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review 2015-04-28 09:13
Interessante Grundidee, ABER...
Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit - Anna Winter

Unschuldiges, unerfahrenes Mädchen trifft reichen, attraktiven Mann und fühlt sich direkt romantisch und erotisch von ihm angezogen. So weit, so vertraut, denkt sich mancher Leser jetzt vielleicht. Kennt man schließlich schon zur Genüge aus Büchern wie "Devoted", "Crossfire" oder "Fifty Shades of Grey", oder?

 

Jein.

 

Denn das Buch spielt in einer Art Fantasy-Dystopie, einer Welt, in der die Vampire sich nicht nur offenbart, sondern sogar zur herrschenden Rasse entwickelt haben. Sie sind diejenigen, die die Macht und das Geld haben, während die Menschen als rechtlose Sklaven und Blutspender ein Leben in ständiger Angst führen. Natürlich will jeder zum Vampir werden, aber manchen Menschen ist die Verwandlung aufgrund eines Gendefekts nicht möglich, weswegen es für sie keinen Ausweg aus ihrer Lage gibt.

Jeder Mensch muss einem Vampir gehören, und das uneingeschränkt.

 

Unsere Protagonistin Elise gehört zu diesen Unglücklichen. Seit dem Tod ihrer Vampireltern lebt sie bei ihrer Vampirtante und wird von ihr gehasst und gequält, bis diese beschließt, ihre Nichte möglichst gewinnbringend zu verschachern.

 

Konstantin, der Protagonist, gehört zu den wenigen Vampiren, die sich weigern, menschliche Sklaven zu besitzen. Eigentlich. Und so ist er selber vielleicht am meisten erstaunt, sich plötzlich in Besitz eines jungen Menschenmädchens wiederzufinden.

 

Die Geschichte ist irgendwo zwischen Erotik und Märchen angesiedelt. Ein bisschen "Fifty Shades of Vampire", ein bisschen "Die Schöne und der Vampir", und das mit jeder Menge für mich etwas zu dick aufgetragener Romantik. Ich fand die Chemie zwischen Elise und Konstantin zwar anfangs angenehm prickelnd und beide Charaktere haben mich in den ersten Kapiteln sehr für sich eingenommen, allerdings konnte sich diese Begeisterung für mich nicht lange halten.

 

Konstantin hat eine dominante, düster-erotische Seite, und eine kindlich ausgelassene und manchmal sogar alberne. Je weiter die Geschichte fortschreitet, desto mehr lebt er letztere aus, und der Humor hat leider so gar nicht meinen Geschmack getroffen. Elise dagegen schwankt zwischen Unterwerfung und Bravado. Mir ging ihre Verwandlung von ängstlicher, devoter Sklavin zu mutiger, frecher Freundin einfach zu schnell!

 

Für mich war die Charakterisierung der beiden oft einfach nicht schlüssig. Ich hatte auch so meine Probleme damit, dass die 18-jährige Elise, die bisher noch gar kein richtiges Leben hatte, sich wünscht, so schnell wie möglich Kinder zu bekommen...

 

Die originelle Welt und die an sich interessanten Charaktere bieten mehr an Spannungspotential als die meisten erotischen Romane, aber leider wurde dieses Potential in meinen Augen nicht ausgeschöpft. Die Liebesszenen wurden mir schon bald einfach zu ausufernd und schnulzig, um mich noch zu fesseln, und ich habe mich ehrlich gesagt sogar ein wenig gelangweilt. Da hätte ich mir mehr an tatsächlicher Handlung gewünscht, mehr Konflikt, mehr Dystopie!

 

Über lange Strecken geht es beinahe ausschließlich um die Liebesgeschichte, und erst gegen Schluss passiert dann wieder etwas mit Gefahr, Spannung und Konflikt, das aber leider in meinen Augen sehr vorhersehbar war - damit hatte ich schon lange gerechnet.

 

Der Schreibstil ist gelegentlich etwas holprig, mit seltsamen Formulierungen, liest sich im Großen und Ganzen aber flüssig und unterhaltsam. Und auch, wenn er nicht perfekt ist, erzeugt er doch oft eine sehr intensive Atmosphäre.

 

Fazit:
In einer dystopischen Welt, in der die Vampire die Herrenrasse sind und die Menschen die rechtlosen Sklaven, gerät die junge Elise durch eine Kette von unerwarteten Geschehnissen in den Besitz von Konstantin, der bisher eigentlich stolz darauf war, keine menschlichen Sklaven zu besitzen.

 

Diese Mischung aus Dystopie, Märchen und Liebesgeschichte fand ich von der Idee her interessant und ansprechend, aber das Potential wurde meiner Meinung nach nicht voll ausgereizt. Die Liebesgeschichte ist zwar stimmungsvoll und intensiv, mit einer guten Prise Erotik, konnte mich aber nicht bis zum Ende des Buches fesseln und wurde mir einfach zuviel.

 

Wer eine erotische Lovestory sucht, könnte mit "Schattenherz" sehr gut bedient sein - ich denke, ich habe mir einfach mehr Dystopie als Romantasy gewünscht.

 

Source: mikkaliest.blogspot.de/2015/04/schattenherz-fesseln-der-dunkelheit-von.html
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