Das Schlematal im Erzgebirge: Luisa arbeitet in einem Besucherbergwerk.So weit sie zurückdenken kann, waren ihre Vorfahren im Bergbau tätig. Als Luisa Nachforschungen über ihre Familie anstellt, drängt Verborgenes an die Oberfläche…
„Die Sehnsucht nach Licht“ ist ein Roman von Kati Naumann.
Meine Meinung:
Der Roman umfasst 35 Kapitel mit einer angenehmen Länge. Erzählt wird auf zwei Zeitebenen: einmal im Jahr 2019, einmal in den Jahrzehnten zuvor, angefangen im Jahr 1908. Zeitangaben zu Beginn der Kapitel erleichtern die Orientierung.
Der Schreibstil ist unspektakulär, aber anschaulich und lebhaft. Dialektale Einschübe und ein zeitgenössisches Vokabular machen die Geschichte authentisch.
Die Familie Steiner steht im Mittelpunkt des Romans. Vor allem auf Luisa liegt der Fokus. Die Figuren sind grundsätzlich interessant, lassen jedoch etwas Tiefe vermissen.
Inhaltlich beschäftigt sich auch der neue Roman der Autorin mit deutsch-deutscher Geschichte. Erneut hat es Kati Naumann geschafft, auf unterhaltsame Weise die Historie erlebbar zu machen und Verknüpfungen in die Gegenwart sichtbar werden zu lassen. Zugleich wird die Geschichte einer Familie dargestellt.
Die Zeittafel zum Bergbau im Erzgebirge ist ein ebenso hilfreiches Extra wie die Landkarte und der abgedruckte Stammbaum der Familie Steiner. Einen Blick wert ist zudem das Interview mit der Autorin, das mehr zu den Hintergründen der Geschichte erläutert und die fundierte Recherche belegt.
Auf den rund 400 Seiten gibt es nur wenige Längen. Größere Überraschungen hält die Handlung allerdings nicht bereit.
Das stimmungsvolle Cover gefällt mir sehr. Der poetisch anmutende Titel mag ein wenig kitschig klingen, passt thematisch aber tatsächlich.
Mein Fazit:
Mit „Die Sehnsucht nach Licht“ ist Kati Naumann erneut ein unterhaltsamer und interessanter Roman gelungen. Eine empfehlenswerte Lektüre für schöne Lesestunden.