December 17,
Today was the first day both me and Mr. Gecko hat time to go to the "Weinachtsmarkt", we made the most of it, eating venisom and Spätzle, drinking "Feuerzangenbowle" and I bought a little tin gecko for my library and
a necklace watch hiding inside an owl.
So sweet. Look at it...
But enough of cute, useless stuff.
The books for today:
Chris Cleave - "Little Bee": This book goes to my cousin J., I think she will like it. I exchanged it with an English version of the book I got at Oxfam, which I will keep and hopefully read next year.
David Mitchel - "Der Wolkenatlas": This goes to the boyfriend of my other cousin, and yes, you got me there, this book should be read by more people ;)
Nathaniel Hawthorne - "The House of the Seven Gables": I didn't like the 'Scarlett Letter' but I will give Mr. Hawthorne a second chance.
This results in 69 books from Charity against 95 Books from Amazon.
Inhalt: Sechs Lebenswege, die sich unmöglich kreuzen können: darunter ein amerikanischer Anwalt, der um 1850 Ozeanien erforscht, eim britischer Komponist, der 1931 vor seinen Gläubigern nach Belgien flieht, und ein koreanischer Klon, der in der Zukunft wegen des Verbrechens angeklagt wird, ein Mensch sein zu wollen. Und dennoch sind diese Geschichten miteinander verwoben.
(Quelle: Verlagsangaben)
Meine Meinung: Ich habe nun vier Wochen für dieses Buch gebraucht und es hat sich absolut gelohnt. Warum ich so lange gebraucht habe? Ganz einfach: "Der Wolkenatlas" ist kein Buch, das man "mal eben so zwischendurch" lesen kann. Man muss sich Zeit dafür nehmen, um sich darauf einlassen und die geniale Komplexität der Erzählung begreifen zu können.
"Zuweilen flitzt das flauschige Kaninchen Fassungslosigkeit so rasant um die Kurve, dass der Windhund Sprache perplex in der Startbox sitzen bleibt."
(S. 221)
David Mitchell hat mit diesem Buch nicht nur ein Werk geschrieben, sondern sechs geniale Einzelwerke, die auf grandiose Weise miteinander verbunden sind. Und es sind nicht nur sechs verschiedene Geschichten, sondern auch sechs vollkommen unterschiedliche Schreibstile, die sich ihre Genialität teilen, dennoch aber so verschieden sind, dass sie von unterschiedlichen Autoren stammen könnten. Jeder Handlungsstrang ist vollkommen anders als der andere. Mitchell schreibt zu gleich nachdenklich, anzüglich, aufreibend und einfach nur schön.
"Eva. Weil ihr Name ein Synonym für die Versuchung ist: Was dringt tiefer in das Innerste des Menschen vor? Weil ihre Seele in ihren Augen schwimmt. Weil ich im Traum durch samtene Vorhänge zu ihrem Zimmer schleiche. [...] Weil ihr Lachen aus einem Atemloch auf ihrem Kopf sprudelt und sich über den ganzen Morgen verprüht. Weil ein Mann wie ich kein Recht auf dieses Inbild der Schönheit hat und sie dennoch bei mir ist, in den schalldichten Kammern meines Herzens."
(S. 595f.)
Es hat mir großen Spaß gemacht, mich immer wieder in eine neue Geschichte einzulesen (auch wenn es mir das ein oder andere Mal nicht unbedingt leicht gefallen ist) und die Kleinigkeiten zu entdecken, durch die die einzelnen Handlungsstränge miteinander verbunden sind.
Im Wolkenatlas treffen die unterschiedlichsten Charaktere aufeinander, deren Handlungen und Beweggründe unterschiedlicher nicht sein könnten. Und doch kann man auch immer wieder gewisse Parallelen erkennen. Sie alle sind wirklich toll gezeichnet, sie wirken absolut lebendig und ich konnte ihre Taten (wenn auch nicht immer unbedingt begeistert) meist sehr gut nachvollziehen.
Besonder gefallen hat mir die Tatsache, dass Mitchell mich immer wieder überraschen konnte. Ich habe mich zu keiner Zeit gelangweilt, sondern mich im Gegenteil immer sehr unterhalten gefühlt. Darüber hinaus hat mich der Roman auch oftmals zum Nachdenken angeregt. Wenn Sonmi~451 in ihrer Oratio über den Untergang der Gesellschaft und dessen Ursachen sinniert, kommt man als Leser schon ins Grübeln, weil sich Parallelen zu unserer Gesellschaft nicht leugnen lassen.
Als einzigen kleinen Kritikpunkt möchte ich anführen, dass mir am Ende etwas gefehlt hat. In allen Handlungssträngen wird immer wieder ein Detail erwähnt, von dem ich mir gewünscht hätte, dass dessen Bedeutung am Ende noch aufgelöst würde. Vielleicht habe ich dem auch zu viel Bedeutung zugemessen oder es gab eine Auflösung, die sich mir nicht erschlossen hat ... jedenfalls fehlte mir dort am Ende einfach etwas.
Fazit: "Der Wolkenatlas" ist ein grandioser Roman, der gesellschaftskritische, humoristische und nachdenkliche Elemente in genialer, auf positive Art verwirrende Weise miteinander verbindet. Schön, wild und anders. Dafür 4,5 von 5 Sternen!
"Wirbeln die Moleküle von Châteu Zedelghem, von Robert Frobishers Hand, die vierundvierzig Jahre lang auf diesem Papier geschlummert haben, jetzt durch meine Lunge, mein Blut?
Wer vermag das zu sagen?"
(S. 574)
Jetzt beginnt sie also: Die einmonatige Challenge, in der es jeden Tag ein neues Kriterium gibt, zu dem ein passendes Buch vorgestellt werden soll.
Die Startaufgabe lautet: Das beste Buch, das ich im letzten Jahr gelesen habe.
Nun, da gab es natürlich einige tolle Sachen, die es verdient hätten, hier zu stehen. Letztendlich habe ich mich aber für den Wolkenatlas von David Mitchell entschieden.
Sechs Geschichten werden hier zu einem großen Ganzen miteinander verwoben, jede Erzählung in ihrem ganz eigenen Stil, sowohl sprachlich als auch inhaltlich. Über mehrere Jahrhunderte hinweg werden Verbindungen zwischen Menschen geschaffen, da hat eine kleine unbedeutend wirkende Entscheidung oft große Auswirkungen auf die Zukunft und man beginnt, über sein eigenes Handeln nachzudenken: Was ist es, das die menschliche Natur ausmacht? Wie kann ich für das einstehen, woran ich glaube? Dieses Buch macht Mut, auch in schwierigen Situationen den Glauben an das Gute in dieser Welt nicht zu verlieren.
Ein Meisterwerk unserer Zeit!