I received the book for free through Goodreads giveaway program / Ich habe das Buch kostenlos durch Goodreads erhalten
Die Geschichte ist einfallsreich und originell - manchmal. Und manchmal verfällt sie dann doch auf altbekannte Klischees.
Der größte Pluspunkt des Buches war für mich, dass es hier um zwei junge Furien geht, also um sehr ungewöhnliche mythologische Kreaturen. Mir gefiel auch die moralische Zwiespältigkeit, die sich daraus automatisch ergibt, denn Furien sind ohne Zweifel gefährliche Monster - oder? Sie morden immer und immer wieder, weil ihre unkontrollierbare Wut sie dazu zwingt, aber macht sie das wirklich böse? Oder macht es sie einfach zu Raubtieren, die aus Instinkt töten, wie das viele Wildtiere tun, also mehr zu einer Art Naturgewalt?
Die Autorin hat auch wirklich viele gute Einfälle, die das Buch interessant und spannend machen!
Andererseits haben wir hier mal ein Schema, das man inzwischen in unzähligen Fantasyromanen schon gelesen hat: ein übernatürliches Wesen geht zurück zur Highschool, um in seinem Wohnort nicht aufzufallen, und verliebt sich dabei in einen Menschen. Manchmal fühlte ich mich da schon sehr an Twilight erinnert....
Die Liebesgeschichte ist leider mal wieder das Äquivalent einer Tütensuppe: in fünf Minuten fertig. Cassidy verliebt sich direkt und auf der Stelle in den heißen Jungen, der in der Schule neben ihr sitzt, und ich hatte nicht das Gefühl, dass da mehr hinter steckte als rein oberflächliche Anziehungskraft.
Sie hat noch nie mit ihm gesprochen, hat keine Ahnung, was er vom Leben will, was er mag oder nicht mag... Außerdem ist sie 100 Jahre älter als er! Und trotzdem kann sie nur noch darüber nachdenken, wie heiß er doch ist.
Harper und Cassidy benehmen sich ohnehin, als seien sie Teenager, obwohl sie schon eine lange, lange Zeit leben. Besonders Cass verhält sich oft wie ein bockiges Kind, und ich fand es schwer, wirklich mit ihr mitzufühlen... Sebastian, der Junge, in den sie sich verliebt, ist ein netter Kerl, aber ich glaube nicht, dass er mir länger im Gedächtnis bleiben wird.
Am liebsten mochte ich noch Liam, mit dem Cass sich anfreundet, denn er kam mir von allen Charakteren am komplexesten vor - leider habe ich mir eine große Wendung, die ihn betrifft, schon gedacht und sie war daher keine Überraschung mehr für mich.
Ansonsten fand ich die Geschichte trotz allem recht spannend, und sie las sich durch den angenehmen Schreibstil auch flüssig runter.
Manches erschien mir jedoch nicht ganz schlüssig; ich hatte nicht immer das Gefühl, dass die Welt des Buches gut durchdacht ist, und oft passten Dinge einfach nicht so recht zu dem, was vorher gesagt wurde. Ich fand auch vieles nicht glaubwürdig, wie zum Beispiel, dass die Polizei einen Tod einfach abtut als das Werk von Kojoten, obwohl der Tote offensichtlich nicht nur zerfleischt, sondern auch geköpft wurde...
Zwischendurch überspringt die Geschichte auch schon mal sieben Wochen, obwohl eigentlich Dinge "angesagt" waren, die ich gerne auch gelesen hätte!
Fazit:
Eine an sich sehr einfallsreiche Geschichte mit ungewöhlichen mythologischen Kreaturen - leider konnten mich die Charaktere aber überhaupt nicht überzeugen, und die Liebesgeschichte ging mir viel zu schnell und war mir zu oberflächlich.