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review 2019-09-06 08:28
Zurück ins Leben gekämpft
Nie wieder Flügelhemd - Ralph Winkler,Susanne Schlecht

Inhaltsangabe

Es ist ein warmer Sommertag wie jeder andere. Bis Ralph Winkler auf dem Rückweg seiner Motorradtour lebensgefährlich verunglückt. Der genaue Unfallhergang bleibt für ihn bis heute ein Rätsel. Nachdem er klinisch tot war und reanimiert werden konnte, schaffte er es, sich langsam zurück ins Leben zu kämpfen. Eindrucksvoll erzählt Ralph Winkler von diesem Leidensweg. Beginnend mit seinen Nahtod- und Wachkoma-Erlebnissen, nimmt er den Leser mit auf seine ganz persönliche Reise. 

 

Meine Meinung 

Zu allererst möchte ich mich bei Ralph und Susanne bedanken, dass ihr mir diese doch sehr persönliche Geschichte in die Hände zu legen. Ralph, es war mir eine Ehre deine Geschichte kennen zu lernen.

 

Motorradfahren.

Das war das Erste, was mir an diesem Morgen durch den Kopf ging.

Und es war das, was mein Leben für immer verändern sollte. (S. 3)

 

In dem autobiographischen Roman erzählt Ralph Winkler in drei Teilen von dem Schicksalsschlag, welcher sein Leben in mehrerlei Hinsicht verändern sollte.

 

TEIL 1

Auf zwei Seiten erfährt der Leser, wie der 21.06.2015 für Ralph begann.

Es war Sonntag und Ralph wollte einfach nur noch eine Runde mit dem Motorrad drehen… Plötzlich befinden wir uns in einem Krankenzimmer und der Autor beschreibt seine Gefühle und Empfindungen. Weder er hat zu diesem Zeitpunkt eine Ahnung bzw. Erinnerung, was ihm zugestoßen ist, noch der Leser hat genauere Informationen. Dieser Fakt ist super! Denn so konzentriert man sich beim Lesen, auf die Beschreibungen, welche Ralph anführte.

Für mich waren diese zum Teil erschreckend, fast schon gruselig.

Zwischenzeitlich fragte ich mich, ob er halluziniert.

Da waren ein Turm, seltsame Keramikmaskenfrauen und Mäuse.

Kurz um, diese Erzählungen waren bedrückend zu lesen und man kann sich nicht vorstellen, wie der Autor diese Geschehnisse selbst empfunden haben muss.

Ralph befand sich zu diesem Zeitpunkt im Wachkoma.

 

TEIL 2

Im mittleren Teil muss man sich auf einiges gefasst machen.

Sowohl auf Begebenheiten, bei denen man denkt: nein, das kann so nicht passiert sein, als auch auf positive und aufbauende Erlebnisse.

Der Autor versucht den Unfall und den anfänglichen Leidensweg danach anhand von verschiedenen Quellen (Erzählungen, Berichte der Zeitung und Polizei) für uns Leser zu beschreiben.

Ralph war meines Erachtens kein Motorradfahrer, der gelegentlich auf den Straßen unterwegs war, nein! Es war seine Leidenschaft. Und das gerade diese ihm diese schwierige Folgezeit bescheren sollte, ist einfach nur traurig.

Am Sonntagnachmittag macht er sich auf den Weg.

Kurze Zeit später…

 

„Es kam zu einem brutalen Zusammenstoß.“ (S. 61)

 

Das Autorenduo arbeitete einiges an Zeitungsartikel und Bildmaterial in dieses Buch ein. Als Leser bedanke ich mich dafür, denn man kann es dadurch noch zehn Mal intensiver miterleben.

Und dann war da dieser „schützende Engel“ (diesen Songtext der Band Frei.Wild führt Ralph in seinem Buch an), der eine sehr schnelle Rettung und Behandlung des Verunglückten ermöglichte. Ralph, meiner Meinung nach hatten die Engel da oben gerade eine Versammlung, als es passierte…

 

Im Anschluss nimmt uns Ralph mit ins Krankenhaus.

Als Ergo- und Schmerztherapeutin waren diese Abschnitte unheimlich interessant zu lesen. Ich möchte euch absolut nicht zu viel vorwegnehmen, aber eines muss ich hier einfach einfügen. Der operierende Arzt schätze allein 220-250 Knochenbrüche in seinem Gesicht. Ich bin fast vom Glauben abgefallen, holte ich mir doch sofort die Anatomie des Kopfes in Erinnerung und blieb nur mit einem offenen Mund zurück.

 

Den Rest, darunter auch der dritte Teil, in dem Ralph und Susanne auf die Zeit von 2015-2019 eingehen, möchte ich euch nicht auch noch vorweg nehmen.

Für mich steht fest, dass ich sehr dankbar bin, dieses Buch gelesen zu haben.

Ich musste das Gelesene nun tatsächlich eine Woche sacken lassen, bevor ich mir sicher war, wie ich meine Empfindungen in Worte fassen werde, um dem Buch gerecht zu werden.

 

Mein Fazit

„Nie wieder Flügelhemd“ hat allein schon einen Preis für diesen Titel verdient.

Zu Beginn scheint er für viele, auch für mich, etwas aus der Luft gegriffen, aber bereits nach den ersten Kapiteln, steht dieses Buch für diese Aussage ein.

Ralph war und ist ein Kämpfer!

Und ich möchte an dieser Stelle betonen, wie mutig du warst uns deine Geschichte zu erzählen. Nicht nur deine Erlebnisse, sondern auch die vielen privaten Bilder, welche dich in sehr hilflosen Situationen zeigen.

Für alle Leser, die sich auf Menschenschicksale einlassen können und dankbar sind, dass uns Betroffene ihre Geschichten erzählen, spreche ich eine ganz klare Leseempfehlung aus.

 

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review 2019-06-10 10:05
Hitler und die „deutschen“ Frauen
Die Frauen der Nazis - Anna Maria Sigmund

Inhaltsangabe

Die Historikerin Anna Maria Sigmund zeichnet in ihrem Bestseller acht eindringliche Porträts von Frauen in herausragender gesellschaftlicher Position des NS-Terrorregimes, darunter Emmy Göring, Magda Goebbels, Eva Braun und Leni Riefenstahl. Diese Neuausgabe überrascht mit zahlreichen neuen Erkenntnissen aus lange verschlossenen Archiven und neu aufgefundenen Quellen. 

 

Meine Meinung 

„Die deutsche Frau ist edler Wein. Liebt sie, so blüht die Erde.

Die deutsche Frau ist Sonnenschein am heimatlichen Herde.

Verehrungswürdig sollt ihr bleiben, nicht fremder Rassen Lust und Spiel.

Das Volk soll rein und sauber bleiben, das ist des Führers hohes Ziel.“

(Auszug aus dem „ABC des Nationalismus“, 1936)

 

Als mir dieses Buch ins Auge fiel, war ganz schnell klar, dass ich daran nicht vorbeikomme. Viele Leser sind von diesem Thema gesättigt, für mich gehört es zur Geschichte und beweist, dass Hitler zur damaligen Zeit nicht nur männliche, sondern auch weibliche Anhänger hatte und das nicht gerade wenige.

 

Im ersten Band des Dreiteilers geht die Historikerin auf folgende Persönlichkeiten ein:

Carin Göring

- Nordisches Idol und Kultfigur –

Emmy Göring

- Die „Hohe Frau“ -

Magda Goebbels

- Die Erste Dame des Dritten Reichs -

Leni Riefenstahl

- Die Amazonenkönigin -

Gertrud Scholtz-Klink

- Die Genossin -

Geli Raubal

- Onkel Adolfs Nichte -

Eva Braun

- Die verborgene Geliebte -

Henriette von Schirach

- Schülerin des „Führers“ -

 

Fünf von diesen acht Damen waren mir ein Begriff, drei weitere lernte ich völlig neu kennen. Dennoch war es für mich unheimlich interessant viele Informationen rund um alle acht Frauen in diesem Band zu bekommen.

Die Autorin legt hier viel Wert auf Fakten und weniger Ausschweifungen.

Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich Dank wortgewandter Beschreibungen ein gutes Bild von jeder Frau vor Augen hatte.

Die Rolle der Frau ist natürlich nicht mit der heutigen Rolle gleichzustellen.

Dennoch nahm jede der erwähnten Persönlichkeiten ihre Rolle im Geschehen ein.

 

Für viele mögen es sehr viele Informationen sein, aber mit ein wenig Interesse für diese zur Geschichte gehörenden Personen, bleibt so einiges hängen. So ist es zumindest bei mir.

Carin Göring, welche 5mal beerdigt wurde oder ihre Nachfolgerin Emmy Göring, welche zu Hause Löwen hielt.

Magda Goebbels gebar sieben Kinder und war sich sicher, den richtigen Weg für sechs ihrer Kinder zu wählen.

 

„Du wirst weiterleben und ich habe die einzige Bitte an dich:

Vergiss nicht, dass du ein Deutscher bist, tue nie etwas, was gegen die Ehre ist, und sorge dafür, dass durch dein Leben unser Tod nicht umsonst gewesen ist.“

(letzten Worte von Magda Goebbels an ihren ältesten Sohn Harald Quandt)

 

Eva Braun, welche deutlich introvertierter war, als nach bisherigem Glauben bekannt.

Und dann Henriette von Schirach. Eine Frau, welche unter Adolf Hitler aufwuchs und deren Enkel in der heutigen Welt der Literatur ein bekannter Name ist.

 

Neben zahlreichen Anmerkungen und Quellenangaben im hinteren Teil des Buches, zeigt die Autorin das Leben dieser Frauen anhand von zahlreichen Bildquellen auf.

 

Und zu guter Letzt die Frage: kann man diese Frauen verachten?

Viele tun dies in Nachhinein.

Man sollte jedoch bedenken, welche Zeit damals herrschte.

Der Nationalismus kam auf, die Ideale waren bekannt und Frauen die in diese Zeit hineinwuchsen oder hingeboren worden, passten sich dem meiner Meinung nach an.

Jeder sollte für sich überlegen, welche Rolle die Frauen zur Zeit des Dritten Reiches gespielt haben.

 

Für mich sind es Frauen. Mit einem immer wieder hart diskutiertem Weltbild.

Allerdings hätte jede dieser Frauen eine Urgroß- oder Großmutter von uns sein können.

 

Mein Fazit

Meiner Meinung nach ein Wert der Historikerin Anna Maria Sigmund, welches ich aus meinem Kopf und aus meinem Bücherregal nicht mehr wegdenken möchte.

Fakten, die überraschen, kombiniert mit bereits bekanntem Wissen auf Film, TV und anderen Büchern. Ich bin gespannt auf die zwei weiteren Bände, welche sich schon in meinem Besitz befinden.

Für alle Interessierten eine Leseempfehlung.

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review 2019-06-10 09:54
Wow
Anstand - Matthew Quick

Inhaltsangabe

Er liebt sein Land, das er nicht mehr versteht. Er hasst die Liberalen. Er schläft nicht ohne seine Waffen. Er ist das Gegenteil von politisch korrekt. Er liebt seine Enkelin Ella über alles. Er hat einen Gehirntumor, für den er das Agent Orange aus dem Vietnamkrieg verantwortlich macht. Er überlebt die Operation. Er nimmt die letzte Chance wahr, sich mit seiner Vergangenheit, seinem Sohn und seinem Erzfeind aus dem Krieg, Clayton Fire Bear auszusöhnen.

Er heißt David Granger, 68 Jahre, Vietnamveteran.

Er ist: Ein Mann mit Anstand. 

 

Meine Meinung 

Diese Story hatte ich damals ganz schnell ins Auge gefasst, dann ist sie jedoch ziemlich schnell wieder in Vergessenheit geraten. Als ich bei Spotify auf das Hörbuch gestoßen bin, dachte ich mir, das ist ein Zeichen, nun wird es Zeit.

 

Warum mir die Story ins Auge fiel?

Ich mag das Cover unheimlich gern! Manche sagen, es ist nichtssagend, ich finde es sehr ausdrucksstark. Zu dem interessieren mich Geschichten um Kriegsveteranen sehr.

 

David Granger’s Geschichte wird hier kontinuierlich von Volker Lechtenbrink erzählt, als ob der Mann direkt neben dir sitzt. Da ich das Hörbuch ausschließlich beim Auto fahren gehört habe, saß David bei jeder Fahrt neben mir und hat von sich erzählt. Erzählerisch war das ganz großes Kino!

 

Anfänglich konnte mich David natürlich mit den Geschichten aus dem Dschungel in Vietnam fesseln. Er nimmt beim Erzählen kein Blatt vor den Mund und sagt frei heraus, wie es ist.

 

„Mit Männern, die gute Weine verkosten, kommst du nicht wieder lebend aus dem Dschungel raus.“ (Kapitel 3)

 

Und dann bleiben diese Begegnungen in Erinnerung, egal ob es hier um den Kambodschaner Tao oder um Bullshit geht. Mein Herz war erweicht.

Zu dem punktet der Autor mit Themen, wie zum Beispiel das Agent Orange, da habe ich im Nachhinein tatsächlich sehr viel nachgelesen.

 

„Das lernt man übrigens im Dschungel.

Du schläfst, aber du schläfst nie wirklich.“ (Kapitel 22)

 

Neben den Erzählungen aus der Kriegszeit, erzählt David Granger aus seinem Leben. Von seinem liberalen Sohn Hank, seiner verhassten Schwiegertochter Femke und der geliebten Enkelin Ella. Die Beziehung zu seinem Sohn war vor allem interessant zu verfolgen, denn hier lag einiges im Argen, aber David nimmt sein Leben und auch das einiger anderer in die Hand.

 

„Jeder, der den Dschungel in Vietnam überlebt hat, kennt sich mit dem Tod aus.

Ich kenne den Scheißkerl besser, als du dich selbst kennst.“ (Kapitel 7)

 

Wunderschön zu verfolgen, war sein Verhältnis zur kleinen Ella.

Denn ja, David hat auch eine weiche Seite.

 

Ich könnte ewig aus seinem Leben erzählen, aber das würde einfach zu viel vorwegnehmen. Hört oder lest selbst, über welche menschlichen Begegnungen und Hürden David noch erzählt.

 

„Nur die Guten sterben jung und ich hatte böse gelebt.“ (Kapitel 5)

 

Ich brauche bei Büchern nicht immer ein besonderes oder schönes Ende.

Das, welches hier auf mich wartete, gefiel mir super und bringt die Geschichte zu einem krönenden Abschluss.

 

Mein Fazit

Für mich war „Anstand“ tatsächlich einer der besten Hörbücher, die ich bis dato gehört habe. Mich konnte sowohl der Protagonist, als auch die gesamte Story um ihn herum packen. Der Sprecher macht diese Geschichte zu einem Hörgenuss und das Hörbuch vereint Ernst mit Humor.

Meiner Meinung nach hätte man nichts besser machen können.

Absolute Hörempfehlung!

 

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review 2018-05-12 12:52
Unterschätze niemals eine Frau
Power Women - Geniale Ideen mutiger Frauen: Was würden sie dir raten? - Andreas Jäger

Inhaltsangabe

In diesem Buch finden sich die wahren Geschichten von 25 Frauen, die alle auf ihre eigene Weise die Welt verändert haben - von den Trung-Schwestern, die vor 2000 Jahren in Vietnam eine Rebellion gegen China anführten, über Katharina die Große, die Kaiserin von Russland wurde, zu der großartigen Malerin Frida Kahlo, der jungen Nobelpreisträgerin Malala Yousafzai, der engagierten Schauspielerin Emma Watson und Michelle Obama, die eine große Fürsprecherin der Rechte von Frauen und Mädchen ist.

Jede dieser Frauen ist auf ihre Weise beeindruckend, aber ob Naturwissenschaftlerin, Krankenschwester, Schriftstellerin, Rechtsanwältin, Schauspielerin, Umweltschützerin, Fußballerin oder Tierschützerin – eines haben sie alle gemeinsam: Sie waren und sind der Überzeugung, dass Männer und Frauen ebenbürtig sind, und haben sich geweigert, Männern den Lauf der Geschichte zu überlassen. 

 

Meine Meinung 

Dieses Buch gehört einfach in die Hand jedes jungen Mädchens und auch gerne in jede Hand einer erwachsenen Frau. Mit diesem Werk zeigt uns der Verlag auf, dass es weit mehr als zwei Hände voll Frauen gibt, die zu unserer Geschichte etwas beigetragen haben.

 

Ich bezeichne mich nicht nur gerne als starke und selbstbewusste Frau, sondern bin es auch. In einer Welt, die meiner Meinung nach noch sehr weit von Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männer entfernt ist, sind solche Bücher unheimlich wichtig. Vor allem für die weibliche junge Generation.

Denn schaut man sich den heutigen Alltag einer Jugendlichen an, so fällt auf, dass es nicht nur Jungs sind, die einen erdrücken. Nein! Mobbing, Neid und Hass spielen in unserer modernen Welt für viele Mädchen eine große Rolle.

Zurückzug und ein geringes Selbstbewusstsein sind das Resultat.

 

Dieses Buch zeigt euch, dass Mädchen und Frauen so einiges erreichen können.

Und das Phänomen „unterschätze niemals eine Frau“ zieht sich einmal komplett durch die Weltgeschichte. Im Buch zeigt Kleopatra bereits 69 v. Chr., dass man eine Frau als Herrscherin nicht verkennen sollte.

 

Einige der 25 vorgestellten Frauen, wie zum Beispiel Jeanne D’Arc, Katharina die Große oder Florence Nightingale waren mir bereits bekannt.

„Ich habe keine Angst. Ich wurde geboren, um dies zu tun.“

(Jeanne D’Arc, 1429)

Andere wiederum waren mir noch aus der Schulzeit ein Begriff. Dazu gehören Marie Curie, Virginia Woolf und Rosa Parks.

„Ich wage sogar zu behaupten, dass sich hinter dem >Anonymus<, der so viele Gedichte geschrieben hat, ohne seinen Namen darunterzusetzen, oft eine Frau verbirgt.“

(Virginia Woolf)

 

Absolute neue und unheimlich interessante Informationen bekam ich durch dieses Buch von Ada Lovelace, Amelia Earhart und Junko Tabei.

Diese drei Geschichten machen mich wirklich neugierig auf mehr Literatur über die Damen.

„Du sollst wissen, dass ich mir der Gefahren vollauf bewusst bin.

Ich will es tun, weil ich es tun will.

Frauen müssen versuchen, das Gleiche zu wagen wie Männer.

Wenn sie scheitern, soll ihr Scheitern nur eine Herausforderung für andere sein“

(aus einem Brief von Amelia Earhart)

 

Wie bereits im Klappentext ersichtlich, hatten diese 25 Frauen Erfolg auf die verschiedensten Weisen. Dass hier nicht nur die Politik oder Bürgeraktivisten zählen, ist ein absoluter Pluspunkt. Es werden auch eine Architektin und eine Malerin geehrt.

 

Ein weiteres Highlight sind die einzelnen Illustrationen der Frauen, welche von verschiedenen Illustratoren stammen. So hat man die Frau, über die man liest, gleich vor Augen. Allerdings wurde ich dennoch angespornt auch das Internet nochmal zu einigen Damen zu befragen.

 

Vom Aufbau her erfährt man anfangs wichtige Fakten zur Biografie, im Anschluss befindet sich ein Text zum Wirken der Frauen. Dieser beläuft sich allerdings immer nur auf lediglich eine Seite. Mir war es fast immer ein wenig kurz, aber da dieses Buch unter die Kategorie Kinder- und Jugendbuch fällt, sind diese kurzen, aber informativen Abschnitte auf jeden Fall sinnvoll.

 

Am Ende jeder Vorstellung stellte der Autor verschiedene Fragen in den Raum, welche vor allem junge Frauen in der heutigen Welt beschäftigen und ließ diese Fragen aus der Sicht einer jeden porträtierten Frau beantworten.

Dieser Teil fällt absolut in das Jugendbuch-Genre. Ich konnte mich an meine Schulzeit zurückerinnern, in der mich da einige der Tipps motiviert hätten.

Als Erwachsene steht man mittlerweile über viele der angesprochenen Probleme drüber.

 

Mein Fazit

Für mich ein Buch, welches mich gut unterhalten hat und welches nachwirkt.

Der Beweis dafür, dass nicht nur Männer zu unserer Weltgeschichte etwas beigetragen haben. Dieses Buch sehe ich abschließend eher als Buch für 12- 17- Jährige, aber dennoch konnte es mir auch als Erwachsene einige neue Informationen beschaffen. Ich bin dankbar über jede starke Frau, die ich kenne.

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review 2018-01-07 13:05
Knasterfahrungen eines Autors
Freiheit ist 49: Erkenntnisse aus 4 Jahren Knast - Constantin Himmelried

Diese Überschrift für meine Rezension wähle ich nicht aus dem Grund, dass Constantin Himmelried zum Zeitpunkt seiner Verhaftung bereits Autor war, sondern, weil ihn diese Zeit zum Schreiben gebracht hat und man als Leser ein Buch ganz anders wertschätzt, wenn die Geschichte zum verfassenden Autor gehört.

 

Einige Leser, die den Autor auf Facebook begleiten, werden mitbekommen haben, dass es dort Diskussionen zum Thema Titel und Cover gab.

Ich habe meine Meinung auch kundgetan und bin nach dem Lesen nun sehr glücklich, dass alles anders kam. Ich habe für ein anderes Cover abgestimmt. Allerdings muss ich im Nachhinein sagen, dass solche Entscheidung sehr schwer zu treffen ist, wenn man die Geschichte hinter dem Titel und dem Cover nicht kennt.

Im Nachhinein kann ich sagen, dass beide getroffenen Wahlen perfekt zu diesem Buch passen. Für viele Leser mag der Titel ein wenig abschreckend sein, einfach weil man diesen nicht wirklich einzuordnen weiß.
Was bedeutet dieses „Freiheit ist 49“?

Ich als Leserin und Rezensentin kann euch nur sagen, dass man dieses Buch allein um dieser Frage auf den Grund zu gehen, lesen sollte. Mich hat die Auflösung überrascht und sehr berührt.

 

Das Buch startet mit einer Einführung, in der der Autor Constantin Himmelried dem Leser sehr private Fakten entgegenbringt. Gleich zu Beginn legt er die Karten, wieso er verhaftet wurde, offen auf den Tisch. Bereits an dieser Stelle zog ich meinen imaginären Hut. Für solche Darlegungen und allgemein für den Mut zu diesem Werk gebührt ihm mein Respekt, denn ich finde, dass gerade das Thema Knast in unserer Gesellschaft noch sehr tabuisiert wird.

 

Im Folgenden berichtet der Autor über die lange Zeit in Untersuchungshaft. Seine Erlebnisse, seine Gefühle, aber auch seine Erkenntnisse spielen eine große Rolle.

Bereits sehr schnell wird ihm klar, dass er nun zuerst zu sich selbst finden muss, um diese Zeit zu überstehen.

 

„…hatte ich doch in meinen Augen überhaupt keine Fehler gemacht. Schließlich hielt ich mich für perfekt. Schuld waren immer die anderen.“ (S. 21f.)

 

Ebenfalls steht er offen zu seiner Persönlichkeit „vor dem Knast“.

Er selbst bezeichnet sich als arrogant. Aufgrund seiner Beschreibungen kann man dem als Leser sehr gut zustimmen. Interessanter ist es jedoch, als der Autor diesen Punkt an vielen Stellen im Buch selbst bemerkt. Wieso verurteilt man arrogante Menschen vorschnell? Constantin Himmelried findet im Knast eine Erklärung.

Diese Personen stellen einen vorgehaltenen Spiegel dar.

 

„Sei ehrlich zu dir selbst und beurteile dich, wie du andere beurteilst.“ (S. 69)

 

Im weiteren Verlauf zeigt der Autor auch Schwäche. Ein Fakt, der bereits in seinen einführenden Worten besprochen wird, ist der Punkt, dass nicht nur er verhaftet wurde, sonder mit ihm auch sein Vater. Dieser Umstand hat Himmelried schwer zu schaffen gemacht. Die Tätertrennung macht es ihm nicht möglich Kontakt zu seinem Vater aufzunehmen. Und doch gibt es besondere Momente. Momente, in denen der Autor pures Glück empfindet und vor Glück weinen kann.

Auch Wörter wie WERTSCHÄTZUNG UND DANKBARKEIT haben durch die Knasterfahrung einen ganz anderen Stellenwert für den Autor.

Diese beiden Themen und noch ein weiteres, auf das ich gleich noch eingehen werde, haben mich selbst stark zum Nachdenken gebracht.

 

„Es brauchte den Knast, um zu erkennen, dass ich bei ganz vielem ganz falsch lag.“ (S. 77)

 

Für viele Menschen mag es schwer sein, dies zu ertragen, Himmelried bezeichnet im Verlauf des Buches seine „Allein-Zeit“ als Freude. Menschen, denen jegliche Freiheit genommen wurde, bleibt nichts anderes übrig, als sich mit dieser Gegebenheit positiv zu stellen.

 

Der Autor beschreibt in seinem Roman aber nicht nur die Zeit im Knast, sondern auch die Zeit danach. Und gerade diese ist für viele Ex-Inhaftierte eine sehr schwierige Zeit. Auch Constantin Himmelried hat mit der Zeit nach dem Knast zu kämpfen. Und hier spricht er das dritte Thema an, welches mich und viele andere Leser und Menschen zum Nachdenken anregen sollte.

Nach 4 Jahren Knast stellt er fest, dass der Gipfel der Oberflächlichkeit durch Social-Media-Kanäle und andere Plattformen erreicht ist.

Man benutzt Whats-App, anstatt zu telefonieren.

Man ist darauf aus, persönliche Dinge preiszugeben, die man als Kind in ein Tagebuch geschrieben hat, mit dem Hintergedanken, dass diese Einträge niemals jemand zu Gesicht bekommt.

Erschreckende Einsichten, aber wahre Worte.

Allerdings wird dieser Umstand nur Menschen auffallen, die eine Zeit lang ohne diese Technologisierung gelebt haben.

 

„Auf keinen Fall wollte ich meine wertvollen Erkenntnisse, die der Knast mir geschenkt hatte, über Bord werfen, indem ich einfach so in das Leben „draußen“ hineinglitt.“ (S. 154)

 

Im zweiten Teil des Buches geht der Autor zum einen auf typische Vorurteile ein, die man über das Thema Gefängnis im Hinterkopf hat. Hier war ich sehr gespannt, weil uns Menschen vor allem durch Filme oder Dokumentationen über den amerikanischen Knastalltag falsche Bilder eingeimpft werden. Aber er richtet seine Worte auch an Angehörige von Inhaftierten und Opfern, an von Inhaftierung bedrohten und allgemein an unsere Gesellschaft.

 

Das letzte Drittel gibt dem Leser Aufschluss über Knastbegrifflichkeiten.

Constantin Himmelried benutzt in seinem Buch typische Redewendungen, welche im Gefängnis Einzug nehmen. Mich hat dies beim Lesen nicht gestört und ich habe am Ende gerne die eine oder andere Erklärung durchgelesen.

 

Mein Fazit

Solche Bücher sind für uns Rezensenten immer wieder schwer zu rezensieren.

Gerade gemachte Erlebnisse und die daraus mitgenommenen und niedergeschriebenen Erkenntnisse eines Menschen kann man nicht in gut oder schlecht einteilen. Für meine Person muss ein solches Buch leserlich sein und packen können. Dieses kann der Autor zum einen mit einer interessanten Thematik, aber ich mag auch den Aufbau des Buches und den Schreibstil. Ich möchte ihn zum Teil als einfach und sachlich bezeichnen, aber gerade zum Ende jedes Kapitels schwingen Emotionen in seinen Sätzen mit. Vor allem diese letzten Sätze eines Abschnitts haben mich meist zum Nachdenken anregen können und wurden von mir markiert.

Auch mit seinem zweiten Buch kann mich Constantin Himmelried begeistern.

Vielen Dank für diesen Einblick in Ihre ganz persönliche Geschichte.

Ich freue mich auf Weiteres!

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