Mit eigenen Worten
In diesem Buch geht es um einen Mann, der einen Blog schreibt und eine Frau, die Tagebuch schreibt. Beide sind seit einiger Zeit Single und schreiben ihre Erfahrungen mit dem alltäglichen Dating-Wahnsinn gerne auf. Irgendwann stoßen Jamie und Laura buchstäblich zusammen .. und irgendwie macht Dating auf einmal Spaß.
Wirkung
Äußerlich passt das Buch total in mein momentanes Beuteschema. Auf dem Cover ist ein Scherenschnitt zu sehen, ein Mann und eine Frau komplett in lila auf einem orangem Hintergrund. Eigentlich zwei Farben, die meiner Meinung nach überhaupt nicht zu einander passen. (Sind nicht blau und orange; lila und gelb Komplimentärfarben?) Das Cover gefällt trotz der merkwürdigen Farbauswahl eigentlich ziemlich gut, weil es sehr einfach gehalten ist. Der Titel ist .. nun ja, vielleicht hätte man es "Er schreibt, sie schreibt" nennen sollen, aber okay, ja irgendwann lieben sie auch.
Positives
Nun dann, ich beginne einfach mal mit der Erzählperspektive. Der Autor hat für dieses Buch, sehr passend den Ich-Erzähler gewählt, alles andere wäre bei Blog-und Tagebucheinträgen auch schwierig geworden. Ich lese diesen Stil sehr gerne, weil es den Protagonisten etwas sehr persönliches gibt. Die Protagonisten waren für mich ganz in Ordnung, aber irgendwie nicht bis zum Schluss ausgereift. Ich konnte mich nicht wirklich in einen der beiden hineinversetzen, vielleicht weil ich nie durch eine Datinghölle stiefeln musste. Ich muss auch zugeben, dass ich Jamie eher unsympathisch fand, auch wenn er manchmal ganz süße Dinge macht hat. Ich denke der Anfang des Buches hat ihn mir einfach kaputt gemacht.
Der Einstieg in die Geschichte war sehr leicht, man wusste recht schnell was läuft und man konnte, auch als ungeübter Liebesroman-Leser gleich erkennen worauf es hinaus laufen soll. Ob das gut oder schlecht ist sei einmal dahin gestellt. Der Verlauf der Geschichte war sehr zu meiner positiven Überraschung nicht einen Moment langweilig und das Tempo gefiel mir wirklich gut.
Das Ende war irgendwie vorherzusehen, aber trotzdem schön, denn ich denke man braucht als Leser auch einfach ab und an mal ein HappyEnd, auch wenn man es von Anfang an erwartet.
Negatives
Ich hatte ja schon gesagt, dass mir der Charakter "Jamie" schon am Anfang des Buches versaut wurde und das im wahrsten Sinne des Wortes. Es war mir einfach zu vulgär. Ich hatte definitiv etwas anderes von diesem Buch erwartet. Es war mir leider auch nicht nur am Anfang zu vulgär, sondern auch im weiteren Verlauf. Für mich gehörte das einfach irgendwie nicht in einen Liebesroman, auch wenn das wahre Leben sicherlich nicht viel anders aussieht für den/die eine/n oder andere/n Singlemann/frau. Mir haben in diesem Buch schlichtweg auch die ergreifenden Emotionen gefehlt. Es war mir alles ein wenig zu stumpf geschrieben und ich konnte mich wirklich nicht richtig in die beiden hineinversetzen. Es ist wirklich schade. Die Handlung hatte zwar ein flottes Tempo, aber irgendwie waren es einfach nur aneinander gereihte Ereignisse, ich weiß nicht wie ich es anders beschreiben soll, auch wenn ich dem Buch zu gute halten muss, dass es mich oftmals zum Lachen gebracht hat.
Zitat
""Ist was, Laura?" Ich habe keine Lust auf Spielchen. Sie antwortet nicht sofort, aber ich weiß, dass der gefürchtete Satz "Wir müssen reden" sich unaufhaltsam nähert - wie ein außer Kontrolle geratener Schnellzug. Sag was anderes. Sag mir, dass du Herpes bekommen hast. Sag mir, dass du das land verlassen musst, weil der KGB dir auf den Fersen ist. Erzähl mir, dass du mit deinem Heimplaneten Kontakt aufgenommen hast und jetzt zurück zum Orionnebel musst. "Wir müssen reden." Scheiße, Scheiße, Scheiße."
-Aus "Er liebt, sie liebt" von Nick Spalding-
Bewertung
Note 4 {ausreichend}
Ich kann diesem Buch leider keine andere Note als eine vier geben, weil es mich nicht von sich überzeugen konnte. Es ist nicht so, dass dieses Buch wirklich schlecht ist, aber ich wurde einfach nicht warm damit und das wohl schon von der ersten Seite an. Die Idee hinter der Geschichte ist toll und ich kann mir vorstellen, dass es tatsächlich Pärchen gibt, denen es genauso gegangen ist, aber mir persönlich war es schlichtweg zu vulgär und emotionslos.
Ich würde dieses Buch Lesern empfehlen, die nicht auf tränenreiche Bücher stehen und die nichts gegen eine etwas derbe Ausdrucksweise des Protagonisten haben!