
Es ist 1888 und zerstückelte Frauenkörper pflastern die Straßen in Whitechapel, London. Dr. Bond untersucht die gefundenen Überreste und kommt schon bald zu der Erkenntnis, dass Jack the Ripper nicht der einzige Serienmörder ist. Ein zweiter Killer treibt sich in den Armenvierteln herum und erlegt seine Opfer auf weit grausamere Weise. Was ist seine Motivation? Weshalb finden sich so viele Körperteile in der Themse wieder und andere bleiben verschollen? Bald schon macht Dr. Bond eine dämonische Entdeckung, die sein rationaler Verstand nicht zu begreifen bereit ist.
- »You cannot see it,« he whispered, eventually. »You cannot.« He smiled at her, and she found that she was sobbing. »But I will tell you a secret,« he whispered into her ear. There was a moment’s pause, and in it she held her terrified breath.
»It can see you.« -
Part One
Zwei Serienkiller, ein Jesuitenpriester, ein Doktor und ein Hellseher gehen in eine Bar …
Naja, nicht ganz. Wem Jack the Ripper ein Begriff ist, der weiß ja in etwa womit man es hier zu tun hat. Der Roman spielt in dem Armenviertel Whitechapel, wo Prostituierte grausam ermordet aufgefunden werden, zerstückelt. Es geht her also gut blutig zu.
Während Jack the Ripper bereits seine Täterschaft an einigen dieser Morde bekannt gegeben hat, taucht eine zweite Mordserie auf die ähnlich, aber brutaler ist und die Jagd nach den beiden Mördern hält die Polizeiteams in Atem. Der Part um Jack the Ripper gerät dabei allerdings sehr in den Hintergrund und man fragt sich schon, warum es jetzt eigentlich zwei Killer geben muss.
Was gut funktioniert an Mayhem ist die schmutzige Gaslicht-Atmosphäre. Anfangs noch "nur" eine Kriminalgeschichte, wird diese immer mehr zu einem Gruselroman mit einem Dämon in Menschenkleid. Die Schilderung dessen, wie der Wirt immer mehr von diesem Dämon übernommen wird, ist dabei mit Abstand der beste Teil des Romans.
Mit den Charakteren ist es ein wenig schwierig, da schafft es keiner eine solide Brücke zum Leser aufzubauen. Ihr Hintergrund aber ist durchaus facettenreich und interessant angelegt, mit Fehlern, Ängsten und einer den Charakter prägenden Vergangenheit.
Erzählt wird das Ganze aus Sicht des Gerichtsmediziners (sofern man ihn angesichts der Zeitlinie so bezeichnen darf) Dr. Bond, der ein Problem mit seinem Opiumkonsum hat.
Herausragend ist der Roman nicht gerade, aber wer Bücher mit Gaslichtatmosphäre und ein wenig Gruselstimmung mag ist hier nicht schlecht aufgehoben.
Mehr Gedanken dazu auch in meiner Rezension in der Bibliotheka.