Beschreibung
Bei einem Überfall ermordet Morris Bellamy den Autor John Rothstein, seine Beute besteht aus einer beträchtlichen Menge Geld und einem Haufen Notizbücher, die bisher unveröfftlichte Romane des Autors enthalten. Vorerst vergräbt Morris Bellamy seine Beute wie ein Schatz, doch er ahnt nicht, dass er diesen Schatz erst Jahre später wieder sehen soll.
Während Morris Bellamy für ein anderes Verbrechen eine Haftstrafe absitzt, findet der dreizähnjährige Peter Saubers den gut versteckten Schatz Bellamy’s. Das enthaltene Geld kommt mehr als gelegen, denn Peters Vater ist seit einem Unglück arbeitslos und die Mutter kann mit ihrem Gehalt kaum die vierköpfige Familie über Wasser halten. Als Morris Bellamy auf Bewährung entlassen wird, und seinen „Schatz“ nicht findet, macht er Jagd auf Peter.
Meine Meinung
„Finderlohn“ ist der zweite Thriller aus Stephen King’s Reihe um den bereits pensionierten Detective Bill Hodges, der einfach nicht genug davon bekommen kann Bösewichte zu schnappen und schlimme Taten zu verhindern.
Dieser Fall hat zwar nicht unmittelbar etwas mit dem Mercedes Killer zu tun, und doch gibt es einige Details, die die beiden Geschichten miteinander verbinden. So ist die Familie Saubers durch die Tat des Mercedes Killers in finanzielle Schwierigkeiten geraten, und als der dreizehnjährige Peter auf einen Schatz stößt, liegt es auf der Hand, dass er mit dem gefundenen Geld seiner Familie helfen möchte. Womit wir schon bei einem von zwei fesselnden Erzählsträngen angelangt wären.
Die Geschichte über Peter Saubers und seine Familie ist sehr berrührend und ergreifend. Im krassen Gegensatz hierzu steht der zweite Erzählstrang, in dem es um das Leben des Verbrechers Morris Bellamy geht. Hier dreht sich die Geschichte vor allem um seine Zeit im Gefängnis, sein brutales Naturell sowie seine Besessenheit um die Bücher von John Rothstein.
Die alt bekannten Figuren aus „Mr. Mercedes“ erscheinen ziemlich spät auf die Bildfläche. Dies hat mir jedoch überhaupt nichts ausgemacht, da die Charaktere von Peter Saubers und Morris Bellamy mit ihren Lebengeschichten und ihrer Entwicklung sehr viel Raum einnnehmen, und nun wirklich keine Zeit für Langeweile aufkommt.
Tatsächlich konnte mich Stephen King von der ersten bist zur letzten Seite an seine Worten fesseln. Vor allem da er am Rande, auf eine ziemlich mystische Art und Weise, Brady, der Täter aus dem ersten Band, mit eingeflochten hat. Nun bin ich schon sehr gespannt, wie es im nächsten Teil der Reihe weitergehen wird!
Über den Autor
Stephen King wurde am 21. September 1947 in Portland/Maine, USA geboren. Er zählt zu den erfolgreichsten Autoren des späten 20. Jahrhunderts. Insgesamt hat der vielfach ausgezeichnete Bestsellerautor über 40 Romane, über 100 Kurzgeschichten, Novellen, Drehbücher, Gedichte, Essays, Kolumnen und Sachbücher veröffentlicht. Ende 2003 erhält Stephen King den „National Book Award“ für sein Lebenswerk. Weltweit hat er 400 Millionen Bücher in mehr als 40 Sprachen verkauft. Mit seiner Frau Tabitha lebt er in Bangor, Maine. Stephen King hat eine Tochter und zwei Söhne.
(Quelle: Heyne Verlag)
Fazit
Stephen King liefert mit seiner fesselnden Geschichte tolle Charaktere und jede Menge Hochspannung!
Zum Inhalt:
Besessen bis zum Mord
John Rothstein hat in den Sechzigern drei berühmte Romane veröffentlicht, seither aber nichts mehr. Morris Bellamy, ein psychopathischer Verehrer, ermordet den Autor aus Wut über dessen »Verrat«. Seine Beute besteht aus einer großen Menge Geld und einer wahren Fundgrube an Notizbüchern, die auch unveröffentlichte Romane enthalten. Bellamy vergräbt vorerst alles – und wandert dummerweise für ein völlig anderes Verbrechen in den Knast. Jahre später stößt der Junge Peter Saubers auf den »Schatz«. Nach seiner Haftentlassung kommt Bellamy dem ahnungslosen Peter auf die Spur und macht Jagd auf ihn. Kann Bill Hodges, den wir als Detective a. D. aus Mr. Mercedes kennen, den Wahnsinnigen stoppen?
Meine Meinung:
Ich muss dazu sagen, dass ich mit diesem Buch das erste Mal etwas von Stephen King gelesen habe. Die Horrorbücher wären nichts für mich, aber da diese Hodge-Reihe ja Thriller sind, habe ich mich mal ran getraut. Dieses ist ja der 2. Teil um den Ermittler Hodge, aber man konnte es auch gut ohne Vorwissen des 1. Teils lesen. Allerdings möchte ich den 1. Teil jetzt auf jeden Fall auch noch lesen.
Das Cover zum Buch gefällt mir richtig gut und der Titel ist im nachhinein auch sehr treffend gewählt.
Es wechselt in den Kapiteln immer zwischen den zwei hauptbeteiligten Personen: Morris Bellamy, mehrfacher Mörder und dem Jugendlichen Peter Saubers, der den "Schatz" gefunden hat.
Der Kriminelle Morris Bellamy wurde richtig gut beschrieben, es spielte ja auch ein Teil seiner Geschichte noch im Gefängnis, man hat ihn sozusagen von jungen Mann bis Mann im Rentenalter begleitet.
Des Weiteren lernt man den Jugendlichen Peters Saubers im Laufe der Geschichte recht gut kennen. Sein Vater war eines der Opfer des Amokfahrers in Mr. Mercedes. Die Familie ist schon vor dem Attentat in finanzielle Schwierigkeiten geraten, da der Vater arbeitslos geworden war. Nach dem Unfall hat sich die Situation natürlich noch verschlimmert.
Ich fand nur, dass Bill Hodges eine recht kleine Rolle eingenommen hat, er kam erst zum Schluss in der Geschichte vor. Von daher braucht man wirklich nicht zwingend den 1. Teil Mr. Mercedes gelesen haben.
Mir hat die Geschichte an sich auch richtig gut gefallen, es war alles stimmig. Der Schreibstil war sehr flüssig und ich empfand das Buch auch nicht als langatmig.
Alles in allem hat mir das Buch richtig gut gefallen. Ich kann eine klare Kauf- und Leseempfehlung aussprechen. Ich möchte dem Buch 4,5 Sterne geben.
Man darf als Stephen-King-Fan aber meiner Meinung nach nicht von einem Horrorbuch ausgehen, es ist und bleibt für mich ein Thriller. Ich möchte auf jeden Fall noch den 1. Teil, Mr. Mercedes, lesen.
Sein rationales Denken behauptete beharrlich, an diesen Gerüchten sei nichts dran, und für bestimmte merkwürdige Geschehnisse gebe es durchaus rationale Erklärungen, aber sein Denken besteht aus mehr als dem rationalen Teil an der Oberfläche. Tief unter diesem rationalen Teil breitet sich ein unterirdischer Ozean aus, in dem seltsame Kreaturen schwimmen. So einen Ozean gibt es seiner Meinung nach in jedem Kopf.