Von 1978 bis 2014 unterrichtete Joyce Carol Oates Kreatives Schreiben an der Eliteuniversität Princeton in New Jersey. Princeton wurde 1746 gegründet und ist die viertälteste Universität der USA. Die reiche Geschichte der privaten Hochschule inspirierte Oates. Besonders faszinierte sie das Rektorat von Woodrow Wilson, der dieses Amt von 1902 bis 1910 ausübte. Der 28. US-Präsident wird im kollektiven US-amerikanischen Gedächtnis als progressiver, reformerischer Held verehrt, der die USA bis 1917 aus dem Ersten Weltkrieg heraushielt. Es wird hingegen gern verschwiegen, dass er ein Rassist war, der die Rassentrennung unterstützte und das Frauenwahlrecht ablehnte. 1984 hatte Oates genügend Material über Princeton während Wilsons Rektorat gesammelt, um einen Roman zu beginnen, der die vernachlässigte moralische Verpflichtung der weißen Elite der afroamerikanischen Bevölkerung gegenüber thematisiert, doch sie fand nicht die richtige Erzählstimme, den richtigen Ansatz für ihre Geschichte. Knapp 30 Jahre ruhte das Manuskript. 2011 hatte sie eine Eingebung und holte es wieder hervor. Es entstand der Schauerroman „The Accursed“, in dem Oates die Gleichgültigkeit der weißen Oberschicht mit einem Fluch bestraft.
1905 ist das ruhige Universitätsstädtchen Princeton ein Hort des Wissens und des Wohlstands. Seine Einwohner_innen sind ausnahmslos hochangesehene Mitglieder der Gesellschaft. Sie stammen aus ehrwürdigen Familien, qualifizieren sich als bescheidene Berühmtheiten und bilden eine akademische Elite, die argwöhnisch über die ihren wacht. Vereinnahmt von den kleinlichen Sorgen und Streitigkeiten ihrer Gemeinschaft ignorieren sie das Unrecht der Welt. Sie erkennen nicht, dass ihre Gleichgültigkeit Konsequenzen hat. Ein Fluch sucht Princeton heim. Das Böse wandelt mitten unter ihnen und wird nicht eher ruhen, bis sie alle bestraft wurden. Sie wähnten sich sicher hinter den erhabenen Mauern vornehmer Anwesen und efeuberankter Universitätsgebäude. Doch keine Seele bleibt unberührt.
„The Accursed“ ist eine Inszenierung. Von der ersten bis zur letzten Seite ist dieser Schauerroman ein wohldurchdachtes Konstrukt, in dem jedes Detail dazu beiträgt, die rassistische Ignoranz der weißen akademischen Elite um die Jahrhundertwende herum zu verurteilen. Joyce Carol Oates akzeptiert keine Ausreden, keine Ausflüchte und keine Relativierungen. Sie straft. Und sie straft hart. Deshalb ist dieses Buch verblüffend grimmig und anders als jeder Roman, den ich bisher aus ihrer Feder gelesen habe. Ich liebe die Vielfältigkeit der preisgekrönten Schriftstellerin. Ich weiß nie, was mich erwartet, wenn ich eines ihrer Bücher aufschlage. „The Accursed“ überraschte mich, weil Oates ihre finstere Geschichte trotz ihrer eigenen Verbindung zu Princeton nicht selbst erzählt. Sie leiht ihre Stimme dem (wahrscheinlich) fiktiven Hobby-Chronisten M.W. van Dyck II, geboren 1906 und ein Nachfahre einer der ältesten Familien in Princeton. Die Perspektive eines indirekt Betroffenen, der sich um Objektivität bemüht, sie jedoch niemals vollständig gewährleisten kann, erlaubt es ihr, eine persönliche Nuance des sogenannten „Crosswick-Fluchs“ herzustellen, ohne die subjektive Verklärung eines Opfers zu riskieren. Gleichzeitig befreit van Dyck sie durch sein Geständnis, kein ausgebildeter Historiker zu sein, von der Notwendigkeit, rationale Interpretationen der Ereignisse anbieten zu müssen, was ihr unheimliches Potential erhöht. Die Spielarten des Fluches sind mannigfaltig und perfide, sodass dessen Muster ausschließlich rückblickend erkennbar ist und sich eine schauerliche, giftige Atmosphäre einschleicht, die einen altmodischen Geschmack auf der Zunge hinterlässt. Gestohlene Bräute, düstere Träume, Geisterheimsuchungen – jede Familie erfährt eine individuelle Form der grotesken Vergeltung, zu der sie selbst beitragen, weil die gesellschaftlichen Konventionen der Epoche und ihres Standes es ihnen verbieten, über Sorgen und Ängste offen zu sprechen. Ihr sozialer Status, der ein Grund für ihre rassistisch gefärbte Gleichgültigkeit ist, wird ihnen zum Verhängnis, was mir äußerst intelligent und angemessen erschien, denn Oates lässt sie unbemerkt selbst zu Vollstrecker_innen werden. Zusätzlich interessant wurde diese Strategie durch die Involvierung echter Figuren der Geschichte, neben Woodrow Wilson zum Beispiel Grover Cleveland, Upton Sinclair, Jack London und Mark Twain. Die Mischung erdichteter und historischer Persönlichkeiten in einem reellen Setting erzeugt in „The Accursed“ eine nervenaufreibende Spannung zwischen Fakten und Fiktion. Immer wieder fragte ich mich, welche Porträts und Beschreibungen authentisch sind und welche lediglich Oates‘ Fantasie entsprangen. Dabei ging sie so subtil vor, dass die Details kaum zu überprüfen sind. Glaubt mir, ich habe es versucht.
„The Accursed“ ist ein gewohnt überzeugender Roman von der Begründerin des Psychologischen Realismus. Trotz paranormaler Elemente beweist Joyce Carol Oates auch in dieser Geschichte ihr unnachahmliches Talent für einfühlsame, wirklichkeitsnahe Charakterisierungen, die die Grenzen zwischen Realität und Fiktion mühelos aushebeln. Die Lektüre war etwas schwerer verdaulich, weil der geschichtliche bzw. pseudo-geschichtliche Input immens ist und vermutlich oft mehr Informationen bietet als unbedingt nötig, aber meiner Meinung nach gehört dieser Detailreichtum zur Inszenierung und trägt zur Etablierung des Erzählers bei, den Oates unmissverständlich als Mann vorstellt, der mit Leidenschaft über sein Lieblingsthema referiert. Der vielleicht größte Unterschied zwischen „The Accursed“ und ihren übrigen Werken ist das geringe Mitgefühl, das sie ihren Figuren gegenüber zeigt. Das ist ungewöhnlich, jedoch keineswegs unmotiviert. Rassismus verdient kein Mitleid. Nicht einmal, wenn er sich durch Untätigkeit äußert.
Here is my top 25. In no particular order (though most of them are series).
1. The Count St. Germain Series by Chelsea Quinn Yarbro
Yarbro's series is about the Count St Germain, who in her series is a vampire, and his adventures throughout history. The original five are Hotel Transylvania, The Place, Blood Games, Path of the Eclipse, and Tempting Fate. Other stand outs in the series, imo, include Blood Roses, Better in the Dark, and the three Olivia novels. The series can be read out of order, and the historical period tends to be different per book.
2. The Sunne in Splendour by Sharon Kay Penman
Moonight is completely right about Penman, and this is book is just great. If you have read Daughter of Time and not this one, something is wrong with you.
3. The Egyptian historical books by Pauline Gedge
Gedge has written other historical than her ancient Egypt books, but they are the best. There are two trilogies' (The King's Man and Lord of Two Lands), a duology (House of) and three stand alones. She has a book about the Roman conquest of Britain.
4. Benjamin January Series by Barbara Hambly
Hambly's long lasting mystery series follows Ben, a freed slave who has trained as a doctor in Paris. He returns to New Orleans shortly after the purchase where he is only seen as a piano player.
5.The Accursed Kings by Maurice Droun (at least 1-3)
Apparently this series inspired George R R Martin. It traces the fall of the Valois dynasty.
6.The True Story of Hansel and Gretel by Louise Murphy
It isn't really the true Hansel and Gretel, but the fairy tale set in WWII Poland. The best part is what Murphy does with the Stepmother and witch characters.
7. Robert Lawson's Ben and Me as well as Mr Revere and I
Lawson wrote quite a few children's books about animals. Ben and Me is about Ben Franklin told by a mouse, and Mr Revere and I is the famous ride retold by the mare that Revere rode.
8. The Eleanor of Aquitane novels by Elizabeth Chidwick
It's true that Chadwick seems a bit centered on William the Marshall, but her books about Eleanor are superior.
9. Joplin's Ghost by Tananrive Due
This is one of those alternate time novels. Part of the novel concerns Scott Joplin, the other part the girl who has his cursed piano. Its really, really good.
10. A Place of Greater Safety by Hilary Mantel
This doorstopper is set during the French Revolution/Terror. You can smell Paris.
11. Wildflowers of Terezin by Robert Elmer
This book is set in Nazi occupied Copenhagen and is about a pastor and a Jewish woman making it though the war and falling in over.
12. Code Name Verity by Elizabeth Wein
Wein's book is told by two young women who are part of the British SOE group sent into occupied France.
13. The Three Musketeers by Dumas
I mean, is there a book that has been filmed more?
14. The Light Bearer by Donna Gillespie
The story of a girl from the Germanic tribes as they resist Rome. The ending fight in the arena is kick ass.
15. The Collaborators by Reginald Hill
This novel follows the lives of several people in Occupied Paris.
16. An Instance at the Fingerpost by Iain Pear
A mystery told in four different points of view.
17. Fingersmith by Sarah Waters
Takes the gothic, adds the history and lesbians.
18. The Hound and the Falcon by Judith Tarr
Tarr's series is set during the Crusades and follows a young priest who may be able to do magic.
19. The Terror by Dan Simmons
The basis for the AMC series. The novel reveals what really happened to the Franklin expedition to find the Northwest passage. It is a slow book, but that's part of the point.
20. The Lambs of London by Peter Ackroyd
Ackroyd's book imagines what might have happened if Charles and Mary Lamb (she killed their mother in a fit of maddness) had met William-Henry Ireland (the men behind the Shakespeare fraud).
21. Cassandra Princess of Troy by Hilary Bailey
Epic retelling of Troy.
22. Segu by Maryse Conde
Set in Africa as Islam and transatlantic slavery invade, the novel chronciles the lives of a family.
23. Autobiography of Henry VIII by Margaret George
George's novel set some critics off because she has Henry contend that Kat of A was lying. But it is told in Henry's pov, so well, duh. If anyone captured his voice, she did. I just people would stop putting the book in the history section.
24. The Memory Man by Lisa Appignanesi
One of the best books about WW II.
25. David Ashton's McLevy
This series started as series on BBC radio. It is based on the real McLevy who patrolled Edinburgh during the reign of Queen Victoria and published his memoirs. In addition to the radio programs, there are a series of books. Well worth a read.
Okay, I know officially love this series.
It's so - Italian.
Yeah, I know it takes place in France, but it's like The Prince.
Mahut is so wonderful.
And the ending, that was great.
Honesty, this series is damn good historical fiction about the French.
At this point, I think I've spent more time on the footnotes than I have on the actual book. Name the last book you read with footnotes that were more interesting than the book. I know I can't.
Another one of my favorite things about this book is the way the author will kind of go off and be like "Hey, don't get too attached to this guy. He's not going to make it to the end of this book. Also, watch out for this guy. He's planning something."