was sie sagen wollen, dazu sind Eltern doch da, sie zeigen einen Dinge auf, Möglichkeiten, unterstützen und fordern einen. Ja, ich hab es gewusst das so was kommt, aber bei mir ist es nicht ganz so einfach, meine Mutter kenn ich nicht. Sie verstarb als ich noch klein war. Alles was ich von ihr weiss ist das, was ich von den Fotos, die im Haus zu massen rum hängen, mir erzählen. Oder was mein Vater, Funny, Mia und so mir erzählen. Und ehrlich, ich ertrage das nicht mehr. Sie war eine Heilige! Ich werde ihr nie gerecht werden können. Ich will nicht das man mich mir ihr vergleicht. Ich hasse sie!! Und mein Vater fragen sie? Er ist mit ihr gestorben. Ich meine das nicht wörtlich sondern metaforisch. Er ertrinkt in der Trauer, er vermisst sie so sehr. Sie war eine Grosse Liebe. Wir haben eigentlich keinen wirklich Draht zu einander. Ich suche mein Lebensgefühl in Mutproben und darin bin ich wirklich gut. Keiner wagt es diese so weit zu treiben. Ich fühle mich allein, verlassen, führerlos. Ich bin wütend, selbstzerrstörerisch und unglücklich, doch ich will, ja was will ich? Einfach normal und glücklich sein. Mein Weg finden, mich finden. Mich verstehen, eine Familie haben. Eine Mutter. Meine Mutter hiess Kate! Ich frage mich, werde ich all das je finden, werd ich meine Sehnsucht stillen können, all die Fragen beantwortet bekommen? Werde ich irgendwann glücklich sein und Frieden finden? Sie möchten meine Geschichte erfahren? Dann nur zu, setzen sie sich und lesen sie...
 
 
Erster Satz: 
Wir tun das Richtig, denkt Carolyn.
 
 
 

 

 
Erstmal muss ich sagen, die Rezi fällt mir gar nicht so leicht, denn ich weiss nicht ob ich dem Buch, der Geschichte und Autorin gerecht werden kann. Aber alles zur gegebenen Zeit... 
 
Was den Titel und das Cover angeht, lasst euch nicht abschrecken. Der Titel klingt etwas unangenehm, finde nicht nur ich, man bekommt da eine ganz falsche Vorstellung vom Buch und der Geschichte. Das Cover ist auch nicht grade aussage Kräftig, wie ich finde aber all das ist egal, denn alles andere ist einfach nur WoW! 
 
Der Schreibstil von Jacqueline Flory ist einfach wunderschön. Nicht nur flüssig zu lesen sondern ihre Wortwahl ist einfach der Wahnsinn, ein geschriebenes Gemälde. Ich hab noch kein Buch in der Form gelesen und bin einfach nur überwältigt und begeistert. Die Geschichte ist aus 2 Sichtweisen geschrieben. Einmal aus der Sicht von Kate, Lilys Mutter und Lily selber. Beide erzählen sie ihre Geschichte, und lassen uns an ihren Gedanken, Gefühle und Emotionen teil haben. Die Geschichte ist so dicht, so geladen von Emotionen und Gefühlen. Ich weiss ja nicht, aber ich kenne nur ganz wenige Menschen die sich so Reflektiere wie die beiden Protagonistinnen es tun. Es artet bei beiden, bei Lily noch mehr, schon fast in einer Neurose aus.
 
Was kann ich zur Geschichte sagen? Es ist ein Familiendrama über 2 Frauen die eigentlich mehr gemeinsam haben als ihnen vielleicht lieb wäre oder ist. Beide müssen mit dem Verlust der Mutter zurecht kommen, beide sind dadurch irgend wie entwurzelt zurück geblieben, mit vielen offenen Fragen, mit einer Sehnsucht die sie nicht zu greifen vermögen. Sie sind beide nach auf der Suche, der Suche nach was? Das wissen eigentlich beide am Anfang nicht, doch der weg zum "Glück" ist lang und beschwehrlich. Beide suchen die Erfüllung ihrer Sehnsüchte auf unterschiedliche Weise.
 
Das Buch, konnte ich zumindest, nicht einfach so durch rattern. Trotz des flüssigen Schreibstils regt das Buch zum nachdenken an, über sich selber, über das was wir uns vielleicht wünschen oder erinnert und an unsere Sehnsüchte. Es gab kaum eine Seite wo nicht etwas stand worüber ich dann nach gedacht habe. Vielleicht aber auch deshalb, weil ich beide so gut verstehen konnte. Ertappte mich auch immer wieder dabei, ähnliche oder gar die selben Gedanken gehabt zu haben, die selben Gefühle oder zumindest hinterfragte ich dann meine Eigenen, nur dann auf den Schluss zu kommen das die Gefühle und Gedanken von den beiden total logisch und nachvollziehbar sind. Die Geschichte trifft auch manchmal einen wunden Punkt in mir, denn es zeigt mir auf, das ich dem selben Irrtum verfallen bin, Kate und Lily. Denn in gewissen Situationen wo sie meinen wirklich stark zu sein, sind sie es eben nicht. Denn es ist nur ein weglaufen, eine Flucht oder eben ein nicht zulassen von Schwäche. 
 
Manche mögen vielleicht denken das so viel Drama unrealistisch ist, doch ich kann aus eigener Erfahrung sagen, es gibt diese Häufung wirklich. Manch einer fragt sich, wie kann man das denn nur ertragen, das hab ich mich während des Lesens auch gefragt, doch wenn man selber darin verstrickt ist, ist es nicht halb so schlimm wie es die Aussenwelt wahrnimmt, man überlebt einfach, man lernt mit all dem zu leben, mal schlechter, mal besser. 
 
Ich find es wirklich fantastisch wie die Autor all die verschiedenen Sichten, die Atmosphäre, die Gedanken und Emotionen aufs Papier gebracht hat. So glaubwürdig, so liebevoll und zärtlich, mit voller Wucht und manchmal Gewalt. Die Worte, die Geschichte vereinnahmt mich von der ersten Seite, sie packt eine und lässt nicht mehr los, bis zum letzten Wort.
 
Jacqueline Flory hat hier Protagonisten geschaffen die zum greifen nah sind, einem ans Herz wachsen, die man einfach in den Arm nehmen möchte, trösten, mit ihnen reden und Erfahrungen austauschen, manchmal hab ich wirklich vergessen das es "nur" eine Geschichte ist. Das Wahre Leben kann so grausam sein... und doch findet man das Glück, wenn auch nur für eine kurze Zeit. 
 
Meine Liblingsstelle: 
Irgendjemandhat mal gesagt, man könne keinen anderen Menschen lieben, ehe man nicht selber liebt. - Das ist eine Lüge. Glauben Sie mir, das ist mein Spezialgebiet. Man kann lieben, auch wenn man sich selber hasst. - Man kann sich nur nicht lieben lassen! Man kann die Liebe eines anderen nicht ertragen, weil man es nicht schafft, ihr zu vertrauen. 
 
Die Wahrheit ist etwas, was ich mir aufsparen will, was sicher jeder aufsparen sollte, was so einzigartig ist, um sie mit jedermann zu teilen. Die Wahrheit gehört denen die man liebt.
 
Wer noch immer unsicherst sollte sich wohl die Leseprobe ansehen. Und ich bin sicher, danach wird es einige geben die sich das Buch hohlen und sicher auch begeistert sein werden. Ich bin gespannt was wir von Jacqueline Flory noch zu lesen bekommen werden, es wird für sie sicher nicht grade einfach werden. Denn dieses Buch muss erst mal getopt werden.
 
 

 

Eine sehr ergreifende, packende und traurige Geschichte, mit viel Lebensweisheiten und Erkenntnissen.
 
 
 
Ich bedanke mich noch Herzlich bei Jacqueline Flory für dieses Rezensionsexemplar, du hast mir meine Lebenszeit um diese 7 Wochen wirklich sehr bereichert!
 
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