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review 2014-11-05 20:54
Tänzer & Schatten
Tänzer und Schatten (German Edition) - C. Dewi

Story:
Niall ist ein Schatten, ein Jäger der Dunkelheit, der sich seit Jahrhunderten vom Blut der Menschen ernährt. Mit seiner Existenz als Raubtier ist er zufrieden, da ihm Gefühle außer Durst und Gier fremd sind. Als der junge Tänzer David eines Abends den Spieß umdreht, Niall unter sich zwingt und dessen Blut trinkt, ändert sich alles. Die beiden ungleichen Männer sind miteinander verbunden, Schmerzen, die David erleidet, erfährt Niall zehnfach stärker am eigenen Leib. Obwohl er alles daran setzt, David aus dem Weg zu gehen, kann sich Niall der Anziehung des jungen Tänzers nicht wiedersetzen, ohne zu ahnen, dass der junge Mann für ihn sowohl Leben als auch Tod bedeutet …

 

Eigene Meinung:
Cecil Dewi ist dem Leser deutscher Gay-Romane bereits durch ihre Werke „Staub und Stolz“ und „Parallelwelt“ ein Begriff. Nun wagt sich die Autorin an den Sprung Richtung Selfpublishing und legt mit „Tänzer & Schatten“ eine düstere Fantasy-Novelle vor, die ganz anders ist, als ihre bisherigen Werke.

 

Inhaltlich geht Cecil Dewi ungewöhnliche Wege, gerade wenn man die Novelle mit ihrem Roman „Parallelwelt vergleicht. Sicherlich – ein wenig düsterer und blutiger geht es in all ihren bisher erschienenen Büchern zu, dennoch ist „Tänzer & Schatten“ brutaler und verstörender. Das macht die Novelle nicht schlecht – im Gegenteil. Einmal mehr gelingt es der Autorin mit einer genialen Grundidee, sehr lebendigen Charakteren und einem tollen Schreibstil zu fesseln und zu begeistern. Die Geschichte ist spannend, in sich logisch und macht Lust auf mehr. Cecil Dewi gelingt es den Vampirmythos nicht auf gängige Klischees aufzubauen, sondern präsentiert die Schatten als Monster, denen nichts Menschliches anhaftet. Dass sie dabei auch erotischer vorgeht, stört nicht, da es zu der Handlung passt und sich die Figuren weiterentwickeln, wenn sie miteinander schlafen. Es ist einfach ein notwendiger Bestandteil der Geschichte.

 

Aufgrund des düsteren, eher brutalen Grundtenors darf man hier nicht auf romantische, kitschige Szenen oder Liebesschwüre warten. „Tänzer & Schatten“ hebt sich allein dadurch schon aus der breiten Masse heraus und überzeugt durch eine originelle Handlung und sehr interessante Charaktere. Sowohl Niall, als auch David sind anders als die typischen Figuren, denen man in Gay Romanen über den Weg läuft. Das liegt nicht einzig und allein an der fantastischen Komponente, die Cecil Dewi in ihre Novelle einwebt. Gerade Niall, aus dessen Sicht die Geschichte größtenteils erzählt wird, ist ein ungemein interessanter Charakter, dessen Monstrosität und Unmenschlichkeit perfekt in Szene gesetzt ist. Er verändert sich zwar, wird ein wenig greifbarer, doch ihm haftet immer der Hauch der Andersartigkeit an, was diese Figur so spannend und faszinierend macht.
Auch David ist eine faszinierende Person, da er dem Schatten ebenbürtig ist, obwohl er nur ein Mensch ist. Seine Beweggründe werden erst mit der Zeit offenbart, was ihm zusätzliche Tiefe verleiht und ihn zu einem passenden Gegenspieler macht.

 

Was „Tänzer & Schatten“ jedoch am meisten aus der grauen Masse hervorhebt ist der unglaublich schöne, stimmungsvolle Schreibstil der Autorin. Selten hat Cecil Dewi so fesselnd, bildhaft und intensiv geschrieben, wie in dieser kurzen Novelle. Jedes Wort sitzt, jede Umschreibung passt. Die Tatsache, dass sie Nialls Perspektive gewählt hat und diese so perfekt umgesetzt hat, hinterlässt beim Leser einen tiefen Eindruck. Man kann sich mit dem Schatten identifizieren, und spürt dennoch seine Andersartigkeit auf jeder Seite. Die Autorin hat bereits in „Staub und Stolz“ und „Parallelwelt“ ihre Wortgewandtheit und Stilsicherheit unter Beweis gestellt – in „Tänzer & Schatten“ überflügelt sie sich sogar noch ein wenig. Die Novelle ist sprachlich auf hohem Niveau und beweist, dass Cecil Dewi auch im Selfpublishing Bereich überzeugen kann.

 

Fazit:
Mit „Tänzer & Schatten“ legt Cecil Dewi eine außergewöhnliche Novelle vor, die sich niemand entgehen lassen sollte. Die Novelle besticht durch eine faszinierende Handlung, tolle Charaktere, eine düstere, blutige Atmosphäre und einem wunderschönen, perfekten Schreibstil, der keinerlei Wünsche offen lässt. Wer „Staub und Stolz“ und „Parallelwelt“ mochte, wird an „Tänzer & Schatten“ nicht vorbei kommen – die Novelle gehört zu den Geschichten, die man nicht so leicht vergisst und die Lust auf mehr Geschichten von Cecil Dewi machen. Unbedingt lesen!

Source: www.like-a-dream.de
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review 2014-11-03 17:56
Parallelwelt
Parallelwelt - C. Dewi

Story:
Als der junge Biologiestudent Leif mit seinen Kommilitonen Paul und Steffen nach Norwegen reist, um dort am entlegenen See Speilhav für ihre Abschlussarbeit zu forschen, ahnt er nicht, wen er in der entlegenen Einöde trifft. Ausgerechnet sein Kindheitsfreund und erste Liebe Samuel fungiert für die Gruppe als Führer und Wildhüter, und ist überhaupt nicht begeistert Leif wieder zu sehen. Dennoch reißen sich die beiden zusammen und kommen sich während der Tage wieder näher, ganz gleich wie sehr Sam den jungen Studenten von sich stößt. Als wären Leifs neu erwachte Gefühle für Samuel nicht genug, verschlimmern sich auch seine Träume zunehmend – allen voran der vom Ertrinken, den er schon seit Ewigkeiten hat. Auch die Albträume nehmen zunehmend verstörende Züge an, da einige Verletzungen nicht nur in Leifs Träumen bleiben, sondern auch in der Realität Spuren hinterlassen.

 

Nach und nach stößt Leif auf weitere seltsame Vorfälle, die deutlich zeigen, dass Samuel mehr als nur ein Geheimnis hat und eng mit den Träumen verbunden ist, die den jungen Studenten quälen. Doch was ihm Samuel schließlich offenbart, ist wesentlich komplexer und fantastischer, als es sich Leif je erträumt hat …

 

Eigene Meinung:
Bereits 2013 hat die Autorin Cecil Dewi mit ihrem gelungenen Fantasy-Erstling „Staub und Stolz“ auf sich aufmerksam gemacht, nun legt sie mit „Parallelwelt“ ihr neues Buch vor. Dabei beschreitet sie nicht nur verlagstechnisch neue Wege („Staub und Stolz“ erschien im Incubus Verlag, „Parallelwelt“ im Cursed Verlag), sondern schlägt auch inhaltlich in eine gänzlich andere Richtung ein. Das ist nicht unbedingt schlecht, denn auch „Parallelwelt“ kann überzeugen, so dass man sich schon jetzt auf neue Romane der Autorin freut.

 

Wie bereits erwähnt, ist „Parallelwelt“ nicht mit dem Debüt der Autorin zu vergleichen. Anstatt einer komplexen, logisch aufgebauten Fantasywelt, entführt Cecil Dewi ihre Leser nach Norwegen. Die Geschichte ist dennoch spannend und mitreißend, so dass man binnen weniger Seiten vollkommen in die Handlung eintaucht und das Buch nur schwer aus der Hand legen kann. Die Autorin spinnt eine gut durchdachte Geschichte, die erst im letzten Drittel die Hintergründe und Geheimnisse offenbart, mit denen es Leif zu tun bekommt. So ist die Idee rund um die Träume und Samuels Geheimnis nicht uninteressant und bietet viel Potenzial. Leider verschenkt an dieser Stelle Cecil Dewi doch einiges zugunsten der Beziehung und der romantischen Handlungsebene. So schön die Liebe zwischen Sam und Leif beschrieben und so realistisch sie aufgebaut ist, zum Ende hin ist es schade, dass ihr so viel Platz eingeräumt wurde. Das liegt vor allem daran, dass der komplexen Hintergrundidee, dem System der Traumfänger und den mystischen Aspekten verhältnismäßig wenig Platz eingeräumt wurde. Viele Dinge bleiben im Dunkeln, werden nur angeschnitten und am Rande erwähnt. An dieser Stelle hätte man eine Menge herausholen können – über die Herkunft der Traumfänger bis hin zu weiteren Informationen über die Alten. So hinterlässt das Ende doch einen etwas schalen Nachgeschmack, da es ein wenig abrupt wirkt. Man hat das Gefühl um ein paar hundert Seiten (der mehr) betrogen worden zu sein, was sehr schade ist.
Nichtsdestotrotz bietet „Parallelwelt“ einen schöne, stimmungsvolle Geschichte und eine Menge Spannung. Zudem verzichtet die Autorin auf übermäßig viel Erotik, was der Handlung zugutekommt, da es keine größeren Längen gibt.

 

Wie bereits angedeutet sind die Charaktere in sich sehr logisch und durchweg sympathisch. Sei es Leif mit seiner treuen, liebenswerten Art, oder Samuels trotzige, ruppige Persönlichkeit. Man schließt beide Figuren schnell ins Herz und verfolgt ihre Geschichte sehr gerne. Wie schon Iain und Forlán aus „Staub und Stolz“ sind auch Leif und Sam sehr lebendig und gut in Szene gesetzt. Man kann ihre Gedanken und Gefühle jederzeit nachvollziehen, egal ob man ihnen während der Rückblenden in ihre Kindheit folgt oder sie als junge Erwachsene in der norwegischen Einöde begleitet. Selbst Sams seltsame Art und seine Reaktionen machen im Laufe der Zeit Sinn.

 

Auch die Nebencharaktere sind toll und sehr stimmig. Cecil Dewi hat ein Händchen für realistische Charaktere, was sich auch bei den Randfiguren zeigt. Paul und Stefen sind gut gelungen, ebenso Jan Harkonsen, der als Sams Mentor in Erscheinung tritt, oder die übrigen Studenten und Familienangehörige. Sie passen gut zur Geschichte und geben Sam und Leif einen passenden Rahmen, um zu agieren.

 

Stilistisch liefert Cecil Dewi einmal mehr überzeugende und qualitativ hochwertige Kost ab. Die Autorin hat einen wunderbar komplexen, sehr vielschichtigen Schreibstil, der sich sowohl bei den Umgebungsbeschreibungen, den Dialogen oder den Einblicken in Leifs Gefühls- und Gedankenwelt, als auch in den Action- und Erotikszenen offenbart. Sie schreibt abwechslungsreich und weiß mit Worten umzugehen, so dass es dem Leser schwer fällt „Parallelwelt“ aus er Hand zu legen. Trotz des romantischen Schwerpunktes rutscht der Roman nie ins Kitschige ab, sondern bleibt zumeist relativ nüchtern und ernst. Das zeigt sich daran, dass erotische Szenen eher kurz gehalten sind und nur partiell vorkommen oder daran, dass die Beziehung zwischen Leif und Sam eher realistisch und erwachsen aufgebaut ist, nicht rosarot-romantisch. Dadurch hebt sich „Parallelwelt“ angenehm aus den übrigen Veröffentlichungen des Cursed Verlags hervor.

 

Fazit:
Mit „Parallelwelt“ ist es Cecil Dewi gelungen an ihr grandioses Fantasy-Epos „Stolz und Staub“ anzuknüpfen, auch wenn die beiden Bücher keinerlei inhaltlichen und thematischen Berührungspunkte haben. Der vorliegende Roman besticht durch eine gute, spannende Handlung, logisch handelnde, liebenswerte Charaktere und einen sehr stimmungsvollen, wortgewandten Schreibstil. Lediglich das überstürzt wirkende Ende und die ungenaue Ausarbeitung der Grundidee über die Traumwandler sorgen für leichte Abzüge in der B-Note. Dennoch ist „Parallelwelt“ ein gelungener Gay Roman, der zu unterhalten weiß und Lust auf mehr macht. Man darf gespannt sein, was Cecil Dewi als nächstes veröffentlicht. Zu empfehlen.

Source: www.like-a-dream.de
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