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review SPOILER ALERT! 2021-05-24 11:00
Der dunkle Bote von Alex Beer, Emmerich #3
Der dunkle Bote - Alex Beer

November 1920, eine Kältewelle hat Wien fest im Griff. Armut regiert, aber die Bevölkerung befreit sich schon langsam aus der Starre des verlorenen 1. Weltkriegs, und Unmut macht sich breit, besonders als die Sozialisten aus der Regierung fliegen.

In dieser Zeit der politischen Unruhe werden Emmerich und Winter zu einem grausamen Mord gerufen, doch Brisanz erhält der Fall erst, als die abgetrennte Zunge des Opfers bei einer Reporterin landet mit einer Nachricht des Teufels. Doch teuflisch gestalten sich nicht nur die Ermittlungsarbeiten, sondern auch Emmerichs Suche nach seiner Familie.

Dies ist mit Abstand der bisher beste Emmerich-Roman. Er verwebt gekonnt die soziale und politische Situation im Nachkriegs-Wien mit einem spannenden Kriminalfall und Emmerichs Privatleben.

Da gibt's also einerseits den Mordfall, der sich bald in eine Mordserie ausdehnen sollte, andererseits aber auch einen seltsamen Bandenkrieg in Wien, der zwar eigentlich der Fall eines Kollegen ist, schließlich aber vor Emmerichs Haustür landet. Symbol bzw Dreh- und Angelpunkt für beides ist Xaver Koch, der totgeglaubte, aus der Kriegsgefangenschaft heimgekehrte Ehemann von Emmerichs Geliebter Luise, der diese samt ihren Kindern Richtung unbekannt verbracht hat und nun besessen davon ist, Emmerich (und Luise) für ihre Beziehung büßen zu lassen... und auch davon, die politische Lage in Österreich umzustürzen.

Dazu wird auch die Lage der Frauen insgesamt weiter thematisiert: im Krieg in die Rolle der Männer geschlüpft, werden sie nun durch Kriegsheimkehrer, bittere Armut und Diskriminierung an den Rand der Gesellschaft (zurück) gedrängt, inklusive Unterdrückung, Prostitution und Gewalt in der Familie. Nicht nur Emmerich und Winter fühlen die Ohnmacht angesichts des Elends. Und doch beginnt sich Widerstand zu formen.

Insgesamt ein fesselnder Roman, den man kaum weglegen kann. Und das Ende ändert Emmerichs Leben schlagartig. Warum ist Band 4 nicht schon in meinen Händen?

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review 2020-06-09 14:21
QualityLand 1.6
QualityLand: Roman (dunkle Edition) - Marc-Uwe Kling

Having finished QualityLand (the dark edition, of course) I am surprised. Positively surprised. It is easy and fun to read, I understand why everyone praises it so highly and why my dad persistently urged me to read it.

Contrary to popular opinion, I would declare QualityLand a satire and not so much a dystopic novel. Marc-Uwe Kling has a very keen sense of language and he incorporates a number of great, innovative ideas with which he transforms our present-day world into the near-future society of QualityLand, where everyone is just a notch above our current level of being technology-crazy. The story is lovely in its simplicity: the Everyman Peter Arbeitsloser (which translates to Peter Jobless, I presume?) wants to return an item he neither ordered, nor wants to have, but which the algorithms in charge (because algorithms have basically taken over) refuse to take back, since they insist that Peter really wishes to have it, even though he himself doesn’t know it. And machines don’t make mistakes, right? Speaking of Peter Arbeitsloser; the idea of giving everyone the name of his/her parents’ job as a surname – *chef’s kiss*.

The world of QualityLand is constructed slowly and carefully, meaning that there is A LOT of exposition. I would even go this far and say that the first half of the book is mainly exposition setting up everything in order for the plot to be able evolve in the second half. But I really enjoyed reading the first half, it is funny, witty and even a bit scary once you start thinking about it. And once the plot starts, boy, does it move quickly. Overall good and smart writing with a lot of enjoyable German humour (when an Austrian says „German humour“ it is usually not a compliment, but in this case most of the jokes were indeed funny).

It is a matter of taste, but I did not enjoy the ending, I think it is a little rushed (especially in comparison to the slow pace in the beginning) and overloaded, because Kling felt the need to tie everything together in the last eleven pages, including the meta-level epilogue, which in my opinion was unnecessary.

My only real point of more or less objective criticism is that some explanatory passages were done really poorly. By that I specifically mean the parts in which most theories and principles that are used / parodied in the book (like Peter‘s Principle, game theory, Turing Test etc.) were explained in monologic straight up narration. You get the fact that Kling did quite a bit of research anyway by reading QualityLand and I hate it, when authors just throw a summary of what they found out about a certain topic directly in your face.

But apart from that, QualityLand is light fiction, that greatly entertains you while dealing with some serious underlying problems of our present-day world at the same time.

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text 2020-06-04 10:36
Reading progress update: I've read 181 out of 385 pages.
QualityLand: Roman (dunkle Edition) - Marc-Uwe Kling

Hi, everybody!

I haven't posted anything in quite some time due to being busy af. I had to meet a couple of deadlines, I was also visiting my familiy for the first time in over two months (thanks to the whole Coronoa mayhem), I had to take my cat to the vet – you know, life happed.

 

Anyway. I am still reading Nostromo by Conrad and I am still a little sceptical about it, although it is growing on me (more on that in another post), but I had a four-hour train ride yesterday during which it was raining most of the time and I just was in the mood for something less serious. So I started reading Qualityland by Marc-Uwe Kling (additionally, my dad is a fan of it and he has been urging me to read it for the past 1,5 years) and I do not regret it – you are in for a fun review as soon as I am finished with it.

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review 2019-10-03 08:17
Mafia-Mörder-Räuberpistolen-Wirrwarr im Schneckentempo-Plot
Die dunkle Seite der Bucht - Silvija Hinzmann

Dieser Krimi, den ich unbestellt und überraschend zugesendet bekommen habe, ist schon von der Anlage her überhaupt nichts für mich, denn so ein Schuss Romantik punktgnau für das weibliche Krimipublikum gesetzt, inklusive der Figur des Joe Prohaska, frühpensionierter Expolizist aus Stuttgart und Mann, dem alle Frauen vertrauen - Kroatische genauso wie Wienerinnen oder Triestinerinnen - rollt mir persönlich meistens die Zehennägel auf. Dabei liegen diesmal wenige romantische Anwandlungen in der Luft, das Knistern und Prickeln wird zwar mit mehreren Ladies thematisiert, aber es bleibt entweder bei Freundschaft oder der gute Joe wird ausgenutzt.

Die Stärke des letzten Bandes, in dem ein kleines kroatisches Dorf abseits der Touristenpfade, sehr treffend und detailliert inklusive Personal beschrieben wurde, konnte diesmal auch nicht ausgespielt werden, findet doch die Handlung im schon allseits bekannten Rovinj und Umgebung statt, die zudem diesmal auch nicht wirklich liebevoll beschrieben wurde.

Außerdem packt die Autorin bedauerlicherweise sehr viele Klischees aus ihrer diesmal überhaupt nicht gut gefüllten Ideenkiste, wie die zur Korruption neigenden Kroaten und die mafiösen Italiener aus Triest.  Der Kriminalfall ist ein italienisch-bosnisch-kroatischer Mafia-Mörder-Wirrwarr mit ziemlich an den Haaren herbeigezogenen sehr ungeschickt konstruierten verwandschaftlichen Verhältnisse inklusive, die die Taten irgendwie schlüssig erklären sollen. Dabei stellt die Krux der Aufklärung des Kriminalfalls das Untertauchen und Umbenennen von einigen Personen dar, die letztendlich alle unter falschen Identitäten und Vertuschung ihrer Absichten und Herkunft ausgerechnet in der Weltgegend Rovinj und Umgebung zufällig aufeinandertreffen, während sie früher kurioserweise in Stuttgart auch schon miteinander zu tun hatten. Wer schon mal die "Metropolen" Rovinj und Stuttgart genießen durfte, weiß genau, wie wenig wahrscheinlich eine solche Häufung von Zufällen und famliären Beziehungen ausgerechnet und exklusiv an diesen zwei Orten ist. Das ist so was von konstruiert. So hat mich dann diese Mafia-Räuberpistole und Verwandtschaftsentwirrung letztendlich nicht wirklich interessiert, diesen Kriminalfall mäßig spannend zu nennen, wäre schon fast übertrieben.

Fazit: Definitiv kein Krimi für mich, aber ein leicht zu absolvierender Beitrag zum Land Kroatien im Rahmen meiner Autorinnenchallenge. Den zweiten Stern gibt es, weil der Roman leicht zu lesen war und mich wenigstens nicht genervt hat.

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text 2019-01-05 11:47
Die Highfives von 2018
Manaraga.Tagebuch eines Meisterkochs: Roman - Vladimir Sorokin,Andreas Tretner
Das geraubte Leben des Waisen Jun Do - Adam Johnson,Anke Caroline Burger
QualityLand (Dunkle Edition) - HörbucHHamburg HHV GmbH,Marc-Uwe Kling,Marc-Uwe Kling
Überleben: Der Gürtel des Walter Fantl - Gerhard Zeillinger
Fremdenzimmer: Ein Volksstück (HAYMON TASCHENBUCH) - Peter Turrini

Auch wenn ich im Rahmen meiner A-Z Autorinnenchallenge 2018 sehr viele Bücher von Frauen gelesen habe, und viele sehr gut waren, hat es bedauerlicherweise keines auf meine Highfives-Liste für 2018 geschafft. Zumindest war Han Kang mit Margaret Atwood auf meiner Liste für 2017.

 

Nun präsentiere ich Euch meine Highlights des Jahres 2018 kurz und knackig:

 

 

Manaraga - Tagebuch eines Meisterkochs – Vladimir Sorokin
Eine meiner Lieblingsneuerscheinungen im Jahr 2018. Sorokins abgedrehte Dystopie über ein postislamistisches Europa im Jahr 2037, das auf Grund eines Krieges in mittelalterliche feudale Riten zurückgefallen ist und  in dem Erstausgaben von Büchern zum Anzünden von Grillgerichten benutzt werden, zeigt sowohl atemberaubende Fantasie als auch eine gehörige Portion Gesellschaftskritik am Verfall unserer Wissens- und Wertegesellschaft.

 

Das geraubte Leben des Jun Do – Adam Johnson
Meine positive Buchüberraschung in diesem Jahr. Über dieses Kleinod bin ich tatsächlich an einem sehr ungewöhnlichen Ort zufällig gestolpert, habe es mitgenommen und anlässlich der minimalen Öffnung Nordkoreas gegenüber der restlichen Welt sofort gelesen. Eine sehr surreale, entlarvende fiktive Geschichte über dieses für uns so fremde Land, die mehr reale Komponenten aufweist, als man den ersten Blick vermuten könnte. Sie hat meiner Meinung nach den Pulitzer-Preis redlich verdient. Einfach Großartig!

 

Qualityland – Marc-Uwe Kling
Für mich einer der besten technologie- gesellschafts- und politikkritischen Romane der letzten fünf bis sieben Jahre. Eine absolute Ausnahmeleistung bezüglich Plot, Satire, philosophischem und technischem Hintergrund. Von einer Dystopie kann man ja gar nicht mehr reden, denn ca. 90% ist irgendwo schon Realität in unserer automatisierten digitalisierten Lebensrealität. Vorreiter China hat eben ein in Qualityland ähnlich beschriebenes Social-Credit-System ausgerollt, das die gesellschaftlichen und ökonomischen Möglichkeiten einer Person anhand eines Bewertungssystems begrenzt, das sich an politischem und gesellschaftlichem Wohlverhalten orientiert. (von thursdaynext hier im Blog auch besprochen

 

Überleben - Der Gürtel des Walter Fantl- Gerhard Zeillinger
Diese Biografie schildert detailliert das Leben eines der letzten österreichischen Zeitzeugen des Holocaust, Water Fantl. Mit dem sehr neutralen Blick des Historikers werden die Stationen des Überlebenden geschildert: Die Idylle in Niederösterreich in der Kindheit, das Umkippen der Stimmung auf dem Land, die Übersiedlung nach Wien und der verzweifelte Versuch der Auswanderung, die Deportation nach Theresienstadt, der Abtransport nach Auschwitz und Gleiwitz, die Befreiung und letztendlich auch die Verlorenheit nach dem Überstehen des Horrors. Ein absolut lesenswertes Zeitdokument.

 

Fremdenzimmer – Peter Turrini
Der österreichische Altmeister der Literatur hat ein berührendes kritisches Theaterstück über ein typisches misanthropes Pensionistenpaar geschrieben, das durch die Umstände plötzlich damit konfrontiert ist, einen syrischen Flüchtling bei sich aufzunehmen. Beim näheren Kennenlernen des jungen fremden Mannes werden Zug um Zug Vorurteile abgebaut und die in Sprachlosigkeit erstarrte Beziehung des Paares zudem auch noch repariert. Dieses Werk gibt Hoffnung und zeigt den richtigen Weg, dass die Angst von Otto Normalbürger vor den Fremden durch Kennenlernen und Kommunikation sehr leicht zu vertreiben wäre.

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