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review 2022-03-09 16:13
Verlust hat viele Formen
Das Fundbüro der verlorenen Träume - Helen Frances Paris

Zwölf Jahre ist es her, seit Dorothy, kurz Dot oder Dots, Watson einen Verlust erlitten hat. Die Schuldgefühle verfolgen sie bis heute. Inzwischen arbeitet sie in einem Fundbüro der Londoner Verkehrsbetriebe und führt mit Anfang 30 ein zurückgezogenes Leben. Als John Appleby, ein älterer Mann, bei ihr eine Geldbörse seiner verstorbenen Frau als vermisst meldet, löst sein Kummer etwas bei Dot aus…

 

„Das Fundbüro der verlorenen Träume“ ist der Debütroman von Helen Frances Paris.

 

Meine Meinung:
Die Geschichte wird eingerahmt von einem kurzen Prolog und ebenso knappen Epilog. Dazwischen besteht der Roman aus 29 Kapiteln mit einer angenehmen Länge. Jedes der Kapitel beginnt mit einem kleinen Steckbrief zu einem Fundstück - eine schöne Idee.

 

Erzählt wird in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Dot. Sprachlich ist der Roman unauffällig, aber anschaulich, atmosphärisch und nicht zu platt.

 

Im Fokus der Geschichte steht Dot. Die Protagonistin wird mit psychologischer Tiefe und viel Authentizität dargestellt. Sie ist keine typische Sympathieträgerin, aber eine interessante Figur, deren Gedanken und Gefühle sich sehr gut nachvollziehen lassen. Darüber hinaus sind im Roman noch weitere recht spezielle Charaktere zu finden, was zur Unterhaltsamkeit beiträgt.

 

Zwar enthält der Roman auch eine Liebesgeschichte. Inhaltlich ist er aber vielschichtig und durchaus tiefgründig. Mit Themen wie Tod, Verlust und Einsamkeit legt der Roman seinen Schwerpunkt auf Dramatik und menschliche Probleme. Das erzeugt naturgemäß eine eher schwerfällige Stimmung, machte das Buch für mich aber bewegend. Die Botschaft der Geschichte hat mich überzeugt. Alles in allem setzt das Buch Impulse zum Nachdenken.

 

Auf rund 350 Seiten kommt trotz des gemächlichen Erzähltempos keine Langeweile auf. Gut gefallen hat mir auch das nicht weichgespülte Ende.

 

Der deutsche Titel klingt im Gegensatz zum englischsprachigen Original („Lost Property“) pathetischer und etwas kitschig. Er würde besser zu einer seichteren Lektüre passen. Das Cover ist hübsch gestaltet, könnte aber ebenfalls falsche Erwartungen wecken.

 

Mein Fazit:
„Das Fundbüro der verlorenen Träume“ von Helen Frances Paris ist ein berührender Roman mit Tiefgang.

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review 2021-11-16 18:52
Unruhige Zeiten
REVOLUTION DER TRÄUME - Andreas Izquierdo

Carl Friedländer, Luise Beese, genannt Isi, und Artur Burwitz haben den Ersten Weltkrieg überlebt. Nun haben sich die drei Freunde bis nach Berlin durchgeschlagen. Der Kaiser ist gestürzt, die Zeiten sind im Umbruch. Carl sieht das Treiben der Aufständischen mit Sorge. Er will Kameramann werden. Artur hat mit kriminellen Machenschaften großen Erfolg, aber schwebt in Gefahr. Und Isi unterstützt die Linken im politischen Kampf. Doch ihre Prinzipien werden auf die Probe gestellt...

 

„Revolution der Träume“ ist der zweite Teil der „Wege der Zeit“-Reihe von Andreas Izquierdo.

 

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus 92 Kapiteln, die sich über mehrere Teile erstrecken.
Erzählt wird in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Carl. Die Handlung spielt an unterschiedlichen Schauplätzen. Die Stadtkarte in den Innenklappen ist daher ein nützliches Extra.

 

Der Schreibstil ist recht anschaulich, jedoch etwas gewöhnungsbedürftig und für meinen Geschmack zu aufgeregt. Die vielen Ein-Satz-Absätze sind außerdem auf Dauer ein wenig nervig.

 

Auch ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes lässt sich der zweite Teil der Reihe gut verstehen. Allerdings wäre es wohl besser, zuerst den Auftakt zu lesen.

 

Die drei Protagonisten sind authentische Charaktere, die psychologische Tiefe aufweisen. Besonders die freche und mutige Isi konnte meine Sympathie gewinnen.

 

Das Setting klingt sehr reizvoll und hat meine Neugier geweckt. Tatsächlich ist dem Roman die fundierte Recherche des Autors anzumerken. Dennoch bleiben die gesellschaftlichen und politischen Umstände an einigen Stellen etwas zu blass.

 

Auf rund 500 Seiten ist die Geschichte weitestgehend kurzweilig und überraschend, wenn auch nicht sonderlich bewegend.

 

Das Cover passt zum Genre und trifft absolut meinen Geschmack. Auch der Titel ist eine gute Wahl.

 

Mein Fazit:
Mit „Revolution der Träume“ hat mich Andreas Izquierdo nur zum Teil überzeugt. Ich bin mir noch nicht schlüssig, ob ich den nächsten Band der Reihe lesen möchte.

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review 2019-01-01 23:12
Tragischer Liebesroman, der das Herz berührt
Das Leuchten unserer Träume: Roman - Dani Atkins,Sonja Rebernik-Heidegger

Informationen zum Buch:
Das Buch „Das Leuchten unserer Träume“ aus dem Knaur Verlag umfasst 448 Seiten und ist seit Anfang Oktober 2018 als Print und E-Book erhältlich.

 

Worum geht es:
Sophie Winter fällt es schwer, Menschen in ihr Herz zu lassen. Der Verlust ihres großen Bruders, den sie im Teenageralter erlitten hat, nimmt sie immer noch mit und so wohnt sie mit mittlerweile einunddreißig zusammen mit ihrem Kater Fred in einem Mehrfamilienhaus und lenkt sich mit ihrer Tätigkeit als Übersetzerin ab. Bis eines Nachts in der Wohnung unter ihr ein Feuer ausbricht und sie quasi in letzter Sekunde von einem extrem hilfsbereiten jungen Mann gerettet wird. Doch auch Ben trägt eine Menge Gepäck mit sich herum.

 

Meine Meinung:
Eine wirklich sehr warmherzige Geschichte, bei der man vielleicht auch mal die ein oder andere Träne vergießt. Man kann sich gut in Sophie hineinfühlen und gerade deshalb nimmt einen alles wahrscheinlich noch mehr mit. Trotz der teils tragischen Ereignisse gibt es natürlich auch sehr viele wundervolle Momente und Szenen, wo man einfach nur grinsend vor dem Buch sitzt. Die Personen sind allesamt detailliert ausgearbeitet und handeln schlüssig. Die gesamte Handlung ist realistisch und wirkt nicht überzogen oder unnötig aufgebauscht. Natürlich ist einiges vorhersehbar, aber ich wurde auch des Öfteren überrascht. Besonders am Ende des Buches. Die Thematiken, die in dem Buch behandelt werden, überzeugen mit Tiefgang und basieren teilweise auf, mit der Autorin geteilten, Erfahrungen. Das ist im Buch auch spürbar. Ich mag vor allem die positive Message, die dieses Buch einem mit auf den Weg gibt.

 

Das Cover gefällt mir ebenfalls sehr gut. Es passt zur Geschichte, ist farblich angenehm und wirkt nicht überladen. Mir gefallen auch die kleinen Illustrationen an den Kapitelanfängen und die Gestaltung der Innenklappe.

 

Fazit:
Ein sehr warmherziger Liebesroman für alle, die nicht vor der Tragik des Lebens zurückschrecken.

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review 2018-12-07 20:40
„Und plötzlich wusste ich, welchen Weg ich einschlagen wollte.“
Das Leuchten unserer Träume: Roman - Dani Atkins,Sonja Rebernik-Heidegger

Das Buch:
„Das Leuchten unserer Träume“ ist ein Liebesroman von Dani Atkins, der als broschierte Ausgabe und E-Book am 01. Oktober 2018 bei Knaur erschienen ist.

 

Der Inhalt:

Für die 15-jährige Sophie Winter bricht eine Welt zusammen, als sie ihren großen Bruder durch einen Motorradunfall verliert. Das Leben des einst so glücklichen Teenagers, ändert sich schlagartig und sie verschließt ihr Herz immer mehr, aus Angst vor dem Verlust. Auch als erwachsene Frau hat sich das nicht geändert. Einzig ihrer besten Freundin Julia kann sie sich vollkommen öffnen.
Als in der Halloweennacht ein Feuer in dem Haus ausbricht, in dem Sophie wohnt, wird sie in letzter Sekunde von einem fremden Passanten gerettet. Die Situation alles verloren zu haben und die Dankbarkeit dennoch überlebt zu haben, sorgen dafür, dass Ben, ihr Retter, sich Stück für Stück in ihr Leben schleichen kann. Es dauert nicht lange und Sophie ist nicht abgeneigt, den positiven Ben Teil ihres Lebens werden zu lassen und sich ihre Gefühle einzugestehen. Wäre es doch nur nicht so schwer, all die Ängste außer Acht zu lassen, wo doch hinter jeder Ecke die erneute Enttäuschung warten könnte. Doch Ben ist bereits viel zu weit in ihr Herz eingedrungen, um einen Rückzieher zu machen. Umso schmerzhafter wird es für Sophie, als sie seine Geheimnisse herausbekommt.

 

Meine Meinung:

„Wir waren wie Tag und Nacht.
Er war mutig, ich war ängstlich.
Er war ein Optimist, ich war eine Pessimistin.

Er war impulsiv, ich plante stets alles bis ins kleinste Detail.

Es war, als stünden wir an einer Weggabelung – Ben im >>Jetzt<< und

die mir unbekannte Sophie im >>Damals<<.

Und plötzlich wusste ich, welchen Weg ich einschlagen wollte.“

 

Es ist ein typisches Liebesdrama, mit jeder Menge Liebe, Drama, Tränen und vorhersehbaren Ereignissen. Nichts desto trotz kommt die Spannung keinesfalls zu kurz. Ich habe mitgefiebert, geflucht und geweint. Den Schreibstil fand ich sehr angenehm und es war mal was anderes, plötzlich mitten in der Erzählung in einer Erinnerung zu stecken. Es mag für einige vielleicht verwirrend sein, für mich war aber alles klar verständlich und somit wurde es nie langatmig. Die Charaktere waren für mich gut ausgearbeitet und von Anfang an sympathisch. Besonders toll fand ich, dass die Themen sich auf alltägliche, menschliche Probleme bezogen, mit denen voraussichtlich jeder Mal in irgendeiner Form konfrontiert wird, anstatt überdramatisierte „Möchtegernprobleme“ unnötig aufzubauschen. Das hat es für mich einfach realitätsnaher werden lassen und hat dadurch auch mehr Emotionen von mir gefordert. Für mich war die gesamte Handlung schlüssig und nicht überzogen, wie es in Liebesromanen öfter vorkommt.

Das Cover finde ich klasse, da es modern und romantisch, aber nicht kitschig ist. Der Einband ist optisch und haptisch Top und ich bin froh, es als gedrucktes Buch zu haben.

 

Fazit:

Für Menschen, die nicht davor zurückschrecken, sich auch auf die unangenehmen Themen des Lebens, in einem Buch einzulassen, ist es definitiv empfehlenswert. Wer lieber durchgehend Freude, Romantik und Kitsch lesen möchte, ohne Tränen zu vergießen, sollte lieber die Finger davon lassen. Für mich war es eines der besten Liebesdramen, welches ich in den letzten 2-3 Jahren gelesen habe und somit eine absolute Leseempfehlung. Ich werde mir noch weitere Bücher der Autorin ansehen.

 

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review 2018-11-24 05:19
Neuanfang in Buenos Aires
Als das Leben unsere Träume fand: Roman - Luca Di Fulvio,Barbara Neeb,Katharina Schmidt

Der Autor hat ein umfassendes Auswanderer-Epos kreiert, das die drei Schicksale seiner Protagonisten miteinander verwebt. Rocco flüchtet vor der Mafia, weil er als Sohn eines Killers nicht den für ihn zwangsläufig vorzeichneten Weg in der Cosa Nostra gehen will, die Sizilianerin Rosetta vor einem Baron, der ihr Land geraubt und sie vergewaltigt hat und die polnische Jüdin Rachel möchte als einzige Überlebende eines Progroms als Frau einen Job als Buchhändlerin antreten. Alle drei zieht es aus ihrer Heimat in abenteuerlichen Wirren quer über den Atlantik nach Buenos Aires, wo sie einander begegnen, sich verlieren, wiederfinden, sich und andere gegenseitig positiv beeinflussen.

 

Sehr viele Aspekte dieses Romans haben mir wirklich gut gefallen, da ist als erstes der Umstand, dass dieser spannende Pageturner ein derartiges Tempo, beziehungsweise keine Längen hat und somit kaum wegzulegen ist.

 

Zweitens hat der Autor den Roman unter einem einheitlichen Motto konzipiert, das sich wie ein roter Faden durch die Geschichte zieht: Emanzipation. Aber nicht nur Emanzipation der Frauen, wie Rachel, die aus dem Bordell flüchtet und anschließend Yentl-mäßig als Junge verkleidet ihren Traum als Buchhändler(in) lebt und zudem Rosetta, die auch nicht als Prostituierte arbeiten will, für Frauen andere Jobs findet und diese dann gemäß einer kleinen Job-Börse sogar weitergibt. Sondern auch Rocco, der sich selbst und die Hafenarbeiter von der Mafia emanzipieren will, eine Verlademaschine konstruiert und letztendlich eine Gewerkschaft gründet.

 

Selbstverständlich gibt es auch einige Bösewichte, die die Geschichte sehr rasant machen. Da ist einmal der durchgeknallte Baron, der aus Sizilien Rosetta nachstöbert und sie finden will, um sie zu töten. Der Zuhälter Amos, der Rachel finden und umbringen muss, denn sie war Zeugin eines seiner Morde und könnte ihm Schwierigkeiten bereiten, der Mafioso Tony, der zwar als abgebrühter Mörder doch auch einige sehr positive Eigenschaften und intensive persönliche Beziehungen zu seiner Tochter und Rocco pflegt. Das war fast der positivste Aspekt des Romans. Keine Figur ist stereotyp eindimensional gezeichnet, sogar die schlimmsten Bösewichte haben irgendwo ihre Schwachstellen, sei es der diabolische Amos, der seinen Vater liebt oder der perfid bösartige aber sehr geniale Baron, der auf Grund seiner Schwäche für Kokain letztendlich auch nicht immer kluge Entscheidungen trifft.

 

Natürlich darf auch ein Schuss Romantik und Schmonzette nicht fehlen, denn Rocco und Rosetta haben sich auf dem Schiff auf den ersten Blick ineinander verliebt, verlieren einander und finden letztendlich ein einem Taschentuch erfordernden Happy-End zueinander. Das wäre dann auch der einzige Punkt, der mir persönlich weniger gefallen hat, den aber viele andere Leser*Innen zu schätzen wissen werden. Aber auch das brutale Leben in den Hurenhäusern und auf der Straße wird sehr anschaulich geschildert. Insgesamt also eine interessante Mischung.

 

Sprachlich ist die Lektüre eher einfach gestrickt, schnell und entspannt zu lesen, was aber durch den Plot und die restlichen Komponenten gar nicht störend, sondern sogar unterstützend auf das rasante Tempo der Geschichte wirkt.

 

Fazit: Spannender episch breiter Auswanderer-Roman mit Botschaft, der das Emanzipationsthema wundervoll einbindet und auch noch einen Schuss Romantik bietet.

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