logo
Wrong email address or username
Wrong email address or username
Incorrect verification code
back to top
Search tags: hanser-verlag
Load new posts () and activity
Like Reblog Comment
review 2017-09-14 17:03
Rezension | Underground Railroad von Colson Whitehead
Underground Railroad: Roman - Colson Whitehead,Nikolaus Stingl

Beschreibung

 

Cora ist eine junge Frau, und eine von vielen Farbigen, die auf einer Baumwollplantage in Georgia ihren Dienst verrichten. Die Behandlung der Sklaven auf der Plantage ist grausam und so ist der Wunsch zu fliehen unermesslich groß. Schließlich gelingt es Cora und Caesar zu fliehen und mit Hilfe des geheimen Fluchtnetzwerkes der Underground Railroad stehen ihre Chancen auf ein freies Leben gut.

 

Dennoch gestaltet sich die Flucht und das neue Leben schwieriger als gedacht. Kopfgeldjäger und die verschiedenen Gesetze der einzelnen Staaten erschweren es den Farbigen ungemein, aus der Sklaverei auszubrechen.

 

Meine Meinung

 

Colson Whitehead befasst sich in seinem neuen Roman „Underground Railroad“, der bereits mit dem Pulitzer Preis 2017 ausgezeichnet wurde, mit einem Thema dass schon seit Jahrhunderten nicht an Aktuallität verliert – Rassismus.

 

"Sie war nicht überrascht, als sein Charakter sich zeigte – wenn man lang genug wartete, tat er das immer." (Underground Railroad, Seite 21 (epub Version)

 

Schonungslos zeichnet der Autor mit Hilfe der fiktive Lebensgeschichte über die junge farbige Cora das menschenunwürdige Leben einer Sklavin auf einer Baumwollplantage. Der Blick wendet sich auf den harten Arbeitsalltag und die damit einhergehenden Ängste, Sorgen und Probleme. Dabei wird nicht nur durch die schlechte Behandlung durch den Plantagenbetreiber, sondern auch durch die Konflikte zwischen den Sklaven deutlich, welch grauenvolles Leiden, in seelischer wie auch körperlicher Hinsicht, einem jeden Sklaven aufgebürdet wird. Der klare und treffende Schreibstil von Colson Whitehead lässt eine dazu passende Atmosphäre entstehen, die den Leser fest in den Griff nimmt und geradewegs zu erdrücken scheint. Emphatische Menschen und zart besaitete Menschen sollten diesen Lesestoff gut dosieren.

 

"Die Weißen fraßen einen auf, aber manchmal taten das auch die Farbigen."  (Underground Railroad, Seite 60 (epub Version)

 

Durch den geschickten Aufbau der Geschichte erzeugt Colson Whitehead einen unaufdringlichen Spannungssog. Kurze Kapitel aus der Perspektive diverser Akteure wie z. B. der eines Sklavenfängers (Kopfgeldjäger), Arztes oder einer Helferin des Flüchtlingsnetzwerkes der Underground Railroad geben ein umfassendes Bild ab. Allerdings fand ich einige Abschnitte etwas zu kurz angerissen, vielleicht hat sich mir gerade deshalb der Sinn dieser „kurzen Ausflüge“ im Kontext zu Coras Geschichte nicht immer ganz erschlossen.

 

Im Gegensatz zu diesen kurzen Kapiteln überzeugen die längeren Kapitel aus Coras Perspektive ungemein. Der durch die Kolonisierung Amerikas enstandene Sklavenhandel wird dem Leser durch die mutige und kämpferische Hauptprotagonistin auf eine sehr emotionale Weise näher gebracht. Coras Geschichte hat Seite um Seite eine immer größer werdende Sogwirkung entwickelt und mich fest an die Seiten gebannt.

 

"Sie waren selbst Geister, gefangen zwischen zwei Welten: der Wirklichkeit ihrer Verbrechen und dem Jenseits, das ihnen wegen dieser Verbrechen verweigert wurde."  (Underground Railroad, Seite 178 (epub Version)

 

Cora glingt die Flucht über die unterirdischen Wege der Underground Railroad. Was in der Realität für ein Flüchtlingsnetzwerk aus Gegnern der Sklaverei stand, die sich der Metaphern der Eisenbahn bedienten, wird in dem Roman wortwörtlich zum Sinnbild. Im Laufe des Plots macht man Bekanntschaft mit Schaffnern, Stations- und Bahnhofsvorstehern die sich mit Herzblut für die Sache einsetzen. Ich hätte mir gewünscht, dass man über dieses Netzwerk noch mehr erfährt und vor allem, dass die fiktive Seite der Geschichte und die historischen Hintergründe dazu in einem Nachwort erläutert werden.

 

Fazit

 

Colson Whiteheads Roman über Rassenwahnsinn und das menschliche Bestreben nach Freiheit geht tief unter die Haut.

Source: www.bellaswonderworld.de/rezensionen/rezension-underground-railroad-von-colson-whitehead
Like Reblog Comment
show activity (+)
review 2013-06-19 16:17
Oh Wunder, oh Wunder
Wunder - R.J. Palacio

Inhalt: August ist anders. Dennoch wünscht er sich, wie alle Jungen in seinem Alter, kein Außenseiter zu sein. Weil er seit seiner Geburt so oft am Gesicht operiert werden musste, ist er noch nie auf eine richtige Schule gegangen. Aber jetzt soll er in die fünfte Klasse kommen. Er weiß, dass die meisten Kinder nicht absichtlich gemein zu ihm sind. Am liebsten würde er gar nicht auffallen. Doch nicht aufzufallen ist nicht leicht, wenn man so viel Mut und Kraft besitzt, so witzig, klug und großzügig ist - wie August. (Quelle: Amazon.de)

 

Meinung: Ich könnte jetzt ganz knapp und kurz sagen, dass das Buch eine nette Lektüre war und schön, aber das wäre nicht so ansprechend als Rezension. ;) 

 

Am Anfang hatte ich mich etwas schwer mit August getan, weil ich 'kleine' Kinder einfach nicht so mag und es für mich demnach schwierig war für den Hauptprotagonisten ansatzweise so etwas wie Sympathie aufbauen zu können. Besonders, weil ich dachte, dass das Buch weiterhin so "weinerlich" sein würde, wie es für mich einfach auf den ersten Seiten wirkte. (Ich bin kein Unmensch, aber ich war einfach nicht so in der Stimmung, um dass jetzt wirklich ... 'toll' zu finden.)

Doch später, als ich den zweiten Perspektivenwechsel hatte, hat sich auch meine Meinung geändert. Denn man hat wirklich einiges erfahren, was das Buch einem näher brachte und auch die ganze Situation um August herum. Ich konnte mich erstmals mit der Geschichte identifizieren, selbst wieder daran denken, wie es damals in der 5. Klasse war, wenn man auf eine neue Schule kam und andere Schüler doof waren ;)

 

Der Schreibstil war einfach gehalten, passte sich aber sehr gut der Geschichte an. Die Kapitel waren kurz, sodass man immer wieder sagen konnte: "Ich les noch ein Kapitel". Und die Charaktere ... nun ja, man merkte, dass sie im Laufe der Geschichte gewachsen sind und sich deren Beziehungen veränderten. Es war sehr authentisch, wie ich fand. 

 

Für mich kein superdupa "Wunder"-Buch, aber trotzdem war es ein schönes Leseerlebnis! 

More posts
Your Dashboard view:
Need help?