Mit diesem Buch hatte ich direkt einen schlechten Start. Ich weiß, in der Ihnaltsangabe wird bereits gesagt, dass Lilly sich in Raphael verliebt, aber ihre erste Begegnung mit Samuel, ihrem Stiefbruder, war mir trotzdem irgendwie furchtbar unsympathisch, weil direkt dieses total klischeehafte Knistern da war. Und ganz egal, wie schnell das auch wieder verworfen wurde, irgendwie hat mir das den Einstieg ins Buch erstmal versaut.
Glücklicher Weise ist das Buch danach schnell bedeutend besser geworden.
Nun ja, vielleicht nicht in Hinsicht auf die Liebesgeschichte, denn auch das was zwischen Lilly und Raphael war, fand ich relativ, naja, vielleicht nicht direkt klischeehaft, aber es war eben nur eine 08/15 Liebesgeschichte, wie man sie in jedem zweiten Jugendroman findet. Wer hier etwas neues erwartet, wird wohl enttäuscht werden, denn die Liebesgeschichte hier ist nichts weiter als das typische Mädchen zieht um, kommt an neue Schule, trifft geheimnisvollen Kerl und kann bis zum Ende kaum glauben, dass sich der ach so geheimnisvolle Kerl für sie interessiert…
Dementsprechend hatte ich auch so meine Probleme mit den Charakteren, die zwar alle samt nicht schlecht konstruiert sind, aber so richtig ans Herz wachsen wollten sie mir dann doch auch nicht. Sympathisch waren Lilly und Co. durchaus, nur der Funke ist nicht übergesprungen, weder zwischen mir und den Charakteren noch so wirklich zwischen den Charakteren selbst.
Dafür ist aber der Rest der Geschichte wirklich toll gewesen. Die Idee der Sternenseelen und auch ihrer bösen Counterparts, den Sternenbiestern, fand ich wahnsinnig toll, nicht nur, weil sie endlich mal etwas wirklich neues ist, sondern auch, weil Kerstin Pflieger hier die Umsetzung wirklich sehr gut gelungen ist. Zuviel will ich allerdings gar nicht darüber sagen, denn wie gesagt, die Geschichte lebt von dieser neuen Welt, die die Autorin hier geschaffen hat.
Alles in allem habe ich “Sternenseelen: Wenn die Nacht beginnt” wirklich genossen, es hat wahnsinnigen Spaß gemacht, das Buch zu lesen, auch wenn es hier gerade im Bereich der Charaktere deutliches Steigerungspotential gegeben hätte. Trotzdem, eine tolle Geschichte mit wirklich faszinierenden Elementen, die ich nur weiter empfehlen kann.