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review 2014-05-12 11:21
Nightrunner 7 - Shards of Time
Shards of Time - Lynn Flewelling

Story: 

Die bespukte Insel Kouros, fällt nach dem Sieg Skalas über Plenimar an das skalanische Königshaus zurück und ein entsandter Gouverneur soll den alten Palast der Insel für die Königin vorbereiten. Allerdings kommt es schon bald zu einem blutigen Zwischenfall, als der Abgesandte und seine Frau förmlich zerfetzt werden. Die Inselbewohner sprechen von Geistern; Königin Elani entsendet ihre Tante Klia, sowie den Magier Thero und die Nightrunner Seregil, Alec und Micum nach Kouros, um die Vorfälle zu untersuchen.

 

Doch die Gruppe stolpert nicht nur über Geister, Legenden und sonderbare Vorfälle, sondern stößt auch auf ein dunkles Geheimnis, das fast ein Jahrtausend zurückliegt. Ein Dyrmagnos namens Rhazat, eine extrem mächtige, nahezu unbesiegbare Necromantin, wurde mitsamt einer Stadt auf eine andere Ebene verbannt, und droht sich erneut Zugang in die reale Welt zu verschaffen. Dafür entführt sie Klia, die Einzige, die das alte Siegel endgültig brechen kann und lediglich Alec und Mika, Theros junger Lehrling, sind in der Lage in die Ebene der Verbannten zu wechseln. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, in der sich die Vorfälle zu wiederholen scheinen, die einst Nysander das leben kosteten …

 

Eigene Meinung:

Mit „Shards of Time“ beendet Lynn Flewelling vorerst ihre Nightrunner-Serie. Im Nachwort machte die Autorin deutlich, dass sie in absehbarer Zukunft keine weiteren Romane zu der Serie plane, die sie Anfang der 80er Jahre entwarf und deren erster Band „Luck in the Shadows“ 1996 erschien. Lediglich Kurzgeschichten könnten folgen, doch auch hier drückt sich Lynn Flewelling eher vage aus.

 

Für ihr großes Finale geht Lynn Flewelling noch einmal in die Vollen und entspinnt ein sehr schönes, spannendes und actiongeladenes Abenteuer, dem es sogar gelingt den Bogen zu den ersten beiden Bänden zu schlagen und auf angenehme Art und Weise an den Anfang der Reihe zu entsinnen. Einmal mehr müssen sich Seregil, Alec und Co einem Dyrmagnos stellen, dieses Mal baut Lynn Flewelling die Geschichte jedoch gänzlich anders auf und gibt den Figuren neue Möglichkeiten. Zudem verwendet sie eine interessante Hintergrundidee, die Rollenspielern nicht gänzlich neu sein dürfte. Das Konzept der Ebenen ist spätestens seit „Dungeons & Dragons Planscape“ nichts Neues mehr – wer „Ravenloft“ kennt, wird durchaus die ein oder andere Parallele finden. Nichtsdestotrotz webt Lynn Flewelling einige neue Ideen mit hinein und entwirft durchaus etwas Neues. Es macht Spaß die Charaktere zu begleiten und ihre Nachforschungen und Pläne mitzuverfolgen.

 

Neben der komplexen, sehr spannenden Story können auch die Charaktere überzeugen. Lynn Flewelling erlaubt jeder liebgewonnenen Figur eine längere Abschiedsvorstellung: Seregil und Alec sind natürlich an erster Stelle zu nennen, aber auch Thero, Micum und Klia wissen zu glänzen. Mit dem jungen Mika, der am Ende des 6. Bandes „Casket of Souls“ auftaucht, erschafft die Autorin einen weiteren, sehr sympathischen Charakter und einige neue Figuren, die bisher noch gar nicht auftauchten.
Wer glaubt, dass Seregil als ursprünglicher Hauptcharakter im Zentrum steht, irrt sich. Zwar ist er noch wichtig und hat einiges zu überstehen, doch dieses Mal steht er nicht gänzlich an erster Stelle. Stattdessen rücken Alec und Mika ins Zentrum des Geschehens, sind sie doch maßgeblich für die Aufklärung der Hintergründe verantwortlich, da nur sie problemfrei in Rhazats Ebene wechseln können. Das mag zu Beginn ein wenig gewöhnungsbedürftig sein, doch mit der Zeit ist es ganz angenehm, dass erstmals Alec eine Aufgabe übernimmt, bei der ihm sein Geliebter nicht helfen kann. Es stärkt seine Persönlichkeit und er kommt noch mehr als gleichberechtigter Partner herüber, etwas was Lynn Flewelling in der vorherigen Büchern nie komplett gelungen ist.

Auch Klia und Thero bekommen mehr Raum, um sich zu entwickeln und sind wichtige Handlungsträger. Sie sind in mehr als einer Hinsicht Seregil und Alec ebenbürtig und es macht Spaß das junge Paar auf ihrem Weg zu begleiten. Insbesondere Thero, der sich von griesgrämigen und kühlen Lehrling zu einem wahren und mitfühlenden Magier entwickelt hat, ist eine tolle Figur, die definitiv Lust auf mehr macht.

 

Die Welt, in der „Shards of Time“ spielt, ist wie nicht anders zu erwarten: bunt, lebendig und sehr authentisch. Lynn Flewelling hatte über 30 Jahre Zeit ihre Fantasywelt auszubauen und mit Leben zu erfüllen und mit zwei Romanserien („Nightrunner“ und „Tamír Triad“) zu präsentieren, was insgesamt 10 Romanen entspricht. Dies spiegelt sich deutlich in der Landschaft, der Religion und der Gesellschaft der Länder wieder. Alles ist bis ins kleinste Detail durchdacht und in sich schlüssig, so dass es Spaß macht in die Welt der Nightrunner abzutauchen.

 

Auch stilistisch weiß Lynn Flewelling zu überzeugen. Ihr detailverliebter Stil sorgt dafür, dass man sich Kouros bildlich vorstellen kann und auch die Actionszenen sind sehr gut geschrieben. Trotz der kontinuierlichen Spannung, die aufgebaut wird, spart sie nicht mit der ein oder anderen witzigen, lockeren Szene, die niemals aufgesetzt wirkt, sondern wirklich gut zum Gesamtgeschehen und vor allem zu den Charakteren passt. Es macht einfach Spaß die Geschichte zu lesen und es fällt gerade zum Ende hin schwer, das Buch aus der Hand zu legen.

 

Fazit:

Mit „Shards of Time“ endet vorerst die wundervolle Fantasy-Reihe „Nightrunner“ von Lynn Flewelling. Im großen Finale gelingt es der Autorin nicht nur eine spannende, actingeladene Geschichte zu erzielen, und ihren wichtigsten Charakteren eine würdige Abschiedsvorstellung zu geben, sie schlägt sogar den Bogen zu den ersten beiden Bänden zurück, indem sie den Helden einen ganz ähnlichen Gegner wie damals vorsetzt. Trotz der leichten Parallelen zu „Planscapes“ ist „Shards of Time“ ein Fest für Fantasyfans und diejenigen, die Seregil, Alec und Co lieben. Man beendet den Roman mit einem lachenden und einem weinenden Auge – Lynn Flewelling ist zwar ein sehr schöner, spannender und würdiger Abschluss gelungen, doch man wird die Figuren, die Welt und die Abenteuer der „Nightrunner“ vermissen.

Source: www.like-a-dream.de
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review 2013-09-24 17:30
Nightrunner 6 - Casket of Souls
Casket of Souls - Lynn Flewelling

Story

Während der Krieg zwischen Skala und Plenimar auf seinen Höhepunkt und damit ein Ende zusteuert, halten die sommerliche Hitze und die vielen Ausgaben des Königshauses zugunsten ihres Heeres und der Krieger die Hauptstadt Rhíminee in Atem. Zusätzlich betritt eine neue Schauspieltruppe aus Mycena die Bühne – der gutaussehende Atre feiert mit seinen Leuten einen Erfolg nach dem anderen, bis auch niedere Adelige auf das Talent der Gruppe aufmerksam werden. Seregil und Alec, die unterdessen offiziell in die Stadt „zurückgekehrt“ sind, beschließen Atre und seine Freunde zu protegieren und helfen den Schauspielern ein besseres Domizil für ihre Aufführungen zu finden. Zusätzlich verschaffen sie dem Schauspieler Zugang zu den Adelshäusern, in denen sich seit einiger Zeit unterschiedliche Lager bilden – eines, das Königin Phoria und ihre Nichte Elani unterstützt; das andere, das Prinzessin Klia auf dem Thron sehen will.

 

Zufällig stolpern Seregil und Alec über die beiden unterschiedlichen Gruppierungen und beginnen in Theros Auftrag nachzuforschen, um alle Mitwissenden zu entlarven. Immerhin steht nicht nur der Kopf ihrer Freundin Klia auf dem Spiel, sondern auch Elanis Leben, mit dem sie sich im Laufe des Sommers anfreunden.

 

Doch nicht nur die Intrigen gegen das Königshaus gestalten sich zunehmend als problematisch – eine unbekannte Seuche breitet sich in den ärmeren Gebieten der Stadt aus, bei der vorwiegend Kinder zusammenbrechen und mit offenen Augen ins Leere starren, bis sie sterben. Zunächst unternehmen Seregil und Alec nichts, um dieser seltsamen Krankheit auf den Grund zu gehen, bis schließlich enge Freunde von ihnen von der seltsamen Krankheit betroffen sind und sie von dem Drysier Valerius beauftragt werden, mehr über deren Ursprung in Erfahrung zu bringen. Dabei stoßen sie nicht nur auf seltsame Fremde, die „Raven’s Folk“ genannt werden, sondern entdecken eine erschreckende Wahrheit, die das Leben vieler Bewohner Rhíminees kosten könnte …

 

Eigene Meinung 

Mit „Casket of Souls“ geht die beliebte „Nightrunner“-Serie von Lynn Flewelling in die sechste Runde und kehrt gleichzeitig zu ihren Wurzeln zurück. Der Band enthält die Elemente, für die die Reihe letztendlich bekannt geworden ist: Spionage, Intrigen, Einbrüche und Verfolgungen, sprich das übliche „Nightrunning“. Der Roman kann durchweg für sich allein stehen und auch ohne das Wissen der vorherigen Bücher gelesen werden, auch wenn kleine Randbemerkungen und kurze Hinweise nur dann nachvollziehbar sind, wenn man die anderen Bücher der Reihe kennt.

 

Die Geschichte ist durchweg interessant, komplex und gut durchdacht. Lynn Flewelling baut vor dem Hintergrund der großen Endschlacht zwischen Plenimar und Skala ein gewaltiges Netz aus Intrigen auf, das nicht nur Seregil und Alec vor Rätsel stellt. Auch der Leser braucht etwas, um sich in die beiden Lager hineinzudenken und herauszufinden, wer auf wessen Seite arbeitet. Dabei sind die Beweggründe beider Parteien klar nachvollziehbar und man erhält einen tiefen Einblick in den skalanischen Königshof und die Adeligen Rhíminees.

 

Der zweite Handlungsbogen um den „Schlafenden Tod“ ist zu Beginn des Buches weniger relevant und wird erst zum Ende hin immer wichtiger. Hier verknüpft Lynn Flewelling die Intrigen des Adels mit der Seuche der Armen und führt gleichzeitig neue Gesichter ein, die der Geschichte einen frischen Anstrich verleihen und Seregil und Alec auf Trapp halten. Dadurch enthält der 6. Band wesentlich mehr „Nightrunning“-Elemente, als alle anderen Bände davor. Die beiden Protagonisten steigen noch häufiger in Häuser ein, spionieren auf Bällen, Empfängen und privaten Feiern, Verkleiden sich und stellen Nachforschungen an. Dafür kommt es seltener zu Action und Kämpfen, doch die kurzen Einblendungen der Kämpfe zwischen Klias Heer und dem gegnerischen Plenimar sorgen dafür, dass auch Fans von Kriegsszenen und großen Schlachten nicht zu kurz kommen. Positiv sei an dieser Stelle angemerkt, dass zum Ende des Buches der große Krieg, der bereits im zweiten Band begann und sich über mehrere Bücher erstreckte, endlich ein Ende findet.

 

Neben der spannenden Handlung punktet Lynn Flewelling einmal mehr mit ihren komplexen und lebendigen Charakteren. Seregil und Alec stehen dabei natürlich im Zentrum des Geschehens. Sie sind in ihrem Charakter gefestigt und treten endgültig als gleichberechtigte Partner auf. Auch ihre Beziehung zueinander wird nicht mehr im Verborgenen gelebt, sondern offen und selbstbewusst nach außen getragen, was in den Adelskreisen für regen Gesprächsstoff sorgt. Dennoch ist es angenehm, wie selbstverständlich Lynn Flewelling mit homoerotischen Charakteren umgeht, ohne die Geschichte durch unnötige Szenen negativ zu beeinflussen. Wie bei den vorherigen Büchern liegt der Schwerpunkt nicht auf der Beziehung zwischen Seregil und Alec, sondern rein auf der Geschichte, so dass die „Nightrunner“-Serie auch für Fantasy-Leser interessant sein dürfte, die mit homoerotischen Figuren nichts anfangen können.

 

Neben Alec und Seregil gibt Lynn Flewelling nahezu allen bekannten und beliebten Nebencharakteren der Romanreihe einen kleineren oder größeren Auftritt. Der Magier Thero tritt als wichtige Figur in Erscheinung, ebenso der Drysier Valerius, der in den letzten beiden Bänden gar nicht auftauchte. Seregils alter Freund Micum ist ebenfalls mit von der Partie und auch Klia und Beka kommen nicht zu kurz. Lynn Flewelling gelingt es jeder Figur eine kleine Rolle zuzusprechen, so dass Fans der „Nightrunner“-Reihe in „Casket of Souls“ den ein oder anderen Lieblingscharakter wiedersehen.

 

Zudem werden Nebenfiguren, die in der vorherigen Bänden nur teilweise beleuchtet oder lediglich namentlich erwähnt wurden, mehr Platz eingeräumt, und es tauchen mit Atre und seiner Schauspielgruppe neue, interessante Charaktere auf, die „Casket of Souls“ in eine neue Richtung treiben. Erstmals konzentriert sich Lynn Flewelling nicht rein auf Seregil und Alec, was durchaus positiv zu bewerten ist, da der Leser mehr von den vielen schillernden Persönlichkeiten erfährt, die in Rhíminee und der fantastischen Welt der „Nightrunner“ leben. Letztere ist sehr gut durchdacht und in sich logisch. Lynn Flewelling hat eine sehr lebendige, bis ins kleinste Detail ausgearbeitete Welt erschaffen, in die der Leser gerne eintaucht.

 

Stilistisch ist Lynn Flewelling in Topform – sie hat eine sehr lebendige, detailverliebte Sprache, die den Leser von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Es mangelt weder an Spannung, noch an Action und auch die lustigen Szenen und die spritzigen Wortwechsel zwischen den Figuren sind endlich wieder zu finden. Während der „Shadows Returns“ und „White Road“ wesentlich düsterer und ernster war, findet der Leser in „Casket of Souls“ all das wieder, was die ersten Bände ausgemacht hat: Humor, Nightrunning und das typische „Mantel – und Degen-Feeling“.

 

Da die Bücher leider nicht in Deutsch erhältlich sind, bleibt dem interessierten Fan nur der Griff zu den englischen Originalbänden, die jedoch leicht verständlich sind und sich mit gutem Schulenglisch problemfrei lesen lassen.

 

Fazit

„Casket of Souls“ ist einer der besten Bände der „Nightrunner“-Serie von Lynn Flewelling und bietet alles, was das Fantasy-Herz begehrt: Intrigen, Spionage, Einbrüche, Schlachten und jede Menge Rätsel und Mysterien. In Kombination mit den liebenswerten Charakteren, der schönen Hintergrundwelt und dem spritzigen, humorvollen Schreibstil der Autorin, ist „Casket of Souls“ ein Muss für alle, die die „Nightrunner“-Serie mögen. Wer kein Problem mit homosexuellen Figuren hat und Low Fantasy nicht abgeneigt ist, sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren und der Serie eine Chance geben. Insbesondere jetzt, wo Lynn Flewelling angekündigt hat, dass der am 01. April 2014 erscheinende, siebte Band „Shards of Time“ das Finale der „Nightrunner“ bildet.

 

Sehr zu empfehlen.

Source: www.like-a-dream.de
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review 2013-08-30 16:37
Nightrunner 5 - White Road
(THE WHITE ROAD ) By Flewelling, Lynn (Author) mass_market Published on (05, 2010) - Lynn Flewelling

Story:
Die beiden Nightrunner Alec und Seregil haben mit Hilfe ihrer Freunde Micum und Thero das feindliche Plenimar verlassen können und erholen sich bei einem befreundeten Clan in Aurënen. Allerdings stehen die Dinge nicht zum Besten, haben sie doch das weiße Kind Sebrahn, das der Alchemist Yakhobin aus Alecs Blut erschaffen hat, bei sich. Dass Sebrahn nicht nur über gewaltige Heilkräfte verfügt, sondern auch mit seinem Gesang töten und Tote zum Leben erwecken kann, lässt die zwei nicht zur Ruhe kommen. Da seine Aura die eines Drachens ist, suchen sie schließlich Rat bei einem der ältesten Drachen Aurënens, der sie unvermittelt zu dem Ursprung des Kindes zurückschickt, um die Quelle der Rhekaros zu vernichten - Bücher, die sich im Besitz des toten Alchemisten befinden. Somit beschließen die beiden Freunde zusammen mit Micum Carvish in das verhasste Land der dunklen Hexerei zurückzukehren.

 

Zeitgleich haben die im Norden lebenden Hâzadriëlfaie von der Erschaffung eines weißen Kindes erfahren und senden den Faie Rieser und seine Gruppe Ebrados aus, um Sebrahn und dessen Ursprung Alec zu töten. Begleitet werden sie von dem Hexer Turmay, der die Faie den Weg weist, und der seine eigenen Ziele verfolgt.

 

Als sie Seregil und seine Freunde schließlich ausfindig machen und der Kampf mit einem Unentschieden endet, beschließt Rieser die Gruppe nach Plenimar zu begleiten, um die Bücher und das weiße Kind in den Norden nehmen zu können. Im Gegenzug garantieren sie Alecs Leben zu verschonen. Wiederwillig nimmt Seregil die Bedingung an, auch wenn Alec Sebrahn nicht aufgeben will. Zu viert kehren sie nach Plenimar zurück, ohne zu wissen, dass noch eine weitere Partei auf der Jagd nach dem Rhekaro, den Büchern und dem Blut der Hâzadriëlfaie ist.

 

Eigene Meinung:
Mit dem fünften Band der populären "Nightrunner"-Serie setzt Lynn Flewelling dort an, wo der Vorgänger endete und führt die Geschichte um den Rhekaro Sebrahns und die Abenteuer in Plenimar fort. Dieses Mal steht endlich wieder das typische Nightrunning (Kampf, Einbruch, Spionieren) und die komplexe Hintergrundgeschichte im Zentrum des Geschehens, was dafür sorgt, dass sich "White Road" wesentlich angenehmer und schneller lesen lässt, als der vierte Band des Reihe. Während sich Shadows Return fast ausschließlich um die Gefangenschaft und die Experimente des Alchemisten drehte, was auf längere Sicht ein wenig ermüdend war, ist nun endlich wieder mehr Action vorhanden. Zudem gibt es ein schönes Intrigenspiel im Hintergrund und einen Gegner, der nicht mit dunkler Magie und Kampfkunst auftrumpft, sondern seine Stärke in der Politik und dem Spinnen von Intrigen hat. Das macht "White Road" mehrdimensional und komplex, was der Handlung und der Spannung zugutekommt

 

Positiv ist auch, dass der Leser endlich mehr über die Hâzadriëlfaie, deren Beweggründe und die Hintergründe von Alecs Familie erfährt. So wird viel über den "weißen Weg" ("White Road") offenbart, warum sich die Hâzadriëlfaie in den Norden zurückgezogen haben und was es mit den Rhekaros eigentlich auf sich hat.
Neben der spannenden Handlung, trumpft "White Road" mit einer Vielzahl alter Bekannter, aber auch neuer Figuren auf. Seregil und Alec treten als eingespieltes Team auf, beide Männer sind gleichberechtigte Partner geworden. Alec ist längst nicht mehr der Lehrling des Faie Seregil, sondern steht mit beiden Beinen im Leben, was sich deutlich innerhalb der Dialoge zwischen ihm und seinem Lehrmeister niederschlägt. Beide Figuren sind gereift und wirken wesentlich erwachsener. Nach wie vor sind die beiden ein Paar, ohne dass ihre Beziehung in irgendeiner Art und Weise die Geschichte negativ hemmt oder beeinflusst. Die homoerotische Komponente wird, bis auf einige Kussszenen kaum angeschnitten, der Schwerpunkt des Buches liegt deutlich auf der Geschichte, den Abenteuern und den Kämpfen.

 

Mit Rieser ist Lynn Flewelling ein interessanter Charakter gelungen, der der eingespielten Gruppe um Seregil einen neuen Anstrich verleiht und die Geschichte in eine neue Richtung treibt, da man ihn nur schwer einschätzen kann. Auch das Einbinden des alten Nightrunners Micum Carvish ist angenehm und passend, hat man ihn doch in den vorherigen Bänden ein wenig vermisst. Dafür kommt der Magier Thero ein wenig zu kurz, da er lediglich am Rande vorkommt, um der Gruppe auf ihrer Mission zu helfen.

 

Neben den Helden fällt dieses Mal auch der Antagonist positiv hervor, handelt es sich bei ihm doch endlich um einen würdigen, sehr mächtigen Gegner. Ulan í Sathil, Khirnari (Anführer) des Aurënfaieclans Virésse tauchte bereits in Band 3 und 4 auf und war bereits dort aufgrund seiner Handlungen nur bedingt ein Freund der Gruppe. Dieses Mal tritt er deutlich als Gegner hervor, der alles unternimmt, um seinen Clan zu beschützen, auch wenn dies Intrigen und einige unschöne Zwischenfälle bedeutet. Das macht ihn zu einem tollen Antagonisten, der nicht böse ist, weil es einen bösen Gegner geben muss, sondern der seine Gründe hat und der im Wohl seiner Leute handelt.

 

Stilistisch ist "White Road" solide Fantasykost, die man nur schwer aus der Hand legen kann. Lynn Flewelling hat einen schönen, lebendigen Stil und eine sehr komplexe Hintergrundwelt, die von vielen unterschiedlichen Rassen bevölkert ist. Mit den Retha'noi und den Drachen treten zwei neue Rassen auf den Plan, die durchaus interessant sind und die gut zur Rahmenhandlung passen. Neben den detaillierten Beschreibungen sind auch die Kampfszenen und die Nightrunning-Passagen gelungen. Es macht Spaß Alec und Seregil bei der Arbeit zu beobachten, man fiebert bei ihren Einbrüchen in Yhakobins Villa mit und verfolgt die Abenteuer in Plenimar mit Spannung. Zudem hat Lynn Flewelling endlich zu ihrem Wortwitz zurück gefunden. Gerade in den Dialogen gibt es immer wieder einige lustige Szenen, die das Buch ein wenig auflockern und die man im vierten Band bei den Figuren vermisst hat. Es ist schön, dass die Autorin wieder zu ihren Stärken zurück gefunden hat.

 

Es ist schade, dass von der "Nightrunner"-Serie lediglich die ersten drei Romane in Deutschland (unter dem Titel "Schattengilde") erschienen sind. So muss der interessierte Leser leider zu den englischsprachigen Originalbänden greifen. Diese sind glücklicherweise gut verständlich, so dass dem Lesevergnügen nichts im Wege steht.

 

Fazit:
Alles in allem ist der 5. Band der „Nightrunner“-Reihe ein Muss für Fans der Autorin und für Fantasyfans, die komplexe, gut durchdachte Abenteuergeschichten mögen. Lynn Flewelling überzeugt mit Wortwitz, tollen Beschreibungen, interessanten Charakteren und einer gut durchdachten Rahmenhandlung, die nicht nur Fragen beantwortet, sondern Lust auf mehr macht. Wer in „Shadows Return“ das typische Nightrunning und eine spannende Handlung vermisst hat, wird in “White Road” voll auf seine Kosten kommen. Lediglich den 4. Band sollte man im Vorfeld gelesen haben, um alle Zusammenhänge verstehen zu können.

Source: www.like-a-dream.de
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review 2013-08-10 13:14
Nightrunner 3 - Traitors Moon / Schattengilde 3: Unter dem Verrätermond
Unter dem Verrätermond (Die Schattengilde, #3) - Lynn Flewelling
Traitor's Moon - Lynn Flewelling

Story

Zwei Jahre sind seit der versuchten Rückholung des leeren Gottes vergangen. Noch immer tobt ein erbitterter Krieg zwischen Skala und Plenimar, den letztere Dank ihrer Totenbeschwörer und unermüdlichen Truppen gewinnen könnten, sollte sich nicht bald das Blatt zu Gunsten der Unterlegenen wenden. Aus diesem Grund entscheidet sich die im Kampf schwer verletzte Königin Idrilain ihre jüngste Tochter Klia mit einer Gruppe Gesandter nach Aurënen, das Land der Faie zu schicken, um dort die alten Bande neu aufleben zu lassen. Einst waren die Faie eng mit Skala verwurzelt, trägt doch ein Teil der königlichen Nachkommen das Blut des aurenfäischen Clans Bôkthersa in sich. Aus diesem Grund bittet Idrilain auch Seregil von Rhiminee um Hilfe, der einst wegen Mordes an einem Haman aus Aurënen verbannt wurde. Gemeinsam mit seinem Freund und Geliebten Alec von Kerry schließt er sich der Delegation an, auch wenn ihm in seiner Heimat vorwiegend Verachtung und Hass entgegengebracht wird und er strengen Regeln gehorchen muss.

 

In den folgenden Monaten setzt die Prinzessin alles daran, den Iia'sidra, den Rat der Aurënfaie auf ihre Seite zu bringen und den nordöstlichen Hafen Gedre erneut zu öffnen, um Skala mit Eisen, Pferden und Nahrungsmitteln zu versorgen. Doch die elf Khirnari (Clansführer) sind sich uneins und Seregils Anwesenheit sorgt für zusätzliche Probleme, obgleich sich dieser sklavisch an die ihm auferlegten Regeln hält. Auch Alec, der durch das Band des Talímenios Seregils Ehepartner entspricht und darüber hinaus ein Halbfaie ist, bekommt die Ablehnung der feindlichen Clans zu spüren.

 

Als Königin Idrilain stirbt und ihre älteste Tochter Phoria den Thron besteigt, wenden sich die Verhandlungen zunehmend zu schlechten, ist Phoria unter den Aurënfaie alles andere als beliebt. Zudem wird Torsin, der skalanische Botschafter, nach einem Fest der Virésse tot aufgefunden und Klia während eines Jagdausfluges von einem Haman angegriffen. An der Schuldigkeit der Haman besteht kaum ein Zweifel, doch Seregil glaubt nicht an die offensichtlichen Hinweise und versucht mit Alecs Licht ins Dunkel zu bringen. Bei seiner Suche stößt er nicht nur auf einen Spion in Klias Gefolge, sondern auch darauf, dass ihre wahren Feinde an ganz anderer Stelle zu suchen sind. Zudem muss er sich entscheiden, ob seine Loyalität Skala oder Aurënen gehört …

 

Eigene Meinung:

"Unter dem Verrätermond" ist der 3. Band von Lynn Flewellings "Schattengilde"- Reihe und ist mit über 850 Seiten auch der Umfangreichste. Die Geschichte spielt zwei Jahre nach den Ereignissen der ersten Bände und kann daher durchaus für sich allein stehen. Dieses Malsteht eindeutig Seregils Volk und seine Vergangenheit im Mittelpunkt der Handlung, aber auch die Intrigenspiele der Aurënfaie, die zwar nicht töten dürfen, aber nichtsdestotrotz auf geschickte Art und Weise zu manipulieren verstehen. Der Leser erfährt, wie das Land jener aufgebaut ist, wie die Clans untereinander agieren, welche Gesetze dort herrschen und wie schwer es für die skalanische Delegation ist, vor dem Rat überhaupt Gehör zu finden.


Glücklicherweise ist Seregil nicht alleiniger Handlungsträger. Lynn Flewelling baut ihre Geschichte ebenso auf Alecs, Klias und Bekas Erlebnissen auf und entspinnt ein sehr komplexes und gut durchdachtes Intrigenspiel, das bis zur letzten Seite zu fesseln weiß. Leider zieht sich das Buch im ersten Drittel ein wenig in die Länge, da Seregil nur noch ein Schatten seiner selbst ist, doch spätestens nach dem Anschlag auf Klias Leben kann man das Buch kaum noch aus der Hand legen. Es ist angenehm, dass dieses Mal weitestgehend auf kriegerische Schlachtszenen und viel Action verzichtet wurde. "Unter dem Verrätermond" weiß auf anderem Weg zu fesseln und hebt sich damit angenehm aus der Menge der üblichen Fantasyromanen hervor.

 

Die Charaktere sind nach wie vor interessant und liebevoll ausgearbeitet. Seregil wirkt zu Beginn ein wenig blass, doch aufgrund seiner negativen Erfahrungen mit einigen Faie und seinem Ruf als Verbannter, ist dies durchaus nachvollziehbar. Er läuft erst in der zweiten Hälfte zu Hochtouren auf. Sein Partner Alec hat im Vergleich zu den ersten Bänden eine spürbare Entwicklung durchgemacht. Er wirkt selbstsicherer und in sich gefestigter, gerade in Hinblick auf seine Liebesbeziehung zu Seregil, die er offen nach Außen trägt. Im Laufe der Geschichte erfährt er mehr von seiner Herkunft und wie seine Mutter ums Leben kam, um ihn zu beschützen.


Neben den beiden Hauptcharakteren gibt es ein Wiedersehen mit alten Bekannten - Thero, ehemaliger Zauberlehrling Nysanders, ist als Klias Feldmagier mit von der Partie, Beka Cavish, Tochter von Seregils Freund Micum, ist Anführerin der Leibgarde der Prinzessin. Hinzukommen neue Figuren wie der Aurënfaie Nyal, der sich gut in die Gruppe fügt und zu der skalanischen Delegation passt.
Doch auch die Gegner wissen dieses Mal zu gefallen. Insbesondere der Khirnari der Virésse ist durch seine diplomatischen Fähigkeit und seine Art im Hintergrund die Fäden zu führen ohne seine Ehre in irgendeiner Art zu beschmutzen, eine ungemein interessante Person und ein würdiger Gegner. Erstmals gelingt es Lynn Flewelling keine Gegner zu erschaffen, die böse sind, weil es einen Bösewicht geben muss. Sie verzichtet auf das übliche Schwarz / Weiß - Schema, das den ersten beiden Bänden einen stereotypen und vorhersehbaren Touch verliehen hat.

 

Stilistisch ist "Unter dem Verrätermond" flüssiger und besser geschrieben. Wie schon in den vorherigen Büchern hat Lynn Flewelling eine Vorliebe für detaillierte Beschreibungen und gibt den Lesern etliche Einblicke in die Hintergründe der Charaktere und Aurënen. Dadurch kann man sich Seregils Heimat sehr gut und bildlich vorstellen. Leider fehlt in der deutschen Ausgabe die Karte, die dieses Mal wirklich wichtig ist, da es einem sonst schwer fällt die Lage der Clanhauptstädte und die Reiserouten nachzuvollziehen. Lediglich die bekannten Perspektivwechsel fallen ein wenig störend auf, wenngleich sie dieses Mal optisch durch Absätze getrennt werden.

 

Neben den detaillierten Beschreibungen brilliert Lynn Flewelling mit ihrer ungewöhnlichen Fantasie und den interessanten Hintergründen, die die Welt sehr komplex und dreidimensional machen. Seien es nun die politischen Hintergründe, die Sagen und Legenden oder die unterschiedlichen Religionen - Der Autorin gelingt ein sehr realistisches und überzeugendes Weltenkonzept. Hier merkt man deutlich, dass die Autorin sich Gedanken gemacht und die Länder und Hintergründe nicht einfach nur für die Geschichte entwickelt hat, sondern sehr viel Zeit investiert hat.

 

Ein weiterer, sehr positiver Aspekt ist Lynn Flewellings Umgang mit Homosexualität. Seregils und Alecs Beziehung ist in diesem Band weitaus deutlicher zu spüren und nimmt einen kleinen Teil der Handlung ein, ohne die eigentliche Geschichte negativ zu beeinflussen. Während in den ersten beiden Bänden lediglich Andeutungen existierten, geht es in "Unter dem Verrätermond" ein wenig detaillierter zur Sache, wenngleich sie erotische Szenen immer rechtzeitig ausblendet. Dies gilt auch für normale Liebesbeziehungen, da auch Beka in Aurënen einen Partner findet.

 

Nichtsdestotrotz ist es angenehm, auf welch natürliche Art und Weise Seregils und Alecs Liebe eingefangen wird. In Lynn Flewellings Welt ist eine homoerotische Liebe keine Seltenheit und es wird derartigen Paaren genauso viel Achtung geschenkt, wie Mann und Frau. Dies hebt die "Schattengilde"- Bände erneut angenehm aus der breiten Masse an Fantasyromanen heraus, da gerade schwule oder lesbische Helden noch immer ein Nischendasein in der Literatur führen.

 

Mit dem dritten Band der Reihe tritt erneut ein neuer Übersetzer auf den Plan, der allerdings ebenfalls nicht überzeugen kann. Zu Beginn liest sich das Buch flüssig, später schleichen sich etliche Rechtschreibfehler, fehlende Worte und unsinnige Sätze ein. Ein Direktvergleich mit dem Original zeigt deutlich, wie falsch einige Dialoge übersetzt wurden, so dass der Sinn fast vollständig verändert wurde. So ist es nicht verwunderlich, dass man an einigen Stellen stolpert, oder die unsinnigen Schachtelsätze kaum nachvollziehen kann. Das ist sehr schade, da es die Reihe nach wie vor verdient, mit einer passenden Übersetzung erneut in die deutschen Läden zu wandern. Doch dies scheint in Zukunft leider nicht der Fall zu sein, so dass Fans spätestens nach dem dritten Band der Reihe zum englischsprachigen Original greifen müssen, um Seregils und Alecs Abenteuer lesen zu können. Lediglich die "Tamír Triad"- Trilogie ist auf Deutsch bei Ueberreuter erhältlich.

 

Momentan gibt es 6 Bände der "Schattengilde"- Saga, sowie den Kurzgeschichten Band "Glimpses". Ein abschließender 7. Band ist ebenfalls für den amerikanischen Markt angekündigt.

 

Fazit

Mit "Unter dem Verrätermond" legt Lynn Flewelling einen ungewöhnlichen, spannenden Fantasyroman vor, der sich in einigen Punkten angenehm von den bisherigen Romanen der "Schattengilde" - Reihe unterscheidet. Mit viel Liebe zum Detail und interessanten Charakteren fesselt das Buch bis zur letzten Seite und beantwortet einige Fragen zu den Hintergründen der Hauptfiguren. Wer ungewöhnliche Fantasy, eine gut durchdachtes Weltenkonzept und Intrigen mag, sollte "Unter dem Verrätermond" eine Chance geben. Da die deutsche Ausgabe vergriffen und die Übersetzung nicht gelungen ist, empfiehlt es sich nach den englischen Originalen zu suchen.

Source: www.like-a-dream.de
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review 2013-08-08 18:07
Nightrunner 2 - Stalking Darkness / Schattengilde 2: Der Gott der Dunkelheit
Der Gott der Dunkelheit - Lynn Flewelling
(STALKING DARKNESS: THE NIGHTRUNNER SERIES, BOOK 2 ) By Flewelling, Lynn (Author) mass_market Published on (02, 1997) - Lynn Flewelling

Story:
Nachdem die Spione Alec und Seregil die Hintergründe des Komplotts gegen Königin Idrilain erfolgreich aufklären und sogar noch das ein oder andere Geheimnis aufdecken konnten, kehrt ein unsicherer Frieden ein. Doch schon bald werfen die düsteren Vorboten des Krieges ihre Schatten voraus und die ersten Truppen werden an die Grenzen Mycenas entsandt, um die Vorstöße der plenimaranischen Truppen zurückzuschlagen. Unter ihnen befindet sich auch Beka, die Tochter von Micum Cavish, einem engen Freund von Seregil und Alec. Zur selben Zeit stoßen die beiden zufällig auf einen Verräter innerhalb der Stadt - der Schmied Rythel sabotiert die Eisentore des Abflusssystems von Rhiminee, doch um den Drahtzieher ausfindig zu machen, lässt man ihn mit seiner Arbeit fortfahren. Die beiden Spione überwachen den Schmied, können jedoch nicht Erfahrung bringen, für wen er arbeitet.

Zudem wird Seregil von dem Magier Nysander auf eine äußerst geheime Mission in den eisigen Norden geschickt, um eine magische Krone zu bergen, an denen die Plenimaraner gesteigertes Interesse haben. Erst nach und nach erfährt Seregil, dass Nysander ein uraltes Geheimnis hütet, das mit einer Prophezeiung einhergeht, nach welcher eine Vierergruppe die Rückkehr des Gottes der Dunkelheit verhindern muss. Dabei spielt auch die Holzscheibe, die der Spion einst dem Plenimaraner Mardus gestohlen hat, eine gesteigerte Rolle. Als sich abzeichnet, dass nicht nur Nysander und Seregil bei der Prophezeiung eine Rolle spielen, sondern auch Alec von großer Bedeutung ist, weiht der Spion den Jungen ein. Doch für einen ausgeklügelten Plan ist es längst zu spät, da die Aktionen der Gruppe lange nicht so geheim sind, wie gedacht. Mardus und sein Totenbeschwörer Ashnazai sind ihnen schon lange auf den Fersen und nutzen ihre Chancen. Bei einem Überraschungsangriff auf das Oreska, die Festung der Magier, entführen sie Nysanders Lehrling Thero und überwältigen später Alec in der Herberge zum jungen Hahn. Beide werden auf Mardus Schiff geschleppt und sollen später bei einem Ritual dem Gott der Dunkelheit geopfert werden.

Für Seregil beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Gemeinsam mit seinem Freund Micum, der in Nysanders Augen der Vierte innerhalb der Prophezeiung ist, nehmen die Beiden die Verfolgung auf …

 

Meinung:
Der zweite Band der "Schattengilde"- Reihe setzt da an, wo "Das Licht in den Schatten" endete. Nahezu nahtlos wird die Geschichte fortgeführt, das Hauptaugenmerk liegt auf dem beginnenden Krieg, wodurch die Spionage- und Diebesszenen spätestens nach dem ersten Drittel den Kämpfen und Schlachten weichen müssen. Mit der Prophezeiung schlägt Lynn Flewelling nun stärker in die übliche Fantasy-Kerbe, was nur bedingt überzeugen kann. Die Hintergründe um die Prophezeiung und die vielen Seitenstränge sind zwar immer noch interessant, doch es ist schade, dass der Band zu einer klischeehaften "Gruppe-rettet-die-Welt"- Geschichte verkümmert. Sicherlich weiß "Der Gott der Dunkelheit" noch zu fesseln und Lynn Flewelling bemüht sich redlich den Handlungsverlauf ein wenig unkonventioneller zu gestalten, doch letztendlich verläuft der Bogen doch in den üblichen Bahnen.

Zudem sind auch die Kampfszenen nicht ganz so fesselnd geschrieben und mitunter verlaufen sie unlogisch. Eine Schlacht dauert beispielsweise nicht mehrere Stunden an (das würde Mensch und Tier nicht durchstehen), sondern endet zumeist nach kurzer Zeit, damit beide Parteien ihre Toten bergen und Resümee ziehen können. Zudem fehlen mir auch diplomatische Verhandlungen, die überhaupt nicht stattfanden. In diesem Zusammenhang wird auch Beka Cavish, die eine eigene Turma anführt und tief hinter die feindlichen Linien führt, immer unsympathischer, da sie zu sehr wie die strahlende Heldin wirkt. Ihre Strategien sind oftmals nicht nachvollziehbar, ebenso bleiben Reaktionen seitens der Plenimaraner auf Angriffe der Gruppe aus. Dadurch wirkt der Krieg recht eindimensional. In dieser Beziehung fällt auch negativ auf, dass die Plenimaraner erneut als "Die Bösen" dargestellt werden, ohne dass aufgezeigt wird, wie die normale Bevölkerung denkt und handelt.

All das sorgt dafür, dass "Der Gott der Dunkelheit" gerade in dem Kriegsaspekt nicht überzeugen kann und die Handlung schwerfällig und langatmig macht.

Die Charaktere sind erneut der große Pluspunkt der Geschichte. Man spürt auf nahezu jeder Seite, wie sehr Lynn Flewelling ihre Figuren mag und wie gerne sie Seregil, Alec und deren Freunde in Szene setzt. Dieses Mal legt sie besonders großen Wert auf Letztere, so dass insbesondere Nysander mehr Spielraum bekommt, aber auch Micum, Beka und Thero immer wichtiger werden. Natürlich wird auch um die Hauptfiguren das ein oder andere Geheimnis gelüftet. So erfährt Alec beispielsweise mehr über seine Wurzeln und muss erkennen, dass er mehr mit dem Aurenfaie Seregil gemein hat, als ihm lieb ist. Zudem wird erstmals die Beziehung zwischen Seregil und Alec vorangetrieben, da sich Seregil in diesem Band in Alec verliebt und aus seiner Vorliebe für Männer keinen Hehl mehr macht. Dass die beiden für einen Teil des Buches getrennt werden, verstärkt diese Entwicklung nur noch. Wie schon im ersten Band ist es angenehm, wie natürlich die Beziehung zwischen den beiden dargestellt wird. Sie wirkt überhaupt nicht aufgesetzt, sondern passt sich dem Tempo der Geschichte an. Wirklich geklärt wird diese Thematik daher erst auf den letzten Seiten des Buches.

Stilistisch bleibt sich Lynn Flewelling treu. Mit sehr viel Liebe zum Detail, Humor und Spannung setzt sie die Geschichte fort. Ihr Hauptaugenmerk liegt nach wie vor auf den Charakteren, wenngleich sie dem Buch mit der Prophezeiung einen festen Rahmen gibt. Im Laufe des Bandes verschwindet die lockere Art und passt sich der düsteren Handlung an. Wie bereits beim ersten Band sind die Perspektivwechsel ein großes Manko, doch daran gewöhnt man sich im Laufe der Zeit. Leider zieht sich der Mittelteil sehr, insbesondere die Szenen mit Beka fallen stark aus dem Rahmen und nehmen der Handlung den Schwung.

Die deutsche Ausgabe von Bastei Lübbe ist ebenfalls seit geraumer Zeit vergriffen, ist jedoch was die Übersetzung anbelangt ein wenig solider als "Das Licht in den Schatten". Erstmals wurden die englischen Namen der Charaktere und Orte beibehalten, was zu Beginn für ein wenig Verwirrung sorgt, wenn man nur die deutsche Übersetzung des ersten Bandes kennt (da Charaktere urplötzlich andere Namen haben). Auch wirkt die Geschichte ein wenig flüssiger und besser strukturiert, doch insgesamt kommt auch diese Fassung nicht an das Original heran. Die vielen Wortwiederholungen und die verstärkten Rechtschreibfehler im letzten Dritten des Buches erschweren das Lesen.

 

Fazit:

Mit "Der Gott der Dunkelheit" erschafft Lynn Flewelling trotz der Negativpunkte einmal mehr ein spannendes Buch, das die Geschehnisse um die Prophezeiung abschließt und mit der einen oder anderen Überraschung aufwartet. Die Charaktere sind einmal mehr der große Pluspunkt der Reihe, ebenso die Mantel und Degen - Atmosphäre, die zu Beginn der Geschichte herrscht. Wer "Das Licht in den Schatten" mochte, wird an diesem Band nicht vorbeikommen, insbesondere solche, die wissen wollen, wie es zwischen Seregil und Alec weitergeht. Wer ungewöhnliche Charakterfantasy mag und über das schwarz/weiß-Denken der Autorin hinwegsehen kann, sollte zugreifen. Es lohnt sich, der Serie eine Chance zu geben …

 

Source: www.like-a-dream.de
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