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review 2016-09-25 15:50
Humor, Erotik und jede Menge Hürden - Dustin und Brandon bringen die Seiten zum Glühen.
Beziehungshandbuch für Geschiedene - L.A. Witt,Nigel Spokes

Originaltitel: Rules of Engagement

Format: Taschenbuch, EBook
Umfang: 320 Seiten
Erschienen: 13. Mai 2016
 
Inhalt:

Dustin Walker ist frisch geschieden und hat die Nase voll von der Liebe. Ginge es nach seiner Familie, würde er gleich nach der nächsten Mrs. Walker Ausschau halten, doch Dustin verbringt seine Zeit lieber in einer Bar mit Pool spielen. So trifft er auf Brandon Stewart, zu dem er sich von der ersten Sekunde an hingezogen fühlt – obwohl Brandon ein Mann ist. Heimlich lässt sich Dustin auf ein sexuelles Abenteuer mit ihm ein, aus dem schnell mehr wird. Und plötzlich muss er sich entscheiden: Soll er sich vor seiner homophoben Familie outen oder dem Mann den Rücken kehren, der sein Herz im Sturm erobert hat?


Meine Meinung:
Die Geschichte von Brandon und Dustin ist vermutlich das Heißeste, was ich seit längerem gelesen habe. Schon auf den ersten Seiten der Geschichte, verursacht die Autorin einen Flächenbrand mit Worten. Die Stimmung zwischen den Beiden ist von Anfang an durch einen  waren Funkenregen, der sexy und romantisch den Leser in die Geschichte zieht. Leider ist die Geschichte zwischen den Beiden nicht ganz so leicht und locker, wie es am Beginn scheint. Dustin Gefühle werden durch Unsicherheiten, eine bösartigen EX-Frau und einer homophoben Familie behindert und auf Dauer kann das nicht gut gehen.

Gespickt mit jeder Menge erotischer, humorvoller und auch sexy Szenen, aber auch ernsten und nachdenklichen Episoden hat mich die Geschichte von Beginn an gepackt. Ich habe mich gleich in Brandon und Dustin verliebt. Die beiden Charaktere sind wirklich gut gelungen, die Nebenprotagonisten bekommen nicht so viel Raum, das man wirklich etwas von ihnen mitbekommt. Ja, sind sind ab und zu kurz involviert, doch nie genug um sie wirklich kennen zulernen. Im Grunde ist die Geschichte ein Zwei-Mann-Stück.

Fazit: Dustin und Brandon bringen die Seiten zum Glühen. Mit Humor, Erotik und jeder Menge Hürden haben sie mich von der ersten Seite an begeistert.
Source: schnuffelchensbuecher.blogspot.de/2016/09/la-witt-beziehungshandbuch-fur.html
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review 2016-09-24 12:30
Er holte Luft, bevor er flüsterte: "Deine Entscheidung."
Beziehungshandbuch für Geschiedene - L.A. Witt,Nigel Spokes

L.A. Witt - Beziehungsratgeber für Geschiedene

S. 19

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review 2016-07-10 12:11
Vielleicht für immer
Vielleicht für immer - Susann Julieva

Story:
Zehn Jahre sind vergangen, seitdem Sam seine große Jugendliebe Gabriel aus den Augen verloren hat, nachdem dieser den Kontakt komplett einstellte. Seitdem ist Sam kaum in der Lage eine vernünftige Beziehung zu führen – zu sehr wiegt die Angst erneut fallen gelassen zu werden. Da bietet sich ihm plötzlich die Möglichkeit die Angelegenheit direkt mit Gabriel, der inzwischen zum aufstrebenden Star der Musikbranche avanciert ist, zu klären. Für die Europatour wird kurzfristig ein Kameramann gesucht, der Gabriel und die Gruppe begleitet und für die Fans kleine Videobotschaften erstellt. Sofort bringt Sams beste Freundin Leni ihn beim Assistenten von Gabes Managerin ins Gespräch und kurz darauf hat er den Job.

 

Die Europatour beginnt unterkühlt, doch schon bald muss Sam erkennen, dass seine Gefühle für Gabe auch nach so langer Zeit nicht erloschen sind. Auch der junge Musiker kann sich seiner alten Liebe nur schwer erziehen, hütet jedoch ein Geheimnis, dass alles zerstören könnte, was sich zwischen den beiden Männern anbahnt …

 

Eigene Meinung:
Susann Julievas „Vielleicht für immer“ erschien 2016 beim Cursed Verlag. Die Geschichte ist ein Spin-Off ihres Debüts „Böse Jungs“ (erschienen bei Ullstein Forever), bzw. der Bonusgeschichte „Berlin Blues“, in der Gabriel West erstmals als Nebenfigur auftauchte. Der Roman über Gabe und Sam ist in sich abgeschlossen.

 

Die Geschichte beleuchtet abwechselnd die Ereignisse der Vergangenheit, sprich Gabes und Sams Schulzeit, und die Europatour, in der sich die beiden jungen Männer neu kennenlernen und ihre Differenzen aus dem Weg räumen müssen. Susann Julieva konzentriert sich dabei auf ihre Figuren und lässt ihnen einen Menge Zeit sich zu entwickeln. Deswegen dauert es lange bis Sam seinen Zorn und Hass begräbt und auftaut, und Gabriel mit der Wahrheit bzw. seinen wirklichen Problemen herausrückt. Dadurch hat man viel Zeit die Figuren kennenzulernen und sich auf sie einzulasen. Die Rückblenden verleihen Sam und Gabe zusätzliche Tiefe, da man sie und ihre Charakterzüge erst dabei wirklich erfassen kann. Positiv ist auch, dass die Autorin ungewöhnliche Themen zur Sprache bringt, darunter auch psychische Krankheiten, die sehr gut beschrieben werden. Auch sonst spielen familiäre Probleme und Homophobie eine gewisse Rolle.
Glücklicherweise verzichtet Susann Julieva auf übermäßig viel Erotik – das hätte nämlich gar nicht zu dem atmosphärischen und ruhigen Roman gepasst, in dem die Charaktere viel Zeit brauchen, um wieder zueinander zu finden. Wer also auf eine erotischere Gay Romance aus ist, wird enttäuscht werden – „Vielleicht für immer“ ist fast ein Coming-of-Age, in dem die wachsende Beziehung zwischen Sam und Gabriel im Zentrum steht.

 

Die Charaktere sind sehr sympathisch und authentisch. Sowohl Sam, als auch Gabriel kann man sehr gut nachvollziehen. Sam ist ein normaler junger Mann, der noch immer an seiner Vergangenheit zu knabbern hat, jedoch absolut loyal und ehrlich ist, wenn er erst einmal Vertrauen gefasst hat. Gabriel ist wesentlich verrückter, dabei aber mindestens genauso ehrlich und offenherzig, wie Sam. Die beiden geben ein gutes Team ab, da die Nachteile des einen durch den anderen aufgewogen werden. Auch die Nebenfiguren sind sympathisch – lediglich um den Assistenten Elias tut es mir ein wenig leid. Er hat fast zu sehr den Stempel des „Antagonisten“ aufgedrückt bekommen, damit die Geschichte am Ende funktioniert. Das ist sehr schade – vielleicht wird sein Schicksal ja irgendwann in einer Kurzgeschichte abgehandelt, denn man möchte schon wissen, wie es ihm ergeht.

 

Stilistisch liefert Susann Julieva gewohnt hohe Kost. Es macht einfach Spaß „Vielleicht für immer“ zu lesen. Durch die Wahl der zwei Zeitebenen und die Tatsache, dass mal Sam, mal Gabe die Geschichte erzählt, erhält man einen umfassenden Einblick in die Ereignisse und die Gefühlswelten der Figuren. Daher kann man sich sehr gut in den Roman hineindenken und nur schwer aus der Hand legen, wenn man einmal mit dem Lesen begonnen hat. Susann Julieva ist ein sehr dichter, atmosphärischer Roman gelungen, der eher an „Café der Nacht“ erinnert, als an „Bad Boys“, das wesentlich lockerer war.

 

Fazit:
„Vielleicht für immer“ ist ein schöner, atmosphärischer Coming-of-Age Roman, der sich stark auf die Charaktere konzentriert. Sowohl Sam als auch Gabe wachsen dem Leser schnell ans Herz und man fiebert dem Happy End entgegen (das für beide mit etlichen Strapazen verbunden ist). Wer Susann Julievas Bücher mag, sollte sich auch die Geschichte um Gabe und Sam nicht entgehen lassen. „Vielleicht für immer“ ist ein wunderschöner Roman, der sich sowohl für heiße Sommerabende, als auch für kühle Winternächte eignet. Zu empfehlen.

Source: www.like-a-dream.de
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review 2015-03-02 11:46
Zerrspiegel
Zerrspiegel - Raik Thorstad

Story:
Kreischende Fans, Paparazzis und unschöne Zeitungsartikel – der Musiker Steve Simon kennt die Probleme, die das Musikgeschäft mit sich bringt, zur Genüge. Dennoch versucht Steffen, wie er eigentlich heißt, seinen Anhängern, dem Manager Zacharias und den Chefs seines Plattenlabels gerecht zu werden, selbst wenn er dafür den ein oder anderen Kompromiss hinsichtlich seiner Songs eingehen muss und die Marketingstrategien ihn oftmals in den Wahnsinn treiben. Sein einziger Halt ist der Bibliothekar Alexander, dessen Kamera er auf der Flucht vor Paparazzis versehentlich zerstört und den er daraufhin näher kennenlernt. Schnell fühlen sich die beiden zueinander hingezogen und wagen den Sprung in eine Beziehung.

 

Allerdings steht ihre Freundschaft und Liebe unter einem schlechten Stern: Zacharias will nicht, dass Steffens Homosexualität bekannt wird und die Plattenfirma zwängt ihn immer stärker in eine Richtung, in die der Musiker überhaupt nicht passt. Gefrustet ertränkt er seine Sorgen in Alkohol, nimmt Drogen und baut immer weiter ab, während Alexander alles versucht, den abstürzenden Musiker zu halten, bevor etwas Schlimmes passiert …

 

Eigene Meinung:
Raik Thorstad ist seit ihren Romanen „Zenjanischer Lotus“, „Leben im Käfig“ und „Nach der Hölle links“ keine unbekannte Größe mehr, wenn man sich im Gay Bereich auskennt. Während die genannten Werke alle im Incubus Verlag erschienen sind, brachte nun der Cursed Verlag im November 2014 die Geschichte von Steffen und Alex heraus.

 

Wer jetzt auf romantisch-leichte Lektüre hofft, irrt sich – „Zerrspiegel“ hat wenig mit den gängigen Veröffentlichungen des Verlages gemein, denn Raik Thorstad ist sich selbst treu geblieben und liefert eine „härtere“ Geschichte. Das ist definitiv eine gute Entscheidung gewesen, denn das Musikbusiness und die Probleme mit denen Steffen zu kämpfen hat, sind durchweg interessant und bieten eine Menge Potenzial. Wie realitätsnah die Geschichte ist, wird wohl nur ein Insider beurteilen können, doch sie wirkt in sich logisch und rund. Glücklicherweise setzt die Autorin nicht an den üblichen Stellen an und beschreibt, wie Steffen (inklusive Band) den Sprung zum Plattenlabel schafft. Derartige Geschichten gibt es wie Sand am Meer. Es ist angenehm, dass sie Raik Thorstad auf das „Danach“ konzentriert und aufzeigt, welche Probleme warten, nachdem man den Durchbruch geschafft hat: Paparazzis, schlechte Presse, der Erfolgsdruck, missgelaunte Fans etc. Man beneidet Steffen nicht, wenn man miterlebt, wie mit ihm umgegangen wird und welche Einschnitte er in seinem Leben hinnehmen muss.

Dennoch ist es schade, dass einige Punkte ein wenig im Unklaren bleiben und kaum ausgebaut werden, allen voran Steffens alte Band Terrific und seine Freunde. Sie werden am Rande zwar erwähnt, doch leider nicht aktiv in die Geschichte eingebaut. Wahrscheinlich hätte das den Rahmen gesprengt, doch ich hätte es interessant gefunden, wenn man seinen alten Kollegen zumindest einen Auftritt gegeben hätte.

 

Im Gegenzug zu ihm ist Alexanders Leben gemäßigt, fast schon langweilig. Deswegen kommt er auch fast ein wenig zu kurz, wenngleich sich die Autorin auch bemüht dessen Probleme aufzuzeigen und ihn als gleichberechtigten Partner darzustellen. Dennoch verblasst er ein wenig im Vergleich zu Steve Simon, der nun einmal der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist. Dafür ist es sympathisch – gerade wenn man Büchernarr ist, wird man sich sehr schnell mit Alexander identifizieren.

 

Alles in allem sind die Charaktere gut in Szene gesetzt – gerade Steffen fühlt man sich als Leser sehr nah, auch wenn man ihm manchmal in den Hintern treten will. Er ist ein liebenswerter Protagonist, der nur schwer aus dem Teufelskreislauf herausfindet, in den er sich gebracht hat. In diesem Zusammenhang ist Alexander ein guter Konterpart, da er bodenständiger und realitätsnäher ist. Die beiden ergänzen sich gut, insbesondere da sich Steffens wahres Ich zumeist zeigt, wenn er in der Nähe des Bibliothekars ist.

 

Stilistisch liefert Raik Thorstad solide, abwechslungsreiche Kost, die sich gut lesen lässt. Man ist recht schnell in der Geschichte, ist immer nah an den Charakteren und erlebt Steffens Abstieg direkt mit. Die Autorin weiß, wie man mit Worten umgeht und Spannung erzeugt, so dass man das Buch schwer aus der Hand legen kann, wenn man sich erst einmal darauf eingelassen hat. Auch die erotischen Szenen sind gut gelungen, nicht so ausufernd wie in „Zenjanischer Lotus“, sondern realistischer und besser nachvollziehbar. Natürlich liefert Raik Thorstad mit über 500 Seiten wieder einen umfangreichen Wälzer, und hin und wieder hat der Roman seine Längen, doch insgesamt ist „Zerrspiegel“ sehr gut und unterhaltsam geschrieben.

 

Fazit:
Mit „Zerrspiegel“ ist Raik Thorstad ein überzeugendes, in sich schlüssiges und gut geschriebenes Buch über zerstörte Träume, Wünsche und Sehnsüchte gelungen. Die Handlung kann ebenso überzeugen, wie die Charaktere und über etwaige Längen sieht bereitwillig hinweg, da die Geschichte fesselnd und mitreißend ist. Wer einen ungewohnten Blick in die Welt der Musik werfen will, ohne auf eine schwule Liebesgeschichte zu verzichten und wer in diesem Zusammenhang genug von den typischen „Band-will-Durchbruch-schaffen“-Romanen hat, sollte sich „Zerrspiegel“ nicht entgehen lassen. Bislang ist es Raik Torstads bestes Werk auf dem Markt.

Source: www.like-a-dream.de
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review 2015-01-15 11:45
Teeträume
Teeträume - Anna Martin,Uta Stanek

Story:
Der 32-jährige Schotte Robert lebt ein unauffälliges, langweiliges Leben in Boston, USA. Er ist Professor für englische Literatur an der Uni, Single und verbringt seine Freizeit mit seinem Kater Flea, Unterrichtsvorbereitungen und dem Aufräumen seiner Wohnung. All das ändert sich, als eines Tages der Musiker Chris in sein Leben stolpert. Er ist neun Jahre jünger, tätowiert, spielt in einer Band und damit das genaue Gegenteil von Robert. Dennoch entwickelt sich nach und nach eine Beziehung zwischen Chris und Rob, die bei beiden wesentlich tiefer geht als alles vorher. Bis Chris‘ Band eines Tages weiterziehen will und dieser Robert verlassen muss …

 

Eigene Meinung:
Der Roman „Teeträume“ stammt von Anna Martin und erschien 2014 im Cursed Verlag.

 

Anna Martin legt einen sehr stillen, ruhigen Roman vor, der inhaltlich keine großen Spannungskurven aufweist und den Leser nicht mit einer ausgefallenen Story oder interessanten Charakteren fesselt. Es ist bewundernswert, wie man knapp 300 Seiten füllen kann, ohne einen wirklichen Plot zu haben, denn es passiert – nichts. Robert und Chris lernen sich kennen, gehen ein paar Mal miteinander aus, bevor sie sich näherkommen. Auch ihre Beziehung entwickelt sich langsam, da es beide ruhig angehen wollen. Man erfährt, welche dunklen Punkte es in ihrer Vergangenheit gibt und welche Wünsche und Träume sie haben. Chris erfährt von Roberts Tochter Chloe und deren Mutter, Robert lernt die Bandkollegen kennen und erfährt von Chris‘ erstem Partner. Hin und wieder wird der relativ große Altersunterschied erwähnt, doch wirklich in die Tiefe geht die Autorin nicht.

 

Das ist natürlich mal etwas anderes, wenn man das Buch mit anderen Romanen des Gay Genres vergleicht, doch irgendwie springt der Funke nicht über und die Unterhaltung leibt ein wenig auf der Strecke. Dabei ist „Teeträume“ durchweg realistisch gehalten, da unzählige Paare auf diese Art zusammengekommen sind und es keine übertriebenen, unlogischen Charaktere gibt. Dennoch fehlen dem Leser die wirklichen Konflikte, z.B. durch Ex-Partner, die sich einmischen und für Ärger sorgen, oder durch größere Streitereien zwischen Robert und Chris. Stattdessen plätschert das Buch vor sich hin und man wartet die ganze Zeit darauf, dass etwas passiert – selbst auf der vorletzten Seite.

 

Die Charaktere sind, wie bereits erwähnt, sehr realistisch gehalten. Robert, aus dessen Sicht erzählt wird, ist ein sehr gewöhnlicher Mann, der ein einfaches, aber gutes Leben führt und selten über die Stränge schlägt. Er weiß um seinen Platz als offen schwul lebender Mann. Chris ist in vielen Punkten sein Konterpart – er ist offen, frech und wesentlich lebensfroher, ohne jemals aufgesetzt und unrealistisch zu wirken. Die beiden ergänzen sich gut und die aufkeimende Liebe zwischen ihnen ist Dreh- und Angelpunkt der Geschichte.
Die übrigen Figuren kommen ebenfalls sehr lebendig und greifbar daher, seien Chloe, Chris‘ Bandkollegen oder Roberts Freunde. Sie wirken vollkommen natürlich, als hätte die Autorin einfach nur das Leben eines schwulen Paares vom Kennenlernen bis zum Zusammenziehen in Buchform verpackt.

 

Stilistisch ist Anna Martin gewöhnungsbedürftig. Sie hat einen durchaus gehobenen, fast schon belletristischen Stil, doch hin und wieder stolpert man über einige Formulierungen und Satzbauten, so dass man immer wieder den Faden verliert. Womöglich liegt das jedoch an der deutschen Übersetzung. Die Wahl der Ich-Perspektive ist in diesem Fall nicht unbedingt die Beste, da es durchaus für mehr Spannung gesorgt hätte, die Geschichte aus unterschiedlichen Sichtweisen kennenzulernen. Das hätte auf jeden Fall mehr Abwechslung in „Teeträume“ gebracht und der Handlung mehr Tiefgang beschert. So baut sich leider schnell Langweile auf, selbst die Sexszenen sind mitunter recht statisch, fast gefühllos beschrieben, wenngleich sie sich wenigstens nicht über mehrere Seiten erstrecken.

 

Fazit:
„Teeträume“ von Anna Martin hinterlässt ein zwiespältiges Gefühl, das eine objektive Bewertung wirklich erschwert. Auf der einen Seite sind Charaktere und Handlung sehr realistisch, logisch und in sich schlüssig gehalten, auf der anderen Seite fehlt der Konflikt, der für Spannung sorgt und einen Romans erst interessant macht. Auch der Schreibstil sorgt dafür, dass man sich nicht gänzlich auf das Buch einlassen kann, so dass „Teeträume“ nur bedingt empfehlenswert ist. Wer auf der Suche nach einem stillen Buch ist, dass die Realität 1:1 widerspiegelt, sollte einen Blick riskieren. Allen anderen empfehle ich vorab einen Blick in die Leseprobe.

Source: www.like-a-dream.de
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