Worum geht es?
Alte Liebe rostet nicht. Aber die Zeit ist nicht spurlos vorbeigegangen an Lore und Harry. Die leidenschaftliche Lore hat Angst, bald mit dem frisch pensionierten Harry untätig im Garten zu sitzen. Unterdessen heiratet ihre Tochter Gloria in dritter Ehe einen steinreichen Industriellen, der ihr Vater sein könnte. Wie konnte es so weit kommen? Elke Heidenreich und Bernd Schroeder erzählen in umwerfenden Dialogen die Geschichte eines Ehepaars. Komischer sind die Szenen einer Ehe noch nicht erzählt worden. (Quelle: amazon)
Wie war es?
Ich bin durch Zufall über dieses Buch gestolpert, denn es schlummerte schon einige Jahre ungelesen in meinem Buchregal. Elke Heidenreich mochte ich bisher recht gern und auch in diesem Buch erkenne ich ihren Schreibstil wieder. Allerdings hatte dieses dialogartig und aus den jeweils zwei Perspektiven des Ehepaares aufgebaute Buch doch zeitweise seine Längen. Ja, es gab auch Passagen, die habe ich förmlich verschlungen, aber dann wurde ich wieder ausgebremst und es plätscherte so vor sich hin.
Darum gibt es von mir nur 3 1/2 Sterne von 5.
Es war eine gute Lektüre, aber nicht herausragend und etwas hat mich auch die Kritik an anderen literarischen Werken im Buch gestört. Es wirkte manchmal sogar so mit Absicht platziert und dadurch mehr gewollt als gekonnt. Und das Ende war - ehrlich gesagt - schon ab der Mitte absehbar, was dann auch nicht mehr für emotionale Höhen oder Tiefen bei mir sorgen konnte. Leider.
Interessanter Aufbau des Buches. Die Liebesgeschichte bzw. die Geschichte des Verlaufs der Ehe zwischen Lore und Hary wird aus der Sicht beider Charaktere geschrieben. Mal erfährt man von Harrys Gedanken und es folgt ein Dialog zwischen ihm und seiner Frau und dann umgekehrt, Gedanken von Lore und ein Dialog. Also kein klassischer Romanstil, der jedoch genügend Informationen gibt, um das Innenleben und die Dialoge der Charaktere zu verstehen und mitzuerleben.
Worum geht es?
Bei dem Band "Der Welt den Rücken" handelt es sich um Erzählungen über Liebende oder auch die Liebe in einem bestimmten Lebensabschnitt. Es sind meist Frauen in den Vierzigern, von denen Elke Heidenreich erzählt und das tut sie gut, eindringlich und mit starken Worten.
Wie war es?
Die erste Erzählung des Buches war die, die mich am meisten gefangen nehmen konnte. Eindrücklich und für mich fast schon unerträglich nah schilderte Heidenreich eine Mutter-Tochter-Beziehung, die aufreibt und unter soviel Ungesagtem erdrückt wird. Einfach faszinierend! Alle anderen Erzählungen des Buches konnten mich leider nicht mehr so fesseln, weshalb ich einen Stern abziehe, dennoch ist es lesenswert und sicherlich findet jeder eine passende Erzählung darin.