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review 2021-10-19 16:14
Mein Gott, Walter!
Barbara stirbt nicht - Alina Bronsky

Walter Schmidt hat sich in seinem Alltag gemütlich eingerichtet. Der Rentner lebt mit seiner russischstämmigen Frau Barbara ein einfaches, aber komfortables Leben im eigenen Häuschen. Die Ehe hält schon mehr als 50 Jahre, die Kinder sind längst erwachsen. Eines Morgens kippt seine Gattin im Bad um und will nicht mehr das Bett verlassen. Für Herrn Schmidt, der noch nicht einmal selbst eine Tasse Kaffee kochen kann, beginnt plötzlich eine schwierige Zeit…

 

„Barbara stirbt nicht“ ist ein Roman von Alina Bronsky.

 

Meine Meinung:
Der Aufbau ist schlicht: Der Roman ist in unzählige Abschnitte unterteilt. Erzählt wird in chronologischer Reihenfolge aus der Perspektive von Walter, allerdings mit mehreren Zeitsprüngen.

 

Der Schreibstil ist auf den ersten Blick unspektakulär. Jedoch ist es der Autorin wunderbar gelungen, viel Atmosphäre zu transportieren und zwischen den Zeilen zu erzählen. Der Roman ist gekennzeichnet durch zahlreiche Dialoge.

 

Mit Herrn Schmidt steht ein älterer Protagonist im Vordergrund. Seine beleidigende, nörglerische, oft unverschämte Art qualifiziert ihn nicht zum Sympathieträger. Dennoch kommt man ihm recht nahe, sodass ich Mitgefühl mit ihm empfinden konnte. Walter ist extrem alltagsuntauglich, vor allem was den Haushalt angeht. Mit solchem „Frauenkram“ wollte er sich nie auskennen. Auch seine ablehnende Haltung in Bezug auf Andersartigkeit verschafft ihm keine Pluspunkte bei mir. Seine Schwächen werden Stück für Stück entlarvt. Tatsächlich gibt es aber solche Exemplare Mann im wahren Leben, weshalb ich die Charakterzeichnung nicht übertrieben finde. Die übrigen Figuren inklusive Barbara bleiben dagegen eher blass.

 

Inhaltlich bringt der Roman ernste Themen wie Krankheit und Tod mit Humor in Verbindung. Nicht nur einmal blieb mir beim Lesen jedoch das Lachen im Hals stecken. Die Geschichte hat es geschafft, auf rund 250 Seiten unterschiedliche Emotionen bei mir zu wecken - obwohl und manchmal auch gerade weil sich der Protagonist seinen Gefühlen nur sehr schwer stellen kann.

 

Die Handlung an sich ist im Grunde ziemlich übersichtlich. Dennoch hat mich der Roman keineswegs gelangweilt. Die Frage nach dem Zustand Barbaras baut eine gewisse Spannung auf. Zum Ende hin gibt es zudem eine überraschende Enthüllung. Nur in ein oder zwei Aspekten ist mir die Geschichte zu sehr drüber, was dem positiven Gesamteindruck aber keinen Abbruch tut.

 

Das knallige Cover passt zum Inhalt des Romans. Beim Titel bin ich ein wenig zwiegespalten, was ich an dieser Stelle aber lieber nicht ausführen möchte.

 

Mein Fazit:
„Barbara stirbt nicht“ von Alina Bronsky ist ein unterhaltsamer und anrührender Roman, der Tragik und Komik vereint. Eine empfehlenswerte Lektüre mit Charme.

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text 2017-09-16 16:37
Hippes Buch
Und du kommst auch drin vor: Roman - Ali... Und du kommst auch drin vor: Roman - Alina Bronsky

Ich gehöre zwar nicht mehr ganz zur Zielgruppe, aber ich habe mich durch das Buch sehr gut unterhalten gefühlt. Ich kann mir auch vorstellen, dass das Buch den Personen der Zielgruppe genauso zusagen wird. Das Thema ist spannend und unterhaltsam gewählt und umgesetzt - der Inhalt ist einmal etwas neues - wenn der Protagonist in einem Buch selber als Protagonist in einem Buch vorkommt, und dessen Leben darin thematisiert wird, da will man als Leser unbedingt dabeibleiben und wissen, was da vor sich geht und wie das sein kann.
Der Schreibstil ist wunderbar erfrischend und flüssig zu lesen und aus der Sichtweise der Protagonistin Kim geschrieben.
Das Ende konnte mich persönlich dann weniger überzeugen - aus diesem Grund auch ein Punkt Abzug für das Buch.

 

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text 2015-12-01 14:57
Reading progress update: I've read 107 out of 160 pages.
Baba Dunjas letzte Liebe: Roman - Alina Bronsky

Was ich in Tschernowo niemals gegen fließend Wasser und eine Telefonleitung eintauschen würde, ist die Sache mit der Zeit. Bei uns gibt es keine Zeit. Es gibt keine Fristen und keine Termine. Im Grunde sind unsere täglichen Abläufe eine Art Spiel. Wir stellen nach, was Menschen normalerweise tun. Von uns erwartet niemand etwas. Wir müssen weder morgens aufstehen nocht abends ins Bett gehen. Wir könnten es auch umgekehrt machen. Wir spielen den Tag nach, wie Kinder mit Puppen und Kaufmannsladen das Leben nachspielen. 

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text 2015-12-01 12:44
Reading progress update: I've read 63 out of 160 pages.
Baba Dunjas letzte Liebe: Roman - Alina Bronsky

Meine Arbeit hat mich gelehrt, dass Menschen immer und ausschließlich das tun, was sie wollen. Sie fragen nach Ratschlägen, aber eigentlich brauchen sie fremde Meinungen nicht. Aus jedem Satz filtern sie nur das heraus, was ihnen gefällt. Den Rest ignorieren sie. 

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text 2015-11-30 17:21
Reading progress update: I've read 27 out of 160 pages.
Baba Dunjas letzte Liebe: Roman - Alina Bronsky

Als die den Löffel in die Hand nimmt, in die goldene Brühe tunkt, an ihre Lippen führt, da sehe ich es auf einmal: Marja als blutjunge Braut, in deren Augen die Angst vor der Zukunft flimmert. Ihre frühere Schönheit ist nicht ganz gewichen, sie ist noch in diesem Raum, wie ein Gespenst. Wie viel einfacher habe ich es ein ganzes Leben lang gehabt: Nie schön gewesen zu sein bedeutet, keine Angst gehabt zu haben, die Schönheit zu verlieren. [...]

Ich nehme einen Schluck Suppe, die klar und salzig ist wie Tränen.

Und ich denke, dass Marja nie hätte hierherkommen sollen. Es ist nicht die Strahlung. Es ist die Ruhe, dir ihr zusetzt. Marja gehört in die Stadt, wo sie sich jeden Tag beim Bäcker zanken kann. Da niemand hier Lust hat, sich mit ihr zu streiten, spürt sie sich nicht mehr, quillt auf und geht dabei ein.

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