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review 2016-10-07 19:12
Inbetween – Zwischen Bühne und Bordell
Inbetween - Zwischen Bühne und Bordell - Svea Lundberg

Story:
Für Jerik ist es Liebe auf den ersten Blick als er in einem Musical den Tänzer Alexej sieht und sich in den Bachstage-Bereich schleicht, um ein Date mit dem jungen Mann auszumachen. Auch dabei läuft alles bestens – die beiden kommen sich näher und Alexej scheint Jeriks Gefühle zu erwidern. Recht schnell kommen jedoch auch erste Probleme ans Licht – Alexej verdient nicht nur mit dem Tanzen sein Geld, hin und wieder verkauft er sich auch an andere Männer. Jerik ist entsetzt, hält er doch an einer rein monogamen Beziehung fest. Richtig problematisch wird es jedoch erst, als er bemerkt, dass Alexej ihm einen weiteren wichtigen Punkt verschwiegen hat: er verkauft sich nicht nur an andere Männer, er konsumiert auch Drogen, um den Akt mit Fremden erträglich zu machen. Und zwischen Kontrolle und Sucht verläuft eine dünne Grenze, die Alexej schon längst nicht mehr erkennen kann. Für Jerik, der seiner großen Liebe helfen will, überschlagen sich nach und nach die Ereignisse, da ihn Alexejs Probleme selbst immer tiefer hinabziehen …

 

Eigene Meinung:
Mit dem Gay Drama „Inbetween – Zwischen Bühne und Bordell“ legt Svea Lundberg ihren zweiten Roman bei deadsoft vor, der im kommenden Jahr mit einem Spin-Off fortgesetzt werden soll. Im Gegensatz zu ihrem Krimi „Kristallschnee“ handelt es sich bei „Inbetween“ um ein waschechtes Drama, bei dem sowohl Alexej als auch Jerik einiges zu bewältigen haben.

 

Die Geschichte wird komplett aus Jeriks Sicht erzählt, der als Student ein halbwegs solides Leben führt. Durch Alexej Auftauchen gerät Jerik ziemlich aus dem Gleichgewicht, was an dem unsteten Leben des Tänzers liegt und den vielen Geheimnissen, die er vor dem jungen Studenten zu verbergen versucht. Das Thema Drogen und die Auswirkungen regelmäßigen Konsums finden spätestens am der Hälfte Erwähnung und nehmen einen großen Teil der Handlung ein. Dabei zeigt Svea Lundberg sehr authentisch, was Kokain und Heroin mit einem Menschen macht und welche Konsequenzen sie haben können. Schön ist dabei, dass auch auf Jerik eingegangen wird, an den die Sucht seines Freundes nicht spurlos vorbei geht und die dafür sorgt, dass die Beziehung der beiden mehrfach auf der Kippe steht. Hier entwickelt sich natürlich sehr viel Drama, da beide Charaktere an ihre Grenzen getrieben werden. Svea Lundberg nimmt dabei kein Blatt vor den Mund, zeigt ungeschönt, wie Alexej abbaut und welche unschönen Höhen sein Drogenkonsum erreicht.


Hin und wieder wird zu viel Wert auf Erotik gelegt, denn „Inbetween – Zwischen Bühne und Bordell“ enthält mehrere explizite Szenen. Hier wäre weniger mehr gewesen, zumal Svea Lundberg einige Passagen überspringt (z.B. die Reise nach Russland zu Alexejs Familie), die eigentlich wichtig gewesen wären, um Alexej näher zu beleuchten und ihm mehr Tiefe zu geben. Es ist schade, dass gerade dieser wichtige Handlungsbogen nur grob in einer Rückblende erzählt wird.
nichtsdestotrotz ist die Geschichte in sich stimmig und realistisch, da Svea Lundberg darauf achtet die Beziehung und die Entwicklung der Charaktere authentisch darzustellen.

 

Die Charaktere sind in sich schlüssig und handeln logisch, wenngleich sie dem Leser ein wenig fremd bleiben. Sicherlich lernt man sie gut kennen, doch gerade die Nebenfiguren können unerwartet viele Punkte sammeln. Allen voran Max und Ilian, die beide mit Jerik befreundet sind. Sie sind lebendig und bleiben dem Leser in Erinnerung. Jerik als Ich-Erzähler bleibt ebenfalls im Gedächtnis, doch mitunter handelt er unlogisch, was jedoch an den Ereignissen und dem großen emotionalem Stress liegen könnte, dem er ausgesetzt ist.
Einzig Alexej bleibt recht blass, da man nur wenig über ihn erfährt und ihn kaum näher kennenlernt. Das ist schade, da es (wie erwähnt) durchaus Möglichkeiten gegeben hätte, um ihm mehr Tiefe zu verleihen.

 

Stilistisch legt Svea Lundberg einen gelungen Roman vor, der durch schöne Beschreibungen, tolle Dialoge und gelungene erotische Szenen besticht. Gerade die Beschreibungen von Jeriks Heimat Schweden ist sehr gut gelungen und wirkt wunderbar authentisch, ebenso die vom Hamburger Leben. Sie hat sich  seit ihrem Debüt „Kristallschnee“ spürbar gesteigert, so dass man das Buch nur schwer aus der Hand legen kann und mit den Figuren mitfiebert.

 

Fazit:
„Inbetween – Zwischen Bühne und Bordell“ ist ein gelungenes Gay Drama, das durch eine solide, authentische Handlung und einen schönen Schreibstil besticht. Die Charaktere mögen dem Leser ein wenig fremd bleiben, doch man kommt mit ihnen klar und schließt den die Nebencharaktere ins Herz. Hin und wieder wäre weniger Erotik mehr gewesen, doch wer sich daran nicht stört und sich für das Thema Drogen und Sucht interessiert, sollte Svea Lundbergs Roman eine Chance geben. Er kann überzeugen und macht Lust auf mehr.

Source: www.like-a-dream.de
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review 2016-04-12 11:55
Kristallschnee
Kristallschnee - Svea Lundberg

Story:

Es sollte nur eine Routineprüfung kurz vor Feierabend werden, als der Polizist Jannis und sein Kollege in einen Stuttgarter Wohnblock gerufen werden. Dort treffen sie nicht nur auf den alkoholisierten Mieter, sondern auch auf dessen Tochter Amelia, die sie sofort dem zuständigen Jugendamt überantworten wollen. Glücklicherweise befindet sich der Sachbearbeiter Felix direkt in der Nähe und kommt vorbei, um sich um das kleine Mädchen zu kümmern. Zwischen Jannis und Felix funkt es sofort, doch für den Polizisten ist der klischeehafte Aufzug von Felix fast zu viel, während dieser noch an dem Ergebnis seiner letzten Beziehung zu knabbern hat. Darüber hinaus offenbart sich schnell, dass Amelias Vater in Besitz harter Drogen war, die sowohl das Kind, als auch Felix in Gefahr bringen. Während sich Felix auf ein Date und später auf eine reine Sexbeziehung mit Jannis einlässt, versucht er das Mädchen in Sicherheit zu bringen, ohne zu wissen, dass Amelias Vater nicht der Kopf der Drogenbande ist …

 

Eigene Meinung:
Mit dem Roman „Kristallschnee“ präsentiert Svea Lundberg ihr Debüt im Deadsoft Verlag. Der Roman ist nicht wirklich ein Krimi, sondern ist eher dem Gay Romance zuzuordnen, da sich der Hauptteil der Geschichte mit der Beziehung zwischen Felix und Jannis auseinandersetzt. Wer von den beiden nicht genug bekommt, kann die Kurzgeschichte "Kristallträume" bei Deadsoft erwerben, ebenso ist eine Fortsetzung in Arbeit.

 

Die Geschichte ist durchaus spannend, denn das Drogenthema gekoppelt mit der Sorge um das Mädchen Amelia verspricht Action und Dynamik. Leider kann Svea Lundberg die Spannung nur schwer halten, denn sobald die Beziehung zwischen Felix und Janis im Zentrum steht, flaut die Spannungskurve spürbar ab. Statt der Dogengeschichte und den damit eihergehenden Problemen bekommt man eher die Schwierigkeiten der Charaktere zueinander mit: Jannis, der sich nach und nach in Felix verliebt, obwohl er mit klischeehaften Schwulen nichts anfangen kann und Felix, der ebenfalls Gefühle für den Polizisten entwickelt, jedoch Angst vor einen neuen Beziehung hat. Den Leser erwartet das übliche hin und her gekoppelt mit einer Sexbeziehung (was in einigen erotischen Szenen mündet) und schließlich für einen dramatischen Bruch sorgt. Das ist nicht unbedingt neu, weswegen sich der Mittelteil des Romans ein wenig in die Länge zieht, denn von einem Krimi ist „Kristallschnee“ leider zu weit entfernt. Erst zum Ende hin nimmt die Geschichte wieder an Fahrt auf und es wird wieder actionhaltiger. Allerdings bleibt der Höhepunkt ein wenig undurchsichtig, denn man fragt sich schon, warum Felix nicht die Polizei verständigte und stattdessen alles auf eigene Faust angeht.
Ansonsten sind die Beschreibungen der Polizei und auch der Hintergründe solide und in sich schlüssig. Man merkt, dass die Autorin vom Fach ist und sich hinsichtlich polizeilicher Methoden genau informiert hat.

 

Die Charaktere bleiben ein wenig blass und stereotyp. Während Felix zumindest einen Hintergrund hat (seine vorherige Beziehung, die (angedeuteten) Probleme mit seinem Vater), bekommt man von Jannis wenig mit. Er ist schwul, lebt in Stuttgart und arbeitet bei der Polizei – das ist alles, was man über den zweiten Hauptcharakter erfährt. Auch die übrigen Figuren hätte man stärker hervorheben können: Jannis‘ Kollege und Felix‘ One Night Stand (aus der Konstellation hätte man mehr machen können, um ein bisschen Dynamik in das Beziehungsdrama zu bringen), Felix‘ beste Freundin und natürlich Amelia, die unter den Ereignissen am meisten zu leiden hat. Hier verschenkt Svea Lundberg einiges an Potenzial, denn man hätte einfach mehr draus machen können.

 

Stilistisch legt Svea Ludberg ein gut geschriebenes Debüt vor, da durch eine einfache aber solide Sprache besticht. An einigen Stellen hätte man die Beschreibungen ausweiten können, gerade wenn es um die Stuttgarter Straßen und die Umgebung geht, doch das fällt nur am Anfang ein wenig störend ins Gewicht. Auch fehlt ein wenig die sprachliche Abwechslung und Gewandtheit, die bei einem Krimi durchaus für Spannung sorgen kann. So klingen alle Passagen im Grund gleich, egal ob Svea Lundberg Actionszenen, Dialoge oder Erotikszenen beschreibt. Hier wäre ein wenig Varianz schön gewesen.

 

Fazit:
„Kristallschnee“ ist ein netter Gay Romance Roman für Zwischendurch, der jedoch nur bedingt im Gedächtnis bleibt. Die Autorin verschenkt einiges an Potenzial, da sie sich nur auf die Beziehung zwischen Jannis und Felix konzentriert und interessanten Nebenfiguren und Handlungselementen nur wenig Raum bietet. Auch die beiden Helden der Geschichte bleiben recht blass, da man nur wenig über sie erfährt. Nichtsdestotrotz wird man gut unterhalten, sprich Fans von Gay Romance und einem Hauch Crime sollten auf jeden Fall reinlesen.

Source: www.like-a-dream.de
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