Informationen zum Buch:
Das Buch „Wie ich fälschte, log und Gutes tat“ aus dem Berlin Verlag umfasst 256 Seiten und ist seit Anfang September 2018 als Print und E-Book erhältlich.
Worum geht es:
Benedikt Jäger, 16-jähriger Schüler des Kepler Gymnasiums und seit Kurzem Landesmeister im Tennis, erzählt von seinem Alltag in der Vorzeige-Kleinstadt Weiden, in der sich jeder um eine gute Fassade bemüht, jedoch fast alle etwas zu vertuschen versuchen. So auch „Dschägga“, wie ihn seine Freunde Vince und Prechtl nennen. Das Buch ähnelt einer Art Tagebuch, nur, dass Benedikt seine Geschichte, bzw. die Ereignisse, die ihm am interessantesten erscheinen, dem Leser erzählt.
Meine Meinung:
Anfangs hat mich die Geschichte ein klein wenig an „Der Fänger im Roggen“ erinnert. Ein eher umstrittenes Buch und eigentlich kein Vergleich zu diesem Werk, denn dieses ist so viel besser. Benni wurde mir von Seite zu Seite immer sympathischer und ich finde seine Erzählungen sehr interessant. Teilweise ist es wirklich spannend zu lesen, wie er sich sein Leben einigermaßen gerade biegt. Es ist eine Geschichte eines Jungen, der in der Schule zu den coolen gehört und zu Hause der liebe Sohn ist. Aber er ist eben nicht das Arschloch, für das man manche dieser Typen auch mal fälschlicherweise hält. Dadurch, dass man in seine komplette Gedankenwelt eintaucht, hatte ich viel Verständnis, Mitgefühl und Sympathie für ihn und seine Handlungsweisen. Man kann wirklich sagen, dass er nur gute Absichten hatte. Es wird einem auch wieder schön vor Augen geführt, dass Schule nicht immer nur super war und man nur gescheit lernen musste. Manchmal war es auch einfach nur unfair.
Die Geschichte ist komplett aus der Sicht des Protagonisten geschrieben und so ist der Schreibstil dementsprechend in "Jugendsprache“. Womöglich liegt es daran, dass mich das Buch an den Fänger im Roggen erinnert hat. Der jugendsprachliche Ausdruck ist aber nicht zu übertrieben und trotzdem noch leicht verständlich und locker-leicht zu lesen. Es gab keine Begriffe, die ich aufgrund meines Alters nicht verstehen konnte :) Ich finde die Methode hier sehr authentisch. Das bringt einem die Figuren einfach noch viel näher. Man hat tatsächlich das Gefühl, dass man gerade Benedikt Jägers Aufzeichnungen liest und fiebert daher noch ein wenig mehr mit. Sein Leben ist eine einzige Achterbahnfahrt, wie das in dem Alter öfter so ist. Manchmal musste ich wirklich herzlich lachen. Ich bin immer noch begeistert darüber, wie detailliert und emphatisch der Autor Benedikts Gefühlswelt eingefangen hat. Denn genau dadurch ist er mir während des Lesens irgendwie ans Herz gewachsen. Und genau das macht dieses Buch für mich zu etwas Besonderem.
Das Cover ist außergewöhnlich und toll gewählt. Die idyllische Kleinstadt in Bayern, mit viel Grün drumherum und die wahrhaftig bildhafte Beschreibung zum „Hinter die Fassade schauen“ ist absolut cool. Es passt auf jeden Fall.
Fazit:
Ein unterhaltsames Buch über Jugend, Erfolgsdruck, Mädchen, herausgeputzte Fassaden und fallende Masken. Eine Geschichte über einen Jungen, der sich durch das Chaos namens Leben schlägt und versucht nicht unterzugehen.