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review 2022-12-08 12:33
Unter der Oberfläche
Die Sehnsucht nach Licht - Kati Naumann

Das Schlematal im Erzgebirge: Luisa arbeitet in einem Besucherbergwerk.So weit sie zurückdenken kann, waren ihre Vorfahren im Bergbau tätig. Als Luisa Nachforschungen über ihre Familie anstellt, drängt Verborgenes an die Oberfläche…

 

„Die Sehnsucht nach Licht“ ist ein Roman von Kati Naumann.

 

Meine Meinung:
Der Roman umfasst 35 Kapitel mit einer angenehmen Länge. Erzählt wird auf zwei Zeitebenen: einmal im Jahr 2019, einmal in den Jahrzehnten zuvor, angefangen im Jahr 1908. Zeitangaben zu Beginn der Kapitel erleichtern die Orientierung.

 

Der Schreibstil ist unspektakulär, aber anschaulich und lebhaft. Dialektale Einschübe und ein zeitgenössisches Vokabular machen die Geschichte authentisch.

 

Die Familie Steiner steht im Mittelpunkt des Romans. Vor allem auf Luisa liegt der Fokus. Die Figuren sind grundsätzlich interessant, lassen jedoch etwas Tiefe vermissen.

 

Inhaltlich beschäftigt sich auch der neue Roman der Autorin mit deutsch-deutscher Geschichte. Erneut hat es Kati Naumann geschafft, auf unterhaltsame Weise die Historie erlebbar zu machen und Verknüpfungen in die Gegenwart sichtbar werden zu lassen. Zugleich wird die Geschichte einer Familie dargestellt.

 

Die Zeittafel zum Bergbau im Erzgebirge ist ein ebenso hilfreiches Extra wie die Landkarte und der abgedruckte Stammbaum der Familie Steiner. Einen Blick wert ist zudem das Interview mit der Autorin, das mehr zu den Hintergründen der Geschichte erläutert und die fundierte Recherche belegt.

 

Auf den rund 400 Seiten gibt es nur wenige Längen. Größere Überraschungen hält die Handlung allerdings nicht bereit.

 

Das stimmungsvolle Cover gefällt mir sehr. Der poetisch anmutende Titel mag ein wenig kitschig klingen, passt thematisch aber tatsächlich.

 

Mein Fazit:
Mit „Die Sehnsucht nach Licht“ ist Kati Naumann erneut ein unterhaltsamer und interessanter Roman gelungen. Eine empfehlenswerte Lektüre für schöne Lesestunden.

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review 2022-06-27 19:19
Einfach nur schön!
Im letzten Licht des Herbstes - Mary Lawson

Mary Lawson hat mit „Im letzten Licht des Herbstes“ einen herzerwärmenden und facettenreichen Roman verfasst, der aus den jeweiligen Perspektiven und Lebensgeschichten der drei Hauptprotagonisten Clara, Mrs Orchard und Liam eine ganz eigene Dynamik und Verbundenheit webt. Mehr als den kleinen Radius einer wiederum kleinen Provinzstadt im Norden Kanadas braucht es hier im Grunde nicht..

Ich persönlich fand die Handlungsstränge rund um Clara, Mrs Orchard und Liam von Beginn an fesselnd, die Entwicklungen spannend und mir sind die Charaktere gleich unter die Haut gegangen. Mary Lawson erzählt in einer wunderbaren Art von ihren Figuren und schafft so eine sehr berührende Atmosphäre und tiefe Nähe zu den eigentlich fiktiven Charakteren. Blickwinkel aus drei unterschiedlichen Lebensphasen werden hier zusammengefügt und zeugen wie ich finde von großer Empathie und einem feinen Gespür für die Tiefe der Protagonisten. Ich kann dieses Buch jedem, der einfach gerne schmökert, nur absolut empfehlen! Ich fand das Buch klasse..

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review 2019-02-07 19:24
Vom warmen Licht im Leben
Das warme Licht des Morgens: Roman - Franziska Fischer

Levi rettete ein Kind aus den Flammen und hat dabei sein Augenlicht eingebüßt. Er weiß nicht, was ihn angetrieben hat, das brennende Haus zu stürmen. Seither schließt er sich in seiner Wohnung ein, sperrt die Welt aus, und will nicht einmal mehr Bücher schreiben. Denn als Schriftsteller braucht er all seine Sinne, um die richtigen Worte zu finden. Bis das Kennenlernen mit Rea wieder Licht in sein Leben bringt.

"Das warme Licht des Morgens" ist ein melancholischer Roman der leisen Töne, der sich mit den Widrigkeiten des Lebens, den Entscheidungen die wir treffen, und den Menschen, die uns umgeben auseinandersetzt.

Levi ist Mitte Vierzig und hat im Schreiben seine Berufung gefunden. Doch als der Schriftsteller in einem Anfall von Heldentum ein brennendes Haus stürmt, ist er mit Blindheit geschlagen. Er schließt sich in der Dunkelheit seiner Wohnung und seines Lebens ein, und will an der Welt keinen Anteil mehr haben. Nur seine Tochter geht ihm bei ihren regelmäßigen Besuchen zur Hand. Sie hilft im Haushalt, kocht und versucht ihm Gesellschafterin zu sein.

Eines Tages lernt Levi die Kellnerin Rea kennen. Sie hat ein robustes Naturell und merkt schnell, dass der Autor Hilfe braucht. Schon allein, um die Tochter zu entlasten, schleicht sich Rea in Levis Alltag ein, und bringt damit Licht in sein Leben retour, auch wenn es anders strahlt als er es von früher kennt.

Dieser Roman ist ruhig und melancholisch geschrieben und hat nichts vom flotten Ton ähnlicher Werke. Die Geschichte ist ernst, bedacht und geht auf die Widrigkeiten des Lebens ein.

Damit ist allerdings nicht Levis Unfall gemeint, sondern dieses Werk beschäftigt sich mit all den Entscheidungen, die uns dahin führen, wo wir angekommen sind. Sei es, dass man sich von geliebten Menschen zurückzieht, weil einem anderes als wichtiger erscheint, oder man wild entschlossen einen großen Schritt auf seinem Weg wagt, der einem am Ziel vorbeilaufen lässt.

Es wird aus zwei Perspektiven erzählt. Den Hauptteil trägt Protagonist Levi, der dem Leser sein dunkles Leben näher bringt. Man lernt seine finstren Tage kennen, die Wohnung, durch die er sich bewegt, die kleinen Kniffe, durch die er den Alltag bewältigt, und Situationen, die er unmöglich allein schaffen kann.

Außerdem kommt Levis Tochter Robin zu Wort. In mehreren Passagen beleuchtet sie den Vater, den sie kannte, und den Mann, der er vor der Erblindung war. Robins Part ist überaus melancholisch. Meinem Gefühl nach liegt viel Wahrheit in ihren Worten. Sie arbeitet ihre Beziehung heraus, und zeigt, dass sie ihn immer liebt, egal wie sehr er sie enttäuscht.

Mir hat die Geschichte von Levi und Rea besonders gut gefallen. Lange Zeit ist nicht nachvollziehbar, wer Rea überhaupt ist. Sie strömt eine geheimnisvolle Aura aus, die mit Gutmütigkeit und Besonnenheit vollgesogen ist. Zudem hat sie einige Überraschungen parat, die der Story kleinere Höhepunkte verleihen.

Wie bereits eingangs erwähnt, handelt es sich um einen ruhigen Roman, der weder mit Dramen noch großen Wendungen dient. Die Autorin erzählt gleichförmig und fesselnd zugleich, was den Leser an die Seiten bannt.

Robins Part - die Rückblenden der Tochter und ihre Emotionen zu den Ausschnitten der Vergangenheit - hätte ich nicht unbedingt gebraucht. Dennoch wird dadurch Levis Charakter und sein bisherigen Leben ergänzt, was für die Geschichte ein rundes Gesamtbild schafft. 

Im Endeffekt ist es eine melancholische Geschichte, die trotzdem frohem Mutes ist und Hoffnung verspricht. Wer mit Levi seiner dunklen Welt entfliehen will, sollte Reas Hand ergreifen und das warme Licht des Morgens in sein Leben lassen. 

Source: zeit-fuer-neue-genres.blogspot.com
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review 2018-12-18 13:36
Dóra Gudmundsdóttir ermittelt wieder
Das gefrorene Licht (Dóra Guðmundsdóttir 2) - Argon Verlag,Christiane Marx,Yrsa Sigurðardóttir

Auf der Hablinsel Snæfellsnes in Island wird die Leiche einer Architektin am Strand entdeckt. Die Frau wurde vergewaltigt, übel zugerichtet und Nadeln wurden in ihre Fußsohlen gesteckt.  Dóra Gudmundsdóttir ist zufällig vor Ort und kommt einem Geheimnis auf die Spur.

Dóra wird von einem Mandanten übers Wochenende in sein Hotel eingeladen, um eine mögliche Klage zu besprechen. In der bereits angespannten Atmosphäre geschieht ein Mord und Dóra steckt mittendrin. 

Mordopfer ist die junge Architektin, die am Hotel weitere Anbauten vornehmen sollte. Warum wurde die Frau brutal ermordet? Ist das Motiv privater Natur? Oder ist sie mit ihren Bauplänen jemanden in die Quere gekommen?

Dóra Gudmundsdóttir  ist Rechtsanwältin und hat die Neigung, eigene Ermittlungen anzustellen. So stolpert sie diesmal mitten in diesen Fall rein. Unüberlegt nimmt sie sich des Falls ihres Kunden - des Hotelbesitzers - an, und hat es von einem Moment auf den anderen mit Mord zutun. 

Diese Vorgehensweise ist bei dieser Reihe absolut im Rahmen. Denn man hat nie das Gefühl, dass sie sich der Polizei überlegen fühlt. Dóra verfolgt lediglich Spuren, die der Polizei nicht bewusst sind, und geht dabei der Geschichte der Insel auf den Grund. 

Allerdings spielt Dóras Privatleben maßvoll ins Geschehen rein. Einerseits sind da ihr Ex-Mann und die Kinder, die nach Aufmerksamkeit schreien, ihre anstehende Oma-Rolle, weil sich ihr Sohn in seinen Teenie-Jahren fortzupflanzen gedenkt, und natürlich ist Dóra selbst eine Frau, die mit dem Deutschen Matthias ein Techtelmechtel laufen hat.

Die amouröse Spannung zwischen Dóra und Matthias gibt dem Krimi auf zweierlei Weise Schwung. Auf der einen Seite wird Matthias Part des Ermittlerteams, andrerseits lockern private Situationen die Handlung auf. Zudem werden anhand der unterschiedlichen Nationalitäten isländische und deutsche Kultur einander gegenübergestellt, was meiner Meinung nach sehr interessant zu hören ist. Insgesamt verschwindet mir Matthias’ Charakter allerdings zu sehr im Gesamtgeschehen. Ich fände es schon interessant, mehr über den Deutschen mit einer Schwäche für Isländerinnen zu erfahren. 

Alles in allem rundet Dóras Leben mit Kindern und der aufkommenden Liebschaft den Fall und die Handlung wunderbar ab. Obwohl manche Situationen ungewöhnlich sind, werden sie maßvoll und als ansprechender Rahmen eingesetzt. 

Dóra als Charakter ist geradlinig und mit beiden Beinen am Boden verankert. Sie versucht ihre Schwächen zu überwinden, ihre Stärken setzt sie gekonnt ein, und gibt sich keinerlei träumerischen Illusionen hin. 

Der Fall geht über mehrere Ecken und wird als solider Krimi aufgezogen. Dabei geht Sigurdardóttir gekonnt das Farbenspiel der Mordmotive und Verdächtigungen an. Sie stellt abwechselnd mögliche Täter in den Vordergrund und schafft es, Erwartungen zu übertrumpfen. Zusätzlich arbeitet sie isländische Geschichte heraus, was dem Roman neben der Handlung eine weitere interessante Note verleiht. Das Spannungsniveau ist krimimäßig gleichförmig, und regt in erster Linie zum Rätseln an.

Bestechend ist das Island-Setting, indem man sich durch Land und Leute bewegt. Konfrontiert mit einer faszinierenden Umgebung und einer ungewohnten Gesellschaftsstruktur, wird man mitten auf Island ausgesetzt. Hierzu zählen eben historische Fakten, die Sprache, der Umgang miteinander aber auch die Natur und die isländische Sagenwelt.

Unterm Strich handelt es sich um einen befriedigenden Krimi, der ein Ratespiel mit atmosphärischen Island-Faktor ist. 

 
 
Dóra Gudmundsdóttir ermittelt:
1) Das letzte Ritual [Rezension lesen]
2) Das gefrorene Licht
3) Das glühende Grab
4) Die eisblaue Spur
5) Feuernacht
6) Todesschiff
Source: zeit-fuer-neue-genres.blogspot.com
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review 2017-11-14 08:00
Rood Licht
Rood licht - Milou van der Will

A quick and easy read, but nothing special or very memorable.

 

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Ik had Rood Licht gewonnen bij Ezzulia (de leesclub) en daarvoor heb ik het ook gelezen. Ik zou het zelf niet zo snel hebben meegenomen van de boekwinkel, maar ik was toch wel benieuwd naar het boek.

Het onderwerp, loverboys en andere foute mannen, spreekt me normaal gesproken niet zo aan. En dat was ook deze keer niet wat ik erg goed vond aan het boek. Maar ik vond het wel makkelijk en lekker lezend geschreven. Ik heb het in een paar dagen uitgelezen en voor een debuutverhaal vond ik het best oké. Ben zeker bereid het tweede boek van haar ook te lezen...

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