Die Mount-Everest-Saison hält jedes Jahr viele Gefahren bereit. Ärztin Clementine begleitet eine Bergsteiger-Gruppe und ist für ihr Wohlergehen verantwortlich. Allerdings ahnt sie nicht, dass der russische Bergsteiger Alexej ein Auftragskiller und sie seine nächste Kundin ist.
Jedes Jahr im April wollen es übermütige Bergsteiger wissen und es bis zum Gipfel schaffen. Sie gehen das Projekt Mount Everest an. So auch im Jahr 2012, wo viele Höhenbegeisterte in Richtung des Gipfels stürmen.
Der Mount Everest ist der Hauptgrund, warum ich überhaupt zu dem Buch gegriffen habe. Ich finde den Berg total faszinierend und steige gern in Büchern zum Gipfel auf. Ich habe schon viele Romane zu dem Thema gelesen und die Autorin hat diesen Rahmen meiner Ansicht nach erstklassig durchgezogen. Es wird weder über- noch untertrieben und der Ausnahmezustand Everest verlangt den Figuren einiges ab. Das Setting hat daher sehr glaubwürdig gewirkt und man merkt den Beschreibungen die Recherche an.
Ärztin Clementine muss ihrem Leben entfliehen und hat sich deshalb an das Everest-Projekt gewagt. Sie begleitet eine bunte Truppe im Höhenrausch, wovon sie einen fast eine Spur zu gut kennt.
Alexei ist ein russischer Auftragskiller, der auf Everest-Mission geschickt wird. Seine Zielperson ist Ärztin Clementine, doch ihre Bekanntschaft hat er zuvor schon einmal gemacht.
Bei diesem Buch handelt es sich um einen Ladythriller, ein Genre, das für knisternde Erotik und eine spannende Handlung steht. Autorin Meredith Winter hat es meiner Meinung nach gekonnt umgesetzt.
Die Handlung hat mich sofort reingezogen, ich habe mich irrsinnig gut unterhalten gefühlt. Bei den Figuren waren die Beweggründe manchmal nicht ganz klar, allerdings ist der Teil aufgrund der prickelnden Love-Story für mich in den Hintergrund gerückt.
Die Protagonisten haben ziemlich viele Altlasten im Gepäck. Clementine ist Mitte Dreißig und schaut auf eine verstörende Kindheit zurück. Außerdem hat sie ihre Zwillingsschwester in eine äußerst unangenehme Situation katapultiert, die sie zur Ärztin der Gipfelstürmer macht. Alexej hat ebenfalls eine traumatische Erfahrung hinter sich und ist dadurch zu seinem Brotjob gelangt. Beide sind also vom Leben negativ geprägt und glauben nicht, dass ihnen endlich einmal Gutes widerfahren kann.
Das ist die Ausgangslage für intensive Gefühle, abweisendes Verhalten und leidenschaftliche Aufeinandertreffen, die flüssig, fesselnd und anschaulich erzählt werden.
Typisch für einen Ladythriller ist ein Funken Erotik und natürlich viel Emotion. Dementsprechend kommen erotische Szenen nicht zu kurz, wobei sie nicht vollständig beschrieben sondern charmant umspielt sind.
Weniger gefallen hat mir der russische Spionagetouch, der auf mich eher oberflächlich gewirkt hat. Hier wären wahrscheinlich ein paar Seiten mehr ideal gewesen, um bei den Hintergründen der Handlung in die Tiefe zu gehen.
Meiner Kritik zum Trotz hat mich die Mischung aus Thriller, Abenteuer, den Everest und der Prise Erotik gepackt. Wer sich gern an Ladythriller wagt, sollte sich die Autorin Meredith Winter merken, weil ihr „Höhenrauschsaison“ großartig zu lesen ist.