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review 2014-06-14 23:58
ich bin sehr unentschlossen
Jimmy, Jimmy: Die Geschichte, wie mein Vater wieder 10 Jahre alt wurde Roman - Mark O'Sullivan

Mit eigenen Worten
Ealas Dad ist 42 Jahre alt, zumindest physisch. Jimmy wurde beim Joggen von einem Radfahrer angefahren und erlitt dadurch ein Schädelhirntrauma. Jimmy kann sich an nichts mehr erinnern, nicht an seine Kinder, nicht an seine Frau - er denkt, er ist noch ein Kind im Alter von zehn Jahren. Eala darf ihn nicht mehr Dad nennen, er ist jetzt nur noch "Jimmy" und er darf nicht überfordert werden. Gar nicht so einfach das Zusammenleben mit einem 42 Jahre alten Zehnjährigen.

 

Wirkung
Das Cover gefällt mir sehr gut, weil es mich an ein Kind denken lässt, was mit Magnetbuchstaben seinen Namen an den Kühlschrank geschrieben hat. Ich mag diese Magnetbuchstaben. Das Gesamtpaket wirkt auf mich sehr harmonisch, weil die Farben sehr gut zu einander passen, er wirkt fröhlich auf mich. Der Titel passt auch gut, zum einen wegen dem Lied, was Ealas Dad gerne gehört hat und zum anderen natürlich weil er Jimmy heißt.

 

Positives
Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen, weil Eala aus ihrer Sicht erzählt und dem Leser gleich auf den ersten Seiten davon berichtet wie es dazu gekommen ist, dass ihr Vater sich so verändert hat. Ealas Vater "Jimmy" hatte einen Unfall und denkt seitdem, dass er zehn Jahre alt ist. Es ist sehr gut beschrieben, wie er sich benimmt und was seine Macken sind. Im Verlauf der Geschichte kann man als Leser sogar schon einschätzen, wie Jimmy in bestimmten Situationen reagieren wird. Auch die anderen Charaktere, wie Sean (Ealas Bruder), ihr Mutter und auch ihre Freunde und Bekannten sind sehr gut beschrieben, ich konnte sie mir beim Lesen sehr gut vorstellen. Trotzdem man die Charaktere nur aus Ealas Sicht kennenlernt, finde ich Sean am sympathischsten, weil er wenigstens ehrlich ist. Es hat mir gut gefallen, dass man mit dem Verlauf der Geschichte auch einen Wandel der Personen ausmachen konnte. Jeder einzelne hat sich ein wenig verändert, hat sich ein wenig weiterentwickelt, hat etwas dazu gelernt. Das ist mir besonders bei Eala und ihrer Mutter aufgefallen. Das Ende lässt mich ein bisschen unentschlossen zurück. Einerseits zeigt es dem Leser, dass das Leben weitergeht, dass es weitergehen muss und normal wird. Und andererseits hat es mich unbefriedigt zurückgelassen. Es war nicht so ganz rund, so ohne Schlusswort oder so. Das hätte ich mir gewünscht.

 

Negatives
Ich kann zwar nicht genau begründen warum, aber der Schreibstil war für mich ein wenig anstrengend und das trotz dem Ich-Erzähler, den ich eigentlich sehr gerne lese. Vielleicht lag es daran, dass Eala mir nicht sonderlich sympathisch war. Sie war mir zu sehr von sich eingenommen und hat zu wenig an die anderen gedacht. Zu sehr "Ich armes kleines Mädchen". Oftmals hat mir ihr Umfeld leid getan, auch wenn ich sie in manchen Situationen wirklich gut verstehen konnte. (Jill). Was ich nicht verstanden habe, war dass Eala anscheinend Tabletten abhängig geworden ist, aber nach einer bestimmten Situation war auf einmal alles wieder gut und sie hat nicht mal mehr an Tabletten gedacht. Das war für mich ein bisschen zu unlogisch und nicht gut durchdacht. Der Verlauf konnte mich abgesehen von dem Wandel den die Personen durchgemacht haben auch nicht wirklich von sich überzeugen, weil ich das Gefühl hatte, dass gar nichts passiert. Man ist auf einer Stelle herumgelaufen und hat sich nicht wegbewegt. Das war ziemlich anstrengend. Ich hätte mir einen ersichtlichen zeitlichen Rahmen gewünscht, um den Verlauf besser

nachvollziehen zu können.

 

Zitat
Dann fällt mir wieder seine Geschichte von den Schwänen bei ihnen zu Hause ein, und ich komme mir einfach nur doof vor. Ich wette, er weiß, dass Eala das irische Wort für Schwan ist. Nur darum hat er die rührselige Geschichte erfunden. Als wäre ich ein kleines Mädchen, dem man eine Gutenachtgeschichte erzählt.

 

Bewertung
Note 3 {befriedigend}
Ja, das Buch bekommt noch eine 3 von mir. Ich habe geschwankt, zwischen einer 3 und einer 4, aber ich habe mich dann für die 3 entschieden weil sich die positiven und negativen Aspekte in etwa die Waage halten. Das Buch hat mich insgesamt doch ein bisschen enttäuscht, vor allem weil ich mir mehr Verlauf gewünscht habe. Ich habe gehofft, dass Eala mir sympathisch ist und nicht so von sich eingenommen. Dafür haben mich andere Charaktere überraschen können.
Am besten alle die sich für das Buch interessieren schnappen es sich einfach und lesen es selbst, denn ihr merkt schon, dass ich diesmal sehr unentschlossen bin.

Source: www.lottasbuecher.de/2014/06/mark-osullivan-jimmy-jimmy.html
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review 2014-04-06 09:13
Ein herzergreifendes Buch über einen ganz besonderes Jungen !
Wunder - R.J. Palacio

Mit eigenen Worten
In diesem Buch geht es um August. August leidet seit seiner Geburt unter einer besonderen Form des Treacher-Collins Syndroms. Schon mehrere Operationen musste August über sich ergehen lassen, doch an seinem Aussehen hat das nichts geändert. August ist "entstellt". Dies ist das erste Jahr in dem August eine normale Schule besuchen soll, vorher wurde er von seiner Mutter Zuhause unterrichtet. Was August in der Middle School alles erlebt? Lest Wunder.

 

Wirkung
Ja, das Cover dieses Buches ist mal etwas ganz Anderes. Schön bunt und der Titel wurde auf eine besondere Art angeordnet, alles passt irgendwie zu August. Vor allem der Junge der seinen Kopf in einem Karton versteckt. Ich hätte es hier zwar passender gefunden der Kopf der Jungen hätte in einem Astronautenhelm gesteckt, aber nun gut. Der Titel gefällt mir sehr gut, weil er auch immer wieder im Buch verwendet wird und das nicht nur auf August bezogen, aber sehr häufig.

 

Positives
Dieses Buch hat ein sehr besonderes Thema, vor allem in heutiger Zeit und ein wie ich finde noch viel zu wenig behandeltes Thema. Nicht nur Menschen mit Treacher-Collins Syndrom verdienen Respekt und eben solche Anerkennung wie andere Menschen, sondern auch andere Menschen mit jeglichen Behinderungen, denn ich glaube kein gesunder Mensch kann sich vorstellen mit einer Behinderung zu leben, insbesondere mit einer Behinderung, die einen einfach nur anders aussehen lässt als alle anderen. Die Charaktere in diesem Buch sind sehr gut gestaltet, ich kann mich in jeden Einzelnen, der einen Abschnitt in diesem Buch hat sehr gut hineinversetzen. Eine Aufteilung, die ich sonst eher nicht so bevorzuge, konnte mich in diesem Buch von sich überzeugen. Verschiedenen Charaktere (August, Via, Summer ..etc.) hatten einen eigenen Abschnitt, in dem sie den Blick auf August und die Welt aus ihrer Sicht geschildert haben. Am Anfang war ich da noch nicht so überzeugt von, aber umso mehr ich gelesen habe, umso mehr konnte ich mich damit anfreunden. Begonnen hat das Buch natürlich mit der Sichtweise von August, was ich sehr gelungen fand, weil man so einen Einblick in sein Leben mit der Krankheit und seine Denkweise bekam. Letztendlich denke ich, dass jeder Abschnitt ein wichtiger Abschnitt war und man keinen hätte weglassen sollen/können. Das ganze Buch ist in der Ich-Perspektive geschrieben, was das Lesen für mich besonders angenehm gemacht hat, eben so wie der Schreibstil, der durch einfache gut lesbare Sätze geglänzt hat. Der Verlauf und das Tempo der Geschichte waren meiner Meinung nach gut gewählt, man ist nicht durch die Geschichte gehetzt worden, aber man musste sich auch nie langweilen. Was ich besonders gut fand am Verlauf, war dass man August' Veränderung sehr gut nachvollziehen konnte. Das fällt vor allem auf, wenn man die gesamte Geschichte nach dem Lesen noch einmal Revue passieren lässt. Das Ende konnte mich mal wieder zu Tränen rühren, aber ich bin besonders bei solchen Themen auch sehr nah am Wasser gebaut. Es war ein sehr schönes und gelungenes Ende, wie ich es mir für jeden Menschen mit Behinderung wünschen würde. Ich finde übrigens August' Maxim wirklich toll und kann damit nur übereinstimmen. Welches das ist? Lest Wunder.

 

Negatives
Ich habe hier nichts zu erwähnen.

 

Zitat
Das Meeresrauschen, das schon immer in meinem Kopf gewesen war, war lauter geworden. Es dämpfte die Stimmen der Leute ab, als wäre ich unter Wasser.

 

Bewertung
Note 1 {sehr gut}
Nach langem Hin und Her grübeln habe ich mich nun doch für die Note eins entschieden. Anfangs habe ich noch gedacht, ja mein Gott er erzählt mir jetzt nicht wirklich was Neues und auch im weiteren Verlauf der Geschichte habe ich mir immer wieder gedacht: "Das war doch klar." Aber ich glaube zum Einen habe ich vergessen, dass es eben nicht wirklich allen Menschen klar ist, was es heißt mit einer solchen Behinderung zu leben  - und der Autor hat das wirklich gut dargestellt - und zum Anderen hat es einfach Spaß gemacht August auf seinem Weg zu begleiten. Mit ihm zu leiden, mit ihm zu lachen, mit ihm Freunde zu finden und zu entdecken, dass vielleicht nicht immer alle so schlecht sind, wie sie vielleicht anfangs wirken. Nicht nur August hat in diesem Buch eine Entwicklung durchgemacht, sondern auch viele der anderen Charaktere was mindestens genauso interessant war.
Lange Rede kurzer Sinn, egal wer ihr seid: Lest Wunder. Es kann einen nur zu einem besseren Menschen machen, nicht zu einem schlechteren.

Source: www.lottasbuecher.de/2014/04/r-j-palacio-wunder.html
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