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review 2015-04-29 10:21
Mord und soziale Ungerechtigkeit im Jahr 1845
Der Teufel von New York (Timothy Wilde Mysteris, #1) - Lyndsay Faye

Das Buch ist in meinen Augen einer der intelligentesten, originellsten Krimis, die ich in den letzten Jahren gelesen habe!

 

Da kommt so viel Interessantes zusammen:

 

Ein hochspannender, aber sehr bedrückender Kriminalfall, in dem es um kleine Kinder geht, deren Rechte vor ihrem Tod niemanden interessierten und die auf übelste Art und Weise ausgenutzt wurden.

 

Ein Einblick in die chaotische Begründung des Polizeiwesens im New York des Jahres 1845. Die lachhafte "Ausbildung" bestand aus einer kurzen Ansprache, und anscheinend konnte so ziemlich jeder Polizist werden, der sonst kein besseres Einkommen hatte und bereit war, 16 Stunden am Tag zu arbeiten...

 

Außerdem erfährt man als Leser viel über die sozialen Brennpunkte dieser Zeit, und das unterhaltsam und kein bisschen trocken. Es sind nicht nur farbige Menschen, die beschimpft und als Untermenschen betrachtet wurden, auch die Iren galten als "weißer Abschaum" und ihr Glaube fast schon als Blasphemie. Die Einrichtung einer katholischen Schule für irische Kinder ist da zum Beispiel eine unerhörte, beinahe revolutionäre Idee!

 

Die Geschichte wird uns von Timothy Wilde erzählt, der auch eher zufällig (und widerwillig) zum Polizeidienst kam - davor war er Barkeeper, doch dann verlor er in einer furchtbaren Feuersbrunst seine Bar, seine Wohnung und seinen Lebensunterhalt. Die Anstellung als Polizist wurde ihm von seinem älteren Bruder vermittelt, einem charismatischem Mann mit Einfluss und zweifelhafter Moral.

 

Obwohl er sich erst sehr dagegen sträubt, stellt sich schnell heraus, dass Timothy ein wahres Naturtalent in der Verbrechensbekämpfung ist. Als Barkeeper hat er gelernt, Menschen einzuschätzen, und das kommt ihm jetzt sehr zugute. Er berichtet mit ruhiger, aber eindringlicher "Stimme" über die Geschehnisse, wobei der Autorin das Kunststück gelingt, seine Sprache einerseits passend und schlüssig für die Zeit klingen zu lassen, aber andererseits auch für moderne Leser flüssig und angenehm zu lesen.

 

Ich fand den Schreibstil einfach wunderbar; er hat mich von der ersten Seite an mit atmosphärischen Beschreibungen und gelungenen Bildern mitten in die Geschichte hineingezogen. Auch die Übersetzerin hat großartig gearbeitet, und das kann nicht einfach gewesen sein! Denn viele Charaktere reden in der Gossensprache "Flash", die meiner Meinung nach sehr gut ins Deutsche übertragen wurde.

 

Mir war Timothy direkt sehr sympathisch. Er ist intelligent, einfallsreich und besitzt ein intuitives Gespür für die menschlichen Abgründe, aber vor allem ist er ein mitfühlender Mann von großer Integrität und einem erstaunlichen Bewusstsein für soziale Ungerechtigkeit.

 

Auch die anderen Charaktere fand ich komplex, lebendig und gut geschrieben, allen voran die kleine "Bird", die in ihren 10 Jahren schon viel Schreckliches erleben musste, die junge Mercy Underhill, in die Timothy heimlich verliebt ist, und Timothys Bruder, mit dem ihn eine Art Hassliebe verbindet.

 

Fazit:
Ein Barkeeper wird im Jahr 1845 widerwillig für die neugegründete Polizei rekrutiert und gerät direkt mitten hinein in einen monströsen Kriminalfall, in dem Kinderprostitution und soziale Ungerechtigkeit eine traurige Rolle spielen.

 

Ich fand das Buch großartig - spannend und fantastisch geschrieben, mit dreidimensionalen, glaubhaften Charakteren und einer Handlung mit mehr als einer unerwarteten Wendung.

Source: mikkaliest.blogspot.de/2015/04/der-teufel-von-new-york-von-lyndsay-faye.html
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review 2014-03-12 14:02
Unsicher, wie ich bewerten soll...
Der Teufel von New York (Timothy Wilde Mysteris, #1) - Lyndsay Faye

Hier stellte sich mir schon zum zweiten Mal die Frage, ob man ein Buch u.a. auch danach bewerten soll, wie es beworben wird. Zwei Aussagen im Klappentext bezeichnen "Der Teufel von New York" als Thriller - und das führte mich völlig auf die falsche Fährte. Die Aussage "Ein fulminanter historischer Roman" trifft es nämlich bei Weitem besser.
Dieses Buch IST KEIN Thriller, denn ein Thriller ist für mich ein Pageturner, bei dem man gar nicht erwarten kann, weiter zu lesen.

 

Zum Inhalt
New York 1845. Dem jungen Polizisten Timothy Wilde läuft auf der Straße ein völlig verstörtes Mädchen in die Arme. Sie trägt ein blutdurchtränktes Nachthemd und will oder kann nicht sagen, wer sie ist und was ihr zugestoßen ist. Kurz darauf findet er auf einem entlegenen Gelände neunzehn vergrabene Kinderleichen. In der Stadt kursieren die wildesten Gerüchte, die politische Situation ist angespannt bis zum Zerreißen...

 

Meine Meinung:
Die ersten 90 Seiten haben sich so sehr gezogen, das ich schon nah dran war, das Buch abzubrechen. Lyndsey Faye schildert hier ausschließlich die Lebensumstände der Hauptperson Timothy Wilde im New York des mittleren 19. Jahrhundert. Tim arbeitet als Barkeeper bis er bei einer Feuerkatastrophe alles verliert: sein Erspartes, seine Wohnung, sein unversehrtes Gesicht.
Mit Hilfe seines älteren Bruders Valentine kann er bei der neu gegründeten Polizei NYPD anfangen.
Am Ende einer seiner 16-Stunden-Schichten stößt Tim mit einem kleinen Mädchen zusammen - und die eigentliche Geschichte beginnt...

 

Leicht lesen kann man diesen Roman nicht, zu anstrengend ist die Sprache, der Lesefluss wird gebremst durch die Verwendung der New Yorker Gaunersprache "Flash". Am Ende des Buches ist zwar ein Glossar mit Begriffsklärungen, aber das Hin- und Herblättern hat mich dann einfach genervt.
Jedem Kapitel ist ein Kommentar oder ein Zeitungsausschnitt der damaligen Zeit vorangestellt. Dies untermauert den Eindruck einer sehr authentischen Geschichte.
Soweit ich das beurteilen kann, hat Lyndsay Faye für ihren Roman äußerst gründlich recherchiert und gibt somit die unvergleichliche Atmosphäre des damaligen NY wunderbar wider.

Fazit:
Ich verzichte hier auf eine Sterne-Bewertung, da ich mir wirklich nicht sicher bin, wie ich bewerten soll. Wirklich packen konnte mich das Buch nicht. Ich bin aber auch mit der Erwartung an einen Thriller ans Lesen gegangen...
Wer aber an einem toll recherchierten Roman interessiert ist, der einen in das New York des 19. Jahrhunderts zieht, der einem die lebendigsten Bilder in den Kopf zaubert, der ist mit "Der Teufel von New York" wirklich gut bedient.

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quote 2014-03-10 06:53
"Ich bin nach Zehn im Liberty´s Blood. Da kannst du mit mir einen Schmorch pilmern."
"Bitte sag mir, dass das heisst: eine Pfeife rauchen."
"Was zum Teufel sollte es wohl sonst heißen?"
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review 2014-02-21 12:14
Review: Der Teufel von New York
Der Teufel von New York (Timothy Wilde Mysteris, #1) - Lyndsay Faye

Als ich das erste Mal von dem Buch hörte war ich skeptisch. Bücher über brutale Kindsmorde gibt es viele und oft hat man das Gefühl es geht dabei nur um den Schockmoment. Klar, die meisten Krimileser kann man mit einer einfachen Leiche nicht mehr schockieren. Da muss also ein besonders brutaler Mord her (am besten von einem Serienkiller) und wenn man schon dabei ist gleich noch ein junges Opfer. Damit der Leser auch wirklich angemessen mitgenommen von all dem ist wird wieder und wieder von jedem Charakter erwähnt wie schrecklich all das ist. In Der Teufel von New York ist es genau das Gegenteil. Niemand hat die Kinder vermisst oder gar festgestellt, dass im Laufe von fünf Jahren 19 Kinder verschwunden sind. Schließlich waren es ja nur Kinder aus den Armenvierteln und von denen gibt es sowiso zu viele. Auch als die Leichen dann gefunden wurden kümmern sich viele mehr um die politischen Folgen, die das für sie und die Stadt haben wird. Tim – der ermittelnde Polizist – ist einer der wenigen der den Mörder nicht fassen will um gut dazustehen sondern weil ihn das Verbrechen anwidert. Als Leser fühlt man mit ihm, auch weil die Autorin wunderbar vermitteln kann wie es damals in New York war und das zwar dieser Fall nur erfunden ist, die Umstände aber nicht. Die Armut war wirklich so grausam und manche Leben so viel weniger wert als andere. Der Fall an sich ist auch spannend und voller tatsächlich überraschender Wendungen. Genau das gleiche gilt für das Tims Privatleben. Während ich zwar grundsätzlich nichts dagegen habe, wenn die persönlichen Probleme der Hauptfiguren in Krimis ausgebreitet werden ist es mir oft zu viel und lenkt vom eigentlichen Fall ab. In Der Teufel von New York hat Tim mit einer unglücklichen Liebe und einem sehr kompliziertem Verhältnis zu seinem Bruder zwar gleich zwei „Baustellen“ aber die nehmen nie Überhand oder drängen den Fall in den Hintergrund. Schon lange hat mich kein Buch so sehr gefesselt. Der einzige kleine Wehmutstropfen ist die etwas unglückliche Art wie mit den Fremdworten im Buch umgegangen wird. An vielen Stellen wird in Dialogen Flash, ein New Yorker Gaunerdialekt verwendet (bzw. in der deutschen Übersetzung Rotwelsch, der aus der gleichen Zeit stammt). Manche dieser Worte stehen hinten im Glossar, andere werden quasi „im Text“ übersetzt indem Tim für sich einfach noch einmal das Ganze in Standartsprache wiederholt. Da die Worte deren Übersetzung im Glossar zu finden ist sich aber nicht z.B. durch Kursivdruck von den anderen unterscheiden kommt es vor, das man über einen vollkommen unverständlichen Satz stolpert, nachschlägt und kein einziges Wort findet und dann im nächsten Absatz feststellt, dass dort alles klar verständlich steht. Das hätte sich sicher eleganter lösen lassen aber mit der Zeit gewöhnt man sich auch daran.

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text 2014-02-21 09:01
Reading progress update: I've read 471 out of 471 pages.
Der Teufel von New York (Timothy Wilde Mysteris, #1) - Lyndsay Faye

 

OK wonderful means brutal murder, tragic love, lots of tragic angst-issues and religious hatred but it was just great.

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