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review 2016-06-12 17:09
[Kurz-Rezension] Emma S. Rose - Märchen der Gegenwart
Märchen der Gegenwart (1) - Emma S. Rose
Beschreibung des Buches:
Märchen gibt es immer und überall – und sie sind real.
Zwei davon werden in diesem Büchlein aufgegriffen. Denn das, was man aus Kindheitstagen als zauberhafte Geschichte kennt, kann einem im Alltag auch so passieren … Vom Schatten ins Licht Lana ist ruhig und zurückgezogen, Maximilian extrovertiert und der Schulschwarm. Kaum ein Wort haben sie je miteinander gewechselt, doch dann kreuzen sich ihre Wege. Lanas Gutmütigkeit handelt ihr mehr ein als nur ein nettes Gespräch mit dem hübschen Jungen – und die Geschichte nimmt ihren Lauf. Unter die Haut Gegensätzlicher können sie nicht sein: die strebsame Isabella und der Lebemann Lukas. Als die beiden aufeinandertreffen, fliegen die Funken – und dann kommen sie sich näher. Doch Lukas umgibt eine mysteriöse Aura. Wieso lässt er niemanden richtig an sich heran? Zusätzlich gibt es eine kleine Überraschungsparty - mit altbekannten Charakteren aus bisherigen Werken. Lasst euch verzaubern!
 
Details:
Taschenbuch: 144 Seiten
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform
Auflage: 1 (13. Dezember 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 1519761031
ISBN-13: 978-1519761033
Größe: 12,7 x 0,9 x 20,3 cm
 
Fazit:
Märchen gibt es immer und überall, so verspricht die Beschreibung des Buches und es stimmt, denn Emma S. Rose zeigt in ihren drei wunderbaren Kurzgeschichten, dass Märchen immer und immer wieder geschehen können und dass sie eben wirklich in der Realität geschehen können.
In der Kurzrezension wird nun nicht weiter auf die einzelnen Geschichte eingegangen, sie heissen aber "Vom Schatten ins Licht", "Unter die Haut" und "Die Überraschungsparty".
Emma S. Rose verzaubert den Leser nicht nur mit einem wirklich schönem Cover, sondern auch mit einem leichten und lockerem Schreibstil, der einen durch die 144 Seiten förmlich fliegen lässt. Sie hat eine Art, die Dinge zu beschreiben, die den Leser einfach in den Bahn zieht und nicht mehr los lässt.
Das Einzige, was wirklich schade ist, ist, dass die Geschichten so kurz sind, aber das haben Kurzgeschichten eben so an sich, aber man hätte die Geschichten noch etwas ausweiten können.
Ein tolles Buch, das zum Träumen und versinken einlädt. 
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review 2015-06-13 18:14
Schrecklich schön...
Cruel Beauty - Rosamund Hodge

Handlung:
Die Geschichte spielt auf Arcadia, einer Insel, die vor 900 Jahren vom grausamen König der Dämonen (ironischerweise genannt "the Gentle Lord", also "der Sanfte Herr") aus der wirklichen Welt heraus gerissen wurde. Die Menschen leben nun unter einem Himmel aus Pergament, von dem ein gemaltes Bildnis der Sonne nur noch matt hinunter scheint. Und in den Schatten lauern stets die Dämonen, deren bloßer Anblick in den Wahnsinn treibt.

 

Wer verzweifelt genug ist, kann den "Gentle Lord" anrufen und ihm seinen Herzenswunsch vortragen, den dieser dann erfüllt - gegen einen Preis. Er lügt niemals, aber er ist ein Meister der Halbwahrheiten, und so geht solch ein Pakt eigentlich niemals gut für den Bittsteller aus...

 

Einer dieser Bittsteller ist der Anführer der Hermetischen Gilde, die eine komplexe Form der Magie betreibt und den König der Dämonen seit Jahrhunderten bekämpft. Aber als seine Frau keine Kinder bekommen kann und darüber vor Trauer vergeht, schließt er einen fatalen Pakt: seine Frau wird gesunde Zwillingsmädchen bekommen, aber eine davon soll an ihrem 17. Geburtstag den "Gentle Lord" heiraten und ihm den Rest ihres Lebens untertan sein.

 

So werden Nyx und Astraia geboren, und schon früh wird entschieden, dass Nyx die Opfergabe sein soll. Von Kindesbeinen an wird sie von ihrem Vater darauf trainiert, später einmal den Lord zu heiraten - und ihn dann zu töten, wobei sie wahrscheinlich selber sterben wird. Sie erfährt keine Liebe und keine Zuwendung, während Astraia behütet und verhätschelt wird.

 

Meine Meinung:
Nyx ist in meinen Augen ein wunderbar komplexer, interessanter Charakter. Sie liebt ihre Familie und sehnt sich nach deren Liebe, und zugleich gären in ihrem Herzen Hass und Eifersucht, weil sie mit ihrem Opfertod den Preis zahlen soll für den Pakt ihres Vaters. Sie kämpft jeden Tag damit, diese dunklen Gefühle in sich einzuschließen, aber es fällt ihr immer schwerer... Ich habe sehr mit Nyx mitgefühlt, denn ich konnte ihren Zorn und ihren Schmerz gut verstehen. Trotz allem Hass ist sie entschlossen, ihr eigenes Leben zu geben, um Arcadia zu retten, aber ich fand sehr realistisch, wie sie damit kämpft und dagegen hadert.

 

Ignifex, der Sanfte Lord, trägt natürlich ebenso das Dunkle in seinem Herzen - und so kommt es, dass Nyx sich auf merkwürdige Weise in ihm erkennt, und er sich in ihr. Ich fand die Beziehung der beiden von Anfang an einzigartig und interessant. Aber wer glaubt, dass sich nun eine kitschige Liebesgeschichte entspinnt, in der die Kraft der Liebe das Böse besiegt, der irrt sich.

 

Ja, es gibt durchaus eine Liebesgeschichte, die ich auch sehr berührend fand. Aber diese Liebe akzeptiert das Dunkle im jeweils Anderen!

 

Neben Ignifex gibt es noch Shade, seinen Diener, der tagsüber nur ein Schatten ist, aber in der Nacht wieder menschliche Gestalt annimmt. Shade ist so sanft und mitfühlend, wie es der "Sanfte Lord" nicht ist, und so fühlt sich Nyx auch mit ihm direkt verbunden. (Ich möchte noch nicht zu viel verraten, aber als jemand, der romantische Liebesdreiecke hasst, kann ich nur sagen: gebt der Geschichte eine Chance!)

 

Wer ist hier überhaupt der Gute und wer der Böse? Ist der Vater von Nyx zum Beispiel einer der Guten, weil er den Sanften Lord besiegen will? Kann jemand, der kaltblütig seine eigene Tochter opfert, wirklich gut sein? Ich habe Nyx Familie jedenfalls von Anfang an mehr gehasst als den König der Dämonen...

 

Ich fand die Geschichte immer sehr spannend, und ich konnte nie wirklich einschätzen, wie das Ganze enden würde, denn es schien einfach keine Möglichkeit zu geben, die nicht in einer Tragödie enden würde!

 

Den Schreibstil fand ich schlichtweg umwerfend, sehr intelligent und gekonnt. Alle Facetten der Geschichte beschreibt Rosamund Hodge packend und voll dichter Atmosphäre. Ob das nun die Liebe zwischen zwei zutiefst verwundeten Menschen mit Hass im Herzen ist, der düstere Horror, den Nyx in den abgeschlossenen Räumen des Schlosses vorfindet, oder der feine schwarze Humor, mit dem Nyx und Ignifax sich ihre Wortgefechte liefern.

 

Fazit:
"Cruel Beauty" beruht auf dem bekannten Märchen "Die Schöne und das Biest" und macht daraus eine unglaublich originelle Fantasygeschichte mit zwiespältigen, nicht so einfach als gut oder böse einzuordnenden Charakteren, wobei die Autorin auch noch griechich-romanische Mythologie einfließen lässt. Ich fand diese Mischung sehr gelungen!

Source: mikkaliest.blogspot.de/2015/06/cruel-beauty-von-rosamund-hodge.html
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review 2015-06-10 17:57
Beeindruckend originell, aber mit kleinen Schwächen
Lysitheas Erbe: Kampf um Liebe und Magie - Simone Mueller

​Der größte Pluspunkt dieses Romans ist in meinen Augen seine enorme Originalität, denn er ist eine ungewöhnliche Mischung verschiedener Genres: eine Art Science-Fantasy-Märchen. Elfen, Drachen, Magie, böse Schwarzmagier, und das alles auf den Monden des Jupiters! Die Autorin hat viele interessante, einzigartige Ideen, wie zum Beispiel ein komplexes Magiesystem mit Zauberworten, die für Emotionen und Elemente stehen und für verschiedene Resultate miteinander kombiniert werden können. Das habe ich noch in keinem anderen Buch so gelesen, und ich fand es sehr gut gelungen.

 

Die Gesellschaft auf dem Mond Lysithea scheint in vielen Aspekten dem Leben auf der Erde zu ähneln - allerdings dem Leben in anderen Zeitepochen. Die Zivilisation wird als mittelalterlich beschrieben, aber Kleidung, Einrichtung der Häuser und Benehmen des Adels sind zum Teil dem Rokoko und scheinbar der Renaissance entlehnt. Außerdem gibt es zum Beispiel sanitäre Anlagen und Fotographien, und die Königin lädt ihre Tochter zum Brunch.

 

Manches erschien mir ein bisschen widersprüchlich, so wird am Anfang zum Beispiel gesagt, es gäbe kein fließendes Wasser, aber es gibt Duschen... Ich hatte Schwierigkeiten, ein wirkliches Gefühl für die Gesellschaft und das Leben auf Lysithea zu bekommen, also das große Ganze zu sehen.

 

Zur eigentlichen Geschichte: in den ersten Kapiteln werden viele Hintergrundinformationen sozusagen im Zeitraffer heruntergespult, in Träumen und Visionen und Valerias wiederkehrenden Erinnerungen. In wenigen Seiten erfährt man als Leser eigentlich genug, um daraus drei eigene Bücher zu machen! Dadurch hatte ich leider fast das Gefühl, dass ich viel Spannendes schon verpasst habe, weil es passiert ist, bevor die Geschichte überhaupt losgeht... Ich hätte es schöner gefunden, wenn diese Informationen eher nach und nach in die Handlung eingebunden worden wären, ich sie sozusagen mit Valeria hätte erleben können.

 

Am Anfang hatte ich Schwierigkeiten, zu Valeria und ihren Emotionen Zugang zu finden. Sie werden beschrieben, kamen aber bei mir einfach nicht an! Nach dem ersten Drittel fiel mir das allerdings zunehmend leichter, und dadurch wurde die Geschichte für mich auch immer unterhaltsamer und spannender.

 

Manchmal kam mir Valeria sehr egoistisch vor. Sie fragt sich immer und immer wieder, warum sie dem Volk von Lysithea eigentlich helfen soll - die könnten sich doch auch selbst retten... Irgendwie konnte ich das natürlich nachvollziehen, denn sie musste ihr Leben und ihre große Liebe zurücklassen, und jetzt ruht die Last der ganzen Welt auf ihren Schultern - dennoch machte es mir das schwerer, wirklich mit ihr mitzufühlen.

 

Was mir allerdings gut gefallen hat: zwischendurch geht die Autorin das große Wagnis ein, sie zu einer sehr zwiespältigen Figur zu machen, die an der Grenze zwischen Gut und Böse ins Straucheln gerät... Ich fand das sehr mutig und interessant!

 

Valerias große Liebe Jamie erlebt man nur selten direkt, denn er ist in den meisten Szenen nicht anwesend. Deswegen hatte ich nicht das Gefühl, in tatsächlich zu kennen, und auch die Liebesgeschichte konnte mich nur in wenigen Szenen tiefer berühren, da wir sie hauptsächlich durch Valerias Gedanken und Erinnerungen erleben. Erst gegen Ende traf sie mich dann doch noch wirklich ins Herz!

 

In manchen Passagen sind die Beschreibungen sehr bunt und malerisch, voller schöner bildlicher Details, so dass man alles wunderbar vor sich sehen kann, und in diesen Passagen hat mir der Schreibstil sehr gefallen. In anderen Passagen sind die Sätze dagegen extrem kurz und es häufen sich die Wiederholungen, und in diesen Passagen kam die Geschichte für mich sozusagen etwas aus dem Takt.

 

Fazit:
Ein Debütroman, der irgendwo zwischen Märchen, Science Fiction und Fantasy angesiedelt ist und mit vielen originellen Ideen punkten kann. Manches war für mich allerdings nicht 100%ig schlüssig, und ich hatte oft auch Schwierigkeiten, wirklich Zugang zur Hauptfigur zu finden... Manchmal konnte mich der Schreibstil begeistern und manchmal ließ er mich eher kalt.

 

Aber im Großen und Ganzen fand ich das Buch trotz seiner Schwächen unterhaltsam und angenehm zu lesen.

Source: mikkaliest.blogspot.de/2015/06/lysitheas-erbe-von-simone-muller.html
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review 2015-06-01 11:14
Oh du Jungfer Königin, da du gangest...
In Seide und Leinen. Geschichte einer Königstochter - Patricia Rabs

Märchennacherzählungen sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden, und es gibt dabei die unterschiedlichsten Ansätze. Manche Autoren bleiben relativ nahe dran am Original, manche versetzen das Märchen aber auch in ein ganz anderes Genre, wie z.B. Marissa Meyer, die in ihren Büchern Märchen wie Cinderella oder Rotkäppchen als Science-Fiction neuerfindet.

 

"In Seide und Leinen" ist eine Nacherzählung des Märchens "Die Gänsemagd" von den Gebrüdern Grimm, und in meinen Augen hat die Autorin den ersten Weg gewählt - was der Originalität des Buches aber keinen Abbruch tut! Ihr Buch hat immer noch den Zauber und die Atmosphäre des Märchens, und sie webt gelegentlich Zeilen des Originals nahezu unverändert hinein, wie zum Beispiel:

 

"O du Jungfer Königin, da du gangest,
wenn das deine Mutter wüsste,
ihr Herz tät ihr zerspringen."

 

Aber die Rahmenhandlung wurde von ihr deutlich erweitert, sowie neue Charaktere und viele spannende Wendungen hinzugefügt, so dass das Buch trotz aller Nähe zum Original zu etwas ganz Eigenem wird. So befindet sich zum Beispiel das Königreich, aus dem die junge Prinzessin Katharina stammt, hier in einem grausamen Krieg, und sie wird nur deswegen dem Prinzen des fernen Königreiches versprochen, um einen dringend benötigten neuen Verbündeten zu gewinnen.

 

Katharina ist am Anfang durch und durch eine verwöhnte kleine Prinzessin, das Goldkind ihres königlichen Vaters. Zwar ist ihr bewusst, dass sie im Schloss sicherer vor den Schrecken des Krieges ist als es die Bürger im Dorf sind, aber dennoch beklagt sie sich bitterlich über Langeweile. Sie sträubt sich auch zornig gegen ihre Verlobung mit dem Prinzen Levi, was ich ja einerseits verstehen konnte, denn sie kennt ihn nicht einmal - aber andererseits spielt das Märchen in einer mittelalterlichen Welt, in der kaum jemand den Luxus hatte, aus Liebe heiraten zu können, und diese Heirat könnte viele Leben retten.

 

Aber es dauert nicht lange, bis Katharina am eigenen Leib erfahren muss, dass Langeweile in Zeiten des Krieges nun wirklich das geringste Problem ist. Verlust und Trauer, Vertreibung und Flucht... Sie wächst mit jedem Kapitel an ihren Erlebnissen, und das hat mir sehr gut gefallen. Aus dem verwöhnten Prinzesschen wird eine starke, mutige junge Frau, die das Herz am rechten Fleck hat!

 

Zu Katharinas erbitterter Feindin wird ihre Zofe Maree, die ihr ihre Identität nimmt und sie zu einem Leben als Gänsemagd zwingt. Ich rechne der Autorin hoch an, dass Maree keine eindimensionale Schurkin ist, die aus Geltungssucht oder Gier nach Macht und Gold handelt! Ich konnte sie anfangs sogar oft gut verstehen, aber ihr Hass vergiftet sie im Laufe des Buches immer mehr...

 

Die wichtigsten hinzuerfundenen Charaktere sind sicher Linza und Estienne.

 

Linza ist eine junge Bauerstochter, mit der Katharina sich heimlich angefreundet hat und die sie auf ihrer Flucht begleitet. Ich möchte noch nicht zu viel über sie verraten, um nichts vorwegzunehmen, aber sie war für mich ein sehr glaubhafter, interessanter Charakter.

 

Estienne ist ein junger Taugenichts, der reihenweise die Herzen der Zofen und Mägde bricht. Eigentlich ist er der Lehrling des Schmieds, aber er schleicht sich oft davon, um ins Dorf zu gehen oder sonstwo etwas zu erleben, statt zu arbeiten. Und natürlich ist er es und keineswegs der Prinz, der Katharinas Herz schnell erobert!

 

Diese rührende Liebesgeschichte führt zu einem interessanten Dilemma, das es im Originalmärchen so nicht gab: Katharina will ihr Leben zurück, sie möchte wieder als Königstochter anerkannt werden - aber sie weiß auch, dass Estienne dann kein standesgemäßer Mann für sie wäre...

 

Der Schreibstil trifft meiner Meinung nach genau die richtige Balance: er bewahrt die Essenz des Märchenhaften, ohne dabei auf den modernen Leser zu steif und förmlich zu wirken. Mir hat er wunderbar gefallen!

 

Mein einziger kleiner Kritikpunkt: in den ersten 69% des Buches sehen wir die Ereignisse ausschließlich aus Katharinas Augen. Sie erzählt ihre Erlebnisse in der Ich-Perspektive, und ich fand ihre "Stimme" sympathisch und fesselnd.

 

Dann springt die Geschichte auf einmal in die Gedanken von Estienne! Danach wechselt die Perspektive ein paarmal ohne Überleitung zwischen Katharina und Estienne hin und her. Leider war Estienne für mich ein weniger überzeugender Erzähler als Katharina, und seine Sicht der Dinge hat mich nicht halb so sehr gepackt; vielleicht, weil der Leser nur wenig Zeit hat, sich wirklich in ihn hinein zu versetzen.

 

Fazit:
Eine in meinen Augen wunderbar gelungene Nacherzählung des Märchens "Die Gänsemagd"! Die Autorin bleibt nahe dran am Zauber des Originals und drückt der Geschichte dennoch ihren eigenen Stempel auf, indem sie neue Charaktere hinzufügt und der Handlung die ein oder andere unerwartete Wendung gibt.

 

Ich fand die Charaktere interessant (und deutlich komplexer, als Charaktere in Märchen das für gewöhnlich sind), die Liebesgeschichte zauberhaft und den Schreibstil bis auf einen kleinen Kritikpunkt sehr ansprechend... Eine ganz klare Leseempfehlung für Leser, die Märchen und Märchenneuerzählungen mögen!

 

Source: mikkaliest.blogspot.de/2015/06/in-seide-und-leinen-von-patricia-rabs.html
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review 2015-03-04 10:02
Märchen trifft Science Fiction
Wie Monde so silbern (Luna-Chroniken, #1) - Marissa Meyer

Das Buch ist eine moderne Neuinterpretation des Märchens "Aschenputtel", auch bekannt als "Cinderella" - aber wer jetzt singende Disney-Prinzesschen vor seinem inneren Auge sieht, sollte diesen Gedanken ganz schnell wieder aus seinem Kopf verbannen!

 

Denn Cinder ist eine taffe, entschlossene Heldin, die so gar nicht in die bekannten Märchenklischees passen will. Als Kind hat sie furchtbare Verletzungen überlebt, und seitdem ist sie ein Cyborg und damit in ihrer Welt so ziemlich der letzte Abschaum. Aber sie ist auch die beste Mechanikerin des Königreichs und eine intelligente, mutige junge Frau, die sich so einfach nicht unterkriegen lässt. Mir hat sie richtig gut gefallen, eine Heldin ganz nach meinem Geschmack!

 

Auch die anderen Charaktere fand ich wunderbar geschrieben, allen voran natürlich Prinz Kai, der eines Tages an Cinders Stand auf dem Markt auftaucht, um einen Androiden bei ihr reparieren zu lassen. Er kam mir einerseits sehr jung und fast schon naiv vor, etwas unbeholfen und tapsig wie ein Welpe - ich fand richtig rührend, wie er um Cinders Aufmerksamkeit wirbt! Andererseits merkt man aber auch, dass aus ihm einmal ein großartiger König werden wird, und dass er mutig und selbstlos sein kann. An ihm gefiel mir besonders, dass er sich im Laufe des Buches deutlich weiterentwickelt.

 

Die Romantik hält sich in diesem Buch eher zart und unaufdringlich im Hintergrund, aber ich fand sie sehr schön geschrieben.

 

Den Schreibstil fand ich auch sonst wunderbar aussagekräftig, mit vielen bunten Details, so dass man sich das wimmelnde Leben in New Beijing problemlos bildlich vorstellen kann. Die Autorin baut immer wieder eine dichte, lebendige Atmosphäre auf, in die man richtig eintauchen kann. Auch eine Prise Humor fehlt nicht, so dass ich beim Lesen oft schmunzeln musste.

 

Spannung erzeugt Marissa Meyer mühelos, so dass ich das Buch zwischendurch kaum weglegen konnte! Da schlug mal wieder dieser Fluch zu, den jeder begeisterte Vielleser kennt: der "Nur noch ein Kapitel!"-Fluch, der dazu führt, dass man morgens, wenn der Wecker klingelt, noch völlig verschlafen und benommen ist...

 

Aber der allergrößte Pluspunkt des Buches ist seine ungeheure Originalität. "Wie Monde so silbern" ist nicht nur einfach "Aschenputtel mit Cyborgs", sondern etwas ganz Eigenes, Kreatives, bisher gänzlich Unbekanntes - und dennoch kann man die Grundessenz des Märchens noch zwischen den Zeilen spüren.

 

Fazit:
Märchen trifft Science Fiction - was für eine Mischung! Das Ergebnis ist in meinen Augen wahrscheinlich die einfallsreichste Märchenneuerzählung, die ich je gelesen habe, mit starken Charakteren, die Marissa Meyer mit einem wunderbaren Schreibstil gekonnt zum Leben erweckt.

 

Source: mikkaliest.blogspot.de/2015/03/wie-monde-so-silbern-von-marissa-meyer.html
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