Inhalt:
Davids älterer Bruder John kommt gewaltsam ums Leben, weil er das Richtige tun will. Das traumatisiert nicht nur David, der seinen Bruder verehrt hat, sondern zerstört den Zusammenhalt seiner Familie. Vorher hat sie ihr tiefer Glaube geeint und gestützt, jetzt kann nicht mal mehr dieser die Scherben kitten. Sein Vater trinkt, seine Mutter verschließt davor die Augen. David reagiert mit ohnmächtigen Zorn auf das Leben, das Schicksal, und besonders auf Gott. "Warum, Gott, warum?" sprüht er als Graffiti an die Wand einer Kirche - aber ausgerechnet das führt dazu, dass er seinen Glauben wiederfindet.
Unbeabsichtigt lenkt er allerdings die Aufmerksamkeit seiner Eltern auf eine charismatische Predigerin, die ihren Anhängern verspricht, dass am 11. Mail der Tag der "Entrückung" komme. Alle wahren Gläubigen würden an diesem Tag direkt in den Himmel auffahren, und danach solle sieben Jahre lang die Hölle auf Erden für die restlichen Menschen herrschen, bevor das Jüngste Gericht das Ende aller Zeiten einläute.
Während Davids Eltern sich freudig auf den Weltuntergang vorbereiten, hat er berechtigte Zweifel... Er kann sich nicht vorstellen, dass Gott wirklich von ihm verlangt, alles zurück zu lassen - auch seine Freundin Bailey. Aber am Morgen des 12. Mai sind seine Eltern spurlos verschwunden...
Meine Meinung:
Das Thema fand ich hochinteressant und spannend! Und das völlig ungeachtet dessen, ob man als Leser selber gläubig ist oder nicht, denn das Buch ist weder christliche noch anti-christliche Propaganda, sondern eine emotionale Geschichte über Glauben als persönliche Entscheidung. Das liest sich in meinen Augen nicht nur mitreißend, sondern auch intelligent geschrieben und originell.
Allerdings habe ich mich öfter bei dem Gedanken ertappt, dass deutsche Jugendliche vielleicht ein bisschen befremdet reagieren könnten auf die Schilderungen der christlich-fundamentalen und evangelikalen Glaubensrichtungen, die in den USA gar nicht so ungewöhnlich sind. Jugendliche, die Keuschheitsgelübde ablegen, sogar vor einem Snack ein Tischgebet sprechen und viele Stunden freiwillig in der Kirche und Gemeinde arbeiten? Ganz zu schweigen von Eltern, die es für Teufelszeug halten, wenn in der Schule über Evolution gesprochen wird. Leider ist das nur zu realistisch, und daher könnte ich mir vorstellen, dass das Buch nach einer kurzen Einführung in das Thema eine hervorragende Schullektüre wäre!
Jedem interessierten Leser, jugendlich oder erwachsen, würde ich eine kurze Recherche in das Thema empfehlen. (Oder zumindest eine kurze Stippvisite bei Wikipedia.)
David, der Held der Geschichte, war mir direkt sehr sympathisch. Er hat es nicht leicht mit seiner kaputten Familie, seiner Trauer um John, seinem Hadern mit Gott... Und das alles zusätzlich zu dem Gefühlswirrwarr, mit dem man sich als Teenager sowieso rumschlägt.
Was mit an ihm besonders gut gefallen hat: ich fand seine persönliche Entwicklung unendlich berührend und glaubhaft. Der Tod seines Bruders reißt ihn aus seinem Kinderglauben, der nichts hinterfragt, sondern einfach nur glaubt, weil die Eltern glauben. Und das macht ihn wütend, weil es ihm den Halt raubt, den ihm der Glaube immer gegeben hat. Aber er ist ein intelligenter Junge, der damit beginnt, sich eingehend mit den Grundlagen seines Glaubens zu beschäftigen.
Die Autorin hätte es sich jetzt einfach machen und ihren Lesern eine Meinung vorgeben können: ja, es gibt einen Gott, an den man glaube sollte, oder nein, es gibt keinen Gott und Glaube ist sinnlos. Stattdessen lässt sie David wüten, hadern, hinterfragen und zuletzt zu seinen ganz eigenen Schlüssen kommen.
Auch, wenn man mit dem Thema Glauben nicht so viel am Hut hat, ist es meiner Meinung nach trotzdem ein schönes, spannendes Buch, das eine süße Liebesgeschichte enthält. Davids Angebetete, Bailey, ist eigentlich sein genaues Gegenteil: wenn sie an etwas glaubt, dann an die Wissenschaft. Ihre Helden sind Darwin, Einstein und Madame Curie. Und so müssen die beiden entscheiden, ob sie zu einer Toleranz der Werte des anderen kommen können oder nicht.
Der Schreibstil ist locker und gibt glaubhaft die Gedanken eines Jugendlichen wieder, der einerseits ein typischer Teenager ist, andererseits aber mit einem sehr strengen Glaubenssystem aufgewachsen ist. David beschäftigt sich mit den großen Fragen des Lebens - und damit, ob seine Freundin wohl findet, dass er ein schlechter Küsser ist.^
Fazit:
Ein unterhaltsames, spannendes Jugendbuch über den Glauben als persönliche Entscheidung? Ja, das geht. David muss sich nicht nur mit den typischen Teenagerproblemen herumschlagen, sondern auch mit dem Tod seines Bruders - und der Tatsache, dass seine Eltern glauben, dass die Welt in etwas mehr als 40 Tagen untergehen wird.
Die Autorin überlässt dem Leser, an was er glauben will - sie erhebt nicht den moralischen Zeigefinger, sondern zeigt vorurteilsfrei verschiedene Glaubensvorstellungen.
This Side of Salvation had a lot going for it. Sports, school, religion and romance — all things that are important to a sixteen-year-old. David had a bright future ahead of him in baseball. He trained just as hard for it off-season as he did during his seasons. College scouts were on the look-out for him and his high school coach had taught David all he could.
Homeschooling put David and his sister Mara ahead of their peers, so they attended courses at their community college. Romance-wise, David had Bailey's attention, so on the whole, David's life was going great. Except, he had lost his brother John, which cast a huge blanket of grief on his family. David lashed out at God, questioning why John had to die. His parents on the other hand, became more zealous.
Their zeal landed them in the midst of a group of people who claimed that the Rush was imminent. They refused to refer to it as the rapture because so many ministers had predicted the date and failed. This time was going to be different, they believed. Except, David believed the words of the Bible and that was that the end of the world couldn't be predicted. Mara didn't even believe at all.
At the core of This Side of Salvation lay the search for and the grappling with faith and beliefs. Faith tore David's family apart, yet faith was what kept them going as individuals. I liked the exploration of differing beliefs within their family. It was interesting to read how David and Mara dealt with their parents and how religion could have such a strong effect on their lives.
Despite my interest in the religious aspects of This Side of Salvation, it took me quite some time to read the book. The alternating settings between "now" and the past that led up to the Rush were cumbersome to read. I prefer linear time frames. It was even worse when the "now" was riddled with David's reveries. Personally, I don't think the alternating settings anything to the story. It only hampered my reading.
Things got worse for me towards the end. You would think that a book that was such a slow reading would have an equally long-drawn resolution. That was not the case at all. This Side of Salvation ended extremely abruptly. For all the 368 pages, less than 30 pages offered up any form of explanation for the events that had been laid out in extensive detail beforehand. It left such a damper for me at the end, my very last sentiment was annoyance. Pity, for This Side of Salvation dealt with very well with the representation of a cult versus the church.