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review 2016-07-10 12:11
Vielleicht für immer
Vielleicht für immer - Susann Julieva

Story:
Zehn Jahre sind vergangen, seitdem Sam seine große Jugendliebe Gabriel aus den Augen verloren hat, nachdem dieser den Kontakt komplett einstellte. Seitdem ist Sam kaum in der Lage eine vernünftige Beziehung zu führen – zu sehr wiegt die Angst erneut fallen gelassen zu werden. Da bietet sich ihm plötzlich die Möglichkeit die Angelegenheit direkt mit Gabriel, der inzwischen zum aufstrebenden Star der Musikbranche avanciert ist, zu klären. Für die Europatour wird kurzfristig ein Kameramann gesucht, der Gabriel und die Gruppe begleitet und für die Fans kleine Videobotschaften erstellt. Sofort bringt Sams beste Freundin Leni ihn beim Assistenten von Gabes Managerin ins Gespräch und kurz darauf hat er den Job.

 

Die Europatour beginnt unterkühlt, doch schon bald muss Sam erkennen, dass seine Gefühle für Gabe auch nach so langer Zeit nicht erloschen sind. Auch der junge Musiker kann sich seiner alten Liebe nur schwer erziehen, hütet jedoch ein Geheimnis, dass alles zerstören könnte, was sich zwischen den beiden Männern anbahnt …

 

Eigene Meinung:
Susann Julievas „Vielleicht für immer“ erschien 2016 beim Cursed Verlag. Die Geschichte ist ein Spin-Off ihres Debüts „Böse Jungs“ (erschienen bei Ullstein Forever), bzw. der Bonusgeschichte „Berlin Blues“, in der Gabriel West erstmals als Nebenfigur auftauchte. Der Roman über Gabe und Sam ist in sich abgeschlossen.

 

Die Geschichte beleuchtet abwechselnd die Ereignisse der Vergangenheit, sprich Gabes und Sams Schulzeit, und die Europatour, in der sich die beiden jungen Männer neu kennenlernen und ihre Differenzen aus dem Weg räumen müssen. Susann Julieva konzentriert sich dabei auf ihre Figuren und lässt ihnen einen Menge Zeit sich zu entwickeln. Deswegen dauert es lange bis Sam seinen Zorn und Hass begräbt und auftaut, und Gabriel mit der Wahrheit bzw. seinen wirklichen Problemen herausrückt. Dadurch hat man viel Zeit die Figuren kennenzulernen und sich auf sie einzulasen. Die Rückblenden verleihen Sam und Gabe zusätzliche Tiefe, da man sie und ihre Charakterzüge erst dabei wirklich erfassen kann. Positiv ist auch, dass die Autorin ungewöhnliche Themen zur Sprache bringt, darunter auch psychische Krankheiten, die sehr gut beschrieben werden. Auch sonst spielen familiäre Probleme und Homophobie eine gewisse Rolle.
Glücklicherweise verzichtet Susann Julieva auf übermäßig viel Erotik – das hätte nämlich gar nicht zu dem atmosphärischen und ruhigen Roman gepasst, in dem die Charaktere viel Zeit brauchen, um wieder zueinander zu finden. Wer also auf eine erotischere Gay Romance aus ist, wird enttäuscht werden – „Vielleicht für immer“ ist fast ein Coming-of-Age, in dem die wachsende Beziehung zwischen Sam und Gabriel im Zentrum steht.

 

Die Charaktere sind sehr sympathisch und authentisch. Sowohl Sam, als auch Gabriel kann man sehr gut nachvollziehen. Sam ist ein normaler junger Mann, der noch immer an seiner Vergangenheit zu knabbern hat, jedoch absolut loyal und ehrlich ist, wenn er erst einmal Vertrauen gefasst hat. Gabriel ist wesentlich verrückter, dabei aber mindestens genauso ehrlich und offenherzig, wie Sam. Die beiden geben ein gutes Team ab, da die Nachteile des einen durch den anderen aufgewogen werden. Auch die Nebenfiguren sind sympathisch – lediglich um den Assistenten Elias tut es mir ein wenig leid. Er hat fast zu sehr den Stempel des „Antagonisten“ aufgedrückt bekommen, damit die Geschichte am Ende funktioniert. Das ist sehr schade – vielleicht wird sein Schicksal ja irgendwann in einer Kurzgeschichte abgehandelt, denn man möchte schon wissen, wie es ihm ergeht.

 

Stilistisch liefert Susann Julieva gewohnt hohe Kost. Es macht einfach Spaß „Vielleicht für immer“ zu lesen. Durch die Wahl der zwei Zeitebenen und die Tatsache, dass mal Sam, mal Gabe die Geschichte erzählt, erhält man einen umfassenden Einblick in die Ereignisse und die Gefühlswelten der Figuren. Daher kann man sich sehr gut in den Roman hineindenken und nur schwer aus der Hand legen, wenn man einmal mit dem Lesen begonnen hat. Susann Julieva ist ein sehr dichter, atmosphärischer Roman gelungen, der eher an „Café der Nacht“ erinnert, als an „Bad Boys“, das wesentlich lockerer war.

 

Fazit:
„Vielleicht für immer“ ist ein schöner, atmosphärischer Coming-of-Age Roman, der sich stark auf die Charaktere konzentriert. Sowohl Sam als auch Gabe wachsen dem Leser schnell ans Herz und man fiebert dem Happy End entgegen (das für beide mit etlichen Strapazen verbunden ist). Wer Susann Julievas Bücher mag, sollte sich auch die Geschichte um Gabe und Sam nicht entgehen lassen. „Vielleicht für immer“ ist ein wunderschöner Roman, der sich sowohl für heiße Sommerabende, als auch für kühle Winternächte eignet. Zu empfehlen.

Source: www.like-a-dream.de
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review 2016-02-10 11:41
Café der Nacht
Café der Nacht - Susann Julieva

Story:
Zwanzig Jahre ist es her, seit das legendäre Café der Nacht seine Pforten schloss und der Münchner Künstlerszene ein beliebter Treffpunkt verloren ging. Die Bewohner der Pension oberhalb des Cafés und die Stammgäste zerstreuten sich – der Barkeeper Maxim, der in der skurrilen Künstlerwelt eine Heimat gefunden hat, kehrt in sein verhasstes Elternhaus zurück. Als Kritiker macht er sich einen Namen, bis ihn eines Tages ein seltsamer Brief erreicht: die ehemalige Besitzerin Dela vermacht ihm das Café der Nacht.

 

Ohne zu Zögern reist Maxim zurück nach München und stellt sich damit seiner eigenen Vergangenheit: dem Leben in der Pension, seiner Arbeit zwischen all den unterschiedlichen Künstlern und seiner heimlichen Liebe Dean Monroe, ein begnadeter Schauspieler, der viel zu jung verstarb. Während er versucht dem Rätsel des Briefes und dem Café der Nacht auf die Spur zu kommen, schließt er nicht nur mit seiner Vergangenheit ab, er stößt auch auf ein Geheimnis, das ihn in seinen Grundfesten erschüttert …

 

Eigene Meinung:
Der Coming-of-Age Roman „Café der Nacht” erschein 2013 im deadsoft Verlag und markiert das Verlagsdebüt von Susann Julieva, die deren Roman „Böse Jungs“ im Ullstein Imprint Forever erschienen ist. Aufgrund des offenen Endes ist eine Fortsetzung mit dem Titel „Café Bohème“ geplant, die Ende 2016 erscheinen soll.

 

Bei „Café der Nacht“ handelt es sich um einen sehr intensiven, stimmungsvollen Gay Coming-of-Age Roman, der den Leser von Anfang an in die fremdartige und schillernde Welt des „Café der Nacht“ mitnimmt. Gemeinsam mit Maxim, der aus der kalten Villa seines Vaters geflohen ist, lernt man die Künstler und das Nachtleben der Münchner Straßen kennen und begleitet ihn auf seinem Weg, sich ein neues Zuhause aufzubauen. Parallel zu dem Erzählstrang, der die Geschichte des Cafés der Nacht aus der jugendlichen Sicht des Protagonisten erzählt, lernt man einen älteren Maxim kennen, der von der Nachricht, das Café zu erben, überrascht wird und beschließt sich seiner Vergangenheit zu stellen. Abwechselnd berichtet Susann Julieva von den Ereignissen der Vergangenheit und der Gegenwart, die sich zum Ende hin durchaus aufeinander zu bewegen und kreuzen, und von einer vollkommen authentischen Liebe, die fernab der üblichen Klischees liegt. Dementsprechend sensibel geht sie mit Maxims Gefühlen um und verzichtet vollständig auf erotische Szenen, die in dieser Geschichte auch fehl am Platz gewesen wären. Das Ergebnis ist ein komplexer, sehr intensiver Roman über Liebe, Vertrauen, Weiterentwicklung und Hoffnung. Zudem ist „Café der Nacht“ eine Hommage an die Künstlerszene und Kleinkunstbühnen, an die Bohème Cafés und die schillernden Männer und Frauen, die sich darin bewegen.

 

Dementsprechend gut sind die Charaktere ausgearbeitet, die dem Leser im Café der Nacht begegnen – seien es Maxim, Monroe oder Dela, die verrückten Künstler, die sich dort tummeln und in der Pension leben oder die Angestellten, die den Cafébetrieb am Leben halten. Man lernt nicht nur Maxim kennen, der als schüchterner, unsicherer junger Mann erstmals das fremde Terrain des Cafés betritt, oder Monroe, dessen Ausnahmetalent ihn ins Zentrum des allgemeinen Interesses rückt, sondern auch die Nebencharaktere und deren Schicksale. Susann Julieva beleuchtet alle Figuren, was den Roman ungemein dreidimensional und greifbar macht. Man fiebert mit Delas Problemen mit, hofft darauf, dass der Barkeeper Rufus sein Glück findet und dass Hummelig sein Varieté zum Erfolg führt.

 

Stilistisch legt Susann Julieva ein verspieltes, poetisches Werk vor, das durch eine verschnörkelte und lebendige Sprache besticht. Binnen weniger Seiten ist man in der Geschichte, wenngleich man sich zunächst an den ausufernden Schreibstil gewöhnen muss. Doch spätestens nach dem ersten Kapitel kann man das Buch nur schwer aus der Hand legen, da man vollkommen in die fremdartige Welt des „Cafés der Nacht“ eintaucht. Hin und wieder schleichen sich einige Längen ein, insbesondere der Mittelteil zieht sich ein wenig, doch man wird mit tollen Beschreibungen und einer sehr gefühlvollen Liebesgeschichte belohnt. Ein wenig verwirrt die Tatsache, dass man das Buchzeitlich nicht genau einordnen kann – teilweise glaubt man in den Goldenen zwanziger Jahren zu sein, dann wieder in der aktuellen Zeit. Das fällt jedoch nicht störend ins Gewicht, da der Roman dennoch zu fesseln weiß und man sich mit Freuden von der Atmosphäre des „Cafés der Nacht“ verzaubern lässt.

 

Fazit:
„Café der Nacht“ ist ein wundervoller, sehr intensiver Coming-of-Age Roman, der den Leser in die schillernde Welt der Künstler, Schauspieler und Musiker entführt und eine angenehm authentische Liebesgeschichte erzählt. Sowohl die Charaktere, als auch Susann Julievas aufwendiger, poetischer Schreibstil können überzeugen und machen Lust auf mehr. Hoffentlich müssen die Leser nicht allzu lange auf die Fortsetzung „Café Bohème“ warten – man freute sich auf ein Wiedersehen mit Maxim und den schrulligen Künstlern. Sehr zu empfehlen.

Source: www.like-a-dream.de
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review 2015-10-19 11:39
Berlin Blues
Berlin Blues: Eine Böse Jungs Geschichte - Susann Julieva

Story:
James und Danny sind nach dem Tod von James Mutter und den Wirren ihrer Liebe zueinander nach Berlin gezogen, um sich dort gemeinsam ein Leben aufzubauen. Unterstützt werden die beiden Studenten von Dannys Vater Grazzo, der ihnen kostenfrei ein Luxusappartment überlässt. Doch das Leben zu zweit ist bei weitem nicht so perfekt, wie gedacht: James stürzt sich in sein Studium und versucht den Verlust seiner Mutter mit Arbeit zu ersticken; Danny will sich als Musiker profilieren und aus dem Schatten seines Vaters heraustreten, der eine lebende Legende ist. Umso erfreuter ist er, als er Bekanntschaft mit Gabriel macht, einem aufstrebenden Jungmusiker, der musikalisch perfekt mit Danny harmoniert.

 

Eifersucht seitens James ist nur der Anfang, denn als die Tage kürzer werden und er erkennt, dass er erstmals Weihnachten ohne seine Mutter feiert, nimmt seine Depression und Introvertiertheit neue Züge an. Während sie die beiden jungen Männer immer weiter voneinander entfernen und nur schwer zueinander finden, schlägt James vor Weihnachten dieses Jahr nicht zu feiern. Doch sie haben die Rechnung ohne ihre Freunde und Grazzo gemacht, die nichts Besseres zu tun haben, als sie während der Feiertage zu besuchen und zum Umdenken zu bringen …

Eigene Meinung:
Die weihnachtliche Novelle „Berlin Blues“ erschien im Dezember 2013 unter dem Titel „Home for the Holidays – A Triangle Christmas Short Story“ in den USA und führt den Roman „Böse Jungs“ („Triangle“) fort, in dem erzählt wird wie James und Danny zueinander fanden und mit welchen Schwierigkeiten sie zu kämpfen haben. Fast zwei Jahre später präsentiert Susann Julieva ihren Fans nun die deutsche Ausgabe der Novelle und zeigt, wie es den beiden Jungs in Berlin ergeht.

 

Inhaltlich setzt die Autorin direkt an den Ereignissen aus „Böse Jungs“ an und nimmt auch deutlich Bezug dazu, da es vorwiegend um James Probleme geht, mit dem Verlust seiner Mutter und den vielen schlimmen Ereignissen in seiner Heimat zurechtzukommen. Sei es Caseys Unfall, die Gewalt seines Stiefvaters oder der Tod seiner Mutter – die vielen unschönen Erinnerungen begleiten James noch immer. Problematisch ist hierbei, dass er nicht gelernt hat, darüber zu reden und sich selbst verbietet Danny mit seinen Sorgen und Gedanken zu belasten. So frisst er die meisten Dinge in sich hinein, während sein Freund fast schon hilflos daneben steht und nur teilweise weiß, was los ist und wie er reagieren soll. Zudem treibt Danny natürlich auch seine musikalische Karriere voran, findet neue Freunde und hat immer weniger Zeit für James, da ihre Zeitpläne zu unterschiedlich sind.
Die daraus resultierenden Probleme machen den Löwenanteil an „Berlin Blues“ aus, neben James‘ Trauer – und Problembewältigung. Diese Mischung ist durchaus interessant, insbesondere Gabriels Auftauchen, was für zusätzlichen Zündstoff sorgt, doch es mangelt ein wenig an Tiefgang. Das meiste wird sehr schnell runtererzählt, oftmals fehlt eine intensivere Ausarbeitung der ernsten Themen. Susann Julieva verschenkt einiges an Potenzial, denn im Grunde hätte sie mit James‘ Problemen ein ganzes Buch füllen können. So bleibt leider alles ein wenig oberflächlich. Nichtsdestotrotz wird man gut unterhalten, was nicht zuletzt an den liebenswerten Charakteren und dem guten Schreibstil der Autorin liegt.

 

Die Charaktere sind wie schon bei „Böse Jungs“ liebenswert und gehen dem Leser zu Herzen. Haupterzähler ist einmal mehr James, wenngleich es auch einige Szenen gibt, die aus Dannys Sicht erzählt werden, was auch seine Gedanken und Gefühle deutlich macht. Ein wenig schade ist, dass Danny dennoch eher eine untergeordnete Rolle spielt, da es durchaus Szenen gibt, die man sich aus dessen Sichtweise gewünscht hätte (u.a. die Aussprache mit Grazzo), doch James ist nun einmal Dreh- und Angelpunkt der Geschichte. Er ist noch immer wie in „Böse Jungs“, ändert sich jedoch allmählich und beginnt sich seiner Vergangenheit zu stellen. Die beiden jungen Männer harmonieren die meiste Zeit gut miteinander, der Verlust der rosaroten Brille ist nur realistisch, denn in jeder Beziehung zieht irgendwann er Alltag ein.
Die Nebenfiguren sind ein großer Pluspunkt, denn ohne sie, wäre „Berlin Blues“ nur halb so interessant. Seien es Andie und Grazzo, die das Paar zu Weihnachten heimsuchen (nebst einiger anderer Freunde), oder Casey, der zumindest einen kurzen Gastauftritt bekommt – die Nebencharaktere sind liebenswert und geben den Jungs einen passenden Rahmen um zu agieren.

 

Stilistisch kann Susann Julieva ebenfalls punkten. Sie hat einen sehr schönen, flüssigen und gut lesbaren Stil, der dafür sorgt, dass man die Novelle schwer aus der Hand legen kann. Sie versteht es sowohl aus James‘, als auch aus Dannys Perspektive zu schreiben, hat ein Händchen für Drama und ansprechende Erotik und spart auch nicht mit feinem Humor an der passenden Stelle. Man liest ihre Werke sehr gerne und ist gespannt auf weitere Romane und Novellen (u.a. soll in einem ihrer nächsten Werke Gabriel im Zentrum stehen).

 

Fazit:
„Berlin Blues“ ist eine gelungene Fortsetzung der „Bösen Jungs“, dem jedoch die Kürze zum Verhängnis wird. Die Thematik ist ein wenig oberflächlich ausgearbeitet, hin und wieder werden die Ereignisse zu stark zusammengefasst und zu sprunghaft erzählt. Nichtsdestotrotz ist die Novelle unterhaltsam und stilistisch sehr gut geschrieben umgesetzt. Fans von „Böse Jungs“ können sich über ein Wiedersehen mit allen Charakteren freuen und sich auf weitere Romane freuen – wenngleich dann James und Danny nicht mehr im Zentrum stehen. Für mich sehr gute 3 Sterne, mit Hang zu 4, doch da die Novelle nicht an „Böse Jungs“ heranreicht (der ich 4 Sternchen gegeben habe), bleibt es bei dieser Bewertung und einer Leseempfehlung an die Fans von James & Co.

Source: www.like-a-dream.de
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review 2015-07-28 15:44
Böse Jungs
Böse Jungs: Eine verrückte Dreiecksgeschichte - Susann Julieva

Story:
Der introvertierte, kühle Nerd James ist seit einer Ewigkeit in seinem besten, heterosexuellen Freund Casey verliebt. Alles ändert als er den Draufgänger der Uni Danny Rizzo kennenlernt, der Interesse an Casey zeigt und damit für ein heilloses Durcheinander sorgt. Plötzlich ist James Freund doch nicht so hetero, wie gedacht; allerdings wird schnell klar, dass der junge Mann für Rizzo eher Mittel zum Zweck ist: Er will lieber James für sich gewinnen. Als Casey erkennt, dass er Danny keine Chancen hat, versucht er sich an einer Beziehung mit James – allerdings hat dieser unterdessen auch Rizzo besser kennengelernt und kann sich der Anziehung des „Bad Boys“ kaum entziehen. Zudem scheint Rizzo der einzige zu sein, der James auffangen kann, wenn er sich seiner düsteren Vergangenheit stellt …

 

Eigene Meinung:


Der Roman „Büse Jungs“ erschien erstmals unter dem Titel „Triangle“ auf dem englischsprachigen Markt, der mit der Co-Autorin Romelle Engel entstanden ist. Erst nachdem der Ullstein – eBook-Ableger „feelings“ Interesse an einer deutschen Ausgabe des Romans zeigte, übersetzte Susann Julieva das Buch für die deutschen Leser.

 

Die Geschichte um James, Casey und Rizzo mag auf den ersten Blick wie eine typische Dreiecks-Beziehungskiste anmuten, doch sie weiß durchaus zu unterhalten und mitzureißen. Trotz der soapigen Elemente, des hohen Dramagehaltes und der erotischen Szenen, ist die Geschichte überraschend tiefgründig und bietet dem Leser mehr als ein reines Liebesdrama. Susann Julieva erzählt die Handlung aus drei Perspektiven und sorgt damit für eine gewisse Dreidimensionalität, die dafür sorgt, dass man alle Hauptcharaktere kennenlernt. Man versteht nach und nach die Gründe und Hintergedanken und muss immer wieder gefasste Meinungen revidieren, wenn man mehr erfährt. Zudem scheut sich Susann Julieva nicht vor Themen wie Bisexualität, Asexualität, Probleme mit der Familie und Misshandlung. All das wird in das komplizierte Beziehungschaos eingebaut und sorgt für Abwechslung und Dynamik. Dadurch wird es mitunter arg dramatisch, doch wer Romane mag, in denen die Charaktere eine Weile mit sich und ihrer Umwelt kämpfen, und das ein oder andere aus ihrer Vergangenheit bewältigen müssen, wird bei „Böse Jungs“ voll auf seine Kosten kommen.

 

Entsprechend der Geschichte, die stark auf die Charaktere zugeschnitten ist, sind diese gut ausgearbeitet und überzeugend in Szene gesetzt. Man kann sich sowohl in James, als auch in Casey und Rizzo hineinversetzen, wobei die Handlung vorwiegend um James aufgebaut ist. Es geht um in erster Linie um seine Gefühle und seine Vergangenheit, wenngleich auch Rizzo und Casey in dieser Beziehung ausreichend beleuchtet werden. Daher sind dem Leser alle drei Hauptfiguren sympathisch und wachsen mit der Zeit ans Herz. Dass nicht jedem Casey mit seiner sprunghaften Art ans Herz wächst, ist verständlich, doch er macht auf seine Art die größte Wandlung durch und wird in seinem Leben wohl mehr Problemen gegenüberstehen, als James und Rizzo. In diesem Punkt hätte ich mir fast mehr zu Casey gewünscht, wenngleich ich verstehe, dass seine Entwicklung nur bedingt zu einem Gay Romance passt.

 

Stilistisch legt Susann Julieva eine solide, tiefgründige Geschichte vor, die von Anfang an zu fesseln weiß. Es gelingt ihr jeden Charakter überzeugend zu beschreiben und passend in Szene zu setzen. Mitunter ist es an einigen Stellen zu dramatisch geraten, doch dafür sind die Dialoge, die Beschreibungen und die erotischeren Szenen (die glücklicherweise sehr ansprechend geschrieben sind) sehr gelungen – Susann Julieva hat einen stimmigen, gut lesbaren und mitreißenden Schreibstil, der gut zum Roman und den Figuren passt.

 

Fazit:
„Böse Jungs“ ist eine gelungene Dreiecksgeschichte, der es gelingt den drei Charakteren gerecht zu werden und trotz einiger Längen Spannung aufzubauen. Neben dem guten, fesselnden Schreibstil und den sympathischen Figuren kann auch die dramatische Handlung überzeugen. Wer dramatisch, emotionale Geschichten mag und kein Problem mit Soap Opera Elementen hat, sollte „Böse Jungs“ eine Chance geben. Es lohnt sich.

Source: www.like-a-dream.de
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review 2014-07-01 00:00
Triangle: The Complete Series
Triangle: The Complete Series - Susann Julieva,Romelle Engel Another book I couldn't get into. The writing style made me nuts, same goes for the story being told from so many different point of views. Life is too short for such a story. I might give the book a try again should my TBR pile slim down miraculously. Until then, on to new conquests. DNF
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